Audimax-Besetzung wird zur Farce

Wie schon befürchtet, entwickelt sich die unangekündigte Besetzung des Audimax zum Debakel. Ich war nicht vor Ort, aber die Impressionen, die über Twitter veröffentlicht werden, sprechen für sich.

@webmoritz: Hörsaalbesetzung: Uni-Pressesprecher Meßerschmidt, Kanzler Flieger und Ostseezeitung sind da. Aber keine Studenten…

@vlbruex: @webmoritz wie soll sich so eine aktion auch rumsprechen, wenn halb greifswald am wochenende nach berlin etc. fährt???

@webmoritz: Hörsaalbesetzung läuft schleppend bis gar nicht an. Bis jetzt ist noch nichts geschehen. Mit dieser Anzahl an Leuten könnte man eher ein Klo besetzen. Endlich hat man einen freien Hörsaal zum besetzen gefunden: Hs3 im Audimax. Halboffiziel heißt es die Besetzung sei abgeblasen. Stattdessen gibt’s ein orgatreffen für den Bildungsstreik. Jetzt ist es auch offiziell. Zudem werden die Medien gebeten den Raum zu verlassen…

@FranzKuentzel: Hochschulgruppen von #Gruene #Jusos #Sds machen sich #lächerlich und schaffen es nicht #Hörsaal an der EMA #Uni Greifswald zu #besetzen

@webmoritz: Wir sind trotzdem geblieben. Nun wird erklärt, man habe bedenken es seien zu wenig Leute(34) man hatte auf mindestens 50 gehofft. Wir sind trotzdem geblieben. Nun wird erklärt, man habe bedenken es seien zu wenig Leute(34) man hatte auf mindestens 50 gehofft. Gegenargumente: um 22 Uhr kommt der Wachdienst und will abschließen und um 18 Uhr ist noch ne Veranstaltung im hs3. Die Mehrheit ist für Besetzung! Jetzt soll nachträglich mobilisiert werden. Peinlich: keiner will so recht Ziele des Streiks formulieren

@orangenblaetter: @webmoritz bei den dünnen Argumenten wird das mit der Besetzung nie was und ein Zeichen wird auch nicht gesetzt,wenn man sich an Regeln hält

@webmoritz: Jetzt erklärt Eric Hartmann doch noch was zu Besetzungen in Wien, Münster etc, warnt vor einer möglichen Diskussion um Studiengebühren in MV

@vlbruex: die organisatoren sind unentschlossen,uneins, wie sollen sich studenten da motiviert fühlen,wie sollen sie sich mit der sache identifizieren

@SebJabbusch: Gespräche der Studenten über Probleme an der Uni –> jetzt im Hörsaal 3 Audimax. Jeder ist willkommen. #Greifswald

@StephanSchumann: Kommt alle in das AudiMax HS 3.

webmoritz: Jetzt wird doch wieder diskutiert ob man die Besetzung in die Kiste verlegt oder sie zeitlich verschiebt.

Stephan Schumann: „wenn wir jetzt abbrechen machen wir uns lächerlich. Das wird auch künftige Mobilisierung erschweren.“

Nochmal abgestimmt: knappe Mehrheit für Besetzung. Wenn noch einige gehen sollten wird es wirklich eng. Zudem will man in hs5 wechseln. Jetzt wird schon wieder über Abbruch und exit-Strategien diskutiert… Derzeit 42 Leute. Wortführer Jabbusch und Hartmann wollen es erstmal nicht „Besetzung“ sondern „Besprechung zu Bildungspolitik“ nennen.

@Olli Doughs: RT @webmoritz: Jetzt wird schon wieder über Abbruch und exit-Strategien diskutiert… #Greifswald #peinlich

Allein der letzte sogenannte Tweet von daburna verspricht ein wenig Hoffnung, oder alles nur Durchhalteparolen?

@daburna: sitzt im Hörsaal 4, Audimax. Viel Diskussion. Es werden mehr Studierende gebraucht, dann brennt es auch. #unibrennt

11 Gedanken zu „Audimax-Besetzung wird zur Farce

  1. Wat ein Blödsinn: Etwas großes organisieren und dann der wichtigsten Hilfsmittel beraubt sein. Wenn ich einen mehraufgängigen 14-Geschosser WBS 70 abreißen will, verbiete ich mir auch Sprengstoff und Abrissbirne sondern verwende nur eine Nagelfeile.

  2. @DirkNB

    ach das erklärt auch warum wir erst seit einem Jahr überhaupt was hin bekommen mensch hätten wir Twitter nur früher gehabt die Revolution wäre schon längst Geschichte

    und zum Thema die Besetzer_innen haben doch noch was daraus gemacht bin mal gespannt wie sich die Sache Entwickelt und wie reagiert wird wenn geräumt werden sollte

    viel Erfolg

  3. @lebewesen

    Interessanter Gedankenansatz. In der Vortwitterära (ja, es gab ein Leben vor 2009) hat man, wenn es darum ging. möglichst schnell möglichst viele Leute zu erreichen, alle Wege genutzt, die zur Verfügung standen, Doppelläufer und Streuverluste einkalkulierend.

    Die Frage, die sich mir dann noch stellt: Warum will man einen Protest organisieren, ohne die Medien darauf aufmerksam zu machen? Das erschließt sich mir nicht. Solche Aktionen erhalten doch erst dann einen Sinn, wenn es auch jemand mitbekommt.

  4. @DirkNB

    naja Besetzungen sind ja deswegen ein Streikmittel weil sie Druck aufbauen sollen. Wenn ich aber als Uni vorher mitbekomme das jemnd was besetzen möchte rufe ich die Polizei, schließe die Tür ab oder was auch immer mir einfällt um es erst gar nicht zu einer Besetzung kommen zu lassen.
    Daher ist die Werbung über öffentlich zugängliche Kanäle nicht zu empfehlen und es hat ja auch so einige erreicht ich wusste z.B. am Freitag von der Sache Laufzettel wären noch ne gute Ergänzung gewesen aber ansonsten sind die knapp 40Leute gestern zum Anfang besser als die 20 im Jahr 2005 und wie ich mitbekomme werden es immer mehr

    In Greifswald wird das politische Klima besser auch wenn es sich noch nicht so anfühlt 🙂

  5. „ich bin zwar nicht vor ort, aber es ist ne farce“
    oz oder was?

    meinungsbildung und ein gemeinsamer fahrplan im konsens is halt nicht einfach und kostet einiges an anstrengung, aber das versteht ein mancher hier anscheinend nicht.

  6. @miko: bitte richtig zitieren:

    „Ich war nicht vor Ort, aber die Impressionen, die über Twitter veröffentlicht werden, sprechen für sich.“

    es wäre überzeugender gewesen, wenn man gespürt hätte, dass ein gemeinsamer fahrplan VOR aktion worden wäre.

  7. gab aber keinen „fahrplan“, und das war mir sehr sympathisch, da eine vorgehensweise gleichberechtigt und basisdemokratisch erarbeitet wurde.
    wenn man die studierendenschaft erst noch überzeugen muss, dass in unserem bildungssystem was schiefläuft, zweifle ich generell am menschenverstand dieser. klar ist es eine „minorität“- aber die restlichen 6150 kommen sicher noch…

  8. @lebewesen

    Deine Argumente haben sich ja in Rauch aufgelöst, die Uni duldet ihre Besetzung (bzw. einzelner Hörsäle, solange der Studienbetrieb nicht beeinträchtigt wird).
    Sehen wir das ganze also positiv und im Kontext. Schließlich finden die Aktionen an einer Uni statt, wo man sich ja u.a. auch trifft, um zu lernen. Die Lernessenz ist, dass man für eine Protestaktion nicht freitags eine Idee haben soll mit mit dem Ziel, am Montag gehts los. Jetzt ist fast Mittwoch und das ganze läuft; nicht ohne Schützenhilfe durch die Medien.

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