Langweiliger Nordischer Klang 2010?

Zum nunmehr 19. Mal wird in wenigen Tagen das Kulturfestival Nordischer Klang in Greifswald beginnen. Das diesjährige Programm ist dabei so aufgeräumt und gediegen wie die Veranstaltungsorte; befreit von Kanten und allem, was wehtun kann.

Auftakt mit Valkyrien Allstars

valkyrian allstarsFür einen mehr oder minder folkloristischen Auftakt werden Valkyrien Allstars aus dem norwegischen Oslo sorgen. Die Band ist mit ihren drei Hardangerfiedeln ungewöhnlich besetzt und wird von einer Schlagzeug-Kontrabass-Sektion unterstützt. Ob das Konzert allerdings – wie im Programmheft formuliert – den stärksten Festivalauftakt in der Geschichte des Nordischen Klangs darstellt, wird sich noch zeigen.

Fakten: 06.05. | 20 Uhr | Stadthalle | 16 EUR (8 EUR erm.)

rogerberg bigbandDie schwedische Sängerin Sylvia Vrethammar, die im vergangenen Jahr ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum feierte, beherrscht die Kunst des Entertainments. Sie wird von der Roger Berg Big Band begleitet. Das dänisch-schwedische Orchester ist nach seinem Schlagzeuger Roger Berg benannt, spielt sehr lebendig und auf hohem Niveau.

Fakten: 08.05. | 20 Uhr | Stadthalle | 20 EUR (14 erm.)

Kein Fieber der Vorfreude

Diese ausschnitthaften Einblicke ins Festivalprogramm könnten jetzt noch weitergeführt werden und zum Beispiel Väinö Jalkanens Klavier-Rezital beinhalten oder neben den Bands Pollux und Kilimanjaro auch das Peter Wilgotsson Saxophon- und Orgelduo, Frida Ånnevik oder die dänischen Dinosaurier The Savage Rose. Über das bedauerliche Fehlen eines frischen Akzentes kann das aber leider auch nicht hinwegtrösten, zumal der Eintritt nicht billiger wird. Kultur hat eben ihren Preis, erst recht beim Nordischen Klang.

nordischer klangObwohl alle eingeladenen Künstler und Bands auf höchstem Niveau spielen, löst das Festivalprogramm in seiner Gesamtheit alles andere als fiebrige Vorfreude aus. Amüsant könnte es vielleicht mit Múgsefjun aus Reykjavík werden, wenngleich die Erwartungen an isländische Musik anders geartet sind und hier wieder Potentiale verschenkt wurden. Auch die Jazz-Nacht im Medienzentrum verspricht einiges, aber den großen Wurf sehe ich bei den diesjährigen Musikveranstaltungen leider nicht.

Höhepunkt Filmvorführung

Mein persönlicher Höhepunkt des Nordischen Klangs 2010 wird eine Filmvorführung; und zwar die schwedisch-norwegischen Produktion Reprise (2006), die an dieser Stelle nochmal gesondert angekündigt werden wird.

Freunde von Kettengedichten und Internet können sich bis dahin mal drüben auf dem Ostsee-Blog umschauen und überprüfen, wie weit das deutsch-schwedische Renga gediehen ist.

31 Gedanken zu „Langweiliger Nordischer Klang 2010?

  1. Mein Güte, ist das wieder langweilig alles. Es ist ja vollkommen klar, dass es nicht immer Subkultur sein kann. Aber Diversität ist anders.
    Bei den Gagen, die beim Nordischen Klang gezahlt werden, leuchtet es mir nicht ein, warum nicht auch mal interessante Bands gebucht werden können. Wie wäre es zum Beispiel mit Valgeir Sigurdsson oder mit Mugison aus Island oder Hanne Hukkelberg aus Norwegen. Aus Skandinavien kommen doch so, so viele tolle Musiker und Bands. Aber neee, immer schön eintönig, gefälliges blabla-Zeug. Einmal mehr: Chance vertan!

  2. an beiden donnerstagen, die in die woche vom 6.5. bis zum 15.5. fallen wird es zwei ausgaben der „zonic radio show nord“ geben, in denen sich eher abseitigeren nordischen klängen gewidmet wird.

    die üblichen, gemeinhin mit charming-neunordischen indie-tönen assoziierten bands wie sigur-rós und múm werden natürlich auch zu hören sein. letztes jahr hatte ihr zweites album „ágætis byrjun“ gar zehnjähriges jubilöum.
    in der sendung wird sich auf ihre leider vernachlässigten outputs der bands, in form von remixen und b-seiten, konzentriert. letztes jahr gab es z.b. auf kompakt eine recht schöne remix-maxi, die das bekannte „ittjuhuhuuu“-gewehe in t-t-t-taktform korsettierte.

    in sachen tanzmusik erfreut sich schwinnland und feden seit einigen jahren an seinem eigenen „future sound of scandinavia“ – und nennt das ganze skweee. eine mischung aus dubstep, r&b und synth-funk.

    eine junge schwedin namens „kristina hanses“ hat vor einigen monaten ihr debüt-album veröffentlicht und im rahmen der „amSTARt“-gala im berliner ballhaus ost im letzten dezember einen zuckrigen auftritt zwischen verwegenem girlie-pop und ambitioniert irritierendem dada-quatsch hingelegt.

    dirk dresselhaus, der früher bei den westfälischen hip young things spielte, heute auch als schneider tm bekannt ist, hat mit hildur guðnadóttir von múm ein unfassbares noise-drone-sweep’n’swamp-undwasnichtalles-projekt namens „mr. schmuck’s farm“ hochgezogen und ein atemraubendes 3-track-kopfkino in töne gebannt.

    dazu kommen natürlich die sugarcubes (prä-björk-band mit björk) und vielleicht auch der skandinavische tango-helge schneider m.a. numminen zu gehör.

    ausführliche ankündigungen dazu alsbald in meinem blögchen.

  3. Lisa Ekdahl, LoopTroop usw. würden mir sofort einfallen.
    Auch für mich als Skandi- Student ma wieder voll der Reinfall.
    Aber ich gebe zu bedenken, dass dieses Jahr zum ersten Mal Prof. Schiedermeyer am Ruder ist. Sicherlich fängt er nicht bei Null an, aber aller Anfang ist schwer :-p
    Ich finde allein die Preise immer ziemlich abschreckend – vor allem, wenn der Nordische Klang von so vielen gut betuchten Institutionen gefördert wird.

  4. @Nico: Bitte? Was werden denn für Gagen beim Klang gezahlt?
    Mugison z.B. wurde vorgeschlagen, war aber einfach zu teuer.

    @zorro: Als Skandistudent hättest du massenhaft Vorschläge bringen können. Hast du das gemacht?

    Ich mache bei der Mehrheit der Programmpunkte auch keine Luftsprünge, aber so völlig verreißen würde ich es auch nicht.
    Interessant übrigens, dass ihr es alle als eintönigen Mainstream bezeichnet, da der Klang ja gerade stolz darauf ist, Mainstream zu vermeiden.

  5. Also als Mainstream habe ich es jedenfalls nicht bezeichnet. Ich find den Nordischen Klang auch echt toll, ist ne super Sache! Nur weil es zu 98% nicht meinen Musikgeschmack trifft, muss ich es nicht als „Reinfall“ bezeichnen, das stimmt. Tschuldigung!
    Ich habe bei anderen Festivals übrigens auch Vorschläge gebracht, die konnten aber leider nie realisiert werden. Aber so ne richtig große Nummer – vielleicht auch mal abseits von Jazz etc. – wäre ma dufte!
    så länge

  6. Schon wieder schade, dass der Klang hier so zerrissen wird und der Klang, trotz weniger Jazz im Programm sein Jazz-Festival-Image nicht los wird.
    Klar, in diesem Jahr wirkt das Programm etwas dünner, was wohl daran liegt, dass das Festival in diesem jahr etwas länger geht. Natürlich liegt es nicht zu letzt auch daran, dass für Acts wie Sylvia Vrethammar und Savage Rose mehr Geld ausgegeben wurde als sonst.
    Der Nordische Klang versucht ja auch in jedem Jahr ein Programm für alle Altersklassen anzubieten und dass es kein reines Studentenfestival ist, ist auch schon lange klar. Dies ist vielleicht auch gar nicht so verwunderlich, denn wie man hier lesen muss, findet man ja nicht gerade viele studentische Anhänger. Man mag denken, dass die Studierenden eh nicht miteinbezogen werde doch das stimmt wohl nicht ganz, zu Treffen, bei denen es darum geht Band-Vorschläge zu machen ist jeder willkommen. Und dass viele Vorschläge verworfen werde mag einerseits am Geschmack der Veranstalter liegen, andererseits aber auch daran, dass der Klang versucht nicht immer das gleich Bild von skandinavischer Kultur zu vermitteln und immer wieder nach neuen ungewöhnlichen und innovativen Künstler, die gerne auch noch völlig unbekannt in Deutschland sein dürfen, sucht.
    Schade auch, dass Frida Ånnevik und Kilimanjaro so unter den Tisch gekehrt werden.
    Der Preis scheint ja ein weiteres Hindernis zu sein, doch auch hier sollte man bedenken, dass es sich wirklich rechnet einen Festivalpass zu kaufen, wenn man mehrere Veranstaltungen besucht. Ansonsten handelt es sich um gängige St. Spiritus-Preise u.ä.

    Vielleicht sollten wir alle mal über unseren Schatten springen und dem Nordischen Klang 2010 eine Change geben!

  7. Ich empfinde den Geschmack der Veranstalter als recht elitär. Und leider sprechen die bekannteren Künstler eher die Generation „Puhdys“ an. Ich sehe es eher als vertane Chance an, den Besucherkreis des Festivals zu erweitern.
    Warum darf man zum Nordischen Klang nicht mal banal feiern, wie es früher z.B. bei den Polar Zoo Nächten üblich war? Leider wird diese Sparte gar nicht mehr bedient. Und Kaizers Orchestra, Svenska Akademien oder Jimi Tenor kann doch keiner ernsthaft als Mainstream bezeichnen!!

  8. Oder wie wäre es nächstes Jahr mal mit Familjen? Passt natürlich so gar nicht ins Muster der bisherigen Festivals.
    Aber man könnte ja die Strategie mal ändern: bei Familjen würde man Freunde der elektronischen Musik anlocken und könnte in dem Zuge etwas über Skandinavien vermitteln, statt wie bisher Freunde Skandinaviens mit extraextravaganter Musik zu „erschrecken“ :-p

  9. @ En Svenne: banal feiern kann man jedes Wochenende in Greifswald, dazu braucht man kein Festival und das will der Nordische Klang aus gutem Grund, wie ich finde, nicht.
    Wie billinge schon gesagt hat, man kann auch zu Banjo Mosele feiern:
    http://www.youtube.com/watch?v=A75WYAk62HU

    @ zorro: extravagante Musik kann ich in diesem Jahr nicht so recht finden, also gibt es wohl auch keinen Grund sich zu erschrecken.

    Auf anderen Konzerten gibt man Newcomern doch auch eine Chance, warum nicht auch beim Nordischen Klang? Vielleicht eine negative Grundeinstellung zum Festival im Allgemeinen?

  10. @norsk-student: Es ist so eine Sache mit dem Chance-geben, wenn man dafür 35EUR hinlegen muss. Außerdem muss man sich ja auch nicht jedes Jahr auf’s Neue davon überzeugen, dass die Damen und Herren vom Nordischen Klang bei der Auswahl der Künstler nun mal nicht gerade visionär sind.
    Es geht ja auch nicht darum, die Veranstaltung insgesamt zu verteufeln. Im Gegenteil. Gerade, weil das Konzept wirklich gut ist und man sich bei der Umsetzung bisher ja auch immer sehr viel Mühe gegeben hat, ist es so schade, dass bei so etwas Grundlegendem wie dem Booking nicht auch mal der Blick nach links und rechts und nach oben und unten gewagt wird.
    @Maame: Dass Mugison so teuer sein soll, kann ich mir gar nicht vorstellen. Den habe ich schon in wirklich ausgesprochen kleinen Clubs gesehen, wo sicherlich auch nicht besonders viel gezahlt wurde. Allerdings war das auch jedes Mal im Rahmen von Promo-Touren. Das ist auch so eine Sache. Vielleicht würden die Gagen ja auch höher ausfallen können, wenn die Musiker nicht erst eingeflogen werden müssten, so wie das letztes Jahr teilweise der Fall war.
    Nun ja, NK-Begeisterte und Veranstalter sollten sich von der Kritik nicht die gute Laune verderben lassen. Immerhin zieht das Festival ja jedes Jahr viele Besucher an. So falsch kann das dann ja doch alles auch nicht sein.

  11. „extravagante Musik kann ich in diesem Jahr nicht so recht finden, also gibt es wohl auch keinen Grund sich zu erschrecken.“

    Das ist mein Problem und deswegen ist das Booking für mich die geballte Langeweile. Technisch auf wirklich hohem Niveau, die Big Band ist toll, die beiden Jazz-Projekte in der Medienwerkstatt sind auch super. Aber es fehlt jede Kante, es wird hier beinahe ausschließlich gerade-gebügelte Musik angeboten.

    In den vergangenen Jahren erschien mir das Programm abwechslungsreicher, da gab es die Metalband aus Finnland und die Polar Night mit den skandinavischen Indie-Sachen. Ich veranstalte seit zehn Jahren in der Greifswald Konzerte, vornehmlich mit skandinavischen Bands. Es gibt dieses Jahr faktisch keinen Rock und ganz schön wenige Veranstaltungsorte (in der Vergangenheit wurden ja auch Klex und Mensa miteinbezogen).

    Gerade in Sachen Indie/Postrock/Experimental hätte man doch nur mal den Blick in Europas heimliche Musikhauptstadt Kopenhagen wenden können.

    Abschließend möchte ich noch festhalten, dass ich vom Nordischen Klang generell sehr viel halte.

  12. @nico: Du bezahlst die 35€ für das ganze Festival, was 14 Konzerte, umfasst, und nicht nur für eine Veranstaltung. Und wenn du eben nur zu einer Veranstaltung gehen willst, dann bezahlst du den Abendkassenpreis.

    Da man ja neue Künstler vorstellen will, ist es schwierig, dass in eine Deutschland-Tournee einzuflechten. Dazu fällt mir an dieser Stelle noch ein, dass Kaizers Orkestra schon mal beim Klang waren…bevor sie in Deutschland bekannt wurden.

    @jockel: vielleicht könnt Kilimanjaro etwas kantig werden. Die Sängerin Isabel kann zeitweise ziemlich björky sein.
    Vielleicht kannst du im nächsten Jahr ja mal über eine aktive Zusammenarbeit mit dem Klang nachdenken, dann klappts auch mit dem Indi-Abend. 🙂
    Aber schön, dass du das Festival noch nicht ganz „aufgegeben“ hast.

  13. „Da man ja neue Künstler vorstellen will, ist es schwierig, dass in eine Deutschland-Tournee einzuflechten.“

    Es treten Künstlerinnen auf, die gerade ihr 40jähriges Bühnenjubiläum gefeiert haben. Eine Sichtung des Unbekannten, des Undergrounds sieht anders aus!

    Zusammenarbeit? Na du bist mir lustig, wurde alles versucht. Hier mal ein Auszug einer Mail von Herrn Strauß:

    „Programmgestaltung und Booking des Festivals machen dagegen die Mitarbeitenden und Studierenden des Nordischen Instituts inkl. der vom Nordischen Klang e.V. angestellten Mitarbeiter. Das soll u.a. das kulturelle Interesse der Studierenden aktivieren. Und es gibt viele Ideen, von denen nur ein Bruchteil im Festival untergebracht werden kann.“

    Borniert nenne ich das, wenn man auf die Hilfe und Unterstützung erfahrener Veranstalter pfeift. Eigentlich kaum ein Wunder, was dann bei rumgekommen ist. Booking ist eben doch ein bisschen mehr, als das Aktivieren des kulturellen Interesses der Studierenden.

    Für alle, die während des Klangs was wilderes wollen, besteht die Möglichkeit, das Konzert mit der schwedischen Garage-60ies-Ska-Band Square am 13.05 im IKUWO zu besuchen.

  14. @billinge: Karte ist schon gekauft.
    @zorro: Familjen würde ich auch gerne mal in Greifswald sehen.
    @norsk-student: Das mit dem banal Feiern hast du jetzt in den falschen Hals bekommen. Ich finde es toll, dass es in Greifswald den Nordischen Klang gibt. Es ist in meinen Augen die Chance hochklassige Musiker in unserem beschaulichen Greifswald zu erleben. Leider ist ein Großteil der Veranstaltungen eher zum andächtigen Zuhören, denn zum „Mitgehen“ geeignet.
    Ich möchte wie Jockel auch mal ein wildes Konzert!

  15. Naja, die Leser dieses Blogs sind wohl nicht unbedingt die Sylvia Vrethamar-Hörer, nehme ich an. Also eine andere Zielgruppe, die angesprochen werden soll. Außerdem ist sie wohl nicht dabei, weil sie Bühnenjubiläum feiert sondern weil auch sie innovative Musik bietet.
    Und da es scheinbar schon „genug“ Indi/Ska/Postrock usw. aus Skandinavien in Greifswald außerhalb des Nordischen Klangs gibt, kann man da eben mal was anderes erleben.

  16. Mhh, ich war bisher nur einmal beim nordischen Klang und fand’s richtig jut. Deshalb find ich die extremst negative Tendenz in dieser Diskussion bisschen übertrieben. Letztes Jahr nämlich – da war Sofia Jannok absolut sehens- und vor allem hörenswert! Ich war begeistert von ihrer Stimme und dem nordsamischen Gesang an sich – das weiss ich heute noch ganz genau. Wann bitteschön hört man denn sowas mal live? Und die Dame hat am besagten Abend im beschaulichen Greifswald ihr Deutschland-Debüt gegeben. Zugegeben, der Preis war nicht unbedingt günstig aber dennoch preiswert. Banal feieren ging im Theater dann auch nicht, aber das ist ja auch nicht immer von Nöten.

    @Zorro:
    Verbesserungsvorschläge sind wohl immer gut – auch wenn ich deine angedachte Strategieänderung ziemlich unpassend finde, weil das beworbene Genre ist nunmal dermaßen überbedient. Freunden der elektronischen Musik wird in Greifswald doch wirklich ohnehin echt viel geboten – ich glaub nun kaum, dass diese Freunde regelrecht zum Lechzen angehalten würden, um teurem Nordischen-Klang-Elektro zu frönen. Bei deinem Wunsch „Familjen“ hab ich mal in 3 Songs rein gehört *gähn² – ich mag auch elekro – aber rustikaler*. Mit fast einer Million Profilaufrufe hat familjen gleich mal 12 mal mehr Aufrufe im Vergleich zur oben beschwärmten Dame – und ich frag mich echt wieso. Was is’n eigentlich dieser kritisierte mainstream? Da find ich die die vom norsk-student genannte Strategie zum Projekt deutlich besser:“neuen ungewöhnlichen und innovativen Künstler, die gerne auch noch völlig unbekannt in Deutschland sein dürfen“.)

    @jockel:
    ja, das stimmt. so bisschen Indie/Postrock/Experimental hätte dem Festival sicher auch gut getan, aber zum Glück gibts das auch losgelöst vom Nordischen Klang (antennas, upallnights, etc. – ging doch auch ohne NK) Die Hörproben von Múgsefjun klingen wirklich irgendwie fein.
    Geh ich womöglich wieder zum Nordischen Klang, zumal dort ähnlich wenig Profilaufrufe bei myspace zu verzeichnen sind, wie beim meinem ersten nordischen Klangerlebnis (-;

    Hach ja, und so richtig super hätte ich ja Lykke Li in diesem Jahr gefunden, aber das wäre ja dann wirklich derber/teuerer mainstream – die war ja immerhin 2009 uff’n hurricane in so’nem blöden zelt am genial musizieren… schade.

    trotzdem – fein gebügelter schwedischer mainstream ist das:
    http://www.youtube.com/watch?v=LkBOi2x6zH8&feature=related

  17. @ kapitulist:

    Sicherlich hast du nicht ganz unrecht, wenn du meinst, dass Freunden der elektronischen Musik ohnehin viel geboten wird – und die Nachfrage ist da. Warum sollte man sich das im Zuge des Festivals nicht mal zu nutze machen und einen (höchstens zwei) Elektro- Act/ DJ- Team booken. Damit würde man dann doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man kriegt massig Leute ran, die begeistert sein werden, verleiht dem Nordischen Klang einen etwas anderen Anstrich und bewirbt das Festival.
    Dieses Rumgepoche auf „wir sind auf gaaaar keinen Fall Mainstream, wir gucken mal, wie ne Jazzband mit einer Regenrinne und nem halbautomatischen Cello so spielt“ ist zwar irgendwie witzig verquer, aber es wundert mich nicht, dass die „AAh“- und „OOoh“- Rufe über die Jahre im leiser geworden sind.

  18. Da ist der Fleischervorstadt-Blogger wohl grade mal mit dem falschen Bein aufgestanden. Der Nordische Klang ist eines der originellsten Festivals in MV, eines der günstigsten, auch was die Organisationskosten (und deshalb die Eintrittspreise) betrifft, weil das Festival in der Hauptsache ehrenamtlich gemanagt wird. Natürlich kann man es nie allen recht machen. Aber Klassik-Hörer, zum Beispiel, sind auch Menschen. Und Savage Rose ist weltweit eine der stärksten Rockbands, es ist eine echte Sensation, dass die in Greifswald auftreten. Abgefahrenes gibt es jedes Jahr, diesmal z.B. Spöken Ton oder Save Bad Poems.

  19. es bleibt in der tat zu betonen, dass es sich beim nordischen klang letztlich um eine super sache handelt.

    ich freue mich, und werde einfach ein paar pfund valium in diesem monat weniger zu mir nehmen, und mir die ein oder andere veranstaltung der skandinavischen kulturwoche leisten.

    (valium ist doch dieses durchsichtige, was aus dem wasserhahn kommt, oder?)

  20. @Lobster: an den hatte ich auch schon gedacht. auch schon wieder so jemand, der nicht gerade stadien bespielt und bestimmt auch nicht eine mijon mijon euro haben will. und? wie es der zufall will, ist der just auf deutschlandtour mit ’nem day off am 06.05.2010. das wär doch mal ’ne sensation gewesen, wenn der hergekommen wäre.

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