Butterfahrt ins Wendland

Herbst 2010 und alle Zeichen stehen auf Schwarz-Gelb, Castor geht wieder um. Das Epizentrum des Widerstands gegen die Atomindustrie ist das Wendland und genau dort wird am 6. November eine Großkundgebung stattfinden, zu der ein breites Bündnis aus Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen einlädt, um dem Protest massenhaft und lautstark Ausdruck zu verleihen.

CASTOR STOPP, ATOMAUSSTIEG SOFORT!

Aus Greifswald wird morgens ein eigens gecharterter Reisebus nach Dannenberg fahren, so ist die Wahrnehmung des Demonstrationsrechts kostengünstig und erlebnisreich. Gemeinsamkeit bereitet eben doch mehr Vergnügen.

Die Tickets für die Busreise sind so günstig wie nie: Hin- und Rückfahrt kosten 16 Euro, Kinder zahlen nur 12 Euro. Besondere Anerkennung sammeln natürlich alle Aktivistinnen, die gleich vor Ort bleiben, um aktiv zu werden. Diese zahlen 12 Euro für die Hinfahrt. Der Bus wird morgens um 7 Uhr losfahren und nach der Kundgebung zurückkehren, um schließlich gegen 22 Uhr wieder in Greifswald zu sein.

Die Tickets gibt es in der Aktivismusinformation ihres Vertrauens oder in folgenden Dependancen:

  • IKUWO (am Tresen)
  • Antiquariat & Buchhandlung Rose
  • Weltladen Greifswald (im St. Spiritus)
  • Kabutze
  • HKB (Stralsunder Str.46)
  • am Telefon (03834-7721072)

Für alle, die vor Ort bleiben, gibt es noch ein Mobilisierungsvideo mit Robin-Hood-Appeal!

12 Gedanken zu „Butterfahrt ins Wendland

  1. Die Proteste der sog. „Aktivisten“ (politisch aktiv in Form naiver Blockaden alternativloser Vorhaben) werden allem Anschein nach in Punkto grenzenloser Unüberlegtheit wieder einmal übertroffen. Ich versuche schon bereits seit Jahren schlüssige Argumente GEGEN einen Castor-Transport ausfindig zu machen – „Zeichen setzen“ ist dann die häufigste Ausrede für den Freizeitspaß der erlebnisorientierten Demonstranten. Einen defakto UNGEFÄHRLICHEN Transport stoppen um ein Zeichen für den schon längst beschlossenen Atomausstieg setzen? Welcher den Haushalt Millionen kostet um die Ökos von der Schiene zu fegen? Und wo nebenbei staatliches Eigentum geräumt wird? Mit WELCHER Legitimation? Gut, dass die Lobby Milliardenschwer ist und der Behälter schlussendlich trotzdem seinen Bestimmungsort erreichen wird 🙂 Ich persönlich freue mich auf Dezember, wo der radioaktive Abfall aus der WAK Karlsruhe das ZLN in Lubmin erreicht, die Demonstranten sich vergeblich eine kalte Nacht um die Ohren geschlagen haben und außer Unkosten NULL Veränderung bewirkt haben. Ich möchte jedem Schotterheini ans Herz legen weniger mit Halbwissen zu glänzen und in der Freizeit vllt. mal FÜR statt gegen die Gesellschaft zu arbeiten und eine super-kompromisslose, Reststoff-freie Energiegewinnung zu erfinden. God save the Brückentechnologie, welche eure Hintern nach wie vor schön warm hält.

  2. Ich glaube schon lange nicht mehr an den „längst beschlossenen Atomausstieg“ der hinausgezögert wird, als gäbe es kein Morgen mehr. Die durch die Massenproteste generierten Kosten sind doch die letztlich politische Waffe, mit denen eine mehr oder minder machtlose Masse gegen die Pläne arbeitet, die eine lobbyhörige Regierung ausheckt.

    Das Engagement gegen Atomenergie ist meines Erachtens nach tatsächlich Ausdruck für die Arbeit an einer Gesellschaft, die durch das Festhalten an dieser Art der Energiegewinnung insbesondere gegen die folgenden Generationen arbeitet.

  3. ich werd dir was mit brückentechnologie…

    als halbwisser halb gewusstest halbwissen andern halbwissern unterstellen zu wollen ist schon ne strange nummer.

    aber das uniforum schient einfach zu langweilig zu sein.

  4. man man, was das wieder kosten wird! Immer diese ‚Wir-sind-doch-ein-demokratischer-Staat … guck-hier-du-darfst-doch-deine-Meinung-kundtun-Werbekosten‘, in die unser Staat freudig und ohne Murren Unsummen an Steuergeldern investiert. Schon komisch, dass dafür immer Budget da ist und der Polizeiapparat bei solchen Aktionen nie weniger wird, Bildungs- und Sozialausgaben trotzdem in einer Tour eingedampft werden „müssen“. Vielleicht gibt’s da ja ’nen leicht proportionalen Zusammenhang … ich weiß es nicht.

    Stimmt, die „letzlich politische Waffe“ … die jedoch nichts bewirkt und gleichzeitg das Trugbild aufrecht erhält in diesem Lande entscheident demokratisch mitwirken zu dürfen. Diese Aktion wird nichts ändern – sie ist kreativ, okay, aber nicht nachhaltig, also für’n Arsch.

    Apropos Arsch:
    wieso versucht man eigentlich das Wegkarren von Scheisse zu behindern, wenn es doch sinnvoller wäre in den Arsch zu treten aus dem die Scheisse kam? Zu gefährlich, zu konsequent, nicht spaßig genug? Schon vom Ansatz her find „Castor-Schottern“ unlogisch, auch wenns einen gewissen „cool, da will ich auch mal bei sein“-Charme versprüht. ‚Das Kind ist in Brunnen gefallen‘, wie gewohnt und die Aktion versucht dessen Beerdigungszug lediglich zu behindern (wenn dann müsste verhindern die Maxime sein). „Zeichen setzen“ – das ist wirklich die Argumentation, die zu wenig, zu halbherzig und traurig ist. Wäre ich die Atom-Lobby würde ich mir grinsend eine Flasche Wein aufmachen, mich zurücklehnen und mir denken, cool: alles im Lot und bezahlt hat’s mein Kumpel, der Staat.

    Die Busfahrt ist aber wirklich günstig.

  5. Schotter wegbassen! Die Hedonistische Internationale Greifswald fordert: „Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg – JETZT!“

  6. * Gründe gegen Atomkraft – http://100-gute-gruende.de

    * Gründe dafür gegen den Castor zu demonstrieren:
    – Meinung zum Ausdruck bringen. Das ist ein Grundrecht, das ich mir nicht durch Verweise auf die Kosten nehmen lassen will.
    – Warum wird Atommüll quer durch Deutschland gefahren, damit er hier für 40 Jahre in einer oberirdischen Halle rumsteht? Gibt es in Karlsruhe keine Lagerhallen? Aus den Augen aus dem Sinn? In 40 Jahr ist dann hoffentlich ein Allheilmittel gegen Atommüll gefunden worden.
    – Castortransporte haben eine hohe symbolische Wirkung.
    – Und wie das einen Unterschied macht! Wenn in diesen Tagen 100.000 Leute gegen Atomkraft auf die Straße gehen, dann gehen 100.000 Leute gegen Atomkraft auf die Straße. Und das sehen dann 4-5 Millionen Haushalte im Fernsehen und lesen es am nächsten Tag in der Zeitung. Es kommt an und es spiegelt sich in Umfragen: Keine Sau will Atomkraft.

    * Kein Mensch heizt mit Atomkraft, sondern mit Gas, Öl oder Abwärme aus Kohlekraftwerken.

    * Atomstrom ist billig: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/Atomsubventionsstudie_Update_2010_01.pdf , http://www.zeit.de/2010/40/Atomenergie-Stromkonzerne Dazu kommen die Kosten für die Lagerung (mehrere 100.000 – 1.000.000 Millionen Jahre!). Verschiedene Menschen, verschiedene Zahlen. Es wurden zwischen 150 und 200 Milliarden (!) € Subventionen für Atomkraft ausgegeben.

    * Atomausstieg selber machen – http://www.atomausstieg-selber-machen.de/

    * Es werden noch Schlfplätze für Menschen gesucht, die zum Tag X nach Greifswald kommen werden, um den Protest zu unterstützen. Wer Schlafplätze bereit stellen möchte, möge sich bitte unter bettenboerse-hgw@systemausfall.org melden. Vielen Dank!

  7. @shaze

    Es geht doch ganz klar,dass es in erster Linie darum geht, die politischen Kosten so hoch wie möglich zu treiben für eine Aktion, die von Verantwortungslosigkeit und blindem Wachstumsrausch getrieben ist. Was an der Strecke selbst passiert ist die eine Sache, aber je mehr Leute auch einfach Erklärungen und Aufrufe unterschreiben, je mehr Repressionen nötig werden, um ein ungewolltes und gefährliches Vorgehen der Politik durchzusetzen, desto klarer wird doch, dass irgendwas nicht stimmen kann. Und wenn Menschen, die vielleicht keinen Bock drauf haben, dass ihre Kinder auf einem verbrauchten Planeten aufwachsen mit dem Wasserwerfer weggepustet werden, wird unserer Demokratie der Spiegel vorgehalten. Verdammt wichtig!

  8. „Warum wird Atommüll quer durch Deutschland gefahren, damit er hier für 40 Jahre in einer oberirdischen Halle rumsteht? Gibt es in Karlsruhe keine Lagerhallen? Aus den Augen aus dem Sinn? In 40 Jahr ist dann hoffentlich ein Allheilmittel gegen Atommüll gefunden worden.“

    –> Nein, in Karlsruhe gibt es dazu keine vorgesehene Infrastruktur, warum auch? Es macht weiterhin keinen Unterschied ob die Behälter dort, oder in Lubmin stehen.

    „Kein Mensch heizt mit Atomkraft, sondern mit Gas, Öl oder Abwärme aus Kohlekraftwerken.“

    –> Falsch, Abwärme aus AKWs wird/wurde ebenfalls genutzt. Ganz abgesehen davon, dass Stadtwerke auch Strom benötigen..

  9. …und diesen natürlich NUR aus atomkraftwerken beziehen können.
    omfg is doch alles nicht so kompliziert. es gibt keine lösung für einen verantwortlichen umgang mit atommüll. also schluss damit bitte.

  10. @ shaze

    du weisst aber dich sicherlich, dass die castoren in gorleben wirklich nur in einer stinknormalen (!) lagerhalle stehen!!?
    (es gibt für diesen sonderfall keine speziellen lagervorrausetzungen, jede wellblechhalle wäre rein rechtlich geignet!)

    somit ist jeder weitere transport ins wendland eine faktische festlegung auf den endlagerstandort gorleben, obwohl der salzstock erwiesenermaßen als unsicher gilt.
    (ton bzw. granit wäre weitaus sinnvoller!)

  11. @Axel: explizit FÜR Gorleben vertrete ich keinen Standpunkt, weil ich die Location vor Ort nicht kenne. Fakt ist, dass so ein Schacht nicht willkürlich ausgesucht wird wenn im folgenden Millionen durch Schäden an den Behältern entstehen könnten. Fakt ist auch, dass die Behälter in Lubmin EXTREM sicher aufbewahrt werden. Dort sind alle Castoren noch einmal an eine externe Datenleitung angeschlossen um die Werte rund um die Uhr überwachen zu können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert