Die wichtigsten Infos vor der Greifswalder NPD-Demo

Das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern hat am Donnerstagabend das Verbot der NPD-Demonstration in Greifswald aufgehoben.

„FREMDARBEITERINVASION“ ZIELT NICHT AUF DIE WÜRDE AUSLÄNDISCHER ARBEITNEHMER

In einer von den Grünen veröffentlichten Begründung dieses Beschlusses heißt es, dass der im Versammlungsmotto verwendete Begriff Fremdarbeiterinvasion „zwar in weiten Teilen der Bevölkerung mit dem nationalsozialistischen Zwangsarbeitersystem verbunden“ sei, allerdings „nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung erfülle“. Auch der Invasionsbegriff lasse Deutungen zu, „die nicht darauf abzielen, die ausländischen Arbeitnehmer, die nach dem 01.05.2011 in Deutschland Arbeit suchen, in ihrer Würde anzugreifen oder in anderer Weise volksverhetzend zu wirken“.

Diese Entscheidung ist für viele wenig überraschend. Dass die Stadtverwaltung diesen Schritt dennoch versucht hat, ist ihr anzurechnen. Unverständlich bleibt, dass es kaum nennenswerte Versammlungsauflagen gab und auch der Startpunkt der Route, der sich in unmittelbarer Nähe zu einem Flüchtlingsheim befindet, nicht weiter hinterfragt wurde.

ZWEI BÜNDNISSE MOBILISIEREN GEGEN DIE NPD

Gegen die NPD-Demonstration haben sich in den vergangenen Wochen zwei Bündnisse gebildet und gemeinsam dafür geworben, am Sonntag auf die Straße zu gehen und zu zeigen, dass die NPD hier mit wenig Gegenliebe zu rechnen hat. Das eher städtisch-bürgerlich geprägte Bündnis Greifswald ist bunt beginnt seine Versammlung um 8.45 Uhr auf dem Rubenowplatz – der sich anschließende Demonstrationszug endet beim Demokratiefest im Ostseeviertel.

Das Studierendenfernsehen Moritz TV hat hierfür einen Mobilisierungsclip produziert:

Für diese Demonstration wurde sehr breit mobilisiert, neben der Stadtverwaltung riefen auch der AStA und die Universität Greifswald dazu auf, sich an dem Spektakel zu beteiligen. Die untenstehende Karte macht allerdings deutlich, wie weit weg dieser Protest von der Route der NPD entfernt liegt und dass hier eher Gesicht zeigen als sich den Nazis entgegenzustellen angesagt ist.

GEMEINSAM DIE NPD BLOCKIEREN!

Das zweite Bündnis ist informellerer Natur und heißt Greifswald Nazifrei. Dieser Zusammenschluss ruft dazu auf, die Demonstration der NPD zu blockieren und zu verhindern, dass die Nazis durch Schönwalde marschieren können. Es wird dazu aufgerufen, sich in die Nähe der Nazi-Route zu begeben und sich mit gewaltfreien Sitzblockaden gegen den Naziaufmarsch zu wehren, der in unmittelbarer Nähe des Flüchtlingsheims beginnen wird – ein guter Ausgangspunkt für alle!

karte südbahnhofAuf der Seite dieses Bündnisses gibt es genauere Informationen über die drei angemeldeten Mahnwachen und die verschiedenen Kommunikationskanäle, über die auf dem Laufenden gehalten wird. Hier sind beispielsweise Hinweise zum Twitter-Ticker, dem Ermittlungsausschuss oder dem Infotelefon abrufbar. Außerdem werden zur besseren Orientierung zwei Karten zur Verfügung gestellt.

Wer selbst mittwittert, tut dies am besten unter dem bewährten Hashtag #nazishgw. Einen von immerhin acht Leuten betriebenen Ticker wird auch der webMoritz anbieten und wer an der Strecke wohnt, sollte sein Radio auf den Balkon tragen, denn die Crew von radio98eins hat ein ganz spezielles Demoprogramm vorbereitet.

PROMINENTE UNTERSTÜTZUNG AUS DEM DUNSTKREIS DER FUSION

Das Bündnis Greifswald Nazifrei konnte am gestrigen Tag endlich einmal rundum positive Nachrichten verlauten lassen, denn für die Blockaden hat sich prominente Unterstützung aus dem Dunstkreis der Fusion angekündigt. Aktivisten vom umtriebigen Label- und Veranstalterkollektiv Fortschritt 3000 werden zugegen sein und den Protest musikalisch energetisieren. Die Frage, wo die Party des Monats steigen wird, dürfte damit beantwortet sein.

Damit Erfolg und Laune bei der Demo ungetrübt bleiben, empfiehlt sich nochmal ein flüchtig-morgendlicher Blick in den Klassiker Was tun wenn’s brennt?. Diese mittlerweile in 15. Auflage von der Roten Hilfe herausgegebene Broschüre klärt darüber auf, welche Gegenstände bei einer Demonstration besser zuhause bleiben und welche hingegen unbedingt eingepackt werden sollten. Eine schnieke Sonnenbrille hat auch noch niemandem geschadet.

Seid wachsam, seid entschlossen, seid fluide! Setzt euch auf die Straße und zeigt, dass Greifswald kein Ort für Nazis ist!

21 Gedanken zu „Die wichtigsten Infos vor der Greifswalder NPD-Demo

  1. @jockel: ich mag hier gern zum ausdruck bringen das ich die obige karte inkl. des abgebildeten kommentars echt voll daneben finde, weil es meiner auffassung nach alle als ignorant hinstellt die sich entschlossen haben, der gegendemo-route zu folgen. ich finde ein derart hartes und abkanzelndes urteil sollte sich keiner anmaßen der nicht zumindestens versucht zu verstehen warum sich andere zu anderen mitteln entscheiden. mensch mensch mensch, derartige spalterei hier zu lesen macht mich betroffen und traurig, gerade weil ich in den letzten wochen eine tolle bündnisarbeit erlebt habe.

  2. @stan: Diese Kritik überrascht mich nicht. Sicher ist meine Wertung überspitzt und etwas pointiert. Ich habe beim erstem Mai-Demo-Beitrag dieses Jahres darauf hingewiesen, wieso ich wenig von großen bürgerlichen Demonstrationen halte, die später als ein sich den Nazis Entgegenstellen umgedeutet werden.
    Da wo die Route dieses Bündnisses verlief, trafen allerdings schon mal die ersten beiden Punkte ins Schwarze: Nichts hören, nichts sehen.

    Seien wir auf die mediale Nachbereitung gespannt, wenn dann schlußendlich dieser Zug damit geadelt wird, dass Greifswald den Nazis eine Absage erteilt habe. Dieses Gefühl hatte ich am Ende bei der Blockade der Schönwalder und ich habe mich heute den ganzen Tag riesig darüber gefreut, dass sich die Widerständlerinnen aus so verschiedenen Gruppen, Altersklassen und Milieus rekrutierten.

    Die Arbeit des Bündnisses respektiere ich, insbesondere die Zusammenarbeit und Präsentation beider Bündnisse.

    Mit dem Beitrag sollte gespalten werden, allerdings in dem Sinn, dass möglichst viele es sich nochmal überlegen und für das Blockieren entscheiden. Ein Urteil über die Menschen, die sich für die städtische Bündnisdemo entschieden haben, kann und will ich nicht fällen. Ich rechne es ihnen hoch an, sich überhaupt beteiligt zu haben.

  3. @jockel

    Danke für die Reaktion. Vielleicht wäre ein Interview mit Frau oder Herrn Dembski ja eine spannende Sache hier auf dem Blog die Sichtweise des bürgerlichen Bündnisses mal zu zeigen. Denn warum auch immer, es gibt sicher eine Menge Gründe Derjenigen die sich bewusst für andere Wege und Mittel entschieden haben. Und diese zu kennen kann letztlich auch für weitere Projekte eine Hilfe sein.

  4. Es gibt beispielsweise auch Leute, die kleine Kinder haben und deswegen den „Nichts-verstehen-Weg“ gegangen sind.

    Diese Unterscheidung ist in meinen Augen Unfug, dieses elitäre Gehabe von den „richtigen“ Demonstranten ging mir schon bei den Castordemonstrationen auf den Geist — und wirkt letztlich leider nur abschreckend für die Normalo-Mehrheit.

  5. @stan: ja, das ist wirklich eine gute idee. ich habe in den vorherigen beiträgen über die npd-demo das städtische bündnis gegenüber dem bündnis „greifswald nazifrei“ weitesgehend auszublenden versucht, um viel eher für die eine als für die andere veranstaltung zu mobilisieren. für eine facettenreiche nachbetrachtung sind interviews mit möglichst vielseitigen gesprächspartnerinnen ein guter einfall!

    @stefan: ich wollte eigentlich keine grundsatz-diskussion vom zaun brechen und mein dreiworturteil über die zweite demo betrifft weniger jene, die dort hingehen, als vielmehr das, was schließlich daraus gemacht wurde.

    und nein, ich würde mich als papa nicht mit meinem kind hinsetzen. ich würde mein kind über das wochenende wegbringen und mich dann an den blockaden beteiligen. oder mein kind wäre in einem alter, wo es auf die straße getragenen protest erleben sollte – in diesem fall wäre ich auch bei der anderen veranstaltung gewesen.

    ich selbst durfte mich erst kürzlich über einen kommentar meiner mittlerweile pensionierten mutter freuen, die die präsentation einiger politiker mit den demos 2001 noch gut in erinnerung hatte und viel viel eher blockieren würde, als hinter den top10 der städtischen politelite zu gehen.

    in diesem sinn freuen wir uns doch erstmal über den heutigen erfolg. und sogar die oz titel „Friedliche Sitzblockaden stoppen NPD-Aufmarsch“. Damit können glaube ich alle zufrieden sein. versöhnen statt spalten.

  6. @Jockel
    Guter Artikel und das Bild find ich noch besser. 😉

    @Den Rest der die Buerger demo verteidigt.
    Sry aber so eine Demo ist einfach mal komplett sinnlos! Da haetten die Leute naemlich genauso gut Zuhause bleiben koennen. Denn mal ehrlich auf so einer Buergerhoschie demo holen sich dann die Demokraten einen runter wie toll sie doch wieder sind und wie gut sie ihre Demokratie verteidigt haben gegen diese miesen extremisten. Gleichzeitig erleichtert der Rest sein Gewissen in dem sie an so einer Pseudo-demo teilgenommen haben. Darum finde ich das Bild auch keineswegs ueberspitzt. Es zeigt einfach die Realitaet!

    Aber vllt. koennt ihr uns ja mal erklaeren, in wie fern jetzt die Buergerhoschie demo (Polemik ist etwas feines) etwas gebracht hat als nur die Selbstbeweihraeucherung?

    Zu dem Argument mit den klein Kindern.
    Ich geb dir voellig Recht, dass diese nichts bei den Blockaden zu suchen haben. Denn wie man heute gesehen haben sind Bullen eben nicht dein Freund und Helfer obwohl die Leute friedlich blieben.
    Fand es daher ziemlich krass, dass dennoch einige Leute mit Kinderwagen da waren.

    Mein Dank gilt daher allen Leuten die sich an den Blockaden beteiligt haben oder zum. in deren naehe kamen um ihre Solidaritaet mit den Blockierern zu bekunden. Ihr wart super. 🙂

    Jetzt zerfleischt mich 😉

    Im uebrigen ist es keine Spaltung sondern einfach nur Reflektion!

  7. @lachender_mann:
    ich finde polemik auch etwas ganz feines, aber deine rüpeleien sind doch wohl etwas mehr als etwas überzogen, findest du nicht? du bist der erste, der hier rumfeindet.

    nebenbei bemerkt, verstehe ich mich selbst auch als demokrat und kann die negativen konnotationen, die du gerade, und auch andere regelmäßig zum ausdruck bringen, nicht nachvollziehen. demokratie ist für mich ein tolles system, die frage ist halt nur, was daraus gemacht wird.

  8. @Jockel
    Ok ich gebe zu ich habe es mit den Poebeleien zu doll uebertrieben. Doch rumfeinden? Nein da steh ich gerne zu wenn Leute nicht faehig zur Selbstreflektion sind bzw. auch eben mit kritik nicht umgehen koennen ist es deren Problem. Fuer die einen ist es Spaltung fuer mich Reflektion! (ja ich weisz eig mit x)

    Doch wie gesagt ich lass mich gerne davon ueberzeugen, dass die Demo nicht dem entspricht was ich von ihr denke/halte. 🙂

    Dann erklaer mir bitte was an einem System so toll ist, dass Minderheiten ausschliesst. Und Nach dem Mehrheitsprinzip entscheidet anstatt zu versuchen einen gemeinsamen Konsens zu erreichen?
    Mal davon abgesehen, dass dich die Demokraten kritisiert habe die dort sich auf der Demo und dem Fest gefeiert haben.
    (Ich gehe davon aus du meinst die parlamentarische Demokratie!?)

  9. kleiner tippfehler:
    „Mal davon abgesehen, dass dich die Demokraten kritisiert habe die dort sich auf der Demo und dem Fest gefeiert haben.“
    dich->ich

  10. Es sollte ja auch ein Demokratie-Fest werden (Baschinka:), so mit Bockwurst, Bier und Luftballons, fast wie in Berlin auf der Anti-Atom-Demo(vor ~4 Wochen) mit Souvenirständen, einer Dichte von 200 000 iPhones auf 100 000 Prezelberg-Yuppies und 1 Milliarde „Ich-war-dabei-Bilder-und-Videos“ im Internet, deren SuperSichheitsSpeicherplatz und Backupsystem den Strom einiger Atomkraftwerke einsparen könnte. Die Idee des Demokratiefestes finde ich ziemlich naiv. Fakt ist doch, dass sich „Deutschland“ (als politische Einheit) seit über 60 Jahren gegen eine Entnazifizierung wehrt. Die Politik hat nichts erreicht – sitzt sogar mit diesen Typen an einem Tisch, die Gerichte und Rechtsexperten finden keine Möglichkeit einzuschreiten und verstecken sich hinter verklausulierten Phrasen und Ausreden und zuletzt die Polizei – läuft auf Anordnung nebenher, was bleibt da noch? Wie bekommt man das braune Pack von der Straße? Es wird einfach zu Meinungsfreiheit erklärt, das die Achtung und Gleichstellung aller Menschen so oder anders interpretiert werden darf. Ich sage NEIN und wenn alle demokratischen Gewalten versagt haben muss und ich meine wirklich muss die Bevölkerung sich wehren.

  11. Nicht einfach wegsehen und woanders lang gehen und so tuen als würde es reichen, dass man sagen kann ich bin ja nicht radikal, sondern demokratisch und anständig.

  12. Aus der Ferne betrachtet, finde ich die gesamte Greifswalder Anti-Nazi Aktion in all ihren Facetten äußerst gelungen. Wer gegen Nazis auf die Straße gehen und seine Meinung kundtun wollte, konnte das tun. Jede/r konnte sich in der Form beteiligen, die sie/er für richtig hält.

    Schon bei den Atomprotesten hat mich dieses Konzept überzeugt. Hätte es nur eine Demo gegeben, wären die Nazis abgeschirmt marschiert. Wären nur die Blockierer_innen blockieren gegangen, wäre das nur ein kleiner Bruchteil, der Greifswalder Bevölkerung gewesen. Das ganze wäre öffentlich als Aktion der üblichen Verdächtigen wahrgenommen worden.

    So wie der heutige Tag abgelaufen ist, stellt sich mir das Ganze als proaktiver Protest mit grundsätzlichem breitem Rückhalt in Bevölkerung dar: Großes Lob an GREIFSWALD NAZIFREI und die Gegendemoveranstalter.

  13. Eine Bitte um Handzeichen an alle hier diskutierenden:

    Ihr scheint ja alle die hintergründe der Gegendemo zu kennen und auch wie/warum/was auf dem fest geplant war. Wer von euch war bei einem der Planungstreffen und kann aus eigener Erfahrung berichten was dort besprochen wurde und warum bestimmte Entscheidungen für Routen und Orte getroffen wurden?

    Bitte jetzt melden.

  14. jockel ist ein schwerer vorwurf zu machen, glaube ich.

    niemand hat mich vor der gelben gefahr gewarnt. sonnencreme wäre angebracht gewesen.

    😉

  15. uns beiden hier, besonders meinem großen gorillafreund, hat es auch ordentlich die purzelnäschen verbrannt.

    wie haben jene nazis das nur verkraftet, die noch mit handelsüblichen glatzen, und nicht wie jene neu-styler-faschisten mit adolf-meets-david-guetta-gedenk-gelfrisur marschierten? so ein sonnenverbrannter, kahler kopf muss ja doch arg zwiebeln, das darunter liegende hirn zu einer matschig-brodelnden sumpfsuppe zerkocht. bester gärboden für nationalsozialistisches „denken“.

  16. @lachender_mann:

    Ich meine die grundsätzliche Idee von Demokratie. Ich sehe darin nichts schlechtes und deine (unrealistische) Utopie sehe ich am ehesten in der Idee der deliberativen Demokratie (http://de.wikipedia.org/wiki/Deliberative_Demokratie) verwirklicht.

    Ich bin in zwei Gruppen unterwegs, die beide versuchen, nach dem Konsensprinzip zu entscheiden. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es manchmal schon zu viert kompliziert wird, bei divergierenden Interessen einen befriedigenden Konsens zu erzielen. Mit 15 Beteiligten und 16 Positionen wirds noch schwieriger. Stelle ich mir jetzt polarisierende Themen der letzten Monate vor, wie Stuttgart21 oder den Atomausstieg, dann sehe ich vor allem eins: unvereinbare Interessen.

    Denken wir uns mal aus, wie es wäre, mit 82 Millionen Deutschen verhandeln zu müssen, hui hui hui – da hilft nur Repräsentation!

    Die „Unterdrückung“ von Minder- durch Mehrheiten ist tatsächlich ein Problem, aber davor sind auch Konsensentscheidungen nicht gefeit. Das Credo heißt auch hier „herrschaftsfreier Diskurs“ und Herrschaftsfreiheit ist echt nur annähernd erreichbar. Guck dich doch mal in deinem eigenen (hoffentlich konsensorientiertem) Umfeld um, ob da alle Empfindungen, Ideen und Vorschläge wirklich gleichberechtigt nebeneinander stehen und abgewogen werden und wie Macht im Sinne von den Fähigkeiten, die eigenen Vorstellungen in der Gruppe durchzusetzen, verteilt ist!

    Konsensprinzip geht allerdings auch damit einher, dass man eine auf Verständigung und Verständnis orientierte Kommunikation praktiziert. Davon sind deine Postings unter diesem Beitrag leider weit entfernt.

    Übrigens hast du vielleicht sogar einen der „Demokraten“ (und Aktivisten) bei den Blockaden gesehen. Der andere von dir hier kritisierte „Demokrat“ war auch dort, wenn ich seinen Twitter-Eintrag richtig verstehe – ich wäre also auch an dieser Stelle sehr vorsichtig mit Mutmaßungen und Voraburteilen.

    Zuguterletzt sei noch erwähnt, dass mich das Demokraten-Bashing an die ordnungsrufenden Neonazis erinnert, die sehr ähnliche Phrasen in jedem ihrer zweiten Online-Artikel bei MUPINFO unterbringen. Natürlich möchte ich dich nicht mit denen vergleichen, aber kurios finde ich es schon.

    @stan: Meine Hand bleibt unten, aber ich war über die Arbeit beider Bündnisse informiert.

  17. @Jockel
    Demokratie an sich ist eine ja an sich auch erst mal nicht schlechtes doch ist deren groszte Schwaeche die Aufgeklaertheit innerhalb der Bevoelkerung (frei nach Ludwig Erhard).

    Daher sehe ich als Staatsform eher den Kommunismus als fuer mich erstrebendswert der die Aufklaerung beinhaltet! Wodurch ich auch hier gleich die ganze Dis(s)kusion verkuerzen wuerde da OT. Die Idee der Konsensfindung funktioniert nur, wie du es schon sagtest, wenn beide „Parteien“ auch versuchen wollen einen Konsens zu erreichen. Schwierig ist es zum Teil deswegen weil die Gesellschaft nicht in der Lage dazu ist und eben auch auf dem Prinzip aufgebaut ist, „…erst mal ich dann der Rest….“ um ein einfach auszudruecken und andeutungsweise auf das Argument Stuttgart21 einzugehen.
    (Hab jetzt nicht so Lust ueber kapitalistische Wert(e)kritik etc. zu sprechen)
    Im uebrigen wuerde es doch sehr weiterhelfen welche Form du denn anstrebst wenn nich die parlamentarische Demokratie?!

    Das meine Postings von so einem Prinzip entfernt sind (konsensfindung), liegt zum Teil daran das ich in diesem rahmen garkein Interesse habe einen Konsens zu finden.
    Das Angebot das jmd. ja mal erklaeren kann was denn jetzt so Sinnvoll daran war habe ich schon gemacht! Auch was an einer parlamentarischen Demokratie so toll ist (denn die haben wir ja hier) So faellt dein Vorwurf zum Teil schon mal weg!

    Das keiner der Leute die bei der Demo waren auch an den Blockaden waren oder sogar in diesen habe ich auch nicht kritisiert sondern lediglich die, die nur dort auf dem fest waren. Im gegenteil habe ich allen Menschen gedankt die daran beteiligt oder sich solidarisiert haben also zuegel dich bitte etwas mit den Vorwuerfen etc.

    Und dein Vergleich mit den Nazis hinkt auch gewaltig und ist im uebrigen nicht weniger unverschaemter und mit Polemik gespickt wie mein erster Beitrag hierzu! Nur das der hier in meinen Augen einfach zu weit geht! Da siehe Nazivergleich!
    Ansonsten haette ich jetzt gerne Quellen als Beleg in wie weit sich dass den jetzt mit Seiten wie MUPinfo deckt! Und ja hier fuehle ich mich pers. angegriffen!

    Das ich kein Bock auf Leute habe die meistens nur mit Symbolpolitik glaenzen, scheint dich ja ziemlich zu stoeren da du dich offensichtlich in das Thema gerade verbeiszt, denn wirklich Argumente zu meinen kritikpunkten am Demokratiefest und der Demo lieferst du nicht! Was immerhin das eigentlich Thema ist!

  18. ich fand das demokratiefest auch nicht erstrebenswert. den aspekt der selbstbeweihräucherung sehe ich da durchaus.

    dennoch denke ich, dass es kollossal falsch wäre die teilnehmer dafür nun wieder zu scharf zu kritisieren. man darf nicht vergessen, dass gut 50000 greifswalder gar nicht öffentlich etwas gegen dieses nazipack gemacht haben. die teilnehmer des großen umzugs hingegen haben zumindest ein klares statement abgegeben.

  19. @FBM
    Ok da hast du natuerlich Recht, ein Ansatz ist es zumindest allerdings eben ausbaufaehig. Was ich in dem zusammenhang auch ueberraschend finde ist, dass bis jetzt die lobesbekundungen ausbleiben die sonst immer die Leute auf sich selbst halten.
    Wie lange ging eigentlich das demokratie-fest?
    Weisz das jmd zufaellig?

  20. @lachender_mann:
    Die Diskussion über politische Systeme ist in der Tat etwas OT. Nur um kurz deine Frage zu beantorten: ich finde die Idee der verlinkten deliberativen Demokratie interessant. Die parlamentarische Demokratie ist für mein Befinden das kleinste Übel, mit dem ich aber ganz gut leben kann und die für einen Staat mit gewisser Größe noch verwirklichbar ist.

    Ich habe deinen Kommentar nochmal gelesen und muss meine Äußerung relativieren, du hast weniger gegen die anderen beiden Kommentatoren gepoltert als ich erst annahm. Das nehme ich dann mal zurück.

    Zum Nazi-Vergleich, der – wie geschrieben – keiner ist empfehle ich die regelmäßige Lektüre der genannten Seite. Wie gesagt, findet du den in negativem Kontext gebrauchten Begriff „Demokraten“ in unzähligen Beiträgen. Dort erkennst du eine strukturelle und durch das Begriffsumfeld vollzogene Distanzierung von „den Demokraten“. Dieses ‚wir‘ und ‚ihr‘ bedienst du in ähnlicher Weise und machst den Unterschied zwischen denen (die Demokraten) und dir (den sogenannten „Extremisten“).

    Ich verbeisse mich gar nicht in das Thema, sondern reagiere nur auf die erbosten Kommentare bezüglich der Abbildung, mit der ich meine eigene Position zum Ausdruck gebracht habe. Ich habe mich auch schon im ersten Mai-Demo-Beitrag deutlich zur Großdemo positioniert und diese Position auch begründet, weswegen ich das hier eigentlich nicht wiederholen möchte.

    Was mich stört ist weniger deine Position, sondern vielmehr die Art und Weise, wie du hier rumgespukt hast (Stichwort: „Buergerhoschie demo“). Dieser Umgangston ist hier etwas fehl am Platze und das möchte ich auch keiner Leserin dieser Seite zumuten. Daher versuche ich auf alle Kommentare dieser Art zu reagieren, unabhängig von ihrer Position.

    @alle:

    lachender_mann:
    Was ich in dem zusammenhang auch ueberraschend finde ist, dass bis jetzt die lobesbekundungen ausbleiben die sonst immer die Leute auf sich selbst halten.

    Die sind noch gar nicht notwendig. Eine PM der Stadt habe ich bislang noch nicht gelesen. OZ und NDR titelten gestern sehr blockade-freundlich. Geute grinste uns auf der Titelseite aus der ersten Reihe Oberbürgermeister Arthur König hinter dem Fronttranspi an. Der gleiche Bürgermeister, der sich nicht zu den Protestierenden stellt, wenn die NPD einen Infostand auf dem Fischmarkt macht, sondern sich auf der anderen Rathausseite die Zeit mit einem Fotoshooting für den Bürgermeister von Greifswald, Deutschands Fahrradhauptstadt, vertrieb.

  21. Ich fand die Blockaden richtig gut! Aus meiner Sicht war das basisdemokratischer Anschauungsunterricht und total gelohnt die verbrannte Nase, auch wenn letzendlich 3,5 km zuviel marschiert wurden/werden durfte … .

    Pro marschierenden Schwachkopf gabs drei(!) Schutz-Polizisten, die neben Marschschutz auch das Marschgebiet aufwendig und großräumig abzuriegeln versuchten, um das braune Treiben bloß nicht mit der der mehrheitlichen Meinung zu stören. Das war doch purer Demokratie-Wahn(schwach)sinn, den letzendlich die steuerzahlende Gesamtheit zu tragen hat. Diese indirekten Aufmarsch-Kosten sind demkokratisch nicht argumentierbar – stehen in keinem Verhältnis des prozentualen Anteils von NPD-Wählerstimmen! Basisdemokratische Abstimmungen bzgl. Naziaufmärsche müssten mal Pflicht werden. Dann würde so’ne braune Propaganda-Scheisse einfach mal ausfallen, wegen Nichtfinanzierbarkeit – man bedenke dazu mal den Sonntags- und Feiertagszuschlag bei diesem sinnfreien Großeinsatz von tausend Beamten (oder im öffentlichen Dienst angestellten Personen).

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