Kein Grund für Pessimismus: Fleischervorstädter wollen Stadtteilarbeit verstetigen

Bild der Verstetigungskonferenz des Quartiersbüro Fleischervorstadt

Um nicht weniger als um die Zukunft des aktiven Stadtteillebens sollte es gestern Abend bei der vom Quartiersbüro Fleischervorstadt initiierten Verstetigungskonferenz im Koeppenhaus gehen. Der Anlass dieses Treffens ist unerfreulich: Im nächsten Jahr läuft das Programm „Soziale Stadt“ aus, über das in den vergangenen elf Jahren die Stellen der Quartiersmanagerinnen und ein Verfügungsfonds finanziert wurden. Jetzt sind die Bewohner des Viertels gefragt und von denen erschienen gestern Abend erstaunlich viele.

„WIE KÖNNEN WIR UNS AM BESTEN ORGANISIEREN?“

Zunächst blickten die beiden Quartiersmanagerinnen Anette Riesinger und Stefanie Riech auf die umgesetzten Projekte der zurückliegenden Jahre zurück und informierten die etwa 30 Teilnehmenden über die Arbeit des Quartiersbüros. Thilo Kaiser, Leiter des Stadtbauamts, hielt als Vertreter der Stadtverwaltung ebenfalls eine kurze Rede, ehe er zur Bürgerschaftssitzung ins Rathaus eilte.

Damit endete der passive Teil dieser Veranstaltung und die moderierte Zukunftswerkstatt konnte beginnen. Etwa zwei Stunden lang arbeiteten sich die anwesenden Fleischervorstädter durch die zuvor gesammelten Fragen- und Denkbezirke. Wie können sich Bürgerinnen und Vereine organisieren, so dass die Vitalität des Viertels erhalten bleibt? Wie könnte der eigene Beitrag für eine lebenswerte Fleischervorstadt aussehen? Wie können Aktivitäten für ein lebendiges Quartier von Politik und Verwaltung unterstützt werden?

DAS RICHTIGE FORUM FÜR DIE GESTALTUNG DER FLEISCHERVORSTADT 

Bei der Präsentation der Ergebnisse wurde schnell offenbar, dass sich die Beteiligten eine Fortsetzung vieler vom Quartiersbüro angestoßener Ideen wünschen. Dazu zählen zum Beispiel die Stadtteilfeste, der Staudentausch, der Tag der offenen Gärten, der lebendige Adventskalender und natürlich das Vorzeigeprojekt, der Stadtteilflohmarkt.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Die Bereitschaft, sich selbst ehrenamtlich um einzelne Projekte zu kümmern, schwebte unverkennbar im Raum. Der Staudentausch hatte bereits vor der Zukunftswerkstatt eine Patin — seit gestern ist er aber längst nicht mehr das einzige Projekt, das vermutlich einigermaßen unbeschadet in die Verantwortung der Quartiersbewohner übergeben werden kann. Doch wird das allein für eine kontinuierliche Stadtteilarbeit ausreichen? Viele der Anwesenden wünschen sich auch in Zukunft eine zentrale Anlaufstelle. Man braucht einen Ort und vielleicht sollte auch ein Verein gegründet werden.

Bis dahin werden jedoch noch einige Konferenzen folgen müssen. In Zukunft könnten diese von regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen, zum Beispiel in Form eines regelmäßigen Stadtteilfrühstücks, ergänzt werden, bei denen sich die gestaltungsfreudigen Quartiersbewohner treffen können, um Ideen zu konkretisieren, Gleichgesinnte kennenzulernen und sich noch effektiver zu organisieren — vermutlich ist das einer der ersten Vorschläge des gestrigen Abends, die alsbald in die Tat umgesetzt werden.

An Ideen mangelt es nicht und wer das Leben in der Fleischervorstadt aktiv mitgestalten möchte, findet auf der gut strukturierten und konstruktiven Verstetigungskonferenz auf jeden Fall das richtige Forum und entschlossene Mitstreiterinnen.

Das nächste Treffen wird am 24. Oktober um 18 Uhr im Quartiersbüro der Fleischervorstadt stattfinden.

3 Gedanken zu „Kein Grund für Pessimismus: Fleischervorstädter wollen Stadtteilarbeit verstetigen

  1. He toll!
    Wie geil ist das denn, endlich ein Top Blog aus HGW!
    Genau das hat mir noch gefehlt!

    Das Thema habe ich verfolgt und finde es nicht so toll das die Bürger wieder mal allein da stehen!

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