CDU befürwortet Einkaufszentrum in den KAW-Hallen

Der CDU-Stadtverband hat sich zur strittigen Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen am Bahnhof positioniert und teilte heute mit, dass die Partei hinter dem Projekt von Investor Jürgen Sallier stünde und die Ansiedlung von Geschäften in den ehemaligen KAW-Hallen befürworte: „Wir wollen ein Einkaufszentrum in den KAW-Hallen.“

Entwurf Einkaufszentrum KAW-Hallen Greifswald(Screenshot Greifswald TV, Entwurf des EKZ KAW)

Nach eigener Aussage setzt sich die CDU seit Jahren für eine ordentliche Nahversorgung in der Innenstadt, der Fleischervorstadt und der Fettenvorstadt ein — passiert ist bislang wenig. Mit dem Projekt von Sallier, der auf dem Gelände in Bahnhofsnähe ein bis zu 8000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum entstehen lassen will, könnte das Versprechen eines ordentlich nahversorgten Zentrums doch noch gehalten werden. Das sieht zumindest Axel Hochschild so: „Diese Chance sollten wir ergreifen!“

UMBAU DER KAW-HALLEN BEDEUTET STÄRKUNG DER INNENSTADT 

Der CDU-Fraktionsvorsitzende erkennt im Bau des Einkaufszentrums eine Stärkung der Innenstadt und führt in seiner Stellungnahme hierzu weiter aus:

Streetart Greifswald Axel Hochschild

„Die Wiederbelebung des Geländes am Bahnhof ist eine positive Entwicklung für unsere Stadt. Nicht nur in der Form, dass das derzeit nicht gerade in einem guten Zustand befindliche Gelände deutlich aufgewertet wird, auch wird ein neuer Anziehungspunkt geschaffen, der Menschen in die Innenstadt lockt. Der Umbau der KAW-Halle und die Umgestaltung des West-Ends sind Beiträge zur Stärkung der Innenstadt.“

Derweil plant die Bürgerinitiative „Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt“ die Durchführung einer Bürgerinnenbefragung, bei der alle Haushalte dieser beiden Stadtteile zur Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen befragt werden sollen. Diese Erhebung soll aber erst stattfinden, wenn der Bürgerschaft weitere Unterlagen vorlägen. Ein Ergebnis lässt sich jedoch schon jetzt prognostizieren: Es besteht mit großer Wahrscheinlichkeit der Bedarf nach einem Lebensmittelladen.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

7 Gedanken zu „CDU befürwortet Einkaufszentrum in den KAW-Hallen

  1. Meiner Meinung nach sind beide Gutachten, auf denen dieses Bauprojekt basiert fragwürdig. Aber dazu habe ich mich ja schon an anderer Stelle ausgelassen ;).

  2. Für mich eine bewusste Irreführung durch die CDU. Es geht ja gar nicht um die Nahversorgung, die ist weitgehend unumstritten. Worum es eigentlich geht sind die weiteren Geschäfte( Takko, Deichmann und co). Diese werden nicht benötigt, ziehen teilweise Kaufkraft aus der Innenstadt ab. Vor allem wären die dafür vorgesehenen Gebäude wesentlich besser für Kultur geeignet, denn hier mangelt es an Flächen in Greifswald. Naja Frage ist halt ob Greifswald den Mut dafür hat oder ob die CDU sich wieder einmal durchsetzt.

    1. Für mich auch und erinnert an die Debatte um die Diagonalquerung, weswegen ich auch nicht überrascht wäre, wenn die Jungs bald noch eine Schippe Polemik drauflegen würden. So wie die Partei es jetzt darstellt, gibt es nur zwei Optionen, zwischen denen man sich entscheiden muss: Keine Einkaufsmöglichkeit in der Fleischervorstadtauf oder ein ganz großes Einkaufszentrum. Allein die Stärkung der Innenstadt dadurch leuchtet mir nicht ein…

      1. Polemik oder Sachargument
        Nunja, dann gilt es doch mal den Blick zu weiten:
        ? keine Einkaufsmöglichkeit (für Lebensmittel)
        Eben wurde hier noch gelobhudelt, dass der DM kommt, der verkauft auch Lebensmittel, vor allem im Billigsortiment.
        Frische Lebensmittel gibt es auch an jeder Ecke, jeweils speziell (Fleischer, Bäcker, bio, Markt), aber eben „Innenstadt“ (das wollen doch WIRKLICH ALLE, oder?)
        ? Innenstadt gehört nicht zur Fleischervorstadt/zu lange Wege
        Bitte, wie real ist das denn? Auf der einen Seite kleine Geschäfte wünschen und möglichst keinen (Liefer-/Kunden) Verkehr. Und dann sind die Lange Straße oder die Märkte in der Grimmer „zu weit weg“ (also keine Nahversorgung?)

        Es ist doch wirklich ein sichtbar: Es gibt hier große, günstige Flächen, die diverse Interessenten der Konzerne nach ihrem eigenen Gusto bebauen & bespielen können. So wollen die das ja: wenig Miete, viel Autos (viele Kunden von möglichst großem Umfeld), Planungsfreiheit um die 0815-Lösung (billigst!) umzusetzen.
        Von den Interessenten will doch keiner eine „Stadtteilversorgung“ dafür ist in der FVS viel zu wenig zu holen.
        Ist noch keinem aufgefallen, dass sonst längst ein Konzern da wäre? Dass der Schlecker in der Gützkower nicht von nem anderen Konzern übernommen wurde?.
        Wenn Rewe näher ran will (ist ja nicht Rewe, sondern ein privater Sklaventreiber), dann weil das alte Gebäude nicht mehr passt (und inzwischen recht rott ist) und sowieso neu gebaut werden sollte.

        Wo liegen also die Interessen?
        Wer schert sich um die Innenstadt?
        Wer hat die Bewohner der FVS im Blick?

        Es geht hier um Geld, um sehr viel Geld, ihr könnt ja mal die qm in cash umrechnen. Und die CDU hat bestimmt Gründe, warum sie glaubt, dass was bei ihr und ihren Mitgliedern hängen bleibt.

        Und die Kultur, na ja.
        Wollen wir nicht alle „SUB“ Kultur?
        Soll sie nicht günstig sein, damit auch der zehnte Drink noch bezahlt werden kann (lieber kaum Eintritt (Vulgo Gage), dafür aber viel saufen)?
        Das geht nur da, wo andere s. hier) nicht die (Immobilien-) Preise treiben. also zieht die Kultur zwangsläufig weiter….

        Und hat schon mal jemand gesehen, dass sich die CDU um die Innenstadt kümmert? (außer den Broken-Window-Kampagne). Der Maler war sich doch nicht zu blöd, sein Farbengeschäft einfach in nen Agenturbüro umzuwandeln. Die Straßensanierungen (s. Westend) haben ja auch eher den Zweck, die Immobilen aufzuwerten. Dort gehen dann auch wieder eher Büros rein (s. Westend jetzt schon), weil die Mieten untragbar werden für normale Händler, Dienstleister, Handwerker etc.
        Ich denke, das beschreibt den Wunsch der CDU sehr genau: schicke, saubere, ruhige Innenstadt. Da wohnen ja, aber Einkaufslärm etc. doch bitte woanders….

  3. Wegen des Artikels mich an einen Besuch von Vertretern unserer US-Amerikanischen Partnerstadt Newport News. Damals wurde einem von denen die Frage gestellt, wie man hier die wirtschaftliche Situation verbessern könne – als wenn Amerikaner in Sachen Wirtschaft grundsätzlich mehr Ahnung als andere hätten. Die Antwort des Typen war, man solle hier doch einen Containerhafen bauen

    Ich weiss nicht wieso, aber irgendwie habe ich das Gefühl die CDU´ler unserer Stadt würden das sofort durchziehen egal wie Sinnbefreit das Projekt wäre, und egal wie hoch die Kosten für die Stadtkasse und die Umwelt wären und erst recht dann, wenn der Hafen sich, wie vorauszusehen war, als Fehlschlag herausstellen würde!

  4. Dann hast du das Prinzip von CDU-Politik grundsätzlich durchschaut.

    Generell fände ich es schöner, wenn die Fläche sinnvoll genutzt wird und das heißt konkret: kein Einkaufszentrum. Die Dompassage ist tot, zum Elisenpark kann ich nicht viel sagen, weil ich dort ewig nicht war, aber wirklich toll war die Auswahl „damals“ auch nicht, und in der Innenstadt reiht sich Bäcker an Bäcker, Schuhladen an Schuhladen und Friseur an Friseur. Etwas mehr Abwechslung im Stadtbild täte allen gut, da braucht es nicht noch mal das Gleiche am Bahnhof.

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