Theater-Stadtprojekt „Klaus“ thematisiert Obdachlosenmord in Greifswald

Das Theater Vorpommern sucht Menschen jeden Alters und aus allen sozialen Schichten, um gemeinsam und in einem ergebnisoffenen Prozess das Theater-Stadtprojekt „Klaus“ umzusetzen. Das Projekt soll sich mit der Ermordung des Greifswalder Obdachlosen Klaus Dieter Gerecke auseinandersetzen.

Gedenkstein Klaus Dieter Gerecke(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Der damals 47-Jährige wurde in der Nacht vom 23. zum 24. Juni 2000 in der Gützkower Straße von drei Jugendlichen so schwer verprügelt, dass er schließlich an den massiven Schädel-, Gesichts- und Rippenverletzungen, die er dabei erlitten hatte, verstarb. Heute erinnert eine Gedenkplatte, deren verblichene Inschrift kaum mehr lesbar ist, an den vor knapp 15 Jahren ermordeten Obdachlosen.

Mit dem Stadtprojekt „Klaus“ soll das Spielzeitmotto des Theaters Vorpommern — bürgerlIch — noch einmal wörtlich genommen werden, denn hierbei wird die Greifswalder Bevölkerung ausdrücklich dazu aufgefordert, sich einzubringen. Abgesehen vom Premierentermin am 12. Mai steht schon einiges fest: Regie wird die opernale Henriette Sehmsdorf führen, die Dramaturgie übernimmt Katja Pfeiffer und die musikalische Leitung erledigt Thomas Putensen, der sich in der Vergangenheit mehrfach für das Gedenken an die beiden 2000 getöteten Obdachlosen einsetzte und bereits die Musik für das Stück komponiert.

Gemeinsam mit den Greifswalder Bürgerinnen, die an dem Stadt-Theaterprojekt teilnehmen, will man sich auf Spurensuche nach dem Verbrechen begeben, „Rückschau, Umschau und Vorausschau halten und uns gegenseitig befragen, wie es zu einer solchen Untat im Herzen von Greifswald kommen konnte. Welches Gedankengut hat dazu geführt und in welcher Gestalt begegnet uns dieses heute?“ Aus den Meinungen und Haltungen der Teilnehmenden soll schließlich der Theaterabend am 12. Mai destilliert werden. Ein erstes Treffen dazu findet heute im Boddenhus statt.

Fakten: 13.01. | 18 Uhr | Boddenhus (Karl-Liebknecht-Ring 1)

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