Im Gespräch mit Jörg Neubert (Freifunk Greifswald)

Meshen bis der Arzt kommt! Die Initiative Freifunk Greifswald unterhält in der Hansestadt ein offenes Netzwerk und bietet darüber einen kostenlosen Zugang ins Internet. Freifunkaktivist Jörg Neubert im Gespräch über die Perlenkette zu Polly Faber, den Brückenschlag zur Flüchtlingsunterkunft in Neuenkirchen und die Zukunftsaussichten der Vernetzung in Greifswald.

freifunk greifswald

FVB: Kannst du für Leute, die noch nie etwas von Freifunk gehört haben, bitte mit einfachen Worten erklären, was das konkret ist?

JN: Ja, ich erkläre das eigentlich immer ganz gerne, indem ich mit dem Gegenteil beginne. Wenn man sich im öffentlichen Raum bewegt, hat man in der Regel kein Internet, erst recht nicht über WLAN. Das heimische WLAN verlässt man ja relativ schnell und wenn man dann draußen Internet braucht, benötigt man entweder einen speziellen Mobilfunkvertrag, der manchmal auch mit schlechtem Empfang gesegnet ist, oder man steht im Regen. Das ist in anderen Ländern völlig anders, da gibt es an jeder Ecke ein freies und offenes WLAN, wo man sich häufig sogar ohne Login einwählen kann und dann Internet hat.

Das gibt es in dieser Form in Deutschland leider nicht, hier ist das nicht zuletzt gesetzlich beschränkt. Freifunk möchte diesen Zustand ändern und erreichen, dass im öffentlichen Raum Funknetze existieren und man drahtlos ins Internet gehen kann. Das ist aber nur ein Aspekt dieses Themas. Dass man gratis ins Internet gehen kann, ist catchy für viele Leute, aber die einzelnen Freifunker haben auch unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema. Für viele von uns ist das Wesentliche am Freifunk, dass wir ein eigenes Funknetzwerk aufbauen, ein Bürgerfunknetzwerk, bei dem wir die Infrastruktur halten – natürlich nicht nur die Freifunker, sondern jeder, der mitmachen möchte – und das uns auch kein Internetprovider wegnehmen oder abschalten kann. Das ist die Idee: Wir wollen ein freies Bürgernetz aufbauen und zufällig ist da auch noch Internet, wo dieses Bürgernetzwerk existiert.

FVB: Wie muss man sich ein solches Netzwerk technisch vorstellen? Aus Konsumentinnensicht wirft ein offenes WLAN, mit dem man sich mühelos verbinden kann, wenige Fragen auf. Aber was passiert genau im Hintergrund? Wie konstruiert man so ein Netzwerk?

JN: Das ist von Freifunk-Initiative zu Freifunk-Initiative sehr unterschiedlich. Das größte Problem ist die sogenannte Störerhaftung. In Greifswald ist die Situation so, dass wir zufällig jemanden haben, der selbst Internetprovider ist. Der ist quasi seine eigene kleine Telekom und hat eine Internetleitung gemietet, von der er uns gewissermaßen einen Teil abgibt. Als Internetprovider ist man wegen des Telemediengesetzes von der Störerhaftung ausgenommen. Dieser Provider hat jetzt eine Leitung zu unserem Gateway, das ist ein Computer, der den Internetverkehr verteilt. Zu diesem Gateway bauen wir mit den Freifunk-Routern VPN-Verbindungen auf. Die Freifunk-Router sind handelsübliche Geräte, auf denen eine spezielle Software installiert ist, damit sie mit dem Gateway kommunizieren und gleichzeitig das Freifunk-Netz aufbauen können. Das Besondere ist, dass die Freifunk-Router nicht blind sind, sondern sich untereinander „sehen“ können, wenn sie in entsprechender Distanz stehen – das ist ein Unterschied zu den normalen Routern, die man zuhause benutzt: Der normale Heimrouter hat normalerweise ein WLAN-Netz, das man sieht und in das man sich mit einem Passwort einwählen kann. Unsere Freifunkrouter haben zwei Netze: Einmal greifswald.freifunk.net, wo man sich einwählt, und dann noch das sogenannte Mesh-Netz, worüber sich die Router untereinander sehen und ohne physikalische Verbindung Daten austauschen können.

Bei Polly Faber, wo kein Internetanschluss liegt, läuft das beispielsweise so, dass – wenn wir keine Leitung buddeln wollen – wir das Internet per Funk übertragen müssen. Jetzt haben wir eine Person in der Bahnhofstraße, die ihren Internetanschluss zur Verfügung stellt und auch einen Freifunk-Router bei sich hat. Dann gibt es eine Kette aus zwei oder drei weiteren Routern, die zwischen Polly Faber und der Bahnhofstraße stehen und sozusagen eine Kette von WLAN-Bereichen aufbauen. Die transportieren die Daten von Polly Faber durch einen VPN-Tunnel über diese Router, letztlich bis zum Gateway. Man kann sich das wie eine Perlenkette vorstellen.

„Wir versuchen, an Orte zu gehen, die für andere interessant sind“

FVB: In anderen Städten gibt es Versuche, mit der Stadt- oder Gemeindeverwaltung zusammenzuarbeiten, weil diese häufig über hohe Gebäude verfügen, die für die Verbreitung des Funksignals prädestiniert sind. Habt ihr in Greifswald schon etwas in diese Richtung unternommen?

JN: Wir sind in Greifswald natürlich noch lange nicht so weit wie zum Beispiel in Lübeck, wo die Freifunker sehr gut mit der Verwaltung kooperieren, weil wir hier noch mit dem Aufbau und der Etablierung unseres Funknetzes beschäftigt sind. Nichtsdestotrotz hat uns das Amt für Wirtschaft und Tourismus eigeninitiativ kontaktiert, um unser Projekt kennenzulernen. Diese Kooperation ist aber noch längst nicht spruchreif, aber grundsätzlich besteht das Interesse, an bestimmten Punkten wie dem Stadthaus, dem Markt oder vielleicht auch dem Museumshafen einen Internetzugang anbieten zu können.

FVB: Wie sieht es mit den Greifswalder Kirchen aus?

JN: Wir haben schon vor Monaten unsere Idee im Gemeinderat des Doms vorgestellt. Die Reaktionen waren weitestgehend positiv. Wir wollen eine Richtfunkstrecke von unserem Gateway zum Dom. Das ist wichtig, weil man von dort einen großen Teil des Stadtgebiets sehen kann – und was man sieht, das kann man beispielsweise mit einer anderen Richtfunkstrecke erreichen. Wir sind in Verhandlungen, es gibt aber auch Schwierigkeiten, denn auf dem Dom sind schon andere, zum Beispiel die Amateurfunker oder UniCon. Da will man sich natürlich nicht ins Gehege kommen und muss sich ein bisschen abstimmen. Gleichzeitig werden innerhalb des nächsten Jahres Bauarbeiten an der Domkuppel erfolgen, so dass man gucken muss, wie man das überhaupt koordiniert kriegt. Dann braucht man Geräte, die wiederum Geld kosten. Es ist alles work in progress, aber wir sind gerade in dieser Woche einen Schritt weitergekommen.

FVB: Mit welchem Tier würdest du die Geschwindigkeit des Greifswalder Freifunk-Netzes beschreiben?

JN: Es gibt ja viele Tiere, aber das klassische Beispiel wäre wohl die Schnecke.

FVB: Wie ist es um die Abdeckung des Stadtgebiets bestellt?

JN: Wir haben eine Knotenkarte, die aber momentan leider nicht aktuell ist. Wir haben jetzt in Greifswald etwa 70 Knoten, die jeweils eine Reichweite von 30 Metern haben, wenn es hoch kommt. Das ist nicht viel vom Stadtgebiet. Natürlich versuchen wir – und das gelingt uns auch schon ganz gut –, dorthin zu gehen, wo Öffentlichkeit ist, an Orte, die für andere interessant sind.

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Knotenkarte Freifunk Greifswald, nicht mehr aktuell

„Wir haben das jetzt im Wesentlichen für die Flüchtlinge gemacht.“

FVB: Jetzt habt ihr das Netz ja schon erweitert, so wurde am vergangenen Freitag ein Freifunk-Knoten in der Flüchtlingsunterkunft in Neuenkirchen eröffnet.

JN: Da ist der Bürgermeister von Neuenkirchen, Frank Weichbrodt, sehr offensiv auf uns zugekommen. Der war von der Idee von Anfang an begeistert. Er hatte zwar zu Beginn die üblichen Fragen, hat aber auch in kürzester Zeit die Gemeindevertretung überzeugt, dass Freifunk dort unterstützt wird und dass die öffentlichen Gebäude dafür hergegeben werden. Dementsprechend ist dort nun ein Anschluss in einem öffentlichen Gebäude, über den das Flüchtlingsheim mitversorgt wird. Der Bürgermeister hätte gerne auch im Gemeindesaal und an ein oder zwei anderen Orten Freifunk, aber ich sehe das eher als Ausnahme. Wir haben das jetzt im Wesentlichen für die Flüchtlinge gemacht. Es gibt unter uns Freifunkern Mentalitätsunterschiede in der Frage, wie sehr man darauf eingehen sollte, wenn andere Gemeinden den Wunsch haben, das Greifswalder Freifunk-Netz zu nutzen. Die einen sagen eher: „Ja mach halt“, denn man kann es auch nicht verhindern, da alle Beschreibungen offen im Netz stehen, so dass sich jeder dort einklinken könnte. Ich persönlich möchte nicht, dass wir jetzt halb Vorpommern mit dem Greifswalder Freifunk vernetzen. Das kann man vielleicht irgendwann mal angehen, aber solange wir noch infrastrukturell so schwach sind, das uns das eventuell stört, sollten wir die Finger davon lassen.

FVB: Nehmen uns Flüchtlinge nun auch noch die Bandbreite weg?

JN: (lacht) Die sollen sie gerne nehmen. Ich würde ihnen gerne mehr Bandbreite geben, aber das ist nicht der Punkt. Es geht nicht um die Flüchtlinge, sondern darum, dass der Freifunk in Greifswald schon Probleme hat. Je weiter wir das verteilen beziehungsweise verschenken, desto schwieriger wird es natürlich. Und je mehr Leute teilnehmen, desto weniger Bandbreite bleibt am Ende für den Einzelnen übrig. Wenn wir irgendwann an den Punkt kämen, sagen zu können, dass wir Greifswald gut versorgen können mit unserem Freifunk und es würde auch nicht stören, noch Wolgast mitzuversorgen, dann kann man sich das auch nochmal überlegen. Wir sind in einer sensiblen Phase, in der auch das Scheitern dieses Projekts nicht ausgeschlossen ist, so dass ich es gerne hätte, wenn wir uns erstmal auf das Wesentliche beschränken würden: Das, was wir machen, gut machen und ein gutes Angebot bereitstellen. Ich sehe aber noch nicht, dass wir das schaffen. Im Sofa zum Beispiel, wo wir einen unserer Hotspots haben, ist vielen Gästen das Netz zu langsam. Wir können da aber momentan wenig machen, weil wir einfach nicht mehr Bandbreite haben. Das ist schade, eine bessere Lösung würde aber richtig ins Geld gehen.

FVB: Gibt es beim Greifswalder Freifunk die technische Möglichkeit, dass Leute Teile ihrer eigenen Bandbreite zur Verfügung stellen und teilen?

JN: Das ist sehr schwierig. Der springende Punkt ist tatsächlich wieder die Störerhaftung. Man muss es irgendwie schaffen, dass das, was am Ende im Internet rauskommt, nicht so aussieht, als sei es von einer Privatperson. Es muss von einem Provider sein oder aus dem Ausland. Damit unsere Technik so einfach funktioniert, wie sie funktioniert, müssen wir technische Restriktionen einbauen. Deswegen wird jeder, der sich die Freifunk-Software auf seinem Router installiert, damit bewirken, dass der Router automatisch zu unserem Gateway geht. Anders würde es momentan nicht funktionieren. Wenn man sich jetzt eine andere Freifunk-Software besorgen würde, zum Beispiel vom Freifunk Lübeck, dann würde das Signal zu deren Gateway gehen. Ob man das noch dezentraler machen könnte, kann ich technisch nicht einschätzen. Ich bin aber auch gar nicht der große Techniker. Wenn das ginge, wäre es total interessant. Das grundlegende Bandbreiten-Problem, den „Flaschenhals“, den wir momentan in Greifswald haben, kann man aber momentan leider nicht durch private Initiative lösen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man langfristig ohne mehr Bandbreite auskommt. Wenn es 60-70 Knoten sind und täglich einige hundert Nutzer, dann sind die 10Mbit, die wir momentan haben, nicht so wahnsinnig viel. Wenn ich einen Speedtest mache, sind es so 1,5 Mbit, die ich vielleicht punktuell kriege. Das ist nutzbar und reicht vollkommen aus, um jetzt zum Beispiel mal Spiegel Online aufzurufen, aber es ist kein tolles Surfen. Wenn ich jetzt gerade an die Flüchtlinge denke, die würden vielleicht auch gerne mal eine Videotelefonie oder einen Skype-Anruf mit ihren Verwandten machen, die vielleicht noch in anderen Ländern festhängen. Ich denke, das würde momentan nicht gut funktionieren. Das ist schade.

„Technik sollte nicht die Hürde sein.“

FVB: Wie können Einzelpersonen, die die Idee gut finden, Freifunk Greifswald unterstützen? Müssen die einfach nur ihre Router-Software umstellen, um die Reichweite des Netzwerks zu erhöhen?

JN: Ja, aber das wird nicht mit jedem Router funktionieren. Wir haben eine bestimmte Freifunk-Software, die auf den Routern laufen muss, damit das mit unseren VPN-Verbindungen klappt und die kann man nur auf bestimmten Geräten installieren, weil sie für jedes Gerät einzeln angelegt werden muss. Da gibt es eine Liste von 30-50 Geräten, darunter sind auch Standardgeräte, aber meine Fritz-Box wäre zum Beispiel nicht dabei. Die wesentlich einfachere und kostengünstigere Variante ist, einen Freifunk-Router per Netzwerkkabel hinter seinen normalen Router zu hängen. So ein Router kostet 15, 16 Euro – im Mediamarkt auch mal 22 Euro. Der macht dann nichts anderes als Freifunk. Damit würde man natürlich dabei helfen, das Netz an Orte zu bringen, wo es noch nicht ist.

FVB: Helft ihr Leuten aktiv, die einen Freifunk-Knoten einrichten wollen?
JN: Wir haben es auf unserem Wiki so formuliert: „Du kannst deinen Router selbst konfigurieren, wenn du darauf Bock hast, und wenn du Hilfe brauchst, melde dich einfach!“ Wir besorgen den Leuten im Zweifelsfall auch den Router – ich habe gerade noch fünf stehen (lacht) – und das ist überhaupt kein Problem. Wir erklären jedem Einzelnen die Technik, das ist Teil unserer Aufgabe als Freifunk-Comunity und Technik sollte nicht die Hürde sein. Vielfach ist ein bisschen Angst im Spiel. Da muss man dann erklären, was passiert und was nicht passiert, ob das gefährlich ist oder nicht.

FVB: Wie groß ist denn dieses Wir? Wie viele Leute gehören dieser Community an?
JN: Wir müssen etwas machen, damit wir mehr Anhänger und Unterstützer finden. Auf unserer Mailingliste sind etwa 40 Leute, von denen sind derzeit vielleicht zehn aktiv. Für die Vielzahl der Projekte und Aufgaben, die wir gerade verfolgen, ist das zu wenig. Tatsächlich fehlen uns Leute, die uns unterstützen, in allen Bereichen: Wir brauchen dringend Leute mit netzwerktechnischem Sachverstand, damit die Person von uns, die das besonders gut kann, nicht alles allein machen muss, sondern auch ein Ideenaustausch stattfinden kann. Wir brauchen Leute, die Öffentlichkeitsarbeit machen, Texte schreiben, Facebook bespielen, Kontakte haben oder einfach gute Fragen stellen. Es gibt zu viele Dinge, die gemacht werden müssen, die aber an zu wenigen Leuten kleben bleiben – und die machen dann auch noch meistens zehn andere Sachen.

FVB: Sind bei euch nur Jungs dabei?

JN: Leider ist es ganz krass so, dass wir sehr viele Männer haben. Regelmäßige weibliche Teilnehmende gibt es meiner Meinung nach nicht. Es gibt einige Frauen, die sich dafür interessieren, auch mal nachfragen und vielleicht auch mal vorbeikommen, aber leider nicht dauerhaft. Offengestanden: Ich sehe nichts, was wir tun, was Frauen abschrecken könnte.

FVB: Ich aber. Man muss den Frauen nur zwanzig Jahre lang erzählen, dass sie das nicht können und das ein kompliziertes Jungsding ist. Dann ist es doch klar, dass diese jungen Frauen, denen man das die ganze Zeit suggeriert hat, davor tendenziell zurückschrecken. Dabei ist Freifunk so eine segensreiche Sache, wie man zuletzt beim Stadtimpuls mitkriegen durfte.

FN: Das war eine gute Veranstaltung und da kam der Freifunk auch positiv rüber. Das hat allerdings keinen Effekt in dem Sinne gehabt, als dass dann Leute zu uns gekommen wären.

„Wie die kreuz- und quermeshen, das ist unfassbar.“

FVB: Wie habt ihr die bisherigen Knotenpunkte finanziert?

FN: Viele haben einfach welche gekauft. Wir kaufen die manchmal einfach so und geben die dann zum Selbstkostenpreis weiter. Für den guten Zweck verschenke ich die auch. Wir haben diese betterplace-Kampagne laufen gehabt, aber davon haben wir keine Router gekauft. Das IKUWO hat mal eine super Spendenparty geworfen, da waren wir baff und haben den Traffic für die ersten Zeiträume finanziert. Das ist aber auch nicht das Problem. Die kleinen Router für 15 Euro sind keine Hürde. Wenn man bessere Technik braucht, zum Beispiel für den Dom, das kostet schon mehr.

FVB: Wo siehst du Freifunk Greifsald in zwei Jahren?

FN: Wir stehen ein bisschen am Scheideweg, es kann gut laufen oder auch nicht. Wenn ich jetzt so einen Plan haben müsste, was im nächsten halben Jahr passiert, dann würde Verbesserung bedeuten, ein Backbone-Netz aufzubauen, das sind diese Sachen mit den Kirchtürmen, wo wir direkte Verbindungen zu unserem Gateway haben. Dann möchte ich überhaupt mehr Gateways haben, damit nicht alles über eins läuft. Das ist auch eine Frage der Ausfallsicherheit. Dann würde ich gerne viel mehr Knotenpunkte betreiben und dass wir viel mehr Bandbreite anbieten können. Und ich möchte vor allem, dass das an den interessanten öffentlichen Orten passiert. Da bin ich ganz nah an dem, was die Stadt möchte. Ich denke da an den Museumshafen, an öffentliche Gebäude, das Flüchtlingsheim sowieso, das ist ganz oben auf meiner persönlichen Prioritätenliste. Dann die Lange Straße mit den ganzen Innenstadthändlern, das wäre schon ganz gut.

Was auch gar nicht zu vernachlässigen ist und was ich sehr interessant fände, wären gerade die Neubausiedlungen, weil dort die Dichte der Menschen sehr hoch ist. Das heißt, wenn dort nur jeder Zehnte mitmachen würde, hätte man trotzdem in jedem Aufgang einen, wenn nicht gar zwei Router. Das Meshen – was das Tolle am Freifunknetz ist – funktioniert dann ja erst recht! Durch dieses dichte Netz wird ja auch Ausfallsicherheit quasi erst angeboten: Wenn ein Router ausfällt, übernimmt halt der nächste. Es gibt da ja schon sehr coole Ecken, zum Beispiel die Vitus-Bering-Straße. Dort sind mehrere Knoten und wie die kreuz- und quermeshen, über dutzende Meter, durch Wände hindurch, das ist unfassbar, dass das überhaupt klappt. So finde ich, könnte es fast überall in Schönwalde aussehen.

FVB: Vielen Dank für das Gespräch.

Freifunk Greifswald im Internet:

Jörg Neubert ist Mitglied der Piratenpartei.

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