Diasporische Lebenszeichen vom Balkan

Das in Veranstaltungsankündigungen fallende Schlagwort ‚Balkan‘ löst allzuoft Assoziationen mit nahexotischem Ufta-Ufta-Gehupe, weißhemdiger Dreitagebärtigkeit und wild durchtanzten, wodkaschwangeren Nächten aus und betrachtet man die Ex-Jugoslawen Trovači genauer, dann ist das gar nicht so verkehrt.

Sicher, die Band kommt ohne  Blasinstrumentenzirkus daher und vermengt den traditionellen Sound mit einer gehörigen Portion Ska, singt vereinzelt sogar auf deutsch, aber Balkan bleibt Balkan. Das lässt sich auch im Exil nicht abschütteln und bleibt immer die Grundzutat für das Düsseldorfer Quartett um den Sänger Danko Rabrenovič.

DER BALKANIZER

Rabrenovič, dessen Bruder Boris ebenfalls bei Trovači mitmischt, kommt allerdings nicht nur als Musiker nach Greifswald, sondern auch als Radiomoderator (Balkanizer bei Funkhaus Europa/WDR5) und Buchautor. In letztgenannter Funktion wird er den Abend mit einer Lesung aus seinem Balkanizer. Ein Jugo in Deutschland einläuten.

Er hat so gut wie alle bürokratischen Stationen der deutschen Einwanderungsbehörden kennengelernt, von Studenten- und Touristenvisum über die Duldung bis zu Ausreisepflicht und Aufenthaltserlaubnis.

„In seinem Buch gibt er pointiert und mit selbstironischem Witz einen unterhaltsamen wie erhellenden Bericht aus Deutschlands zweitgrößter Einwanderer- Community, der Deutschen und Jugos schonungslos, aber mit einer guten Portion Humor den Spiegel vorhält.“

Im Anschluss an die Lesung werden Trovači die Bühne betreten und mit ihrem Mix aus Balkan, Reggae, Punk und Ska hoffentlich ein musikalisches Feuerwerk loslassen. Die „sympathisch-schlitzohrigen Texte“ in deutsch-serbischer Sprachmelange nehmen den deutschen Alltag, Herzschmerz-Themen und Gastarbeiterklischees in den Blick.

Video (02:55)
[youtube hlkxlfq4UUE]

JUGO-PUNK & SINTI ‚N‘ ROMA-RAVE!

Nach dem Konzert ist die Balkanisierung des IKUWOs keinesfalls vorbei, denn dann wird der Exil-Greifswalder und musikalische Osteuropa-Experte Alexander Pehlemann aka Selecta PEhLE (ZONIC), der es sich mittlerweile in der Leipziger Greifswald-Diaspora gemütlich gemacht hat, das Kommando über die Aftershow-Party übernehmen. Bis das Morgengrauen naht, heißt es dann: von Jugo-Punk bis Sinti´n´Roma-Rave!

Fakten: 16.10. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR

11 Gedanken zu „Diasporische Lebenszeichen vom Balkan

  1. Ja,so hat er mich gefunden.Abgerechnet habe mit meinem Blog.Aber ich wusste nicht was das ist Diaspora.Eigentlich bin ich der NWO Superfreak und renne um die Wette mit der globalen Hypnose:)Dein Blogname ist genial.
    Lebenszeichen sind wunderbar,wenn man sie zu deuten weiss.Ich schwör,es geht nix über ne gute Wurst:)
    Ein bemerkenswerter Haufen gestrandeter Seelen.Gefangen zwischen den Welten unglaublich schlau,wendig,lustig und soooo traurig.Wo ist da mein Platz?

  2. Diaspora-Dingensbummens.Meine Fresse alles muss man erklären-was hast DU damit zu tun?Wo hat der dich gefunden und wo ist darin dein Platz?Während uns die ganze Scheisse um die Ohren fliegt?Klar soweit?Nein?Penn weiter-ich mach‘ das schon für dich:)

  3. Ich wusste bereits vorher, was Diaspora bedeutet. Trotzdem danke. Was hab ich damit zu tun? Keine Ahnung, aber wieso hat er denn ihr gesagt, dass alles, was uns um die Ohren fliegt ein Blog ist, der dich gefunden hat ohne zu wissen, dass alle pennen wenn es traurig und lustig zugleich wird, niemand jedoch verstehen kann, weshalb eine gute Wurst das heilige Land verlassen hat um einen Namen wie den deinigen zu tragen, nur um zu beweisen, dass alles falsch ist, was richtig sein wird?!?

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