Moritz TV: Grillen an den Ruinen

Mit dem Grillen an den Ruinen protestierten Greifswalder Studierende in den vergangenen Wochen gegen die zum Teil katastrophalen Raumprobleme an der hiesigen Universität und entdeckten dabei eine andere Art von Demonstrationskultur für sich, die zwar noch immer auf den eigenen Saft schwört, sich aber trotzdem zielgruppenorientierter präsentiert, als es in der Vergangenheit häufig der Fall war.

HÖRSAALBESETZER ZU GRILLZANGENKÖNIGEN!

greifswald universität studenten

Aus den Mahnwachen des Winters wurden frühsommerliche Barbecue-Events und Uni brennt – das Leitmotto der zaghaften Proteste deutscher und österreichischer Studenten im Herbst 2009 –  fand endlich seine kulinarische Entsprechung, wie Carsten Schönebeck treffend auf dem webMoritz feststellte.

Dicht am Grill stand auch Moritz TV. Das Studierendenfernsehen hat inzwischen eine sehenswerte Zusammenfassung der Protestaktionen veröffentlicht, in der AStA-Referent Franz Küntzel Rektor Rainer Westermann („dünnhäutige Person„) für dessen Haltung gegenüber den Studierenden kritisiert, der ehemalige StuPa-Präsident Eric Makswitat eine energische Rede hält und schlussendlich auch ein Profiteur des Sanierungsnotstands vor laufenden Kameras den Abflug macht.

Mehr zum Thema:

  • Studierende mahnen vor einstürzendem Institut (webMoritz, 26.02.2011)
  • Anglistik – Märchenschloss im Dornröschenschlaf (webMoritz, 29.05.2011)
  • Grillen an Ruinen ist Geschichte (webMoritz, 13.06.2011)

Stellenausschreibung: Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Anglistik/ Amerikanistik gesucht

Am Institut für Anglistik/Amerikanistik sind ab September 2011 zwei volle Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen zu besetzen, die beide teilbar und jeweils auf zwei Jahre befristet sind. Wer sich hier erfolgreich bewirbt, darf sich auf eine aufregende Zeit zwischen akademischem Lehrbetrieb und baurechtlichen Beschränkungen gefasst machen.

ANGLOPHONE CULTURAL STUDIES & APPLIED LINGUISTICS

Die beiden ausgeschriebenen Arbeitsbereiche betreffen einerseits die Felder Modern English Linguistics und Applied Linguistics/English Language Instruction (Practical Phonetics, Practical Grammar, Intercultural Linguistics, Bilingualism and Second Language Acquisition), andererseits Anglophone Literary Studies und Anglophone Cultural Studies. Neben den 12-16 zu haltenden Lehrveranstaltungsstunden umfasst die Tätigkeit auch die Betreuung und Prüfung der Studierenden.

Für die erste Stelle werden Bewerber mit akademischem Abschluss in Anglistik / Amerikanistik und einem Schwerpunkt in englischer Sprachwissenschaft gesucht. Kenntnisse in der System-, Variations-, Sozio- und Psycholingustik werden hierbei vorausgesetzt.

Bewerberinnen auf die zweite Stelle müssen Kenntnisse in moderner Literaturtheorie und britischen sowie nord-amerikanischen und/oder postkolonialen Literaturen mitbringen. Außerdem werden Kenntnisse moderner kulturwissenschaftlicher Theorien und ihrer Anwendung auf spezifische Aspekte anglophoner Kulturen In Großbritannien, den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Süd-Afrika oder Indien erwartet.

greifswald anglistik

Weitere Auskünfte zu den ausgeschriebenen Stellen erteilt Frau Prof. Dr. Amei Koll-Stobbe (kstobbe@uni-greifswald.de). Die Bewerbungsfristen enden für beide Ausschreibungen am 30. Juni. Bis dahin sind die üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Empfehlungsschreiben) und ein aussagekräftiges Lehrportfolio unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer im Institut einzureichen.

LEHREN IN DER RUINE

Eine lesenswerte Reportage über das Gebäude der Anglistik und das demonstrative Ruinengrillen, das erst vor zwei Wochen stattfand, schrieb Marco Wagner für den webMoritz.

Bereits eineinhalb Jahre zuvor machten Studierende des Instituts mit einer mehr oder weniger spektakulären Verhüllungsaktion auf die baulichen Mängel aufmerksam. Moritz TV berichtete in Kurzform darüber:

Verhüllung der Anglistik #2

Die gestrige Protestaktion im Institut für Anglistik/Amerikanistik wurde nicht nur vom webMoritz begleitet, auch eine Gruppe von Moritz TV war zugegen und produzierte einen kurzen und sehr guten Beitrag.

Von einer kleinen Unachtsamkeit bei der Einblendung des Namens von Dr. Anette Brauer abgesehen, erfährt man hintergründiges zur Verhüllung des Gebäudes und zur Situation der Studierenden dieses Institutes.

Besonders hervorhebenswert ist die Unmittelbarkeit des Beitrages. Moritz TV sollte häufiger so schnell auf relevante Themen eingehen und kurze Sendungen produzieren. Vor allem aber sollten die jungen Medienmacher das Videoportal youtube effektiver und vermehrt nutzen, um ihre Produktionen einem größeren Publikum zuzuführen.

Die Interviewte Dozentin wurde schon häufiger im Fleischervorstadt-Blog erwähnt, unter anderem wegen ihres Beitrages zur IZFG-Ringvorlesung Männerwelten! Frauenstudien? A Feminist Trekker’s View on Star Trek XI (USA, 2009) und durch den unter ihrer Federführung entstandenen Fanfilm STAR TREK: THE RES-Q.

Verhüllung der Anglistik

Ein großes Kompliment an den webMoritz für die unmittelbare und multimediale Berichterstattung über die Protestaktion in der Steinbeckerstraße!

Studenten verhüllten dort um 12 Uhr ihr Institut mit gemeinsam angefertigten Patchwork-Decken (Patchwork statt Flickwerk!), ganz wie Christo und einst Jeanne-Claude. Nur zwei Stunden später veröffentlichte Gabriel Kords einen kurzen Artikel, angereichert mit einer umfangreichen Bildergalerie und einem kurzen Video.

Diese schnellen Reaktionszeiten und die Multimedialität sind die absoluten Stärken der neuen Medien. Wie kann und soll da die Ostsee-Zeitung mithalten? Vorausgesetzt, sie wird die Protestaktion überhaupt erwähnen.

Kurze Videocasts wird der webMoritz jetzt vielleicht öfter veröffentlichen. Das hier eingebundene Video ist das erste vom neuen Account webMoritzVideo bei youtube. Interessanterweise wurde die Möglichkeit, das Video zu kommentieren, deaktiviert. Vielleicht eine Reaktion auf die seit Wochen ausufernden Konflikte in den Kommentaren der webMoritz-Artikel?

(Bild: webMoritz-Twitter)

Star Trek, Vorlesung & Sause

Ein interessantes Projekt wurde da im vergangenen Semster am Institut für Anglistik/Amerikanistik durchgeführt. Ausgehend von der Einsicht, dass die SciFI-Kult-Odysee Star Trek Teil der Popkultur ist, wurde versucht, dem Phänomen wissenschaftlich beizukommen.

Heute wird die letzte Vorlesung in diesem Rahmen stattfinden (19:00Uhr, Audimax, Hörsaal 5).Das heutige Thema lautet Warum Janeway nicht Troi sein kann: Die Rolle(n) der Frauen im Star Trek Universum und referieren wird Dr. Anette Brauer (Frauenstudien).

Außerdem wird morgen (Freitag) zu einer intergalaktischen Party im Institut für Anglistik eingeladen. Beginn sei dort um 20:00 Uhr. Anbei noch die Übersicht über die Themen der verpassten Vorlesungen.