Namensstreit an der Universität Greifswald: Bildungsministerium genehmigt geänderte Grundordnung

Neue Entwicklung im Streit um die Ablegung des umstrittenen Namenspatron. Das Bildungsministerium genehmigt die Änderung der Grundordnung der Greifswalder Universität. Damit trägt die Hochschule künftig den Namen „Universität Greifswald“.

Die geänderte Grundordnung sieht nun vor, dass die Greifswalder Universität künftig den Namen „Universität Greifswald“ führt. Nach Maßgabe einer zu beschließenden Ordnung kann der Namenszusatz „Ernst Moritz Arndt“ vorangestellt werden. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur teilte heute mit, dass die rechtliche Prüfung im Genehmigungsverfahren ergeben hätte, dass weder in formeller noch in materieller Hinsicht Bedenken gegen die Änderung der Grundordnung bestünden.

Namensstreit Universität Greifswald Bildungsministerium

In einer Pressemitteilung dazu heißt es: „Das Verfahren zur Änderung der Grundordnung innerhalb der Universität Greifswald wurde umfassend überprüft. Fehler konnten nicht festgestellt werden. Insbesondere wurde das vorgesehene gestufte Verfahren im Senat und im erweiterten Senat ordnungsgemäß durchgeführt. Im Übrigen ist die Änderungssatzung auch inhaltlich nicht zu bemängeln. Das Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern sieht ausdrücklich vor, dass die Hochschule ihren Namen in der Grundordnung selbst festlegen kann.“

Offener Brief des Senates der Universität Greifswald an den Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Offener Brief des akademischen Senates der Universität Greifswald an den Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, 26. November 2013

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, lieber Herr Sellering,

anlässlich seiner Novembersitzung hat sich der Akademische Senat der Universität Greifswald mit den drohenden Konsequenzen aus der Finanzierungskrise der Universitäten des Landes Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt.

Die absoluten Zahlen dürften Ihnen bekannt sein: In Greifswald − das heißt an der Universität UND in der Stadt und ihrer Umgebung − ist die Bestürzung groß, dass 44 wissenschaftliche Mitarbeiter im Universitätsbereich, nimmt man die Universitätsmedizin hinzu, 77, in den nächsten zwei Jahren nicht beschäftigt werden können.

hauptgebäude universität greifswald(Foto: grenzfrequenz via Flickr)

Es geht hier um die Schwächsten im Wissenschaftssystem, die aber gleichzeitig DIE Leistungsträger nicht nur im Hochschulwesen sind: 77 junge Nachwuchskräfte, Familienmütter und -väter, junge Menschen, die in dem von Ihnen regierten Bundesland Geld investieren, bauen, leben, sich für ältere Generationen und Schwächere einsetzen, die die Kultur dieses Landes ehrenamtlich unterstützen und das Bild eines fröhlichen, bunten, gesunden und jungen Bundeslandes prägen, mit dem seitens der Landesregierung gerne geworben wird. „Offener Brief des Senates der Universität Greifswald an den Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ weiterlesen