Tabubruch mit Kalkül: AfD unterstützt NPD-Anträge

In der vergangenen Woche sorgten die drei Kreistagsmitglieder der AfD, Andreas Bünning, Matthias Manthei und Gunter Jess, für Empörung unter den übrigen demokratischen Parlamentariern. Sie stimmten auf der Kreistagssitzung in Pasewalk nicht nur für mehrere NPD-Anträge, sondern verteidigten sogar mit einer eigenen Rede eine NPD-Beschlussvorlage, mit der die Wolgaster Kirchengemeinde St.Petri zur Unterlassung des Kirchenasyls aufgefordert werden sollte. Das hat es in der kurzen Geschichte des jungen Kreistags noch nicht gegeben!

PIRATEN: DIE AFD BAUT DARAUF, DASS VIELE BÜRGER DEN SCHWERINER WEG NICHT VERSTEHEN

Bislang orientierte man sich im Kreistag an dem sogenannten Schweriner Modell, auf das sich 2011 die Landtagsfraktionen der demokratischen Parteien Mecklenburg-Vorpommerns verständigten und bei dem es darum geht, keinerlei Initiativen der NPD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zu unterstützen. Um populistischen Scheindebatten vorzubeugen, wird seitdem jeder NPD-Antrag mit jeweils einem Redebeitrag aus den Reihen der demokratischen Parteien beantwortet, ehe er beim Votum ohne Zustimmung scheitert.

(AfD-Kreistagsmitglieder v.l.n.r.: Andreas Bünning, Matthias Manthei, Gunter Jess)

Die AfD, die sich gebetsmühlenartig als „Partei des gesunden Menschenverstands“ präsentiert, hat den Schweriner Weg nun verlassen beziehungsweise nie betreten. Gunter Jess erklärt auf der Internetseite des AfD-Kreisverbands, dass er das Modell für verfassungsrechtlich bedenklich hält: „Eine Abmachung, die eine Stigmatisierung einer demokratisch legitimierten Partei, unabhängig von inhaltlicher Auseinandersetzung, vorsieht, ist im Kern selbst zutiefst undemokratisch. Hiermit wird deutlich, wem die Maske vom gesicht [sic!] gerissen werden muß [sic!]. Die AfD´ler stehen nicht für ideologische Grabenkämpfe im Kreistag, sondern für inhaltliche Auseinandersetzung und Sachpolitik nach bestem Wissen und Gewissen.“

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Fernsehbericht über die notwendige Sanierung des Greifswalder Doms

Zwölf Millionen Euro werden für die Sanierung des Greifswalder Doms benötigt. Der Pfarrer Matthias Gürtler skizziert im Interview mit dem Lokalfernsehsender Greifswald TV einige Finanzierungsmodelle und auch Oberbürgermeister Arthur König möchte sich für den Erhalt der Kirche einsetzen.

Eine befragte Bürgerin sieht die Kirche in der Pflicht, andere glauben, dass viele Greifswalder Einwohner für die Sanierung spenden würden. Den Vogel schießt allerdings ein Herr in bester Das-wird-man-wohl-doch-mal-sagen-dürfen-Manier ab, der einen noch viel multikulturelleren Vorschlag einbringt und furchterfüllt DJ Muezzin bereits an den Decks wähnt:

Wir können aus dem Dom auch eine Moschee machen oder vier Minarette drumbauen, dann haben wir andere, die das von unseren Ölgeldern bezahlen. Und dann haben wir aber auch fünfmal am Tag so Rufe, die nicht unbedingt dem Bachschen Weihnachtsoratorium entsprechen.

Video (08:37)
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Begutachtungsmarathon am Tag des offenen Denkmals

Am kommenden Wochenende wird der Tag des offenen Denkmals auch in Greifswald die Möglichkeit bieten, kultur- und bauhistorische Entdeckungen zu machen.

Erstmals ist auch der Museumshafen Teil des Begutachtungsmarathons und kommt mit der Verschlagwortung open ships ungewohnt modern daher.

Ausdrücklich ans Herz gelegt seien am Sonntag die Vorträge „Giebel, Luken, Aufzugsräder – Symbole der Wirtschafts- und Handelstätigkeit an Baudenkmalen der Greifswalder Altstadt“ sowie „Handeln und Lagern – Zur Entwicklung der Greifswalder Speichergebäude“ der beiden Historiker André Lutze und Felix Schönrock. Beide laden auch zur Mittagszeit zu einem Stadtrundgang ein, in dessen Verlauf verschiedene Handelshäuser und Speichergebäude gezeigt werden.

Daneben werden die Kirchen St.Marien, St.Nikolai und St. Josef offenstehen und Führungen werden angeboten. Mitunter ergibt sich auch die Gelegenheit, in die Türme und Dachstühle zu gelangen und so einen besonderen Blick über die Stadt streifen zu lassen.

(Foto: marbaz_12 via Flickr)

TAG DES OFFENEN KUTTERS

An einer eineinhalbstündigen Führung kann im Museumshafen teilgenommen werden, auch der Fangenturm steht dann offen. Von 10 bis 14 Uhr werden im Rahmen des bereits erwähnten open ships die Traditionsschiffe Nordwind, Alfred, Christian Müther zugänglich sein, womit das Areal um den Hafen sehr gut abgedeckt sein dürfte.

Das komplette Programm und damit die Übersicht aller Greifswalder Veranstaltungen ist als pdf-Dokument hinterlegt. Schlussendlich sei noch auf einen Beitrag über den Tag des offenen Denkmals von Greifswald TV verwiesen.

Fakten: 12.09. | 10 – 18 Uhr | freier Eintritt