In bester Gesellenschaft: Sommerbaustelle in der Straze

Die Sommerbaustelle der Straze ist zu Ende. Am Montag gab sich Oberbürgermeister Stefan Fassbinder die Ehre und stempelte die Wanderbücher der fahrenden Gesellen.

Etwa 50 Tippelbrüder und -schwestern verbrachten ihren August in der Straze, um dort gemeinsam auf der Sommerbaustelle zu werken. Der mehrwöchige Arbeitseinsatz wurde von langer Hand geplant und sorgfältig vorbereitet, das Gelände entsprechend präpariert und um Werkstätten, Gemeinschaftszelte und eine Küche erweitert. Diese Infrastruktur wurde alsbald von den Gesellz — so lautete die vor Ort gebrauchte, geschlechterneutrale Selbstbezeichnung der mehrheitlich männlichen Wandergesellen — um eine Bar und ein Backhaus ergänzt, so dass der Hof der Straze kaum wiederzuerkennen war.

Blick auf die Stralsunder Straße 10

Wohin man auch blickte, allüberall wuselten zünftig bekleidete Menschen über das Areal und arbeiteten ehrenamtlich an der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles, dessen sichtbarster Baufortschritt derzeit noch die Rüstung auf der Vorderseite des Hauses ist. „In bester Gesellenschaft: Sommerbaustelle in der Straze“ weiterlesen

Koeppentage 2016: „Ich versuchte die Stadt“

Am Montag beginnen die Greifswalder Koeppentage, die den 110. Geburtstag des Schriftstellers mit einem wohlkuratierten Programm feiern.

Die Koeppentage sind fester Bestandteil des Greifswalder Kulturrhythmus. Das Literaturfestival, das jährlich rund um den 23. Juni, dem Geburtstag des Schriftstellers und Greifswalder Ehrenbürgers stattfindet, wird in diesem Jahr unter dem inzwischen vielzitierten Motto „Ich versuchte die Stadt“ vom Koeppenhaus präsentiert.

koeppentage 2016 Vom 20. bis zum 29. Juni rücken acht Veranstaltungen Wolfang Koeppen und sein literarisches Werk in den Mittelpunkt. Im Fokus der diesjährigen Koeppentage steht der auf Greifswald bezogene, autobiografische Prosatext Jugend, der von einem jungen Außenseiter erzählt, der in seiner Geburtsstadt Greifswald niemals heimisch wird. Der Außenseiter, der mit dem Makel der Armut und der unehelichen Geburt behaftet, durch die Stadt streift und sich von den argwöhnischen Blicken der Bürger verfolgt wähnt. „In meiner Stadt war ich allein“, urteilt der Junge, feiert Niederlage und Zusammenbruch des Kaiserreiches und denkt an Flucht in die großen Städte und fernen Länder.

„In Greifswald wurde ich geboren, das lässt sich nicht leugnen…“

Die Koeppentage beginnen am Montag mit einer Ausstellungseröffnung im „Münchner Zimmer“, die den Versuch unternimmt, die Entstehungsgeschichte von Jugend zu skizzieren und anhand persönlicher Dokumente aus dem Nachlass des Autors die literarischen Erinnerungen an ein Leben in Greifswald Anfang des 20. Jahrhunderts  anschaulich zu machen. Zu den weiteren empfehlenswerten Veranstaltungen gehört auf jeden Fall die Präsentation der Werkausgabe und der digitalen textgenetischen Edition von Jugend mit der in Greifswald aufgewachsenen Autorin Judith Schalansky, dem Suhrkamp-Lektor Raimund Fellinger, Katharina Krüger, Elisabetta Mengaldo und Eckhard Schumacher. In fast identischer Besetzung sorgte dieses Podium bei den Koeppentagen des letzten Jahres für ungebrochene Erheiterung im Publikum und unter den Vortragenden.

Weiterhin findet eine Lesung mit dem Koeppenpreisträger 2014, Karl-Heinz Ott, statt. Der Autor schlug, wie es die Preisträger dieser Auszeichnung traditionell tun, den nächsten Koeppenpreisträger vor. Er sprach sich dabei für den Schriftsteller Thomas Hettche (Pfaueninsel) aus, dem der Preis am Donnerstag durch Oberbürgermeister Stefan Fassbinder verliehen wird. Am nächsten Freitag darf man sich dann auf die Goldene Zitrone Schorsch Kamerun freuen. Der Musiker, Theaterregisseur und Hörspielautor wird im Koeppenhaus aus seinem autobiographischen Roman Die Jugend ist die schönste Zeit des Lebens lesen, der nach einem mehr als zwanzig Jahre älteren und inzwischen nochmal neu aufgenommenen Song Schorsch Kameruns benannt ist.

Die Koeppentage enden am kommenden Sonnabend mit einem literarischen Rundgang durch Greifswald, bei der unter Federführung von Monika Schneikart (Universität Greifswald) Orte aufgespürt werden, an die in Jugend erinnert wird.

„Moin und Merhaba“: Kulturfest auf dem Greifswalder Marktplatz

Unter dem Motto „Wir sagen Moin und Merhaba“ findet am 1. Mai ein großes Kulturfest auf dem Greifswalder Marktplatz statt.

Am Sonntagnachmittag lädt das Bündnis Greifswald für alle zum Kulturfest auf dem Marktplatz ein. Die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Die Grünen) stattfindet, trägt den Titel „Wir sagen Moin und Merhaba“ und bietet ein abwechslungsreiches Programm.

1 mai greifswald

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Thomas Hettche erhält Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis 2016

Der Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wird in diesem Jahr dem Schriftsteller Thomas Hettche verliehen.

Seit 1998 verleiht die Stadt Greifswald alle zwei Jahre den mit 5.000 Euro dotierten Wolfgang-Koeppen-Preis. Mit der Auszeichnung wird ein literarisches Wirken gewürdigt, „das in ähnlicher Weise wie das Werk Wolfgang Koeppens dem unvollendeten Projekt der literarischen Moderne verbunden, seiner Zeitgenossenschaft eingedenk bleibt und nicht zuletzt in seiner sozialen Sensibilität dem Werk Koeppens vergleichbar ist.“ Die Prämierten werden von der vorherigen Preisträgerin vorgeschlagen. Im Fall Hettches war das der Schriftsteller Karl-Heinz Ott.

Thomas Hettche Koeppenpreis

(Foto: © Stiftung Schloss Leuk/Thomas Andenmatten)

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Anwohnerversammlung zur Flüchtlingsunterkunft Brandteichstraße

Zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Brandteichstraße findet am Mittwoch eine Anwohnerversammlung statt. Derweil schürt die rechte FFDG im Internet Bedrohungsszenarien und träumt von Angstschweiß und Eskalation. 

Am 3. Februar wurde offiziell bekanntgegeben, dass in der Brandteichstraße eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 500 Flüchtlinge entstehen soll. Das leerstehende Gebäude, in dem die Umbau- und Sanierungsarbeiten bereits begonnen haben, soll im Zeitraum April bis Mai bezogen werden.

gemeinschaftsunterkunft brandteichstrasse greifswald

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Wie angekündigt, findet nun eine Versammlung statt, bei der die unmittelbaren Anwohner von Verwaltung und Landkreis über die Unterkunft informiert werden und Fragen stellen können. Hierfür wurden an über 500 Haushalte, die im Umkreis von 400 Metern zur geplanten Unterkunft liegen, Einladungen für das Treffen in der Sporthalle der Beruflichen Schule verschickt. Weiterhin wurden die Vorstände der anliegenden Kleingartenvereine, anliegende Unternehmen sowie der Vorsitzende des Ortsrates Innenstadt, Erich Cymek (CDU), zu der Versammlung eingeladen. Es werden dort Einlasskontrollen angekündigt, um sicherzustellen, dass alle eingeladenen Personen an der Veranstaltung teilnehmen können.

FFDG-Stellvertreter: „Dem Bürgermeister muss beim Verlassen dieser Sprechstunde der Angstschweiß auf der Stirn stehen“

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Hochheim verzichtet auf Berufung, Fassbinder bleibt Oberbürgermeister

Jörg Hochheim geht nach der sieglosen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht über die Rechtmäßigkeit der Greifswalder Oberbürgermeisterwahl nicht in Berufung. Der Grüne Gemeinschaftskandidat Stefan Fassbinder bleibt im Amt.

„Ich habe ich mich entschieden, gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Greifswald keine Rechtsmittel einzulegen.“ Ist das der Anfang vom Ende eines quälend langen Schauspiels, dessen Unterhaltungsradius im vergangenen halben Jahr weit über die Stadtgrenzen hinausreichte und bundesweit für Unterhaltung sorgte? In dem geschachert und spekuliert wurde wie in einer vorpommerschen Mikroausgabe der Politikserie House of Cards, nur halt ohne U-Bahn-Tote?

OB-Wahl Greifswald Hochheim

(Montage: Fleischervorstadt-Blog, Fotos: Fleischervorstadt-Blog, Media Rights Capital,
Trigger Street Productions)

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