Stadtimpuls zelebriert vier Wochen lang die Energie des Ehrenamts

Am Freitag beginnt das Ehrenamtsfestival Stadtimpuls. Ehrenamtsfestival? Was zunächst nach einem ziemlich drögen Keks klingt, verheißt einen wunderbaren Sommerbeginn in Greifswald, wie ein Blick in das Programmheft und hinter die Kulissen des Spektakels zeigt, das die nächsten vier Wochen auf dem Straze-Grundstück stattfinden wird.

Ein Zirkuszelt im Hinterland der Straze, das einen Monat lang von einem breiten Zusammenschluss aus der Greifswalder Vereins- und Initiativenlandschaft mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Workshops, Familienprogrammen und sehr viel Theater bespielt wird. Stadtimpuls, dieser mehrdeutige Titel weckt bei manchen vielleicht noch leise Erinnerungen an ein gleichnamiges Festival, das 2005 in ähnlicher Mission von Greifswalder Vereinen am Museumshafen auf die Beine gestellt wurde, um auf ihr gesellschaftliches Engagement und auch auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen.

stadtimpuls-2015-greifswald600(Foto: Freifunk Greifswald via Facebook)

Jan Holten (StuThe), seit jeher ein Wunderwutzi des Greifswalder Kulturbetriebs, gehörte schon damals vor zehn Jahren zu den Auslösern des ersten Stadtimpuls. Dessen diesjährige Neuauflage initiierte der Theaterenthusiast nun maßgeblich. Heute stellt Holten fest, dass zwar ein Generationswechsel in der Stadt stattgefunden habe, die Probleme aber die gleichen geblieben seien: „Stellen und Fördergelder werden bei fortschreitendem Sparkurs gestrichen und nicht selten sind gerade geschaffenen sozialen Räume — insbesondere für Jugendliche — von eklatant hohen Mietkosten oder sogar Kündigungen bedroht“. „Stadtimpuls zelebriert vier Wochen lang die Energie des Ehrenamts“ weiterlesen

Zu Besuch im Ameisenstaat: Viele Freiwillige beim 4. Straze-Subbotnik

Am Sonnabend fand der vierte Straze-Subbotnik statt. Zu dem gemeinsamen Arbeitseinsatz hatte der Kultur- und Initiativenhausverein eingeladen, um mit vielen helfenden Händen die Sanierung des ehemaligen Gesellschaftshauses in der Stralsunder Straße 10/11 voranzutreiben.

Viele Freiwillige folgten dem Aufruf der Straze-Gruppe und fanden sich am Sonnabendvormittag in der Stralsunder Straße 10/11 ein. Auf dem Programm des vierten Subbotniks standen die Beräumung des Dachbodens und das Abklopfen der Verputzung im Inneren des Gebäudes. Vor Ort bot sich ein eindrucksvolles Bild: Wie im vielbesungenen Ameisenstaat strömten unentwegt in Arbeitskleidung gehüllte und sichtlich verstaubte Helfer durch das Objekt, trugen Abbruchhämmer oder bis zur Oberkante mit Schutt gefüllte Eimer in den Händen und vertrauten ihre Ladung der Schuttrutsche an, über die die bröselige Deckenfüllung abwärts in den Container hinabstob.

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4. Subbotnik in der Straze

In der Straze findet am Sonnabend der nunmehr vierte Subbotnik statt. Auf dem Programm des kollektiven Arbeitseinsatzes stehen diesmal die Beräumung des Dachbodens, das Abklopfen von Putz sowie viel Vergnügen mit der Schuttrutsche und dem Straze-Radio!

subbotnik straze greifswald(Montage: Fleischervorstadt-Blog)

Wie auch bei den vorherigen Subbotniks wird während der gesamten Arbeitszeit nicht nur für warmes Essen und Getränke gesorgt, sondern auch wieder eine Kinderbetreuung angeboten. Bedarf für letztere sollte allerdings vorher unbedingt angemeldet werden (subbotnik[ät]straze.de). Wer beim Subbotnik mitmachen will, sollte geeignete Kleidung sowie Arbeitshandschuhe mitbringen und sich am Sonnabend um 9 Uhr in der Stralsunder Straße 10/11 einfinden.

Das ehemalige Gesellschaftshaus in der Stralsunder Straße 10/11 beherbergte bis 2007 neben mehreren Wohngemeinschaften auch zahllose Greifswalder Vereine und Initiativen, bis es von der Universität an das Berliner Petruswerk verkauft wurde. Nachdem sich eine angemessene Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes als zu kostenaufwendig herausstellte, beantragte der Investor erfolglos den Abriss. Im November 2013 konnte eine Initiative, die sich seit Jahren vergeblich um den Kauf des Hauses bemühte, das Gebäude erwerben. Mit der tatkräftigen Hilfe möglichst vieler Menschen soll die Straze innerhalb von sieben Jahren wiederauferstehen.

Fakten: 21.02. | 9 Uhr | Straze (Stralsunder Str. 10)

Jetzt kommt der Sommer! Das Programm der Fête de la Musique 2014

Fête de la Musique

Mit der Fête de la Musique wird morgen der Sommer eingeläutet. Die Veranstaltung, die sich seit den Achtziger Jahren von einer Pariser Feierlichkeit zu einem globalen Festakt entwickelte, wird dann in Greifswald zum sechsten Mal stattfinden. Sorge dafür trägt GrIStuF, der Verein, der auch hinter dem gleichnamigen Festival steht und der einiges bewegt. Die Eröffnung des Festivals, die sogenannte Welcome-Party, geht in diesem Jahr Hand in Hand mit der Fête und beginnt gewissermaßen als fêtte Aftershow um 23 Uhr in den ehemaligen KAW-Hallen am Bahnhof.

Der Sonnabend wird also von freier Kultur ganz im Sinne des Umsonst-und-draußen-Prinzips bestimmt. Auf insgesamt neun Bühnen werden ab 12 Uhr an verschiedenen Orten der Stadt Bands spielen und Künstlerinnen auftreten, zum Beispiel im St. Spiritus, auf dem Fischmarkt, im Schuhhagen, im Innenhof der Universität, in der Brinkstraße und in der Knopfstraße. Auf dem Hof des Klex beginnt um 17 Uhr die Kinder-Fête, während sich die große GrIStuF-Bühne, auf der ab 18 Uhr unter anderem Auf jeden Derbe spielen werden, in diesem Jahr auf dem Hof der Stralsunder Straße 10 (Straze) befindet. Hier kann man einen Vorgeschmack auf eine goldene Straze-Zukunft gewinnen!

Das Programm der Fête de la Musique 2014 in Greifswald 

GrIStuF-Hauptbühne im StraZe-Garten (GrIStuF) „Jetzt kommt der Sommer! Das Programm der Fête de la Musique 2014“ weiterlesen

Es geht voran! 140 Helfer beim Straze-Subbotnik

Heutzutage würde man solch ein Treiben vielleicht Crowdworking nennen: etwa 140 Leute packten am Sonnabend in der Straze mit an und entrümpelten gemeinsam das frühere Gesellschaftshaus, das nach jahrelangem Tauziehen mit dem Petruswerk und der Stadtverwaltung im November 2013 doch noch erworben werden konnte.

Der Kultur- und Initiativenhausverein hatte zu einem Subbotnik bei klirrender Kälte und schönstem Sonnenschein eingeladen und sich von dieser Aktion nicht nur eine Menge helfender Hände versprochen, sondern auch, auf diese Weise möglichst viele Greifswalderinnen an dem Prozess der Hausrettung beteiligen zu können. Die Rechnung ging auf. Vereinsmitglied Manja Graaf ist mit dem gemeinsamen Arbeitseinsatz, der gestern von 9 Uhr bis 16 Uhr stattfinden sollte, sehr zufrieden: „Wir sind überwältigt, wie viele Menschen heute dabei waren. Alles, was wir uns vorgenommen hatten, war schon um 15.00 Uhr fertig.“

subbotnik straze(Foto: Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V.)

Bei der Entrümpelung wurden außerdem zwei interessante Funde gemacht: ein Brief von 1743 sowie eine vom letzten Gastwirt des Gesellschaftshauses unterzeichnete Abrechnung von 1912. Die beiden Fundstücke wurden von Felix Schönrock und Markus Dachner von der Altstadtinitiative sichergestellt und müssen nun getrocknet werden. Dacher kündigt eine historische Einordnung der Dokumente in den kommenden Wochen an und hofft darauf, dass sie Auskunft über die Alltagsgeschichte des Hauses geben können.

Auch der NDR hat in der Stralsunder Straße vorbeigeguckt und über die kollektive Aufräumaktion einen kurzen Fernsehbericht produziert, der in der Mediathek des Senders abrufbar ist. Wer am Sonnabend nicht dabei sein konnte, muss darüber nicht traurig sein, denn aus den Reihen der Straze-Gruppe ist zu vernehmen, dass in Zukunft noch weitere Subbotniks stattfinden werden.

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #40

Katastrophenalarm in Greifswald. Viele städtische Einrichtungen haben geschlossen, doch an den Werkbänken der hiesigen Kulturbetriebe wird weitergearbeitet. Mit Tonia Reeh und Artur Apinyan, die jeweils mit Band das IKUWO und das Koeppen besuchen, stehen gleich zwei klavierdominierte Konzerte auf dem Programm. Im Klex geht es auf Zeitreise in die Achtziger Jahre der Finsternis, die Straze zelebriert den Kauf ihres Hauses und im Theater Vorpommern feiert der populäre Schwank Charleys Tante Premiere.

kurze wege lange nächte

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