Reichsbürger attackieren Polizei mit Pfefferspray

Am Dienstag wurden in Greifswald zwei Polizisten von mutmaßlichen Reichsbürgern mit Reizgas angegriffen und verletzt.

Logo Polizei MVDie sogenannte Reichsbürgerbewegung geriet in den vergangenen Monaten und Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Dass es die rechten Verschwörungstheoretiker, die unter anderem die völkerrechtliche Existenz der Bundesrepublik Deutschland negieren und staatliche Vertreterinnen oder Repräsentanten nicht als solche anerkennen, nicht bei ihren kruden Thesen belassen, bewiesen allein in diesem Jahr zwei Schusswechsel, die sich Reichsbürger mit Polizeibeamten lieferten. Am 1. November wurden nun auch in Greifswald mutmaßliche Reichsbürger auffällig.

Mutter holt das große Pfefferspray aus dem Auto und attackiert damit die Polizisten

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Vortrag: Möglichkeiten einer nachhaltigen Ernährung in den Mensen des Greifswalder Studentenwerkes

Wie ernähren sich die Studierenden der Universität Greifswald? Im Fokus des heutigen Vortrags der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit interdisziplinär“ steht das Thema Ernährung und Fleischverzicht.

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine fleischfreie oder pflanzliche Ernährung. Fehlende vegane und vegetarische Angebote erschweren diese Ernährungsformen. Wie ernähren sich die Studierenden der Universität Greifswald? Unterstützen die Mensen des Studentenwerkes eine nachhaltige Ernährung? Welche Möglichkeiten und Hindernisse ergeben sich für das Studentenwerk Greifswald, nachhaltige Gerichte anzubieten?

nachhaltigkeit-greifswaldDiese Fragen werden heute Abend im Audimax im Rahmen der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit interdisziplinär“ diskutiert. Der Vortrag von Hilke Richter-Harder fußt auf den Ergebnissen ihrer Bachelorarbeit, in der sie mit qualitativen und quantitativen Methoden das Angebot und die Nachfrage in den Mensen untersuchte und hinsichtlich der Grundsätze nachhaltiger Ernährung analysierte.

Fakten: 16.06. | 18 Uhr | Audimax HS 4

Lesung: Andrea Röpke über Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern

In ihrem Buch Gefährlich verankert analysierte Rechtsextremismusexpertin Andrea Röpke im vergangenen Jahr die vielen Facetten rechtsextremer Strömungen in Mecklenburg-Vorpommern. Am Donnerstag wird die Autorin das Buch im St. Spiritus vorstellen und ihre Befunde diskutieren.

Die durch ihren regionalen Fokus einzigartige Analyse Gefährlich verankert – Rechtsextreme Graswurzelarbeit, Strategien und neue Netzwerke in Mecklenburg-Vorpommern gibt einen differenzierten Überblick über unterschiedliche Milieus und soziale Gruppen mit rechtsextremen Bezügen und Verbindungen, die von Bürgerwehren und Rockern über Siedlergemeinschaften bis zu Autonomen Nationalisten reichen. In dem Buch tauchen auch mehrere Vorfälle, Personen und Strukturen aus Greifswald auf.

andrea roepke gefaehrlich verankert spd rechtsextremismus

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20. Greifswalder Ukrainicum „Beyond War and Peace“

Das diesjährige Ukrainicum der Universität Greifswald und des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs bietet den Teilnehmenden ein zweiwöchiges Programm und steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der dramatischen Geschehnisse in der Ukraine.

Am Montag beginnt zum 20. Mal das Greifswalder Ukrainicum. Die seit 1996 in der Hansestadt stattfindende Sommerschule trägt dieses Jahr den Titel Beyond War and Peace. Conflict, Migration and Civil Society in Contemporary Ukraine und wird in den kommenden zwei Wochen einige hochkarätige Refererierende präsentieren, die zusammen mit den übrigen Teilnehmenden politische und kulturelle Aspekte sowie zivilgesellschaftliche Herausforderungen der aktuellen Veränderungen in der Ukraine diskutieren werden. Zu ihnen zählt zum Beispiel der international renommierte Historiker und Ukrainist Tarik Amar (Columbia University, NYC), der Montagabend zur feierlichen Eröffnung im Wissenschaftskolleg Alfried Krupp einen Vortrag mit dem Titel No Good War: Ukraine and a European Crisis of Meaning halten wird.

ukranicum greifswald 2015 In den darauffolgenden zwei Wochen werden bis zum 22. August weitere öffentliche Vortragsveranstaltungen angeboten, die einem breiten Publikum Einblicke in gegenwärtige wissenschaftliche Debatten rund um die Ukraine ermöglichen sollen. Das Programm wird durch zwei Podiumsdiskussionen ergänzt, die in Kooperation mit dem durch das Institut für Slawistik neu gegründeten Netzwerk zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und Zivilgesellschaft organisiert werden.

Zum diesjährigen Ukrainicum werden 35 Teilnehmende aus 12 verschiedenen Ländern in Greifswald erwartet, darunter Gäste aus China, Italien, Kanada, Polen, Russland, Slowenien und natürlich aus der Ukraine. Neben Studierenden und Doktoranden haben sich auch Experten aus verschiedenen Bereichen für eine Teilnahme entschieden — so sollen sich beispielsweise Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) für die Sommerschule angemeldet haben. Sie erwartet ein zweiwöchiges Programm, das neben den erwähnten Vorträgen aus Sprachkursen und zahlreichen Seminaren besteht.

Profx Lann Hornscheidt und die Vision einer diskriminierungsfreien Sprache

Mit dem Vorschlag, sich geschlechtsneutral als „Profx“ ansprechen zu lassen, löste Prof. Dr. Lann Hornscheid (HU Berlin) im vergangenen Jahr eine Lawine der Entrüstung in ihrer unappetitlichsten Art und Weise aus, die von Morddrohungen bis zu Vergewaltigungsankündigungen reichte.

Lann Hornscheidt wird am Dienstag im Greifswalder Audimax einen Vortrag („Von BürgerInnen zu Bürg_erinnen zu Bürgx – was können und sollen solche Sprachveränderungen?“) halten und darin die Geschichte feministischer und antirassistischer Sprachveränderungsvorschläge der letzten 40 Jahre nachvollziehen. Dabei sollen die Logiken, Ziele und die Argumentationen, denen diese in unterschiedlichen Öffentlichkeiten wie Medien, Gesetzen oder Wissenschaft begegnen, diskutiert werden.

lann hornscheidt buergx

Lann Hornscheidt wird im Vortrag die impliziten wie expliziten Vorstellungen zu Sprache, gesellschaftlicher Veränderung, Subjekt, Handlung und Diskriminierung/Gewalt analysieren und Visionen für antidiskriminierende Sprachveränderungen formulieren. Die Formulierung „Profx“ geht auf den von Lann Hornscheidt und der AG „Feministisch Sprachhandeln“ an der HU Berlin entwickelten Leitfaden Anregungen zum antidiskriminierenden Sprachhandeln (PDF, 24,5 MB) zurück und lieferte im vergangenen Jahr das griffige Schlagwort zum Shitstorm.

Der Vortrag wird vom Greifswalder Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Schiewe moderiert. Die Veranstaltung findet in Kooperation zwischen dem Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZfG) und dem Institut für Deutsche Philologie statt.

Fakten: 02.06. | 18 Uhr | Audimax (Rubenowstr. 1), HS 5

Vortrag: Antimuslimischer Rassismus und die „Mitte der Gesellschaft“

Antimuslimischer Rassismus aus der vermeintlichen „Mitte der Gesellschaft“ ist das zentrale Thema eines Vortrags von Sebastian Friedrich, zu dem der Greifswalder Verein Bildung Verquer heute Abend ins Koeppenhaus einlädt.

„Regelmäßig marschiert MVgida in Stralsund, Schwerin und Rostock. Der Islam ist zu einer Projektionsfläche für menschenfeindliche Ideologien und Populismus geworden. Gleichzeitig haben die letzten Monate verdeutlicht, wie anschlussfähig antimuslimischer Rassismus an die sogenannte „Mitte der Gesellschaft“ ist.

Antimuslimischer Rassismus

Im Vortrag wird antimuslimischer Rassismus als eine Form des modernisierten kulturellen Rassismus vorgestellt. Es zeigt sich, dass es nur vordergründig um Muslime oder den Islam geht, was am Beispiel der Diskussion um Salafismus in Deutschland verdeutlicht werden soll. Schließlich möchten wir die Frage diskutieren, wie Rassismus und reaktionären Tendenzen argumentativ konsequent entgegen getreten werden kann.“

Sebastian Friedrich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung und schreibt für kritisch-lesen.de und analyse & kritik. Im Januar 2015 erschien sein Buch Der Aufstieg der AfD. Neokonservative Mobilmachung in Deutschland.

Fakten: 19.03. | 19.30 Uhr | Koeppenhaus | frei