Fleischervorstadt-Flohmarkt 2018

Am Sonntag findet in Greifswald der 10. Fleischervorstadt-Flohmarkt statt. Im Viertel werden mehr als 150 Stände erwartet.

2009 fand der erste Stadtteil-Flohmarkt in der Fleischervorstadt statt. Die Veranstaltung wurde damals vom Quartiersbüro angestoßen und in den Folgejahren organisiert. Seit 2013 kümmert sich das Nachbarschaftsnetzwerk „Stadtgestalten Fleischervorstadt“ um das beliebte Spektakel, das an diesem Sonntagnachmittag mittlerweile unzählige Greifswalder in die Fleischervorstadt lockt.

Fleischervorstadt Flohmarkt 2018Mit dem gewachsenen Publikum verschärften sich zuletzt allerdings auch die Auflagen für Anmeldung und Durchführung des Flohmarkts. So müssen inzwischen unter anderem die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzelner Straßen angepasst werden und Ordner darüber wachen, dass nicht auf der Straße flaniert wird. Auch für den Verkauf von Lebensmitteln und Getränken gibt es mittlerweile recht strenge Regeln, so dass man sich als Besucherin des Flohmarkts in diesem Jahr auf ein wesentlich überschaubareres kulinarisches Angebot einstellen sollte.

Trotz dieses Wermutstropfens wird es auch am kommenden Sonntag einiges zu entdecken geben. Mehr als 150 Stände zwischen Bahnhofstraße, Lange Reihe und Neunmorgenstraße haben sich für die Jubiläumsauflage des Flohmarkts angemeldet. Das Koeppenhaus beteiligt sich mit dem inzwischen traditionellen Bücherflohmarkt, für den bis zum 1. Juni noch Bücherspenden abgegeben werden können. Der Verein Viva Con Agua ist wieder mit dabei und auf dem Bonhoeffer-Platz lädt das Kantige Birken Soundsystem mit vinyl dargebotenem Dub&Bass zu einem entschleunigten Päuschen in „Thäddies Dub Corner“ ein.

Grund genug also, sich für Sonntag einen Flohmarktbesuch auf den Zettel zu schreiben. Die Wettervorhersagen stimmen optimistisch, was soll da noch schiefgehen?

Fakten: 03.06. | 13-18 Uhr | Fleischervorstadt

Schmierfettkatastrophe: Verschmutzt der Bau von Nord Stream 2 die Boddenufer?

Seit vergangenem Donnerstag wurden an vielen Uferabschnitten des Greifswalder Boddens angespülte Schmierfettklumpen entdeckt. Die großflächige Verschmutzung steht mutmaßlich mit den Bauarbeiten für die Pipeline Nordstream 2 in Verbindung.

Der NABU Kreisverband Greifswald schätzt ihre Zahl am Badestrand Wampen auf 100.000. So viele bis zu walnussgroße Schmierfettklumpen seien seit Donnerstag dort angeschwemmt worden. Die Klumpen in den Farben rot bis gelb-durchsichtig seien vor allem im Spülsaum, auf vorgelagerten Sandbänken und schwimmend im Wasser vorgefunden worden. Neben dem Wampener Ufer seien auch andere Abschnitte des Boddens von der Verschmutzung betroffen, zum Beispiel der Struck, die Freesendorfer Wiesen und die Insel Koos. Bereits während des Pfingstwochenendes wurden an der südöstlichen Seite Rügens, konkret in der Nähe von Zudar, Stahlbrode und dem Naturschutzgebiet Palmer Ort die ersten Klumpen mit Schmierfett angespült.

Schmierfett Greifswalder Bodden Nord Stream 2

(Foto: NABU Kreisverband Greifswald)

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Die CDU und die Toleranz

Ein Gastbeitrag von Anne Wolf für das Bündnis „Greifswald für alle

„Wo ist eigentlich die CDU?“ Diese Frage stellten Freunde mir am 1. Mai auf dem 4. Greifswalder Kulturfest, das unter dem Motto „Vielfalt, Solidarität, Gerechtigkeit“ stand. Unser Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder als Schirmherr der Veranstaltung hatte soeben in seiner Rede die Neugierde als notwendige Tugend bezeichnet und keinen Zweifel daran gelassen, dass Greifswald eine Stadt ist, die Vielfalt zu schätzen weiß. Auf der Bühne spielten gerade die Peach Nuts, rund um den Marktplatz präsentierten sich die verschiedensten Organisationen und Initiativen, Hunderte Gäste flanierten von Stand zu Stand, vertieften sich in Gespräche, genossen Waffeln oder Couscous, probierten Musikinstrumente aus…

CDU und Toleranz

Der Marktplatz bot an diesem Feiertag ein schönes Spiegelbild der Greifswalder Bevölkerung. Ja, aber… „Wo ist eigentlich die CDU?“ Als Mitglied des Bündnisses „Greifswald für alle“ und Moderatorin der Veranstaltung konnte ich nur sagen: „Ich weiß auch nicht, warum sie nicht kommen wollte. Eingeladen war sie, wie alle anderen wahrhaft demokratischen Parteien auch.“ Jedoch hatte die CDU uns auf unser Schreiben vom 8. Februar noch nicht einmal geantwortet – sehr bedauerlich, wie wir finden. Einer der Freunde sinnierte weiter: „Damit macht die CDU dann ja schon eine Aussage, wenn sie bei einem solchen Fest nicht dabei sein will.“ Ihm schien das Schweigen und die Nicht-Teilnahme einer der größten deutschen Parteien offenbar ihrer Rolle nicht angemessen; schließlich heißt es schon in Artikel 21 des Grundgesetzes: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit […].“ „Die CDU und die Toleranz“ weiterlesen

Namensstreit an der Universität Greifswald: Bildungsministerium genehmigt geänderte Grundordnung

Neue Entwicklung im Streit um die Ablegung des umstrittenen Namenspatron. Das Bildungsministerium genehmigt die Änderung der Grundordnung der Greifswalder Universität. Damit trägt die Hochschule künftig den Namen „Universität Greifswald“.

Die geänderte Grundordnung sieht nun vor, dass die Greifswalder Universität künftig den Namen „Universität Greifswald“ führt. Nach Maßgabe einer zu beschließenden Ordnung kann der Namenszusatz „Ernst Moritz Arndt“ vorangestellt werden. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur teilte heute mit, dass die rechtliche Prüfung im Genehmigungsverfahren ergeben hätte, dass weder in formeller noch in materieller Hinsicht Bedenken gegen die Änderung der Grundordnung bestünden.

Namensstreit Universität Greifswald Bildungsministerium

In einer Pressemitteilung dazu heißt es: „Das Verfahren zur Änderung der Grundordnung innerhalb der Universität Greifswald wurde umfassend überprüft. Fehler konnten nicht festgestellt werden. Insbesondere wurde das vorgesehene gestufte Verfahren im Senat und im erweiterten Senat ordnungsgemäß durchgeführt. Im Übrigen ist die Änderungssatzung auch inhaltlich nicht zu bemängeln. Das Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern sieht ausdrücklich vor, dass die Hochschule ihren Namen in der Grundordnung selbst festlegen kann.“

„Denn wo Freiheit und Leben sein soll, muß immer Krieg der Geister sein.“ — einige Anmerkungen zur Arndt-Debatte

Ein Gastbeitrag von Daniel Schwandt

Der Streit um den Namen der Greifswalder Ernst-Moritz-Arndt-Universität hat in den letzten Jahren und Monaten Emotionen und hitzige Diskussionsbeiträge hervorgebracht, die man bei den gemeinhin als etwas unterkühlt geltenden Norddeutschen kaum erwartet hätte. Dazu passt ein Arndt-Zitat: „Wo Freiheit ist, muß, wer öffentlich auftritt, sich auch öffentlich behandeln und verhandeln und mitunter wohl mißhandeln lassen.“ (Geist der Zeit IV: Verfassung und Preßfreiheit, 1818). Damit kein Mißverständnis entsteht: jegliche Diskussion sollte sachlich bleiben. Für mich ist es auch eine Selbstverständlichkeit, dass sich an der Diskussion alle Ehemaligen der Universität und auch alle Greifswalder beteiligen können — es betrifft sie.

Ich bin in Greifswald geboren, aufgewachsen und habe ein paar Semester an der EMAU studiert. Der Universitätsname Ernst-Moritz-Arndt war genauso wie die Arndtschule und die Arndtstraße einfach vorhanden. Er störte nicht und wurde auch nicht hinterfragt. Bei der Abkürzung EMAU ist ja auch nicht mehr viel Arndt zu erkennen. So war es erstaunlich, dass nach Jahrzehnten der Name Ernst-Moritz-Arndt von einigen Universitätsangehörigen als untragbar empfunden und diskutiert wurde. Die von Hochschullehrern auch auf dem Fleischervorstadt-Blog veröffentlichten Beiträge (Für die Universität Greifswald. Zeitung mit Fakten zum Namensstreit an der Universität Greifswald„) überzeugen mich nicht. Von mir aus kann jeder, der es will, von der Uni Greifswald reden, schreiben oder singen, aber denjenigen, die den traditionellen und offiziellen Namen Ernst-Moritz-Arndt-Universität weiter verwenden wollen, sollte man das auch zugestehen.

Das Wort ‚Rückbenennung‘ ist eine Nebelkerze

„„Denn wo Freiheit und Leben sein soll, muß immer Krieg der Geister sein.“ — einige Anmerkungen zur Arndt-Debatte“ weiterlesen

“Museumshafen bleibt grün”: Über 4.000 Unterschriften für Bürgerbegehren gesammelt

Heute entscheidet die Bürgerschaft über den Verkauf einer Grünfläche im Museumshafen am Anleger der „MS Stubnitz“. Die Bürgerinitiative “Museumshafen bleibt grün” sammelte in den letzten Wochen über 4.000 Unterschriften gegen die geplante Bebauung der Wiese und fordert einen Bürgerentscheid. 

“In nur vier Wochen haben wir über 4000 Unterstützer gewonnen. Wir sind überzeugt, dass wir damit die Voraussetzungen für einen Bürgerentscheid erfüllen. Wir werden die Unterschriften am Donnerstag in der Bürgerschaftssitzung an die Bürgerschaftspräsidentin übergeben”, erklärt die Sprecherin der Bürgerinitiative, Claudia Gaschler.

Museumshafen bleibt grün

Am Donnerstagabend wird die Bürgerschaft über den Verkauf der Grünfläche am Anleger der „MS Stubnitz“ entscheiden. Die Bürgerinitiative will, dass die Bürgerinnen via Bürgerentscheid über den Verkauf der Fläche mitbestimmen und schlägt vor, diesen mit der Landratswahl am 27. Mai 2018 zu verbinden. Die Reaktionen der letzten Wochen hätten gezeigt, dass die große Mehrheit keine Bebauung der Grünfläche wünsche. 

Die Gegner der geplanten Bebauung rufen heute Nachmittag zu einer Kundgebung vor dem Rathaus auf. „Die Bürgerschaft muss erkennen, dass die grüne Wiese als Erholungs- und Begegnungsort unbedingt erhalten bleiben muss. Wir werden vor der Sitzung Gesicht zeigen und fordern die Bürgerschaft auf, den Wunsch nach einem Bürgerentscheid zu berücksichtigen. Wir rufen alle Unterstützer und Interessierten auf, sich an der Kundgebung zu beteiligen und ausgefüllte Unterschriftenlisten mitzubringen“, so Gaschler.

Fakten: 12.04. | 17.15 Uhr | Rathaus