Das Programm der 13. Greifswalder Kulturnacht

Singende Balkone, Wipfeltreffen oder Live-Ambient auf dem früheren Thälmann-Platz — mit einem abwechslungsreichen Programm wird heute an knapp fünfzig verschiedenen Orten die Greifswalder Kulturnacht gefeiert.

Es bleibt zu hoffen, dass das regnerische Wetter den zahlreichen Veranstaltungen, die für die 13. Greifswalder Kulturnacht angekündigt werden, keinen Strich durch die Rechnung machen wird. Fast fünfzig Orte sind in diesem Jahr an dem abwechslungsreichen Programm beteiligt, darunter sind einerseits so bekannte Adressen wie das Koeppenhaus, Polly Faber, das Caspar-David-Friedrich-Zentrum oder die Museumswerft, andererseits aber auch völlig neue Anlaufstellen, bei denen man nicht unbedingt damit rechnen würde, mit kulturellen Erzeugnissen konfrontiert zu werden.

kulturnach greifswald(Danny Krüger, Medien-Informatik-Schule an der Wirtschaftsakademie Nord, Ausschnitt)

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Judith Schalansky liest in Greifswald aus ihrem Bildungsroman „Der Hals der Giraffe“

Die in Greifswald aufgewachsene Autorin Judith Schalansky liest am Freitagabend im Kontext einer literaturwissenschaftlichen Tagung aus ihrem prämierten Roman Der Hals der Giraffe (2011). Einen passenderen Beitrag hätte man sich nur schwer vorstellen können.

(Foto: Susanne Schleyer, Suhrkamp)

Das von der Stiftung Buchkunst als „Schönstes deutsches Buch des Jahres 2012“ ausgezeichnete Werk erzählt von der alternden Biologie- und Sportlehrerin Inge Lohmark, die an einer von der Schließung bedrohten Schule in der vorpommerschen Provinz unterrichtet. Lohmark versucht vergeblich, den Verfall ihres Lebensumfelds durch eine evolutionistische Sichtweise zu rationalisieren und scheitert. Mehr als einmal wird deutlich, dass es sich bei dem Schauplatz der Erzählung um Anklam handeln muss.

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Über 10.000 Besucher bei Sonderausstellung „Zwei Männer — ein Meer“

Bis heute haben mehr als 10.000 Menschen die aktuelle Sonderausstellung Zwei Männer — ein Meer im Pommerschen Landesmuseum, in der seit Ende März Werke der beiden Expressionisten Max Pechstein und Schmidt-Rottluff gezeigt werden, besucht.

Sonderausstellung Pommersches Landesmuseum(Foto: Maria-Friederike Schulze)

Museumsdirektor Dr. Uwe Schröder freut sich auch über das überregionale Interesse an der Ausstellung, die sich damit in die Riege der Super-Sonderschauen des Pommerschen Landesmuseums, zu der die Feininger-Ausstellung (2007) und die Ausstellung zur Romantik (2010) zählen, einreihe: „Wir sind verblüfft, wie viele Besucher wir aus dem gesamten Land mit diesem Ausstellungsthema ansprechen und erreichen. Unsere Gäste reisen extra aus Wuppertal, Düsseldorf, Dortmund, Münster, Hannover an, um die Werke der beiden Maler in dieser Präsentation zu sehen. Den Ausstellungskatalog haben wir sogar über die deutsche Grenze hinaus versendet — in die Schweiz, nach Belgien, Schweden und in die Niederlande.“

Zwei Männer - ein MeerDie Sonderausstellung Zwei Männer — ein Meer zeigt in Kooperation mit dem Brücke-Museum Berlin, der Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft sowie zahlreichen Leihgebern erstmals über 120 Gemälde, Grafiken und Künstlerpostkarten von zwei der wichtigsten deutschen Expressionisten in ihrer Entstehungsregion. Sie ist bis zum 28. Juni geöffnet und wurde bis dato von 10.075 Gästen besucht.

Weitere Informationen zur Ausstellung:

Öffnungszeiten:

  • Dienstag bis Sonntag (Nov.-April: 10-17 Uhr, Mai-Okt. 10-18 Uhr)
  • Sonderöffnungszeiten im Rahmen der Sonderausstellung: siehe Begleitprogramm
  • Eintritt: 7/5,50 EUR (erm.), Familienkarte 15 Euro
  • Sparkassenkunden und Bahncard-Inhaber zahlen den ermäßigten Preis (Nachweis erforderlich)

Neuer Vorstand beim PolenmARkT

Der Greifswalder PolenmARkT hat sich seit seinem Beginn 1997 als essentieller Bestandteil des kulturellen Kalenders der Stadt Greifswald etabliert. Vor kurzem wurden die Verantwortlichkeiten innerhalb des Vereins auf neue Gesichter übertragen. 

Die Mitglieder des gemeinnützigen PolenmARkT-Vereins bestimmten auf ihrer Vollversammlung Ende Februar einen neuen Vorstand. Der neue Vorsitzende ist der Slawistikprofessor Bernhard Brehmer. Sein Stellvertreter wurde Dr. Ulrich Rose (Alternative Liste), während Dr. Marek Fialek (Institut für Slawistik) weiterhin über die Finanzen wachen wird.

Vorstand Polenmarkt Greifswald 2015

(v.l.n.r.: Bernhard Brehmer, Ulrich Rose, Marek Fialek, Fotos: PolenmARkT, Montage: Fleischervorstadt-Blog)

PolenmARkT will sich öffnen und neue Partner gewinnen

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JU-Landeschef Liskow fordert Schlagerquote: „Mehr deutsche Musik!“

“Mehr deutsche Musik, besonders deutsche Schlager” sollen im Radioangebot des NDR gespielt werden. Was wie ein kulturrevolutionärer Pegida-Slogan klingt, ist eine ernstgemeinte Forderung des JU-Landeschefs Franz-Robert Liskow. Doch die geforderte Schlagerquote könnte nach hinten losgehen.

In Mecklenburg-Vorpommern wollen Schlagerfans vor dem Schweriner NDR-Landesfunkhaus für mehr deutschsprachige Musik im Radio demonstrieren. Das ist an und für sich nichts Neues — die Bürgerinitiative “Für ein besseres NDR1 – Radio MV” müht sich seit Jahren ergebnislos mit diesem Anliegen ab. Doch nun empfangen die germanophilen Radiohörer ein politisches Echo: Die feinfühligen Stimmungsseismographen der Jungen Union haben ausgeschlagen und die vermeintliche Gunst der Stunde gewittert. Der Zug mit der Schlagerquote verließ bereits den Bahnhof, als JU-Landeschef Franz-Robert Liskow (27) schleunigst eine Pressemitteilung veröffentlichen ließ:

Franz Robert Liskow Schlagerquote

„Der wachsende Anteil an verkaufter deutschsprachiger Musik muss sich endlich auch in den Programmen der Hörfunksender widerspiegeln.[…] 2004 empfahl der Deutsche Bundestag eine Mindestquote von 35 Prozent deutscher Musik. Dieser Wunsch nach freiwilliger Selbstverpflichtung hat jedoch nichts gebracht.[…] In einem sprach- und kulturbewussten Land wie unserem sollte es im Grunde auch ohne gesetzlich festgelegte Quote gehen, denn Einsicht ist besser als Zwang. Ob mit gesetzlicher Quote oder mit freiwilliger Selbstverpflichtung: Die Junge Union Mecklenburg-Vorpommern will mehr deutsche Musik im Radio hören!

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Kein Aus für die Pommersche Literaturgesellschaft im Falladahaus

Ein Gastbeitrag von Lou

Finanzielle Förderung durch die Stadt Greifswald, neue Vereinsmitglieder und zahlreiche Veranstaltungsideen beleben den Pomlit-Verein im Falladahaus.

Im letzten Jahr sah die Zukunft für die Pommersche Literaturgesellschaft e.V. noch schlecht aus: Es fehlte an studentischem Nachwuchs, durch das Ableben des ehemaligen Hausbesitzers Klaus Michel entfiel die mietzinsfreie Nutzung des Falladahauses. Hohe Kosten und Obdachlosigkeit bedrohten den Verein. Dann die überraschende Wende — am 19. November 2014 erhielt der Pomlit-Verein den halben Kulturförderpreis des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 2500 Euro. Das Preisgeld hätte jedoch für die Miete kaum gereicht, wie Vereinsmitglied Dr. phil. Roland Ulrich berichtet: „Irgendwie war das eine absurde Situation. Wir nehmen heute den Preis für die Leistungen des Pomlit-Vereins entgegen und müssen morgen ausziehen. Glücklicherweise hatte der neue Vermieter viel Verständnis für unser pekuniäres Problem und erlaubte uns, noch bis Ende 2014 mietkostenfrei im Falladahaus zu bleiben!“

falladahaus greifswald

Dann eine weitere Überraschung: „Kein Aus für die Pommersche Literaturgesellschaft im Falladahaus“ weiterlesen