Die Reihe “Pop am Wochenende” versammelt Greifswalder Musikgeschichte und hält über das klangliche Gegenwartstreiben in der wilden Provinz auf dem Laufenden.
Frau mit Hund beißt ins Klavier. Die Jungs kriegen einen Korb und den dazugehörigen Ball zum Herumspielen. Ein Selbstverletzungsschutz kräuselt sich am Hals des Mädchens hinauf. Ein bisschen Strobohobo, ein Ausschnitt der Totale. Alles fliegt — nur du nicht.
Little snacks in between heißt der Song, zu dem es seit kurzem auch ein Video gibt. Aufgenommen und produziert wurde beides von Hanna Schulze, die hierorts hauptsächlich als bildende Künstlerin in Erscheinung trat, sich aber schon seit einiger Zeit mit ihrem Solo-Musikprojekt the love ein neues Terrain künstlerischen Ausdrucks erschließt. Dabei entstehen düstere Dreampop-Landschaften, die in ihren größten Momenten wie Reminiszenzen an die New Yorker Band Blonde Redhead klingen.
DER WILLE ZUM DRAMA, DER MUT ZUR MANIE
Alles in allem eine höchst fragile Angelegenheit, klagevoll und mit dem Willen zum Drama, der manchmal eben notwendig ist. Trotz aller Entschleunigung geht es plötzlich nach vorne und auch die manischen Momenten kriegen ihren Raum.
The love veröffentlichte bislang erst vier Songs bei Soundcloud. Auf ein mögliches Album wird also noch eine Weile zu warten sein. Bis dahin bleibt genügend Zeit, sich in eines der gegenwärtig interessantesten Projekte der Stadt zu verlieben. Welcome to Zwischenreich!
(Foto: Ausschnitt Filmstill)
durchaus schön, allerdings würde den liedern ein etwas höherer dynamikumfang in den lauteren bereichen sehr gut tun.