Motorradclubs — eine medial erzählte Subkultur aus Riffrock und Lederwaren, ein nach Öl riechender Männerbund, eine Familie, in der Respekt und Loyalität noch zählen.
Strukturen dieser Art, denen der Ruf beweglicher Grenzen zwischen Kriminalität und Ökonomie sowie ein oftmals eher undeutliches Verhältnis zu Gewalt vorauseilt, bieten den Erzählstoff für die seit 2008 produzierte Serie Sons of Anarchy (SoA), ein Drama, das die Geschichte des fiktiven Motorcycle Club Redwood Original aufbereitet — Gangromantik und bagatellisierte Gesetzlosigkeit inklusive.
In den USA wird derzeit die siebte Staffel von Sons of Anarchy ausgestrahlt und mittlerweile ist um die erfolgreiche Serie ein erklecklicher Markt gewachsen, auf dem unzählige SoA-Fanartikel vertrieben werden. Angesichts des breiten Warenangebots an Textilien mit dem berühmten SoA-Logo und der Popularität der Rockerserie in Deutschland war es nur eine Frage der Zeit, bis die zur Schau getragene Begeisterung für den fiktiven Motorradclub auch irgendwann Greifswald erreichen würde. Um die Aussage des folgenden Fotos vorwegzunehmen: Es ist inzwischen so weit!
(Foto: Fleischervorstadt-Blog)
In Greifswald hat sich nun ein Chapter des fiktiven Motorradclubs gegründet — zumindest wenn man der Kutte eines Mannes in den besten Jahren Glauben schenken möchte, der sich zumindest äußerlich um alle Erkennungsmerkmale eines Motorradclubanhängers bemühte und der neben dem „Sons of Anarchy Greifswald“ auch ein sogenanntes „1%er“-Patch trug.
Die sogenannten „Onepercenter“ drücken mit dieser Selbstbezeichnung — je nach Deutung — den Wunsch nach einem kompromisslosen und nicht durch Gesetze regulierten Lebensstil aus. Die Verwendung dieser Insignie steht allerdings nur den Mitglieder echter Outlaw-Clubs zu — gesetzestreue Biker hingegen müssen damit rechnen, dass ihnen der Aufnäher gewaltsam abgenommen wird.
Was die Gründung der Sons of Anarchy Greifswald für die hiesige Rockerszene bedeutet, bleibt abzuwarten, denn in der Vergangenheit zeigten sich die Motorradfreunde wenig zimperlich im Umgang untereinander. So kam es am helllichten Tag im Mai 2013 in der Goethestraße zu einer überfallartigen Massenauseinandersetzung zwischen bewaffneten mutmaßlichen Anhängern der rivalisierenden Motorradclubs Bandidos und Hells Angels, in deren Verlauf zwei Personen schwer verletzt wurden. Was wohl erst los wäre, wenn serienaffine Spaßvögel nun auch noch die Mayans Greifswald gründen würden?
calm down, idiot!
In Greifswald sind die Dinger schon seit Jahren zu sehen. Die ersten fertigten sich die die noch im Copyshop an und fuhren dann mit dem Fahrrad nach Hause…
Mir ist dieses Ding zum ersten Mal unter die Augen gekommen — halte mich womöglich zu selten in der nähe von Copyshops auf 😉
Doch schaut man genauer hin sieht man dort das GC stehen also Gaming Community nicht MC.
Hat er sich eben den falschen Aufnäher gekauft. Oder GC steht für Greifswald-Charming 😉