Die Zukunft des Hauses Stralsunder Straße 10 bleibt ungewiss. Nachdem die Bürgerinitiative im vergangenen Jahr mit vielfältigen Aktionen auf die Ungereimtheiten um den Hausverkauf hinwies und mit der Stralsunder Straße 10 GmbH eine Struktur geschaffen wurde, über die der Hauskauf abgewickelt werden könnte, stocken nun die Verhandlungen.
Der momentane Eigentümer Dr. Douglas Fernando, der die Immobilie im Januar 2008 kaufte, fordere nach wie vor das Dreifache des Kaufpreises. Doch damit nicht genug. In einer Pressemitteilung weist die Bürgerinitiative darauf hin, dass der Vorentwurf zum städtischen Bebauungsplan 105 das Haus zwar als „Initialprojekt zur zukünftigen Entwicklung des Stadtteils“ hervorhebt, allerdings keine Auskunft darüber gäbe, wie das geschehen soll.
Der Verein Kultur- und Initiativenhaus, der als einziger ein derartiges Konzept vorgelegt hätte, sei zu den Planungen nicht befragt worden. Der Vorentwurf zum Bebauungsplan sei aufgrund fehlender Freifläche mit den Sanierungsabsichten des Vereins inkompatibel.
In der Pressemitteilung heisst es weiter: „Da niemand sonst einen Plan zur Rettung und zum Betrieb des denkmalgeschützten Hauses vorgelegt hat, fürchtet die Bürgerinitiative einen eklatanten Rückschritt bei den Bemühungen das Gebäude zu retten. Vandalismus und Verfall schreiten seit Monaten fort, obwohl alle Beteiligten ihr Interesse am Erhalt bekundet hätten und der Verein sofort mit der Gebäudesicherung und der Sanierung beginnen könnte.“
Die Bürgerinitiative lädt nun alle Interessierten zu einer Bürgerversammlung am 28. Mai um 19.00 Uhr in der Stralsunder Straße 46 ein. Hier soll nochmal ausführlich über die Entwicklung des Stadtteils und der Straze gesprochen werden. Laut Bürgerinitiative könne nur ein Gegenentwurf die Rettung des Hauses garantieren, der „eine inhaltliche Integration der Gebäudenutzung in der Stralsunder Straße 10/11 mit dem Stadtteilleben sicherstellt“.
Diese Entwicklungen sind nicht unbedingt überraschend. Gestalteten sich die ersten Aktivitäten zur Rettung des Gebäudes scheinbar unkompliziert und vor allem vergleichsweise rasant, sieht sich der Verein inzwischen mit ganz anderen Kräften konfrontiert.
Das schlimmste Übel ist dabei sicherlich die Stagnation. Tag für Tag schreitet der Verfall des Hauses voran und schließlich wird es nicht mehr zu retten sein. Und am Ende darf es dann doch abgerissen werden, ehe es zusammenfällt.
Hier könnte sich ein düsteres Stück Stadtgeschichte wiederholen. Ich erinnere an die Entwicklung des ehemaligen AJZ am Karl-Marx-Platz, das nach der Räumung vor nunmehr neun Jahren leersteht und dessen Bausubstanz vermutlich weitestgehend unbrauchbar ist. Das sich Geschichte immer wiederholen muss.
Die Häuser denen, die sie bezahlen, so einfach ist das.
Auch wenn man unter einem christlichen (sozialen) Namen, Petruswerk, segelt, bleibt man ein auf Profit orientiertes kapitalistisches Unternehmen. Dieser Etikettenschwindel wird noch deutlicher bei der angeblich christlichen Partei, CDU.