Morgen wird der zweiwöchige Veröffentlichungsmarathon von klein stadt GROSS mit einer letzten Veranstaltung im IKUWO enden. Schon jetzt kann man konstatieren, dass Greifswald durch KSG in den vergangenen Tagen auf wunderbare Art und Weise mit Leben erfüllt wurde. Eine beinahe beispiellose kulturelle Verdichtung hat stattgefunden, viele Kontakte wurden hergestellt und intensiviert. Auch das Publikum verdient Respekt, denn bis heute durfte sich jede Veranstaltung über ein zahlreiches und wohlgesonnenes Auditorium freuen.
Heute Abend geht es ab 21 Uhr im Antiquariat Rose nochmal gemütlich zu. Es werden Bilder ausgestellt und mit Lars ‚Gundermann‘ Templin und den Strandtasten ist für Unterhaltung gesorgt.
Kleinstädtigkeit und fehlende Anonymität zum Standortfaktor umdeuten
Morgen wird dann schließlich zur letzten Feierlichkeit ins IKUWO eingeladen. Dort wird Saik das in Greifswald traditionell eher dürftig bestellte HipHop-Feld beackern. Der Aktivist erster Stunde in Sachen Lokal-HipHop-Szenekrams eröffnet mit seinem Stück Meine Stadt das Kompilat und liefert eine Ode an die Hansestadt ab, die sich wie Balsam für die vernarbte Seele hiesiger Lokalpatrioten anfühlt. Hier findet die Idee des Gesamtprojektes seine sprechgesungene Entsprechung. Hier werden Kleinstädtigkeit und allerorten vermisste Anonymität zum Standortfaktor umgedeutet, herrlich:
„Saik und Greifswald ist wie Strandsand und Ostsee. Hier fühl ich mich wohl, hier im Osten an der See. Jeden Tag unterwegs, grüne Wiesen, Riesenfelder. Ich packe dann mein Fahrrad und erkunde die Wälder. Alles auf der Ecke, zwei Minuten in die Stadt. Ich geh nicht weg von hier, weil ich hier alles ab.
Das ist meine Stadt, das ist mein Revier. Komm zu mir, ich hab hier alles vor der Tür! Von hier aus direkt der Blick wie im Urlaub, die Ostsee glänzt in der Abendsonne wie Goldstaub. Nicht zu glauben, doch ich beschreib man weiter, begleitet dich von früh bis spät wie hier kein zweiter. Alles was du mir gibst, geb‘ ich dir zurück. Hör‘ mir zu und find‘ hier deine Schlüssel zum Glück.“
Anschließend wird mit Krach die wohl dienstälteste Greifswalder Band auftreten. Seit 1997 sind die Jungs dabei und entwickelten sich zu einem Garant für Tanz und gute Laune. Gitarrist Arne hat in einer pixeligen Diashow Stationen der Bandentwicklung nachgezeichnet. Wirklich hörbar aber ist ihr timetrain, der die Bilderschau untermalt.
Als dritte Band des Abends werden die progressiven Noiserocker von Mexicola auf den Plan treten. Und dann war es das erst mal mit klein stadt GROSS und die von den DJs Rungsta und Stan beschallte Aftershow wird vorerst letztmalig Gelegenheit bieten, in der mobilen KSG-Boutique einzukaufen, das Gespräch mit den Vernetzern zu suchen und vor allem eine Riesensause zu veranstalten.
Fakten: 23.10. | 4 Euro | 21 Uhr | IKUWO
Ein ausführlicher und bebilderter Bericht der Veröffentlichungswoche wird demnächst hier auf dem Fleischervorstadt-Blog erscheinen und dann ist es auch vorbei mit der Haus-und-Hof-Berichterstattung, versprochen!