Stadtverwaltung und Universität buhlen wieder einmal um Hauptwohnsitzler und geben aus diesem Grund fünf Netbooks zur Verlosung frei.
Hintergrund dieser Offerte ist der Versuch, mehr als die Hälfte der neuen Studierenden in Greifswald, die nicht aus Mecklenburg-Vorpommern kommen, zur Ummeldung in die Hansestadt oder eine der umliegenden Gemeinden zu bewegen. Gelingt es, das Erreichen dieser 50%-Hürde nachzuweisen, so erhält die Universität für jede Studierende oberhalb dieser Marke 1000 Euro pro Kopf und Jahr, mit denen eine Verbesserung der Studienbedingungen versprochen wird.
(Foto: Kevin Neitzel)
Um diesen Nachweis zu erbringen, bedarf es des Einverständnisses dieser Studierenden, die dafür notwendigen Daten mit den städtischen Behörden auszutauschen. Die Einverständniserklärungen können in den verzeichneten Briefkästen eingeworfen oder postalisch zurückgesendet werden. Wer seine Einwilligung bis zum 1. Juni 2011 einreicht, nimmt an besagter Verlosung von fünf Netbooks teil.
Daneben besteht seit nunmehr sechs Jahren das Dauerangebot der Stadt, Auszubildende und Studierende mit einer einmaligen Prämie von 150 Euro zu belohnen, wenn sie ihren Hauptwohnsitz nach Greifswald verlegen. Von dieser Regelung profitieren alle Azubis und Studierenden der hier ansässigen Berufsschulen in kommunaler und freier Trägerschaft sowie der Universität. Dieser bürokratische Akt wird im Einwohnermeldeamt (Spiegelsdorfer Wende) vollzogen. Mehr Informationen zu den Modalitäten der Prämierung und den Öffnungszeiten des Amts sind hier auffindbar.
Eine genauere Auseinandersetzung mit der Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt und ihres Umlands wurde im Beitrag Babyboom, Studentenschwemme und Entwicklungsprognosen vollzogen, dessen Lektüre an dieser Stelle ausdrücklich ans Herz gelegt sei!
In diesem Zusammenhang ist unbedingt darauf hinzuweisen, das 80% der Gründe, die Studenten gegen ihre Ummeldung nach Greifswald anführen, Blödsinn sind. Der Klassiker ist „Das geht nicht, weil ich dann nicht mehr über meine Eltern Haftpflicht-/Unfall- oder Sonstwas-versichert bin. In den allermeisten Fällen stimmt das aber nicht; für nahezu allle Policen ist lediglich entscheidend, ob man in Vollzeit studiert oder nicht. Das gleiche gilt für Kranken- und Sozialversicherungen. Auch hier entsteht nur in wenigen Sonderfällen ein Nachteil.
Es ist vorallem darauf hinzuweisen, dass einfach viele Leute gar nicht unbedingt nach Greifswald wollen (wg. N.C., etc.) und sich daher auch nicht ummelden wollen!
Und ich kanns verstehen… Ich will auch schnell weg hier.
Naja, wer bis zum Ende des Jahres bleibt kriegt die Prämie. Wer die nicht mitnimmt ist selbst schuld. Abgesehen davon gehen der Stadt dadurch Gelder verloren, die ihr faktisch ja zustehen.
Wer nicht nach Greifswald will, sollte hier auch einfach nicht herziehen, wem es hier nicht gefällt, sollte seine sieben Sachen packen und in eine andere Stadt rübermachen – so einfach mache ich mir das mit dieser Problematik 🙂