Die Süddeutsche Zeitung vermeldet heute den Tod des Syriers Husam A., der in Greifswald Medizin studierte, bevor er zurück in sein Heimatland ging, um dort die syrische Revolution gegen das Regime des Präsidenten Baschar al-Assad zu unterstützen. Vor knapp einer Woche soll der Student von einem Heckenschützen der regimetreuen Schabiha-Milizen im umkämpften Aleppo getötet worden sein.
Husam A. soll noch von Greifswald aus die Facebook-Gruppe Freedom Flowers Coordination – Aleppo gegründet haben, um innerhalb Syriens über die Revolution zu informieren. Im vergangenen Jahr wurde er beim Verteilen von Flugblättern von der Polizei festgenommen und inhaftiert. Dreißig Tage, nachdem er aus der Haft entlassen wurde, sprach er gegenüber dem Weltspiegel über Haftbedingungen und Folter, die er im Gefängnis erleben musste:
(Filmstill YouTube)
Kämpfer der Freien Syrischen Armee sollen seinem Vater den Leichnam des Studenten übergeben haben. Er sei inzwischen an einem geheimen Ort begraben.
Die Revolution in Syrien ist längst zu einem Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und der rebellierenden Opposition geworden. Der Konflikt dauert inzwischen seit März 2011 an und kostete tausende Oppositionelle das Leben. Unzählige Menschen wurden verhaftet und verschwanden in den Gefängnissen des Regimes, das mit schweren Waffen gegen die eigene Bevölkerung kämpft.
- Medizinstudent stirbt in Aleppo. Märtyrer aus Greifswald (Süddeutsche Zeitung, 06.08.12)
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