Entwicklungspolitische Tage in Greifswald 2016: „Krieg und Frieden“

Im November finden in Greifswald die 16. Entwicklungspolitischen Tage statt, die sich bis zum Ende des Monats in 24 Veranstaltungen dem diesjährigen Thema „Krieg und Frieden“ annähern.

Emotionale Zugänge, Einblicke in Kriege und die Suche nach Frieden. Das diesjährige Thema der Entwicklungspolitischen Tage, kurz EP-Tage, hat es noch mehr in sich, als man es von den vielen Schlechte-Laune-Themen gewohnt ist, die unbequeme entwicklungspolitische Fragestellungen nun mal mit sich bringen. Doch angesichts der desolaten Nachrichtenlage im Mittleren Osten, den nach wie vor rekordverdächtigen deutschen Rüstungsexporten — gerade im Kleinwaffensegment– und dem, was im vergangenen Jahr Flüchtlingskrise genannt wurde, bedeutet das Jahresthema der inzwischen 16. (!) EP-Tage einen notwendigen Blick auf den sich daraus ergebenden Problemkanon.

entwicklungspolitische tage greifswald

Das Greifswalder Programm der landesweit stattfindenden EP-Tage haben sich knapp zwanzig Initiativen und Vereine der Stadt ausgedacht. „Einer unser Ansprüche an die Veranstaltungsreihe ist, dass wir komplizierte Themen zugänglich machen, durch Formate, die gerne auch ironisch sein dürfen und Spaß machen. Das war dieses Jahr gar nicht so leicht und hat nicht immer geklappt“, erklärt Hanna Sewing vom Kultur- und Initiativenhausverein. Verstecken muss sich das Programm deswegen allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Insgesamt wurden 24 Veranstaltungen organisiert, darunter Lesungen, Vorträge, Workshops, Theateraufführungen und Konzerte. „Entwicklungspolitische Tage in Greifswald 2016: „Krieg und Frieden““ weiterlesen

Turnhalle in der Feldstraße wird Übergangsunterkunft für Flüchtlinge

Die Turnhalle in der Feldstraße wird nun doch als provisorische Flüchtlingsunterkunft belegt. Innerhalb der nächsten zwei Tage werden 100 Flüchtlinge im Landkreis  erwartet.

Die Turnhalle in der Feldstraße wurde im September als provisorische Flüchtlingsunterkunft eingerichtet und sollte eigentlich aufgrund des fehlenden Bedarfs wieder an den Berufsschul- und Vereinssport übergeben werden. Doch gestern früh erfuhr der Sozialdezernent des Landkreises, Dirk Scheer, dass bis Dienstag 100 Flüchtlinge kommen werden, und beschloss, die Turnhalle kurzerhand doch wie geplant zu nutzen. „Turnhalle in der Feldstraße wird Übergangsunterkunft für Flüchtlinge“ weiterlesen

Hilfsgüter aus MV erreichen Kobanê-Flüchtlinge

Im November wurde mit der Aktion „MV für Kobanê“ landesweit dazu aufgerufen, Hilfsgüter für die Menschen zu spenden, die im Herbst vor der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) über die türkische Grenze geflohen sind und seither   unter widrigen Bedingungen in provisorischen Flüchtlingscamps leben müssen.

MV für Kobane

Diesem Aufruf folgten innerhalb kurzer Zeit unzählige Menschen, die die Aktion mit Geld- und Sachspenden unterstützten. Zahlreiche Helfer packten mit an, sortierten, verpackten und verluden Hilfsgüter. Ende der vergangenen Woche erreichte der selbstorganisierte Transport nun die türkische Stadt Suruç, die in kaum 6 Kilometer Entfernung vom noch immer umkämpften Kobanê liegt. Mehr als 20.000 Flüchtlinge sind hier gestrandet, weitere 30.000 Vertriebene sollen in der unmittelbaren Umgebung der Stadt leben. „Hilfsgüter aus MV erreichen Kobanê-Flüchtlinge“ weiterlesen

Spendenaufruf: Greifswald für Kobanê!

Im Rahmen einer Spendenaktion werden in Mecklenburg-Vorpommern bis zum 28. November Hilfsgüter für die Flüchtlinge aus der seit September von den IS-Milizen belagerten Stadt Kobanê gesammelt, die mit einem LKW von Rostock an die syrisch-türkische Grenze gebracht werden sollen.

Greifswald für Kobane

WINTERKLEIDUNG, SCHUHE UND DECKEN FÜR DIE FLÜCHTLINGE VON KOBANÊ 

Durch den Einmarsch der IS-Milizen in Nordsyrien und der bis heute andauernden Belagerung der syrisch-türkischen Grenzstadt Kobanê, wurden bis heute mehr als 150.000 Menschen zur Flucht in die benachbarte Türkei gezwungen, die seitdem zum großen Teil in provisorisch eingerichteten Zeltlagern campieren müssen. Von der türkischen Regierung kommt wenig Unterstützung, so dass viele dieser Flüchtlinge auf externe Hilfe angewiesen sind, um den nahenden Winter zu überleben. „Spendenaufruf: Greifswald für Kobanê!“ weiterlesen

Greifswalder Student in Syrien getötet

Die Süddeutsche Zeitung vermeldet heute den Tod des Syriers Husam A., der in Greifswald Medizin studierte, bevor er zurück in sein Heimatland ging, um dort die syrische Revolution gegen das Regime des Präsidenten Baschar al-Assad zu unterstützen. Vor knapp einer Woche soll der Student von einem Heckenschützen der regimetreuen Schabiha-Milizen im umkämpften Aleppo getötet worden sein.

Husam A. soll noch von Greifswald aus die Facebook-Gruppe Freedom Flowers Coordination – Aleppo gegründet haben, um innerhalb Syriens über die Revolution zu informieren. Im vergangenen Jahr wurde er beim Verteilen von Flugblättern von der Polizei festgenommen und inhaftiert. Dreißig Tage, nachdem er aus der Haft entlassen wurde, sprach er gegenüber dem Weltspiegel über Haftbedingungen und Folter, die er im Gefängnis erleben musste:

husam a syrien(Filmstill YouTube)

Kämpfer der Freien Syrischen Armee sollen seinem Vater den Leichnam des Studenten übergeben haben. Er sei inzwischen an einem geheimen Ort begraben.

Die Revolution in Syrien ist längst zu einem Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und der rebellierenden Opposition geworden. Der Konflikt dauert inzwischen seit März 2011 an und kostete tausende Oppositionelle das Leben. Unzählige Menschen wurden verhaftet und verschwanden in den Gefängnissen des Regimes, das mit schweren Waffen gegen die eigene Bevölkerung kämpft.