Intern: Heimatgefühle

Heimatgefühle

Die vergangene Woche endete für mich mit der Teilnahme an der Tagung Heimatgefühle. Lokale Medien in einer globalen Welt. Man hatte mich nach Halle (Saale) eingeladen, damit ich im Rahmen eines Speedlabs aus der Praxis des (sub)lokalen Bloggens berichte.

Die als Workshop-Tagung konzipierte Veranstaltung bot in ihren vier aufeinanderfolgenden Blöcken einen Streifzug durch unterschiedliche mediale Themengebiete mit deutlichen Schnittstellen zu den beiden Kernkonstruktionen ‚Heimat‘ und ‚Lokalität‘, die vom „Rundfunk mit Lokalbezug“ bis zur „Neuen Heimat Internet“ reichten.

Viele Denkanstöße gab dabei Prof. Dr. Beate Mitzscherlich (Westsächsische Hochschule Zwickau), die über Die Bedeutung des Narrativen bei der psychologischen Konstruktion von Heimat sprach — kein unerlebter Aspekt für Menschen, die sich zum Verbleib in Greifswald entschieden haben!

Heimatgefühle Tagung

Im dritten Panel dampfplauderte ich über hyperlokales Bloggen und meine Erfahrungen, die ich in den letzten neun Jahren mit dem Fleischervorstadt-Blog sammeln konnte.

Bei der Präsentation des Blogs ging es unter anderem um die in Greifswald vorliegenden Bedingungen, die ein erfolgreiches Lokalblog begünstigen, um die Monetarisierung von Online-Inhalten sowie um Chancen und Gefahren, die lokalen Medien aus sozialen Netzwerken erwachsen können.

In dem Speedlab stellten sich auch weitere Lokalmedien vor, unter anderem Jenapolis (Jena), 3Viertel (Leipzig), München Querbeet (München) und Meine Südstadt (Köln).

Heimatgefühle

Ob in den Vorträgen, im Speedlab oder am Runden Tisch — das Gespräch driftete immer wieder zu Fragen um die ökonomische Zukunft von Medien sowie um geeignete Konzepte und Ideen für die Refinanzierung von Online-Inhalten. Bei allem branchentypischen Trübsal blitzte in mehreren Präsentationen von Lokalkonzepten aus Print und Radio aber auch mehrmals ein kleiner Hoffnungsschimmer auf.

Die Teilnehmenden der vom Department Medien- und Kommunikationswissenschaften (Universität Halle-Wittenberg) in Zusammenarbeit mit dem Studienkreis Rundfunk und Geschichte organisierten und sehr gelungenen Tagung kamen fast durchweg aus medienwissenschaftlichen oder medienpraktischen Bereichen (z.B. Radio Harz-Börde-Welle, MDR Sachsen-Anhalt, Nordbayerischer Kurier, Thüringer Allgemeine, Mitteldeutsche Zeitung).

Weitere Informationen sind auf der Tagungs-Homepage abrufbar:

2 Gedanken zu „Intern: Heimatgefühle

  1. „Die Bedeutung des Narrativen bei der psychologischen Konstruktion von Heimat“
    Alles Narren oder Was?
    Inzwischen ein unverzichtbares Wort u.a. beim Oeffinger Freidenker, Feynsinn usw. oder deutsche Sprache schwere Sprache. 🙁

    1. Naja, ein Narrativ ist ja mehr als eine Erzählung und öffnet einen sehr viel größeren Bedeutungshorizont. Bevor man nun in langen Sätzen konkretisiert, welche Erzählung gemeint ist, erscheint es doch naheliegend, ein verdichtendes und konkretisiertes Wort aus der Wissenschaft zu benutzen — erst recht in wissenschaftlichen Kontexten.

      Übrigens ist die Narrative Psychologie keine Modeerscheinung, sondern firmiert seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts unter diesem Titel, so unverzichtbar ist dieser Titel INZWISCHEN also nicht 😉

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