Am Sonntag wird in Greifswald ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die Vorbereitungen zur Durchführung des Votums laufen auf Hochtouren. Zur Wahl gestellt haben sich drei Kandidaten: der derzeitige Baudezernent Jörg Hochheim (CDU), der Lehramtsstudent Björn Wieland (Die PARTEI) sowie der Historiker Stefan Fassbinder (Grüne), der als gemeinsamer Kandidat von Grünen, SPD, Linke und Piratenpartei ins Rennen geschickt wurde.
(Stimmzettel der OB-Wahl, Foto: Fleischervorstadt-Blog, 2015)
Fast 10 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimme bereits abgegeben
Um Oberbürgermeister zu werden, benötigt der Wahlsieger mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen. Gelingt dies am Sonntag keinem der drei Kandidaten, so wird zwei Wochen später, am 10. Mai, eine Stichwahl über das künftige Stadtoberhaupt entscheiden, das im Juli die Amtsgeschäfte aufnehmen soll. Den Ablauf der OB-Wahl werden etwa 260 Wahlhelfer betreuen, 65 davon im Ehrenamt. Wahlberechtigt ist, wer seinen Hauptwohnsitz in Greifswald hat und das Mindestalter von 16 Jahren erreicht — bei dieser Wahl sind das immerhin 46.930 Bürgerinnen.
Wer am Sonntag keine Möglichkeit hat, zwischen 8 Uhr und 18 Uhr wählen zu gehen, kann seine Stimme vorher im Briefwahllokal abgeben, das sich im Rathauskeller befindet. Dafür wird ein Ausweisdokument und idealer-, aber nicht notwendigerweise auch die Wahlbenachrichtigung benötigt. Bis Montag Mittag machten bereits 3128 Wahlberechtigte von dieser Möglichkeit Gebrauch — bei der vergangenen OB-Wahl waren es insgesamt nur 2.615 Personen, was auf eine stärkere Wahlbeteiligung in diesem Jahr hoffen lässt!
Öffnungszeiten des Briefwahllokals im Rathaus:
- Donnerstag: 9-12.30 Uhr & 13.30-18 Uhr
- Freitag: 9-12 Uhr
Bitte nachrechnen, ich komme nur auf 6,7%. Oder habt ihre bei Euren 10% irgendwas berücksichtigt, was nicht in dem Artikel erwähnt ist?
Ich habe vorher nachgerechnet und kam auch auf 6,7%. Die reißerische Zwischenüberschrift habe ich mir aber bei der Veröffentlichung am Donnerstagnachmittag genehmigt, weil ich die Zahl zu diesem Zeitpunkt höher als 6,7% einschätzte, denn die angegebenen Wählerzahlen sind von Montagmittag (und haben am Montag bereits wie beschrieben ca. 20% mehr Briefwähler als bei der letzten OB-Wahl insgesamt) und das Briefwahllokal ist seitdem ungebrochen frequentiert. Ich werde am Montag die genaue Zahl der Briefwähler mitteilen.
Die 4000 sollen inzwischen geknackt sein: http://tinyurl.com/k49mv7h
Alles klar, danke!
Aber:
Jockel – wenn du dir mal wieder eine Eigenschätzung genehmigst, wäre es angenehm, wenn du eine Prognose nicht erst auf Nachfrage eines aufmerksamen Bloglesers mitteilst.
Herr Lakner hat Recht – 6,7 Prozent sind zum Zeitpunkt der Nachricht noch zu weit weg von 10 Prozent und gehören im Moment einer Nachricht als 6,7 genannt und nicht als Faktenschaffende „fast 10“ , die man im Übrigen auch als kreuzgefährlich sehen kann).
Verstehe mich nicht falsch: Zahlen müssen Fakten bleiben, da sie das einzig Zählbare sind, für Graf Zahl sowieso. 😉
– FIN –
@kapitulist, aber das Faktenschaffende ist doch das, was die Systempresse auszeichnet…
Ich habe mir keine Eigenschätzung genehmigt, sondern ein Faktum und seine prognostizierbare Entwicklung in eine reißerische Zwischenüberschrift verpackt, die die Kernaussage vereinfacht auf den Punkt bringt und für deren Bewertung alle Informationen im Artikel stehen. Zahlen sind genausowenig und genausoviel Fakten wie Wörter, die man ebenfalls zählen kann, ob man sie nun fett schreibt oder nicht. Ich bezweifle, dass es sinnvoll ist, darüber weiter zu diskutieren, für mich zumindest ist dieses Thema durch.
Also:
Nach Sicht auf diese offizielle Quelle Hut ab vor Jockel für die richtig vorhergesagten 9,3 „fast 10“ Prozent. Noch mal 1.565(!) in vier Tagen – tatsächlich sind das sogar logisch prognostisierbare 28 Prozent aller 4.367 abgegebenen Stimmen per Briefwahl, die seit 17 Tagen läuft.
Das lässt so was von hoffen, dass die absolute Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2008 (39 Prozent, autsch!) ähnliche wie die Briefwahl durch die Decke schießt und bei wenigstens 64 Prozent landet. Kühn hochgerechnet müsste diese Wahlbeteiligung eintreten – aber mehr ist noch besser! Etwas mit 9zig Prozent wäre mal wieder sensationell! 😉
Stellt euch vor es ist Demokratie und jeder geht hin!
SONNTAG IST WAHLTAG – GEHT WÄHLEN!
– Grundrecht rulez! –
Zwischenstand 18:30
Dr. Fassbinder, Stefan 46,7 % 2.165
Hochheim, Jörg 46,7 % 2.166
Wieland, Björn 6,6 % 307
Stichwahl
Dr. Fassbinder, Stefan 44,2 % 7.604
Hochheim, Jörg 49,7 % 8.545
Wieland, Björn 6,1 % 1.047
Im weiteren Umfeld der Koitenhägener Landstraße kommt die CDU teilweise über 60% bei niedriger Wahlbeteiligung, dort wäre evtl. noch etwas Wahlkampf sinnvoll.