Die Greifswalder Freifunk-Initiative institutionalisiert sich und wird am Dienstagabend einen Verein gründen. Eingeladen sind aktive FreifunkerInnen und Menschen, die sich für die Idee eines offenes Bürgerinnennetzwerks interessieren.
Wer mit einem offenen Auge für offene WLANs durch Greifswald wandelt, hat sicher schon von dem offenen Netzwerk Notiz genommen, das seit knapp anderthalb Jahren von der Initiative Freifunk Greifswald unter diesem Namen betrieben wird. Ziel der Initiative ist die Etablierung eines freien Internetzugangs an möglichst vielen Orten in der Universitätsstadt.
Heute gibt bereits etwa 70 Knotenpunkte, über die man sich kostenlos über das Drahtlosnetzwerk mit dem Internet verbinden kann. „Täglich wählen sich etwa 700 NutzerInnen in das WLAN „greifswald.freifunk.net“ ein. Damit das Greifswalder Freifunknetz weiter wächst, soll ein Verein als Fundament dienen. Wir erhoffen uns so eine solidere Position bei der Vertretung unserer Interessen und möchten insbesondere als lokale Initiative einer weltweiten Bewegung wahrgenommen werden“, erklärt Lorenz Wenner, Begründer der Initiative. Die Gründungsveranstaltung des Vereins findet am Dienstagabendim „Sofa“ statt.
Mehr über die Idee des Freifunks und den Arbeitsstand der Greifswalder Netzwerker ist in diesem ausführlichen Interview zu erfahren.
Fakten: 08.12. | 19 Uhr | Das Sofa (Brüggstr. 29)
Die Idee vom Freifunk finde ich an sich Klasse, nur ist mir dieser reine Männerzirkel doch ein wenig zu piratenlastig. Wo die Piraten doch gerade in ihrem hiesigen Landesverband solche Probleme mit der Sicherheit ihrer Daten, Server usw. hatten. War da Anfang August 2013 noch die Rede von einem Hackerangriff von außen, ermittelte das Landeskriminalamt MV doch tatsächlich gegen den Willen des Landesvorstandes einfach weiter, mit dem jüngst verkündeten Ergebnis, dass kein Angriff von außen statt gefunden hatte, wohl ein internes, vertuschtes Problem der eigenen Administration vorlag und das Verfahren aber wegen eines nicht nachweisbaren Vorsatzes einer gezielten Datenmanipulation bzw. Computersabotage letztlich eingestellt wurde. Die Ermittlungen wurden dabei insbesondere durch gelöschte bzw. manipulierte Zugriffsprotokolle erschwert. Über solche Vorfälle schweigt die Transparenzpartei kurioser Weise und nun posiert der Landesvorsitzende Jörg Neubert als Gründungsmitglied der Freifunker dezent im Hintergrund auf facebook. Nun möge sich jeder seinen Teil denken…
Moin Frank, ich war ebenfalls, genau wie Jörg, und mehr als ein Dutzend andere auch auf der Gründungsveranstaltung des FFHGW e.V. zugegen. Darum möchte ich Deinen Kommentar hier nicht unwidersprochen lassen.
Jörg hat alle Ämter im Verein, mit dem Verweis auf seine Mitgliedschaft und sein Mandat für die Piraten in der Bürgerschaft, abgelehnt.
Was ich ehrenwert und schade zugleich finde, schließlich war und ist er eines der Zugpferde.
Die Männerclubkritik verstehe ich auch nicht so ganz. Jede Frau und jeder Mann sind eingeladen dort mitzumachen. Es könnte doch schlicht und einfach an einem geringeren Interesse seitens des weiblichen Geschlechts an der Thematik liegen, dass bis dato keine Frauen dabei sind. Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, wieso Du die Mitglieder des FF-Vereins dafür verantwortlich machen willst.
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Um den Freifunk voran zu bringen, musst Du übrigens kein Vereinsmitglied sein. Stell doch einfach einen FF-Router auf, konfiguriere ihn und nimm anonym am Aufbau des Freifunknetzes teil. Berührungspunkte mit den Menschen bei FFHGW=0. Ist zwar schade, es geht zur Not aber eben auch völlig anonym.
Hallo Frank,
ich habe deinen Beitrag erst jetzt „entdeckt“ und möchte mich unabhängig von André (danke!) dazu äußern.
Vorweg: Ich finde, dass du die Sachverhalte sehr einseitig beleuchtest und es entsteht der Eindruck, dass es dir vorwiegend darum geht mich, die Piraten oder Freifunk anzugreifen. Die Art und Weise lässt vermuten, dass du echte Probleme mit mir oder uns hast – darüber können wir gern mal reden: joerg.neubert@piraten-mv.de.
(1) Ich bin nicht Landesvorsitzender der Piratenpartei. Habe mich nicht wieder zur Wahl gestellt.
(2) Wir achten sehr genau darauf, dass Freifunk nicht von Parteien vereinnahmt wird. Das gilt auch für die Piraten. Beispielsweise haben wir auf dem Greifswalder Blog das Thema Freifunk ausgespart. Es findet sich nur ein Hinweis zu dem Treffen aus dem Juli 2014 (!).
(3) Nur drei der fünfzehn Gründungsmitglieder des Vereins hat eine orange Parteimitgliedschaft. Ich glaube nicht, dass das besonders „piratenlastig“ ist.
(4) Bei dem Vorfall auf dem Server der Piraten aus dem Jahr 2013 haben wir nichts vertuscht. Wir haben sofort eine Meldung beim Datenschutzbeauftragten des Landes MV gemacht und den Vorfall auch öffentlich dokumentiert. Dass es letztlich kein Angriff war ist ja zunächst eine gute Nachricht. Offenbar hat aber tatsächlich ein Pirat „richtig Mist gebaut“ und daraus machen wir auch kein Geheimnis. Wenn sich „die Piraten“ beim Betrieb der Server oder beim Umgang mit dem Vorfall falsch verhalten hätten, wäre das doch bei den Ermittlungen rausgekommen und es liefen jetzt Verfahren. Das ist aber nicht so.
(5) Das LKA hat nicht „gegen den Willen des Landesvorstandes“ weiter ermittelt. Es hat ermittelt, weil es gesetzlich so vorgeschrieben war. Es gab keine Willensbildung „gegen weitere Ermittlungen“ und wir haben auch nie auf das LKA eingewirkt, jetzt mal weniger zu ermitteln o_O.
(6) Rückschlüsse auf Freifunk lässt das Ganze jedenfalls nicht zu. Die gesamte Technik liegt bei jemandem, der kein Pirat ist und keiner der Piraten, die auch Freifunker sind, hat Zugriff auf den Server (Ich hab lediglich einen Blogzugang).
(7) Ich „posiere“ nicht „dezent im Hintergrund“ auf Facebook. Ich habe keinen Facebookaccount und dementsprechend schreibe ich auch nicht als „Freifunk Greifswald“ auf Facebook. Falls du meinst, dass ich mich bei Freifunk Greifswald generell im Hintergrund halte, stimmt das nur so halb. Ich wollte beispielsweise nicht in den Vorstand, weil ich nicht genug Zeit habe, um das adäquat zu machen. Davon abgesehn möchte ich ja gerade nicht, dass Freifunk als „Piratending“ wahrgenommen wird. Da müsstest du dich jetzt mal entscheiden, in welche Richtung du mir oder Freifunk Vorwürfe machen möchtest. Außerdem habe ich keine besonders hohe Fachkompetenz :).
Bei zwei Punkten stimme ich dir aber grundlegend zu:
(1) Freifunk ist bisher ein reiner Männerverein. Das is doof. Ich glaube aber nicht, dass wir jemals etwas getan hätten, um Frauen gezielt auszuschließen oder abzuschrecken. Meine persönliche Erfahrung ist aber auch, dass das „Gleichberechtigungsthema“ in Gruppen, die konkrete (andere) Ziele haben nicht fruchtbar ist. Man kann sich anstrengen, mehr Frauen für die Gruppe/das Ziel zu gewinnen, aber das klappt eher selten und verbraucht dann auch noch Energie, die man vielleicht besser in die Sache investiert hätte. Ich möchte das nicht als impliziten Vorwurf verstanden wissen, aber ich finde, es liegt auch bei den Frauen, sich in derartige Gruppen einzubringen. Manchmal habe ich den Eindruck, der Kampf für Gleichberechtigung wird auf einer Metaebene geführt und es wäre im Sinne geschlechtergerechter Beteiligung effektiver, wenn Frauen die ihnen zur Verfügung stehenden Optionen nutzen würden. (disclaimer: binäres Gendermodell ist hier eine Vereinfachung und es ist natürlich albern, wenn hier wiederum nur Männer darüber reden)
(2) Ich sehe durchaus, dass Freifunk Greifswald von Herausforderungen steht, wenn es um Datenschutz- und Sicherheit geht. Ich kann mich momentan nur auf den Betreiber des Servers verlassen. Effektive Kontrollen habe ich nicht. Es bleibt mir nur nachzufragen. Nach über einem Jahr Betrieb hätte ich jedenfalls noch nicht davon gehört, dass irgendwelche Probleme aufgetaucht sind.
Grüße
Jörg
Genau!
Die Transparenzpartei versteckt die Informationen darüber unauffindbar im Internet! Für jeden lesbar!! Und sie hat einen heimlichen Vorsitzenden!!! Der überall die Fäden zieht, auch beim Freifunk!!!!
http://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=513943
http://piratenpartei-mv.de/blog/2013/11/08/ausfall-der-it-der-piratenpartei-mecklenburg-vorpommern-am-9-august-2013/
Gut, dass Frank das alles aufgeklärt hat.