Seit nunmehr neun Jahren unternehme ich in der nasskalten Zeit zwischen Februar und April Reisen in den Maghreb und verkürze so die Zeit bis zum Frühlingsbeginn. Dieses Jahr ist alles ein bisschen anders geartet; ich werde in zwei Tagen gen Nordafrika aufbrechen. Am Mittwoch werde ich in Marrakesch landen und bis zum ersten Oktoberdrittel in Marokko verweilen. Es wird mein bis dato sechster Aufenthalt in diesem magischen Land werden.
Etwas beschwerlicher könnte es allerdings dieses Jahr durch den Umstand werden, dass vom 21. August bis zum 19. September Ramadan sein wird. Nicht nur die kulinarischen Genüsse, auch die Mobilität mit dem öffentlichen Nahverkehr wird eingeschränkt sein. Dafür wird natürlich jeden Abend nach Sonnenuntergang frenetisch gefeiert. Für Donnerstag wird in Marrakesch eine Tageshöchsttemperatur von 39°C prognostiziert, frösteln werde ich im Urlaub also nicht.
Toubkal, Ouzoud und wie sie sich alle nennen
Doch wie alles hat auch die Hitze ihr Gutes und die Schneemassen des höchsten Berges Marokkos, Djebel Toubkal, sind für wenige Monate verschwunden, so dass eine Besteigung des 4165 Meter hohen Gipfels einigermaßen unkompliziert möglich sein wird. Ein Bild des Giganten von 1930 habe ich bei Wikipedia gefunden. Im Sommer sieht es dort natürlich etwas milder aus.
Neben dem Toubkal-Nationalpark stehen noch einige andere Ziele auf dem Programm, wie zum Beispiel die Ouzoud-Wasserfälle, die in mehreren Etagen insgesamt 110 Meter in die Tiefe stürzen oder eine von Frauen organisierte Arganöl-Kooperative in Essaouira.
Wer in den oft menschenleeren Bergzügen des Hohen Atlas‘ wandern möchte, ist auf gutes Kartenmaterial angewiesen. Das ist leider sehr rar. Sehr hilfreich war dieses Kartenverzeichnis. Mit viel Liebe und noch mehr Mühe, hat jemand die topographischen Karten der wichtigsten Regionen eingescannt, auf DIN A4 formatiert und veröffentlicht.
Ausdrücklicher Dank geht auch an meinen Lieblingsbuchhändler Uli Rose, der zwei vergriffen geglaubte Karten besorgen konnte. Während eines relativ kurzen Faltboot-Ausflugs an die Mecklenburger Seenplatte konnte ich vor zwei Wochen einige neue Ausrüstungsteile ausprobieren, für gut befinden und werde sie auf meine sechswöchige Reise mitnehmen.
Was bedeutet das für den Blog?
Auf dem Fleischervorstadt-Blog wird es während der Zeit meiner sportlichen Erholungspause etwas ruhiger werden, obschon ich mich bemühen möchte, hin und wieder aus Nordafrika zu rapportieren.Wie ich 2007 im Rif-Gebirge fotografisch festhalten konnte, gibt es in Marokko auch an den unmöglichsten Orten Internetcafés, mal sehen, wie sich die Situation im Hohen Atlas gestalten wird.
Ich bitte um Nachsicht für entstehende Verzögerungen bei der Freischaltung von Kommentaren und der stark reduzierten Veröffentlichungsfrequenz. Wenn ich aus dem Urlaub zurückkehren werde, wird es hier sofort mit dem Tagesbetrieb weitergehen. Anlässlich meines Urlaubs und der weiterschreitenden Vergreisung wird heute Abend eine kleine Sause stattfinden, zu der ich herzlich einlade. Näheres auf der altklugen und blumfeldigen Einladung, die man über meinen Twitter-Account in Augenschein nehmen kann.
Viel Spaß! Da wird Greifswalds-Blogosphäre ja enorm geschwächt, wenn wir beide zeitgleich auf anderen Kontinenten weilen.
Gute Fahrt! Und gesunde Wiederkehr!