Prügel statt Prosa – Greifswalds erste Fightnight

Wie passen die erste Greifswalder Fight Night, das im Landtag angestrebte Verbot von Mixed Martial Arts, der Greifswalder Auftritt von Egon Krenz und die Bemühungen der Wohnungsgenossenschaft WGG um Gewaltprävention zusammen? Eine vorsichtige Annäherung an ein kontroverses Thema.

In der vergangenen Woche veröffentlichte die Ostsee-Zeitung einen längeren Artikel über Freefight/Mixed Martial Arts (MMA) und stellte das MMA-Team-East aus Greifswald vor. Die im Beitrag portraitierten Kämpfer Philip Groß und Eric Bluhm sehen ihr Hobby zu Unrecht in der Kritik und präsentierten sich als verantwortungsbewusste Sportler.

(Foto: OZ)

 „Wir wollen keine Gewalt verherrlichen, lieber ausgepowert auf der Matte liegen als die Aggressionen auf der Straße lassen“ wird Bluhm zitiert. Aber was hat es mit der neuerlichen Diskussion auf sich?

LANDTAG MV WILL MIXED MARTIAL ARTS VERBIETEN

Am 04.11.2009 stellten die Landtagsfraktionen von SPD und CDU einen Antrag, der die Landesregierung dazu aufforderte, „rechtliche Hinweise zur Untersagung von Mixed Martial Arts-Veranstaltungen zu erarbeiten“ und ein entsprechendes Verbot vorzubereiten. In der Begründung des Antrages heißt es: „MMA ist im Wesentlichen ein Mix aus verschiedenen Kampfsportarten, wobei auch am Boden liegende Gegner geschlagen und getreten werden dürfen.

Die Gegner treten ohne jegliche Schutzkleidung gegeneinander an. Unter dem Deckmantel des Sports verherrlicht MMA extremste Gewalt. Dies können und dürfen wir in Deutschland nicht gesellschaftsfähig werden lassen.“

Da der Antrag von den beiden größten Landtagsfraktionen gestellt wurde – sie haben gemeinsam über 45 der 71 Sitze inne – ist er wenig überraschend angenommen worden. Das geplante Verbot bewegt die deutsche Freefight/MMA-Szene, die sich mit der Aufgabe konfrontiert sieht, den Kampfsport mit viel Lobbyarbeit aus der Schmuddelecke zu holen. Als solche ist auch der Artikel in der Ostsee-Zeitung zu bewerten.

(Illustration: jetzt.de)

Zunächst bleibt festzustellen, dass der Antrag im Landtag MV einige inhaltliche Fehler, die medial häufig kolportiert werden, aufweist, denn „ohne jegliche Schutzkleidung“ agieren die Kämpfer nicht, Tief- und Handschutz sind vorgeschrieben. Und selbst unter Profis ist beim Kämpfen nicht alles erlaubt. So ist es zum Beispiel nicht gestattet, einem am Boden liegenden Kontrahenten gegen den Kopf zu treten oder dessen Haupt mit Knien und Ellenbogen zu malträtieren. Faustschläge dagegen gelten als regelkonform.

Der größte deutsche Verband, die FFA (Free Fight Association) hat im Oktober 2009 ein Regelwerk für ihre Kämpfe entwickelt.

MARTIALE INSZENIERUNGEN VON GEWALT UND IHRE ZWEIFELHAFTEN ANHÄNGER

Grundsätzlich sprechen Kritiker den MMA den Sportsgeist ab und betonen die Inszenierung von Gewalt und Brutalität, während Fürsprecher nicht müde werden, vom gegenseitigen Respekt und der Fairness zwischen den Kontrahenten zu sprechen. Im Gegensatz zum Boxen werden die Kämpfe nicht im Ring, sondern bevorzugt in einem Käfig ausgetragen.

Das schütze angeblich die Sportler vor dem Herausstürzen aus der Kampfzone und die runde Form vermeide es, dass jemand in die Ecke getrieben würde. Nebenbei sieht es ungeheuer martialisch aus und suggeriert, dass nur der Gewinner des Kampfes den Käfig wieder verlassen dürfe.

Einen Eindruck dessen kann vielleicht diese amerikanische Knockout-Kollektion vermitteln.

Auf dem Kampfkunst-Board – mit fast 50.000 registrierten Benutzern das größte deutsche Online-Portal der Szene – wird nicht zuletzt seit dem norddeutschen Verbotsantrag das eigene Treiben kritisch reflektiert. Neben der inszenierten Brutalität wird intern auch immer wieder die Inbesitznahme des vermeintlichen Sports durch verschiedene Gruppierungen kritisiert, seien es Biker, Neonazis oder dem Rotlichtmilieu nahestehende Personen.

Gerade in den neuen Bundesländern wurde häufig deutlich, wie eng die Free-Fight-Szene mit rechten Strukturen verbandelt sein kann (Beispiele dafür sind zuhauf im Internet dokumentiert, exemplarisch ein fünf Jahre alter Artikel aus dem Antifaschistischen Infoblatt).

Der Verband FFA distanziert sich deutlich davon, unterstützt mit dem Weissen Ring eine gemeinnützige Hilfsorganisation für Opferhilfe und wirbt auf seiner Internetseite für das von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragene Internetportal Mut gegen rechte Gewalt.

ERSTE GREIFSWALDER FIGHT NIGHT

fight-night

Diese Informationen sind wichtig, um zu verstehen, was für eine Veranstaltung am 03.04.2010 in der Greifswalder Mehrzweckhalle stattfinden wird. Unter dem Titel Erste Greifswalder Fight Night werden 14 Kämpfe in den Stilen Freefight, Kickboxen und K-1 stattfinden.

Als Highlight wird der Besuch des Boxweltmeisters Sebastian „Hurrikan“ Sylvester angekündigt,  Autogrammstunde inklusive. Der Abend wird vom Greifswalder Ringerverein organisiert.

Die Greifswalder Ringer sind beinahe legendär. Schon zu meinen Schulzeiten bedeutete ihr häufig uneingeladenes Auftauchen auf privaten Parties eine Menge Ärger für die Gastgeber und man war froh, wenn sie endlich wieder verschwanden und keinem Gast etwas zugestoßen wurde ist.

Sonderlich viel hat sich diesbezüglich offenbar nicht geändert. Einem Sportler der Vereinssektion Mixed Martial Arts wird die Beteiligung an mehreren Schlägereien nachgesagt. Ein anderer soll am 13.09.2009 auf der Wolgaster Schwarzfahrerparty als Ordner gearbeitet und alkoholisiert einem Gast ein Stück Nase abgebissen haben. Dem Geschädigten musste anschließend Gewebe transplantiert werden (Polizei und OZ berichteten).

Ein dritter aktiver Kämpfer des Vereins prügelte sich einst für die Greifswalder NPD in der endenden Ära Maik Spiegelmachers und wurde damals rechtskräftig wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Die Glorifizierung des Kampfmodus Mann gegen Mann begeisterte ihn wohl erst später. 

Philip Groß, im OZ-Artikel noch als weißhosiger Physiotherapeut vorgestellt, ist Miteigentümer des Sicherheitsdienstes M&G. Neben den klassischen Betätigungsfeldern der Branche, Veranstaltungs-, Objekt- und Personenschutz, bietet man auch detektivische Leistungen an: „In Familienangelegenheiten können Sie auf unsere Erfahrungen in der Beweisermittlung zur Untermauerung von Unterhaltsangelegenheiten und Sorgerechtsstreitigkeiten zurückgreifen“.

SPONSOREN DER RINGER

Zu den Sponsoren des Ringervereins gehören neben dem schon erwähnten M&G-Sicherheitsdienst unter anderem auch Malermeister Axel Hochschild (CDU), die Bar Publicity und die Wohnungsbau-Genossenschaft Greifswald eG (WGG). Die Genossenschaft ist sogar langjährige Unterstützerin der Ringer: „Seit dem Jahr 2000 fördert die WGG den Greifswalder Ringerverein. Die Zuwendungen der Genossenschaft kommen vielen Kindern zugute. Sie unterstützen auch die Gewaltprävention in Greifswald.“ (WGG)

Das Sponsoring hat vor kurzem eine Vertiefung erfahren, denn die WGG hat vor wenigen Wochen Abstand von einer weiteren Förderung des Literatursalons genommen. Die Diskussion wurde im Dezember nach einer Veranstaltung mit Egon Krenz und einem harschen Artikel in der Ostsee-Zeitung öffentlich. Schon im Vorfeld gab es Differenzen über das Mietverhältnis zwischen der WGG und dem Salonbetreiber-Ehepaar Langer.

DER FALL EGON KRENZ

egon krenz

Der Fall Krenz wurde dann sehr schnell zum Politikum und die politische Elite Greifswalds ließ nicht lange mit entsprechenden Ressentiments auf sich warten. Eilig polemisierten die Matschkes („Wenn der Literatursalon ein Hort der Unverbesserlichen und Ewiggestrigen ist, dann verbietet sich jeder Einsatz von öffentlichen Geldern, der auf eine quasi institutionelle Förderung hinausläuft […] Ich bin sehr dafür, die Mittel für 2010 zu streichen“) und Hochschilds („Wird das Sparpaket wieder aufgeschnürt, kommt dieser Kürzungsvorschlag auf den Tisch […] eine Verhöhnung der Opfer…“) (OZ, 10.12.09).

Dr. Siegfried Lietz stellte in einem Leserbrief fest, dass die „kritischsten Vertreter [der politischen Klasse] aber bislang im Literatursalon nicht gesichtet worden sind, auch nicht bei Musik-, Märchen- oder Vortragsveranstaltungen.“

hgw-lsalon

Sogar Sebastian Ratjen, der sonst mit weisen Stellungnahmen eher geizt, bekannte sich zum Literatursalon „als einem der wenigen noch bestehenden kulturellen Zentren hier“. Die Räume in der Lomonossow-Allee sind zum 30.06.2010 gekündigt. WGG-Vorstandsmitlied Dr. Gudrun Jäger kündigte am 15.01.2010 an, dass man sich dieses Jahr „vorrangig im Kinder- und Jugendbereich“ engagieren würde. Der Ringerverein und der Box- und Freizeitclub würden in den Vordergrund rücken (OZ, 15.01.2010).

PRÜGEL STATT PROSA

ringerverein greifswald

In welchen Bereich der Arbeit des Ringervereines die nun aufgestockten Mittel der WGG fließen werden, bleibt unklar. Neben dem Kerngeschäft Ringen werden auch Kraftsport, Fitness/Seniorensport sowie Bewegen mit Kindern angeboten. Es ist also nicht eindeutig, dass die Fördergelder, die vom Literatursalon abgezogen werden, direkt in die Arbeit der Sektion Mixed Martial Arts fließen.

Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack, denn Gewaltprävention sieht für mich anders aus. Es stellt in meinem Augen einen erheblichen Unterschied dar, ob Jugendlichen das geschriebene Wort oder ein wirkungsmächtiges Instrumentarium verschiedener Kampfsportarten nahegebracht werden.

Am Ende mündet fast jede Diskussion in der Kernfrage nach Sinn und Unsinn von Kampfsport als Gewaltprävention. Hier sollten sich Kriminalstatistiker, Sportsoziologen und -verbände einmischen. Gudrun Jäger verwies in der Debatte um den Literatursalon darauf, dass es sich bei der Einrichtung um einen der größten Empfänger von Spenden durch die Genossenschaft handle und dieses Privileg „nun auch gerechtfertigt werden“ müsse.

Ähnlich sollte man es vielleicht auch besser mit den Aktiven der Sektion Mixed Martial Arts halten.

43 Gedanken zu „Prügel statt Prosa – Greifswalds erste Fightnight

  1. 1. Ich muß ein Lob für diesen Beitrag aussprechen. Sehr schön zusammengetragen, was on- und offline passiert. Gut belegt.

    2. Statt aber Spekulationen anzuheizen, könnte der Griff zum Telefon sehr hilfreich sein. Einerseits hättest Du neue Zitate und Informationen für Deine Leser. Andererseits spekulierst Du nicht, sondern recherchierst. Und auch keine Antwort zu bekommen, ist eine Antwort.

    3. Mehr Beiträge im Blog!

  2. @antje:
    Wo wird denn spekuliert? Bei der Überlegung, in welchen Bereich der Vereinsarbeit die Förderungen fließen?

    @alter:
    Es wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig prosaische Texte im Literatursalon gelesen.

  3. Alles Nazis, Schläger und Zuhälter?

    Ich will nicht den ganzen Sport – so die bezeichnung zutrifft – über einen Kamm scheren, deswegen habe ich sowohl auf die Reflektionen im Kampfkunst-Board verwiesen als auch auf das Engagement beim Weissen Ring und der Aktion „Mut gegen Rechts“. Das MMA ein Problem mit den von dir genannten Gruppen hat, darüber scheint auch in der Szene relative Einigung vorzuherrschen.

    Wirklich wichtig fände ich noch Untersuchungen, die den Zusammenhang von Prävention, Kampfsport und Jugendgewalt untersuchen. Wenn sich damit jemand auskennt, nur zu!

  4. wenn ich das ganze hier lese, kommen mir ein paar fragen.
    1. Ist das geschriebene Wort nicht auch etwas sehr gefährliches, wenn es die falschen inhalte vermittelt(oder ist der gute egon immernoch eine alternative für dich)?
    2. Wieso werden bestimmte Sachverhalte (immer dann wenn es scheinbar Sinn macht um eine Seite des Konflicktes in Misskredit zu bringen) sehr gut recheriert und über unbequeme (oder sagen wir nicht ins Bild passenden punkten) wird nur spekuliert (möglicher weise hätte eine Recherche wohl den sehr anklagenden Charakter dieses Artikels zerstört)?

    Spontan fällt mir nur „Bildniveau“ zu diesem Artikel ein.

    immer dran denken :Halbwissen ist gefährlich

  5. 1. egon krenz ist und war nie eine alternative für mich. mich befriedigen die angebote des literatursalons nicht sonderlich.

    2. was meinst du denn konkret für sachverhalte? und welche spekulationen?

  6. Hallo,

    ich finde es sehr bedenklich wenn Du in einem Absatz über Nazi Aktivitäten und kriminelle Handlungen schreibst, anschließend ohne Überleitung auf ein Sicherheitsgewerbe hinweist um schließlich die Sponsoren auf zu listen.

    Wenn es mein Unternehmen wäre würde ich Dich für diese Rufschädigung verklagen! (Das aber nur am Rande)

    Deine Nazikeule herauszuholen um Dich für vermeintliches Unrecht in Deiner Jugend zu rächen ist für mich auch nicht gerade „die feine engl. Art“ aber naja, wenigstens bist Du da ehrlich und erzählst uns warum Du den Ringerverein für die El Kaida von Greifswald hältst.

    Wenn ich Deinen Gedankengang folge so darf ich Dir doch auch Vorwürfe wegen folgenden Delikten machen? Drogenhandel, Zuhälterei, Kindesmissbrauch, Mord, Steuerhinterziehung und falsches parken. All die s Delikte sind von Mitgliedern Deiner Berufsgruppe begangen worden. Ich fände es wieder sinnig Dich damit in Verbindung zu bringen. Du tust dies aber, nun weiß ich zwar das Du Dich für die bösen Sachen auf den Partys in Deiner Jugend rächen willst, lustig wird es dadurch aber auch nicht für mich.

    Versuche doch einfach einmal ein wenig sachlicher an das Thema heran zu gehen. A pro po, es wäre nicht schlecht wenn Du Dich ein wenig besser informierst. Die FFA entwickelte im Oktober 2009 kein neues Regelwerk. Das haben wir seit ca. 20 Jahren 😉 im Oktober erkannten alle bedeutenden Vollkontaktorganisationen unsere Regelwerk an und wir einigten uns darauf, dass die Standards der FFA nun für alle diese Organisationen zu gelten haben.
    Aber auch das nur am Rande 😉

    Andreas Stockmann

  7. Hallo

    Ich finde es schade und auch nicht richtig sowas im Netz zu veröffentlichen!!! Du solltest dir unsere Vereinsarbeit einfach mal anschauen und nicht irgendwelche alten Sachen rausholen!!! Da du unsere Sponoren schlecht machen willst muss ich auf diesen Text reagieren… Ich weiss es gab schon ein Gespräch mit dir. Und ich hoffe wir können uns in einer größeren Runde treffen.

    Mit freundlichen Grüssen

    Philipp Groß

  8. @Andreas Stockmann:

    Und Du glaubst wirklich, mit so einer Klage durchzukommen? Ich persönlich finde es höchst bedenklich, dass diesen Sportlern zeitungsöffentlich eine Art Unbedenklichkeitserklärung mit auf den Weg gegeben wird. Physiotherapie ist einfach mal ein ganz anderes Gewerbe als Sicherheit und ich sehe den Leser um wichtige Informatioenn gebracht. Die Lokalzeitung produzierte einen PR-Artikel erster Güte für eine vom Verbot bedrohte Sportart. Wie sehr das Image eines Sports von seinen Aktiven bestimmt wird, dürfte dir bekannt sein und dass die in Greifswald nicht alle Traumschwiegersöhne sind, allen klar.

    Das Leute, die im Secu-Bereich arbeiten, entsprechende Ausbildungen absolvieren müssen, bzw. auch regelmäßig einen Kampfsport trainieren, halte ich für notwendig. Ich will mich hier nicht pauschal negativ über die Berufsgruppe äußern, solange die Ausübendenen sich der Verantwortung, die ihre Arbeit mitbringt, bewusst sind. Das fängt bei „Alkohol im Dienst“ an und geht weiter beim maßvollen (!) Einsatz der Physis seiner Ausübenden.

    Es geht hier nicht um persönliche Differenzen, es geht hier um den Kampf um das Ringen um Förderungen und um einen PR-Artikel in der einzigen Lokalzeitung vor Ort, dem ich eine andere Version entgegenstellen will.

    Denn ich finde es entsetzlich, wirklich entsetzlich, wenn den Verantwortlichen in Sachen Prävention nicht mehr einfällt als Ringerverein und Boxclub massiv zu unterstützen.

    In Sachen FFA bist du der Experte und wirst über die Geschichte des Regelwerks besser bescheid wissen als ich.

  9. Ich weiss es gab schon ein Gespräch mit dir. Und ich hoffe wir können uns in einer größeren Runde treffen.

    Wie schon am Telefon angedeutet, treffe ich mich gerne zu einem Gespräch mit Euch, in kleinen und in großen Runden. Ich mache hier nicht Sponsoren schlecht, sondern kritisiere die Entscheidung der WGG, diesen Verein im Namen der Gewaltprävention noch stärker zu unterstützen.

  10. Sport gegen Gewalt ist m. M. nach erstmal Blödsinn. Da liegt eine Dampfkessel-Theorie der Gewalttätigkeit vor, die behauptet Jugendliche würden unter einem Überdruck von Aktivität und Energie stehen und dieser muss wahlweise mit Sport oder mit Arbeit rausgelassen werden.

    Jon Savage hat das in seinem Buch „Teenage – Die Erfindung der Jugend“ schön aufgezeigt, wie sich dieses Rezept nun seit 100 Jahren halten kann.

    Gewalt kann man auch ausüben, wenn man sie eigentlich verabscheut, sie aber für notwendig hält. Politische Straßengewalt fällt oftmals in so einen Bereich. Sport würde diese Gewalt überhaupt nicht abschaffen. Sport gegen Gewalt darf also wenn man sowas schon machen will nicht ohne pädagogische Unterstützung stattfinden. Auspowern ist keine solche pädagogische Unterstützung. Damit meine ich, mann muss mit Jugendlichen die potentiell gewalttätig werden können, diese Bereitschaft bearbeiten und sie nicht nur trainieren.

  11. Jockel, ich schätze Dich als hochintelligenten Menschen. Aber ich finde es schade, dass Du es nicht mal hier schaffst, zu bekennen, einfach etwas zu weit gesprungen zu sein (in diesem Fall ist es nicht nur meiner Meinung nach, sondern tatsächlich so, denn Deine „Indizienketten“ enden hier im Nirvana der Beliebigkeit – Andreas Stockmann hat es angedeutet). Schade, wirklich!

  12. Lieber Sören, Andreas Stockmanns Reputation als Vorsitzender der FFA in allen Ehren. Aber wie genau jemand, der in Köln lebt, Aussagen über die kritisierte Greifswalder Szene machen kann, bleibt fragwürdig.

    Welche Indizketten enden im Nirvana der Beliebigkeit? Ich finde Straftaten und -Täter überhaupt nicht beliebig und halte es für notwendig, der unkritischen OZ-Berichterstattung mal einen Gegenentwurf gegenüberzustellen und zu zeigen, wie man das lokale MMA-Umfeld auch sehen kann.

    Und insbesondere, wenn es um Prävention und Fördergelder geht, darf man die Frage stellen, ob man den Kids nicht lieber ein anderes, gewaltfreies Hobby anbietet!

  13. Genau das ist es nämlich, du bist gar nicht über unsere Vereinsarbeit informiert!!! Ich kann nur nochmal sagen, komm vorbei und guck dir an was wir hier machen!!!

    Du kannst einfach keine objektive Einschätzung abgeben, weil du keinen von uns richtig kennst!!!

    Mit freundlichen Grüssen

    Philipp Groß

  14. Der Artikel ist wirklich sehr gelungen. Die Qualität der Recherche bemerkenswert und was hier als im-Nirwana-endene Indizienkette bezeichnet wurde, ist nicht weniger als ein Aufzeigen von Fakten und Zusammenhängen in ihrer ganzen Komplexität.
    Bevor hier weiter mit so inflationär gebrauchten Schlagworten wie „Bildzeitungsniveau“ um sich geworfen wird, sollte lieber konkret benannt werden, welche Behauptungen denn hier spekulativ sein sollen. Soweit ich das nämlich überschauen kann, hat sich der Autor dieses Blogs bei unsicheren oder fragwürdigen Informationen immer sehr vorsichtig ausgedrückt.
    Die Frage zu stellen, ob diese Sportart tatsächlich dazu beiträgt, Gewaltpotential abzubauen, finde ich vollkommen berechtigt.

  15. Es geht in dieser Diskussion leider aber auch nicht um die geöffneten Themenfelder:

    Inwieweit und unter welchen Bedingungen taugt Kampfsport/-Kunst als Gewaltprävention für Jugendliche?

    Welche Rolle spielt die Unterscheidung von defensiven und offensiven Kampfkünsten in der Debatte?

    Welche Verantwortung tragen die jeweiligen Trainer? Wie steht es heutzutage mit sowas wie Vorbildfunktion?

    Gibt es andere, weniger gewaltaffine Präventionsangebote, die vielleicht eher einer Förderung durch eine Genossenschaft, die einer Lebensqualitätserhöhung wegen fördert, angemessen wären?

    Worin liegen Für und Wider eines MMA-Verbotes?

  16. habe mich medial schon eine weile mit dem thema mma auseinandergesetzt und kann mich einer gewissen faszination dieses sportes gegenüber nicht erwehren und will es auch nicht.

    allerdings halte ich die von jockel aufgeworfenen fragen für richtig und diskussionswürdig: die angesprochenen themenbereiche und der umgang innerhalb der mma-szene mit ihnen(relativierung+keine transparenz) sind der grund, dass ich noch keine dieser veranstaltungen besucht habe.
    ich hatte bei einer fightnight in nb das zweifelhafte vergnügen das publikum auf ihrem weg in die stadthalle zu beobachten…
    dieses erlebnis hat mich endgültig davon abstand nehmen lassen eine solche veranstaltung selbst zu besuchen und mich in den reigen der zuschauer einzureihen bzw. diesem konzept meine unterstützung durch mein eintrittsgeld zukommenzulassen. schwanzvergleich ist da ein eher harmloser begriff für die vernommenen gesprächsfetzen. diverse nazis(tshirts) unterwegs gewesen, häufig besoffen und aggro. gewaltprävention? evtl. bei den zwei musterschülern pro region die glauben ein wenig geld mit dem sport zu verdienen…für den rest der trainierenden und zuschauer wird meiner meinung nach nur eine schwelleverschiebung ermöglicht, die eine solche erbarmungslos (scheinende) brutalität auch im alltag als mögliches mittel zur konfliktbewältigung anwendbar macht.

    verbot? halte ich nicht für den richtigen weg…
    aufklärung, transparenz, kritikfähigkeit, klare absage an „schlägermilieus“(zb. polizeiliches führungszeugnis für vereinstraining), altersbegrenzung halte ich für probate mittel.

    werbung durch die oz, wgg und saubermeister hochschild? völlig daneben!
    oz endlich pleite gehen lassen, wgg vor die tür kacken und hochschild mit fackel und mistgabel aus der stadt jagen!

  17. p.s. bisherige kommentare der artikel-kritiker:
    zu persönlich, fehlende kritikfähigkeit, keine argumente, am thema vorbei, setzen, sechs.
    aber das kennt ihr ja schon 😉

  18. ist halt immer die frage, welche aussendarstellung man sich gibt.
    gruppe „Ringer / Freefightclub Greifswald“

    Beim Freefight werden alle Kampfdistanzen, das Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen und der Bodenkampf in einem Vollkontaktsport mit möglichst wenig Beschränkungen durch Regeln vereint.
    Also alle, die es etwas härter mögen, hier seid ihr richtig!!!

  19. „Der Artikel ist wirklich sehr gelungen. Die Qualität der Recherche bemerkenswert und was hier als im-Nirwana-endene Indizienkette bezeichnet wurde, ist nicht weniger als ein Aufzeigen von Fakten und Zusammenhängen in ihrer ganzen Komplexität.“

    Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe immer noch das Gefühl dass, der Autor keine Ahnung hat von den Aktivitäten im Greifswalder Ringerverein.

    „Dr. Siegfried Lietz stellte in einem Leserbrief fest, dass die “kritischsten Vertreter [der politischen Klasse] aber bislang im Literatursalon nicht gesichtet worden sind, auch nicht bei Musik-, Märchen- oder Vortragsveranstaltungen“.“

    Dieser Fehler passiert wohl nicht nur Politikern (auch Autoren)
    Der Artikel ist sehr einseitig recherchiert.(da war dann wohl kein Bedarf mehr an vernünftiger Recherche) Es ist wohl einfacher das eigene Weltbild zu bedienen und zu einem selbstgefälligen Schluss zu kommen.

    „Es ist also nicht eindeutig, dass die Fördergelder, die vom Literatursalon abgezogen werden, direkt in die Arbeit der Sektion Mixed Martial Arts fließen.“


    Auch wenn du es als Frage an bringst, ist die Aussage nicht zu übersehen.

  20. @mma am mitlesen

    [quote jockel:]

    „es geht hier um […] einen PR-Artikel in der einzigen Lokalzeitung vor Ort, dem ich eine andere Version entgegenstellen will.“

    andere version…andere version…wo war doch gleich nochmal der unterschied zwischen einem blogartikel und einem zeitungsartikel…
    ah, hier! u-n-a-b-h-ä-n-g-i-g-e meinungsdarstellung… meinung…meinung? das war doch subjektiv, oder?
    meinung…meinungsmache…monopolstellung der ostseezeitung!

  21. @Jockel:
    Wie nennst Du es denn, wenn Du schreibst, dem einem Sportler werde dies und jenes NACHGESAGT, der andere SOLL dies und jenes getan haben und Phillip Groß ist neben anderen Tätigkeiten auch noch Miteigentümer eines Sicherheitsdienstes, der – ich lege die von Dir zitierte Stelle anders aus, als Du es vielleicht möchtest – betrogenen Ehefrauen und deren Kindern hilft, ihre Rechte auf Unterhalt gegenüber unehrlichen Ex-Ehemännern geltend zu machen?

    Ich nenne das netterweise eine im Nirvana der Beliebigkeit endende Indizienkette. Andere würden es vielleicht anders nennen. Manipulativ zum Beispiel.

  22. @sören:
    Ich habe bestimmte Fakten nicht weiter zu expliziert, um die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen zu wahren. Es ist keinem damit geholfen, wenn ich zum Beispiel den aktiven MMAler, der einst für die NPD kämpfte, namentlich nenne. Hätte ich das getan, wäre dein Kommentar sicher in die gegenteilige Richtung gegangen.

    @immer am mitlesen:
    Hier steht nicht drüber:
    (bezahlter) Qualitätsjournalismus, objektiv, unabhängig und neutral!

    Blogs sind Meinungsmedien, wie j treffend anmerkte. Jedes Machwerk enthälte Wertungen und dem wertenden Text der OZ darf ich auch getrost etwas wertendes entgegensetzen. Darauf weise ich im Titel dieser Seite explizit hin.

  23. Hallo @Jockel,

    erst einmal möchte ich sagen dass ich es gut finde wie und das Du versuchst Dich mit diesem Thema objektiv auseinander zu setzten! Meine ich ernst und es kommt jetzt auch kein „ABER“

    Zum Thema:
    Klage wegen Geschäftsschädigung!
    Natürlich weiß ich dass es von vielen Faktoren abhängt ob man (aus seiner Sicht) Recht bekommt. Lassen wir dieses Thema – denn es wäre ja eine Entscheidung eines Richters (und auch diese kann man ja ggf. anfechten und dienlich ist es der Sache nicht. Mit „der Sache“ meine ich die Diskussion ob oder ob nicht:
    – MMA verboten gehört oder
    – inwieweit der Greifswalder Ringerverein ein Hort von Kriminellen und/oder Nazis ist.

    Zum Thema:
    wie ich es denn einschätzen kann was und wie der Verein sich darstellt bzw. was er will.
    Im Gegensatz zu Dir bin ich zum Beispiel bei der öffentlichen Sitzung des Sportausschusses der Stadt Greifswald anwesend gewesen. Bin weder das erste noch das letzte Mal in Greifswald gewesen.

    Zum Thema:
    Rechts und kriminell.
    Ich gehe davon aus das a.) man nicht für alle seine Mitglieder und ihre Vergangenheit! zuständig ist/sein kann und b.) billige ich allen Menschen zu das sie sich zum positiven ändern können!
    Bitte unterstelle mir nicht das ich irgend eine rechte Tendenz habe, in der MMA Szene ist es kein Geheimnis wer ich bin und wo ich politisch stehe. Anhand der Aktivitäten der FFA gegen Nazis die wir mit Namen und Adresse – und nicht als anonyme Antifakämpfer – starten und durchziehen kannmna unsere Linie erkennen.

    Zum Thema:
    „Inwieweit und unter welchen Bedingungen taugt Kampfsport/-Kunst als Gewaltprävention für Jugendliche?“
    Jockel, da gibt es ganz klare und viele wissenschaftliche Untersuchungen!
    Die Kurzform und auch schon vorher bekannt: wer fünf bis sechsmal die Woche zum Training rennt ist/wird i.R. ein Zeitgenosse der sich sozial verhält. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

    Zum Thema:
    „Welche Rolle spielt die Unterscheidung von defensiven und offensiven Kampfkünsten in der Debatte?“
    Was soll das sein? Es gibt – wenn man über kämpfen redet – immer die zwei Grundstrategien. Aber ich glaube ich weiß was Du meinst, aber auch da gibt es wissenschaftliche Untersuchungen. Kurz gesagt; ist es problematisch problematischen Jugendliche Sportarten trainieren zu lassen wo man sich u.a. in´s Gesicht boxt. Auch da fällt das Ergebnis zu Gunsten des Sportes aus…

    Zum Thema:
    „Welche Verantwortung tragen die jeweiligen Trainer? Wie steht es heutzutage mit sowas wie Vorbildfunktion?“
    Würde ich gerne darüber mit Dir reden – war aber nicht der Auslöser, warum ich mich hier zu Wort meldete – und ganz davon abgesehen… siehe oben. Denn es gibt auch da wissenschaftliche Untersuchungen die ganz klar sagen das es für Kinder und Jugendliche mit sozialen / körperlichen und oder psychischen Problemen gut ist Sport zu treiben und das dabei dem Trainer ein nicht unerheblicher Anteil an der positiven Charakterbildung zukommt.

    Zum Thema:
    „Gibt es andere, weniger gewaltaffine Präventionsangebote, die vielleicht eher einer Förderung durch eine Genossenschaft, die einer Lebensqualitätserhöhung wegen fördert, angemessen wären?“
    Für mich ist an dieser Frage bedenklich das DU hier einfach anstatt „Kampfsport“ oder ähnliche Begriffe das Wort „Gewalt“ benutzt. Du versuchst a la BILD Zeitung Meinungen (Deine Meinung!) zu verbreiten. Versuche sachlicher zu werden 😉

    Zum Thema:
    „Worin liegen Für und Wider eines MMA-Verbotes?“
    Nimm es als offizielles Statement der FFA: es wird kein totales MMA Verbot geben! Sollten einzelne Länder doch gegen uns gesetzlich vorgehen werden wir erfolgreich klagen!

  24. Es geht mir im Beitrag nicht vordergründig um den Greifswalder Ringerverein, sondern um seine MMA-Abteilung.

    Bitte unterstelle mir nicht das ich irgend eine rechte Tendenz habe

    Nirgendwo geschehen. Auf das Engagement der FFA bezüglich Rechtsextremismus wurde auch von mir explizit hingewiesen.

    Die Kurzform und auch schon vorher bekannt: wer fünf bis sechsmal die Woche zum Training rennt ist/wird i.R. ein Zeitgenosse der sich sozial verhält. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

    Gerade weil es diese Ausnahmen nach deinen Aussagen gibt, würde ich mich wesentlich wohler fühlen, wenn die Zeitgenossen sich auf andere Art auspowern würden. Wieso werden die nicht Leichtathleten, Schwimmer oder trainieren täglich auf dem Fußballplatz? Das sind natürlich individuelle Präferenzen, welchen Sport man betreibt, aber spätestens wenn wir über eine öffentliche Förderung diskutieren, hat so eine Entscheidung pro Kampfsport doch Signalwirkung.

    Denn es gibt auch da wissenschaftliche Untersuchungen die ganz klar sagen das es für Kinder und Jugendliche mit sozialen / körperlichen und oder psychischen Problemen gut ist Sport zu treiben und das dabei dem Trainer ein nicht unerheblicher Anteil an der positiven Charakterbildung zukommt.

    Das ist klar, die Frage ist nur, ob die Trainer dieser Vorbildfunktion gerecht werden können.

    Für mich ist an dieser Frage bedenklich das DU hier einfach anstatt „Kampfsport“ oder ähnliche Begriffe das Wort „Gewalt“ benutzt

    Du findest in meinen Kommentaren auch die Wörter Kampfsport und -Kunst. Anderen Menschen ins Gesicht zu boxen, sie zu treten und zu würgen sind Ausdrucksformen von Gewalt. In welchem Rahmen (Wettkampf, Training, Straßenkampf) das stattfindet, ist eine andere Geschichte. Vielleicht solltest du über den Gewalt-Begriff der BILD-Zeitung nachdenken, eine Tabuisierung dieses Begriffes gestehe ich dem Springer-Medium nicht zu.

    „Sollten einzelne Länder doch gegen uns gesetzlich vorgehen werden wir erfolgreich klagen!“

    Das war jetzt keine befriedigende Antwort auf die Frage nach dem Für und Wider eines Verbotes. Ich persönlich bin übrigens auch gegen ein Verbot, aber das Thema ist ja eine Diskussion wert, schließlich gibt es ja entsprechende Bestrebungen der Landesregierung.

  25. @Andreas Stockmann:

    da gibt es ganz klare und viele wissenschaftliche Untersuchungen!

    Kannst Du Deine Quellen vielleicht mal benennen? Ich würde diese Untersuchungen auch gerne mal lesen.

  26. Jockel says:

    Es geht mir im Beitrag nicht vordergründig um den Greifswalder Ringerverein, sondern um seine MMA-Abteilung.

    Mir auch 😉
    Jockel says:

    Nirgendwo geschehen. Auf das Engagement der FFA bezüglich Rechtsextremismus wurde auch von mir explizit hingewiesen.

    ich wollte es nur ganz klar stellen, nicht das Du diese Keule bei mir auspackst 😉

    Jockel says:

    Gerade weil es diese Ausnahmen nach deinen Aussagen gibt, würde ich mich wesentlich wohler fühlen, wenn die Zeitgenossen sich auf andere Art auspowern würden. Wieso werden die nicht Leichtathleten, Schwimmer oder trainieren täglich auf dem Fußballplatz? Das sind natürlich individuelle Präferenzen, welchen Sport man betreibt, aber spätestens wenn wir über eine öffentliche Förderung diskutieren, hat so eine Entscheidung pro Kampfsport doch Signalwirkung.

    Warum nicht andere Sportarten? Weil Du a.) auch da die gleichen Probleme hast, dass sich Typen wie Mike Tyson in Extremsituationen nicht sozial verhalten werden und wichtiger b.) das Menschen die Du bzw. die man sozialisieren will nicht so einfach dahin gehen wo Du es gerne hättest, sondern sie gehen da hin wo es – ihrer Meinung nach einen sozialen Gewinn gibt – nur so können wir die Problemfälle „fangen“. Sie kommen zu uns, weil wir cool sind und dann erst können wir sie erziehen…

    Jockel says:

    Das ist klar, die Frage ist nur, ob die Trainer dieser Vorbildfunktion gerecht werden können.

    Ist es, da wir aber hier ganz konkrett über die MMA Abteilung reden, willst Du ergo implizieren das es Philipp Gross nicht ist?

    Jockel says:

    Du findest in meinen Kommentaren auch die Wörter Kampfsport und -Kunst. Anderen Menschen ins Gesicht zu boxen, sie zu treten und zu würgen sind Ausdrucksformen von Gewalt. In welchem Rahmen (Wettkampf, Training, Straßenkampf) das stattfindet, ist eine andere Geschichte. Vielleicht solltest du über den Gewalt-Begriff der BILD-Zeitung nachdenken, eine Tabuisierung dieses Begriffes gestehe ich dem Springer-Medium nicht zu.

    Na und? nur weil ich die Wörter irgendwo finde, das sagt doch nichts aus. Genauer: Du verdrehst da was: Andere Menschen GEGEN ihren Willen ins Gesicht zu boxen usw. DAS ist Gewalt.
    Wenn zwei trainierte Sportler sich dazu „aufraffen“ nennt man es Sport!
    Es ist eben keine andere Geschichte, Dir als Journalisten muss ich doch nichts über Kontext und Begrifflichkeiten erzählen. In DEINEN Augen ist (der) MMA Sport schlecht und deshalb verdrehst Du die Tatsachen. Ist mir zwar verständlich ist aber nicht OK.

    Jockel says:

    Das war jetzt keine befriedigende Antwort auf die Frage nach dem Für und Wider eines Verbotes. Ich persönlich bin übrigens auch gegen ein Verbot, aber das Thema ist ja eine Diskussion wert, schließlich gibt es ja entsprechende Bestrebungen der Landesregierung.

    Erwischt ☺ hast Recht ist keine Antwort 😉 in diesem Fall verzeih mir, ich hebe mir alle meine Argumente für einen anderen Ort und Zeitpunkt auf… Ist ja auch nicht wirklich wichtig ob ich hier mitrede oder nicht.

  27. Warum nicht andere Sportarten? Weil Du a.) auch da die gleichen Probleme hast, dass sich Typen wie Mike Tyson in Extremsituationen nicht sozial verhalten werden und wichtiger b.) das Menschen die Du bzw. die man sozialisieren will nicht so einfach dahin gehen wo Du es gerne hättest, sondern sie gehen da hin wo es – ihrer Meinung nach einen sozialen Gewinn gibt – nur so können wir die Problemfälle „fangen“. Sie kommen zu uns, weil wir cool sind und dann erst können wir sie erziehen…

    zu a) Ich statte sie mit einer anderen Sportart aber nicht mit einem Instrumentarium an gefährlichen Techniken und Methoden aus.

    zu b) Vielleicht überschätze ich die „Problemfälle“, aber auch für die gibt es sicher auch andere nichtkampfsportliche Disziplinen, die „cool“ sind.

    Wenn zwei trainierte Sportler sich dazu „aufraffen“ nennt man es Sport! In DEINEN Augen ist (der) MMA Sport schlecht und deshalb verdrehst Du die Tatsachen.

    Wir hängen ganz offensichtlich einem anderen Gewaltbegriff an. Wenn sich Leute dazu „aufraffen“, sich zu schlagen, boxen, treten, kicken, hebeln, würgen whatever, dann sind das gewaltsame Auseinandersetzungen, ganz gleich, ob sie es freiwillig tun oder unter Zwang.

    MMA ist für mich nicht gut oder schlecht. Er verherrlicht vor allem Gewalt (Regelwerk, Inszenierung, Kämpfertitel, Eventtitel). Die Begeisterung der Aktiven kann und will ich nicht leugnen und sie ist auch für mich der Hauptgrund, der gegen ein Verbot spricht. Denn die Begeisterung kann man nicht verbieten und man würde MMA in gesellschaftliche Dunkelzonen abdrängen, anstatt bestimmte Rahmenbedingungen festzulegen.

    J hat es auf den Punkt gebracht:

    aufklärung, transparenz, kritikfähigkeit, klare absage an “schlägermilieus”

    Für mich läge es z.B. auf der Hand, den Besuch der Greifswalder Fightnight an Volljährigkeit zu knüpfen (ist vielleicht auch so, aber die Veranstaltung wird nicht so beworben).

    Und unterm Strich bleibt für mich das politische Signal, was mit der Vergabe von Fördermitteln ausgesandt wird. Eine gute und vor allem gesunde Nachbarschaft sehe ich mit anderen Projekten viel eher unterstützt, als durch MMA.

    P.S.: Ich finde es sehr gut, dass du dich hier in die Diskussion einmischst!

  28. Kannst Du Deine Quellen vielleicht mal benennen? Ich würde diese Untersuchungen auch gerne mal lesen.

    Ich kann Di nur (m)eine Leseliste anbieten, habe hier auf dem Rechner nur Bruchteile. Wenn Du aber anfängst in dieser Richtung zu suchen wirst Du mehr finden als Du einfach mal so lesen kannst. Hängt vor alen Dingen damit zusammen das man sich das „Judo“ vorknöpfte, als es relativ neu (aber olympisch) in unser Bewusstsein drang. MAn hatte Angst das der KS die Gesellschaft verrohen würde und untersuchte ab da ständig und immer wieder die Wirkung die KS auf unsere Gesellschaft hat.

    – – – – – –

    So nun viel Spaß 😉

    Albrecht, A. I.: Motivation zum Kampfsport – Eine Analyse zur Anreizstruktur des Karateübens. Diplomarbeit
    am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg. Heidelberg 1993.

    Anders, W./ Beudels, W.: Ringen, Raufen.

    Bäck, A./ Kim, D.: Towards a Western Philosphy of the Eastern Martial Arts.

    Baier, B.: Kampfsport – ein wirksames Mittel in der sozialpädagogischen Arbeit, um aggressives Verhalten von
    Jugendlichen zu modifizieren? Berlin 1999.

    Bakker, F.C./Whiting, H.T.A./ van der Brug, H.: Sportpsychology. Concepts and applications. West Sussex 1990.

    Bayrisches Staatsministerium Für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst: Fachlehrplan für den
    Differenzierten Sportunterricht – Sportart Karate. Ohne Ortsangabe 1994.

    Biener, K.; Fasler, S.: Sportunfälle. Bern 1978.

    Binder, B.: Psychosocial benefits of the martial arts. Myth or reality?

    Bundeskriminalamt (Hrsg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2003. Wiesbaden 2004.

    Bundeskriminalamt (Hrsg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2004. Wiesbaden 2005.

    Clemens, E./ Metzmann, O/ Simon, H.: Judo als Schulsport. Schorndorf 1989.

    Cox, R.H.: Sports Psychology. Concepts and applications. Dubuque 1994.

    Der Polizeipräsident in Berlin (Hrsg.): Jugenddelinquenz in Berlin. Jahresbericht 2003. Berlin 2004.

    Der Polizeipräsident in Berlin (Hrsg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2004 Berlin. Berlin 2005.

    De Smedt, M: (Hrsg.): Zen in den Kampfkünsten Japans. Heidelberg-Leimen 1994.

    Deutscher Sportbund/ Deutsche Sportjugend im Deutschen Sportbund e.V. (Hrsg.): Sport und Gewalt. Frankfurt
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    Gabler, H.: Aggression und Gewalt in Schule und Sport.

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    Grawe, T.: Eine Evaluationsstudie zur Wirkung des Karate im Schulsport (Gymnasium). Unveröffentlichte
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    Haumüller, T.: Aggressionen im Schulsport Karate. Zulassungsarbeit für das 1. Staatsexamen an der Universität
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    Heinz, W.: Jugendkriminalität in Deutschland. Kriminalstatistische und kriminologische Befunde. Aktualisierte
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    Herzog, W.: Gewalt als Herausforderung der Sportpädagogik.

    Hoffmann, H.: Einsatzmöglichkeiten von Kampfsport in der Schule, unter besonderer Berücksichtigung von
    Eskrima. Unveröffentlichte Arbeit für das 1.Staatsexamen an der Freien Universität Berlin. Berlin 2003.

    Jakob, M.: Wenn Mädchen kämpfen. In: Zs. Sportpädagogik 22 (1998): 5, 29-34.

    Jakob, S: Sport im 20. Jahrhundert. Münster 1994.

    Janalik, H.: Judoo – eine pädagogische Chance!

    Karl, C.: Kampfsport in der Schule – verbauen oder vertrauen?

    Katz, P.F., Buchholz, S., Masche, g.: Die aggressiven Karateka! Ein Vorurteil? Braunschweig 1992.

    Keller, G.(Hrsg.): Hagakure. Der Weg des Samurai. München 2003.

    und auch:

    Die Doktorarbeit „ Untersuchung auf Aggressionswerte unter Berücksichtigung soziologischer und sportpädagogischer Aspekte in Kampfstilen mit Trefferwirkung “ von (inzw.) Dr. Holger Hoffmann

    Luta Livre Diplomarbeit von Mike Cüppers

    MMA Diplomarbeit Martin Guggi – 28 April 2008

    … jetzt gebe ich auf und Du musst selbst weiter suchen 😉

  29. Jockel says:

    zu a) Ich statte sie mit einer anderen Sportart aber nicht mit einem Instrumentarium an gefährlichen Techniken und Methoden aus.

    > Nach dieser Antwort müssen wir aber unbedingt auch gegen Judo/Jiu-Jitsu, Boxen, Muay Thai und Kick Boxen vorgehen. Es geht m.M. nach doch darum unsere schwarzen Schafe zu erziehen und ihnen beizubringen das wir eine gute Alternative zu ihrem „Drang nach physischen Aktivitäten“ sind.

    zu b) Vielleicht überschätze ich die “Problemfälle”, aber auch für die gibt es sicher auch andere nichtkampfsportliche Disziplinen, die “cool” sind.

    > *HAHA* na dann los, erzähl mal wie ich einen jungen Menschen der in einem bestimmten Lebensumfeld aufwächst – indem Völkerverständigung und der Weltfrieden keinerlei Bedeutung haben – mit einem geringen Empathiequotienten, wie ich den zum Völkerball bringe? Oder besser Du zählst mir die Sportarten auf die einen ähnlich hohen sozialen Prestigegewinn bedeuten

    Wir hängen ganz offensichtlich einem anderen Gewaltbegriff an.

    > jeep, ich bevorzuge einen wissenschaftlichen und Du einen emotionalen 😉

    Wenn sich Leute dazu “aufraffen”, sich zu schlagen, boxen, treten, kicken, hebeln, würgen whatever, dann sind das gewaltsame Auseinandersetzungen, ganz gleich, ob sie es freiwillig tun oder unter Zwang.

    > nein, ist es nicht. Es ist Sport! In dem anderem Fall ist es kriminell und gehört bestraft!

    MMA ist für mich nicht gut oder schlecht.

    > Na?! DAS glaube ich Dir nicht so recht 😉 😀

    Er verherrlicht vor allem Gewalt (Regelwerk, Inszenierung, Kämpfertitel, Eventtitel).

    > Also doch! Für Dich tut es das! Wieso ein Regelwerk und ein Titel Gewaltverherrlichend sein soll erschließt sich mir nicht, zeigt aber Deine Position. Ich respektiere das aber Du musst Dir dann auch von mir sagen lassen das Du hier klarer sagen musst: „FÜR MICH ist es…“ Denn objektiv gesehen ist es nicht die Wahrheit.

    Die Begeisterung der Aktiven kann und will ich nicht leugnen und sie ist auch für mich der Hauptgrund, der gegen ein Verbot spricht.

    > FALSCH. Im dritten reich war die Begeisterung für das vergasen der Juden sicherlich auch ganz groß. Deshalb ist es doch nicht richtig!
    Gegen ein verbot spricht:
    – es ist nicht gerecht!
    – es bricht geltendes Recht!

    Denn die Begeisterung kann man nicht verbieten und man würde MMA in gesellschaftliche Dunkelzonen abdrängen, anstatt bestimmte Rahmenbedingungen festzulegen.

    > Dein Wort in Gottes Gehörgang, hilfsweise auch das der Politik!

    J hat es auf den Punkt gebracht:
    aufklärung, transparenz, kritikfähigkeit, klare absage an “schlägermilieus”

    > +1

    Für mich läge es z.B. auf der Hand, den Besuch der Greifswalder Fightnight an Volljährigkeit zu knüpfen (ist vielleicht auch so, aber die Veranstaltung wird nicht so beworben).

    > Warum? Sehe ich nicht so ABER ich würde empfehlen ab 16: in Begleitung der Eltern und allein ab 18 nur so um der „Gegenseite“ einen kleinen erfolg zu schenken, ohne rechtliche Anerkennung der Forderung.

    Und unterm Strich bleibt für mich das politische Signal, was mit der Vergabe von Fördermitteln ausgesandt wird. Eine gute und vor allem gesunde Nachbarschaft sehe ich mit anderen Projekten viel eher unterstützt, als durch MMA.

    > Frage: wenn sollen die Födergelder gegeben werden UND wichtiger wen will man mit diesen vergebenen Geldern dann locken? Ich befürchte dass irgend ein Schnulliprojekt keinen einzigen der „wilden/bösen“ Mädchen und Jungs interessieren wird. Ich weiß aber auch noch nichts von Deinen Gegenvorschlägen… also lets go

    PS
    Ich war NICHT in der Bibo sondern das ist ein kleiner Bruchteil meiner leselisten (geplündert aus den einschlägigen Diplom- und Doktorarbeiten).

    PS 2 *HAHA* cooler Dopelwitz
    Es ist wirklich so das es gute Menschen gibt die auch im MMA Sport kämpfen wollen… Die meisten wollen es aber nur trainieren 😉

  30. Oder besser Du zählst mir die Sportarten auf die einen ähnlich hohen sozialen Prestigegewinn bedeuten

    Unter dem zitierten hohen sozialen Prestigegewinn verstehe ich eine Form von antrainierter Wehrhaftigkeit, die dazu führt, dass den betroffenen Jugendlichen Bestätigung und Respekt entgegengebracht wird. Leider baut diese Idee auf einem häßlichen Menschenbild, das der eigentliche Ursache für den Bedarf von Prävention darstellt. Deine Herangehensweise reproduziert aber nur diesen Mechanismus von Bedrohung, Angst, Einschüchterung und Aggression.
    Gelungene Prävention ist meinen Augen das Verschieben dieser Codes. Jugendliche sollen nicht aufgrund ihres Gürtels oder ihres Rufes als ausgebildete Kampfsportler respektiert werden, die Quelle der Anerkennung muss woanders liegen!

    Soziales Prestige, das nicht auf die Abschreckung seiner sozialen Umwelt baut, findet sich in anderen Sportarten, auch wenn ich mir schon jetzt sicher bin, dass die folgenden Zeilen verschenkt sind, weil du sie sicher nicht anerkennen wirst.

    Jugendliche in ihrer Lebenswirklichkeit abholen? Dann offerieren wir ihnen Dinge, die in ihrer Wahrnehmung ohnehin präsent sind und schaffen diesbezügliche Angebote. zum Beispiel Musik (Proberäume, HipHop-Workshops, Veranstaltungen) oder Kunst (Streetart).

    Wer Gemeinschaftserlebnisse sucht, wird sie beim gemeinsamen Segeln finden, wer seine körperlichen Grenzen ausloten will, soll mit Marathon beginnen, wer Wettbewerbe braucht soll in den lokalen Kajak-Verein oder zum Fußball gehen.

    Wer soziales Prestige und Anerkennung will und einer von den Coolen sein möchte, der soll mit Windsurfen oder Kiten beginnen. Surfer sind Boxern in Sachen Lässigkeit nun einfach mal voraus.

    Wieso ein Regelwerk und ein Titel Gewaltverherrlichend sein soll erschließt sich mir nicht

    Nicht? Naja, wenn Kämpfer Titel wie „The Grinder“ tragen und die Wettbewerbe, wo sie gegeneinander antreten nicht mehr Turnier oder Wettkampf, sondern „Fightnight“, dann wird dort unterschwellig an ein kollektives Verständnis von Gewalt und Aggression appeliert.
    Wenn Regeln verbieten, gegen den Kopf eines Liegenden zu treten, aber den Faustschlag gegen selbigen legitimieren, ist das in meinen Augen eine Verherrlichung von Gewalt, die man aus düsteren Straßen- und Filmszenen kennt.

    Vielleicht solltest du mal den Blick von den Aktiven zu den Passiven streifen lassen. Jenen, die sich diese Flyer ansehen müssen, die unter Umständen auch noch zu der Veranstaltung gehen. Glaubst du ernsthaft, dass die einen sportlichen Wettstreit sehen wollen, oder suggeriert das ganze Auftreten nicht vielmehr einen „blutigen Kampf“ mit einem Sieger? Das Interesse an diesen Kämpfen ist in meinen Augen in ganz niederen voyeristischen Instinkten begründet. Gerade diese werden auch durch die martiale Inszenierung im Käfig gefüttert.

    (Ja, ich weiß, dass man mit dem Armen im Sitzen nicht die Schlagkraft entwickelt und dass ein Kampf mit dem zu Fall gehen nicht automatisch entschieden ist. Ja, ich weiß, dass der Käfig allein der Sicherheit der Sportler dient…)

    FALSCH. Im dritten reich war die Begeisterung für das vergasen der Juden sicherlich auch ganz groß. Deshalb ist es doch nicht richtig!

    In aller Schärfe verbitte ich mir hier solche geschmacklosen Vergleiche!
    Du wirst bei nochmaligem Lesen hoffentlichen einsehen, dass du meine Äußerung maßlos dekontextualisiert hast. Nicht durch die geteilte Begeisterung wird der Sport legitim, sondern sie ist ein Indiz dafür, dass man MMA mit einem Verbot in den (schwer kontrollierbaren) Untergrund abdrängt.

    Wenn du nochmal (und in mittlerweile erschöpfender Wiederholung) deine antifaschistische Gesinnung verdeutlichen willst, dann suche dir dafür bitte ein anderes Beispiel und vor allem: Rupfe meine Sätze nicht aus ihrem Kontext!

    Warum? Sehe ich nicht so ABER ich würde empfehlen ab 16: in Begleitung der Eltern

    Die Begleitung der Eltern ist irrelevant, es geht darum, was die Jugendlichen zu sehen kriegen. Schon mal überlegt, wieso bestimmte Filme nur von Volljährigen gesehen werden dürfen?

    Die Diskussion fühlt sich für mich ein wenig so an, als würde ich mit Peter Gedbjerg (DONG ENERGY) über die Umweltverträglichkeit des Steinkohlekraftwerks Lubmin reden.

  31. 🙂 Laß und einfach wieder ein wenig sachlicher miteinander reden 🙂 Nur weil wir unterschiedlicher Meinung sind müssen wir uns nicht angiften. Ja ich weiß es gab einen Satz den hätte ich mir schenken können. Der tat mir dann auch leid, weil ich doch immer die Keule bei Dir kritisierte und dann mache ich das selbe nur mit einer anderen Sache. Sorry!

    Also:
    – Ich verstehe was Du mit Umlenken usw. meinst.
    – Ich verstehe was Du warum willst
    – Ich glaube nur das wir neben Kunst- und soften Sportprojekten AUCH Kampfsport anbieten sollten. Ich selbst bin Künstler und auch in soziale Projekte verstrickt nur weiß ich das ich einem Großteil der Kids nicht mit moderner Kunst kommen darf (außer meiner Sprayerfraktion *LOL*)

    Meckern muss ich noch einmal mit Dir weil Du auf die MMA Abteilung des Ringervereins und den Ringerverein losgehst und dann irgendwelche amerikanischen(?) Titel nimmst. Das war es aber auch schon.

    Für mich ist es ein gravierender Unterschied ob jemand gegen den Kopf getreten wird (das setzt ja voraus das mein Gegner steht) oder wir beide im Bodenkampf miteinander über unsere Fäuste sprechen.
    Ich darf Dir versichern dass – ohne Dich zu kennen – Du Dich ruhig einmal auf mich drauf setzen kannst und dann wirst Du Dich wundern wie wenig Deine kämpferischen Handlungen den Film- und Straßenszenen entsprechen. Wer unten liegt ist nicht wehrlos und kann sehr aktiv einen Kampf mitgestalten. Das aber nur am Rande und der Ordnung halber wie man so schön sagt.

    Das Du den Kampf als solches nicht magst und ihn nicht verstehst ist nicht weiter schlimm. Politisch sicherlich gleich bis ähnlich gelagert, Kulturell kann ich Dich nicht einschätzen (ich unterstelle Dir hier nur mal ein größeres Interesse (bin übrigens die Nr. 3 – mal sehen ob Du weißt was ich meine 😉 eventuell verwechsle ich Dich aber auch mit einem anderem hier schreibenden) so haben wir doch was das Thema MMA / allgemeiner Kampfsport und seine Möglichkeit einer Sozialisierungshilfe 100% unterschiedliche Meinungen.
    Dies mit Dir offen zu diskutieren gibt mir die Möglichkeit mich selbst zu hinterfragen und über einiges nachzudenken. Dafür möchte ich mich mal bei Dir bedanken!

    Gute Nacht!
    Andreas

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