Was kann es schöneres geben, als Überbringer guter Nachrichten zu sein? Die frohe Botschaft des Tages lautet, dass die Band Les Fils de Teuhpu aus dem französischen Paris nach Greifswald zurückkehrt und am heutigen Abend hoffentlich an ihren Geniestreich des letzten Besuches anknüpfen wird.
Kollektiv-Ekstase beim bislang denkwürdigsten IKUWO-Abend
Erinnern wir uns an ein furioses Konzert, dass das tobende Publikum mit tosenden Applaudierungen quittierte, während die schweißgebadete Gypsy-Chanson-Ska-Band – inzwischen weitestgehend entblößt – ihre physischen Grenzen erkundete. Selten trafen Ekstase, Euphorie und Exzess so explosiv aufeinander.
Die Band war nach der gefühlten einhundertsten Zugabe kaum von der Bühne, da kehrte sie zurück und räumte ihr Instrumentarium vor dem Tresen wieder auf, um dem grandiosen Konzert eine knapp zweistündige Unplugged-Jagd im Barraum folgen zu lassen. Wer dabei war, wird diesen Abend bis heute nicht vergessen haben. Die spürbar begeisterte Band bestand auf einer Wiederholung dieses Spektakels und diese findet heute Abend statt.
Jazzy-Gypsy-Madness from Paris
Die Hurensöhne kehren nun nach einer zweijährigen Greifswald-Pause zurück und werden – so die Straßenverhältnisse diesem Unterfangen nicht im Wege stehen – heute Abend ihre Fulminanzen wieder im IKUWO versprühen.
Instrumentiert mit Schlagzeug und Banjo, einer Bläsersektion von Posaune bis Sousaphon, einem zum Kontrabass umgebauten Spaten und melodiefähigen Meeresmuscheln, wird losgeswingt und der eigene Wahnsinn mit dem durchdrehenden Publikum geteilt, versprochen. Wer das verpasst, dem ist schlicht und ergreifend nicht mehr zu helfen!
Einstimmend sei noch ein mittlerweile vier Jahre altes Video zum nach wie vor gespielten und chansonesken Bricoleur hinterhergeschoben.
Fakten: 10.12. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR
war’s wieder so spektakulär wie beim letzten mal?
Ich sage nur: hingehen! Die Jungs haben auf jeden Fall noch einen drauf gesetzt.
Naja, es war ein energetisches und sehr gutes Konzert, aber so spektakulär wie beim letzten Mal war es nicht.
Die Band hatte einen fulminanten Start, dann ist dem Bariton-Saxophonisten nach etwa 10 Minuten ein Teil des Instrumentes abgebrochen. Es wurde ca. 10min gejammt, bis das repariert werden konnte, dann wurde der abgebrochene Song fortgesetzt. Kurz vor Schluss dieses Stückes riss dem Bassisten eine Saite und er hatte offensichtlich keinen Ersatz dabei (noch nie gesehen: Knoten in die Saite gemacht und das kleine Metallschläufchen so ersetzt).
Dann gings weiter, bis dem Gitarristen beim nächsten Stück der Gurt vom Instrument rutschte und dann nach und nach die beiden Bläser-Mikros der Band das Zeitliche segneten. Also ein noch nie in der Form erlebtes Pannenkonzert. Das Publikum hat getobt und die Hurensöhne wurden und wurden einfach nicht von der Bühne gelassen.
Die abschließende Unplugged-Nummer im Café stieg leider nicht, weil der Banjo-Spieler und Gitarrist eine Handverletzung hatte und die Band durch die ganzen Unfälle auch ganz schön verunsichert wurde. Der Abend hat Spaß gemacht, aber meine persönlichen Erwartungen blieben unerfüllt (was aber nicht unbedingt an der Band liegt sondern eher an mir).
Ach so, das Wiedersehen war sehr herzlich und die Jungs wissen einen alternativen Laden einfach zu schätzen!