Sparen, sparen, sparen. Das ist die Quintessenz der städtischen Haushaltsplanung für das kommende Jahr, durch das wir allein im Finanzhaushalt ein Defizit von über 2 Millionen Euro schleifen. Die Steuereinnahmen Greifswalds sind zwar gestiegen, jedoch gingen mit dem Verlust der Kreisfreiheit auch städtische Aufgaben und die damit verbundenen Zuweisungen verloren.
(Foto: grenzfrequenz via Flickr)
Von den angeratenen Sparplänen wird auch das Begrüßungsgeld betroffen sein, mit dem bislang versucht wurde, neue Einwohner zur Verlegung ihres Hauptwohnsitzes in die Hansestadt zu bewegen. Die einmalige Umzugsbeihilfe beträgt 150 Euro und kann noch unkompliziert im Einwohnermeldeamt beantragt und in Empfang genommen werden. Sie steht nicht nur Erstsemestern zu, sondern jedem Studierenden oder Azubi, der sich hauptwohnsitzlich nach Greifswald ummeldet und versichert, bis zum Jahresende zu bleiben.
Es ist abzusehen, dass diese Prämie zukünftig nicht mehr gezahlt wird. Wer sich der 150 Euro also noch bemächtigen will, hat voraussichtlich nur noch fünf Wochen Zeit, um endlich im Einwohnermeldeamt (Spiegelsdorfer Wende Haus 1) aufzukreuzen. Mitzubringen sind dabei ein gültiges Personaldokument und eine Studienbescheinigung oder ein Ausbildungsvertrag. Das Geld gibt es als Scheck unmittelbar vor Ort.
Öffnungszeiten:
dienstags: 9-12 Uhr & 14-18 Uhr
donnerstags: 9-12 Uhr & 14-16 Uhr
mittwochs und freitags: 9-12 Uhr
Mehr zu den Haushaltsplanungen:
- Greifswald steht vor schwierigem Haushaltsjahr (Pressemitteilung Stadtverwaltung, 10.11.11)
- Unterm Strich rote Zahlen: Greifswalder Haushaltsplan für 2012 (webMoritz, 09.11.11)
In diesem Zusammenhang sollte man auch immer wieder betonen, dass die meisten Gründe, die die Leute so gegen eine Ummeldung nach Greifswald nennen, Unsinn sind. Ich höre häufig „Nee, dann bin ich nicht mehr über Mama und Papa versichert“ – aber das ist in aller Regel Blödsinn. Sehr viele Haftpflicht- und Unfallversicherungen gelten für eigene Kinder, so lange sie Kindergeld beziehen und nicht so lange sie zu Hause wohnen. Das gleiche gilt für Krankenversicherung etc. Und steuerliche Gründe gibt es auch nur in den seltensten Fällen. Auf die 150 € sollte man also nicht verzichten. Und im Übrigen halte ich die (rechtlich übrigens streng genommen verpflichtende) Ummeldung an den Hochschulort für einen der seltenen Momente, wo ein bisschen Lokalpatriotismus angebracht ist…
Ähm…ob das so sinnvoll ist? Schliesslich bekommt die Stadt für jeden Hauptwohnsitz mehr Mittel zugewiesen. Da sollten die Kämmerer unbedingt noch mal durchrechnen, ob diese Marketingmaßnahme nicht bestehen bleiben sollte.
Denke auch, dass das ganze kein „Verlustgeschäft“ ist, also beibehalten werden sollte… naja
Ich kann der Rechnung Marco Wagners nicht folgen, aber auf jeden Fall amortisiert sich so ein Hauptwohnsitzler binnen zweier Jahre:
Stimmt, aber wenn man’s ein Jahr aussetzt, spart man erstmal. hihi…
Hallo Jockel,
ist das eine Vermutung von Dir, oder hast du einen Grund für den Verdacht? Zumindest in meiner Fraktion weiß noch niemand etwas über explizierte Pläne, das Begrüßungsgeld zu streichen!
Der webMoritz lieferte den Grund für diesen Verdacht: „Aufgrund dieses finanziellen Einschnittes um 270 Euro pro Kopf wird es sich die Stadt künftig nicht mehr leisten können, die bisher gezahlte Umzugsbeihilfe in Höhe von 150 Euro pro Erstsemesterstudierender zahlen zu können.“
Danke! Dann frage ich dort einmal nach.