Heute Nachmittag findet unter anderem in Greifswald eine Kundgebung statt, mit der an die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erinnert und gegen die Vertuschung der rechten Morde protestiert werden soll.
Der NSU und sein Unterstützerkreis gerieten vor einem Jahr in die breite Öffentlichkeit, nachdem sich die beiden Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nach einem Banküberfall in Eisenach in ihrem Wohnmobil erschossen. Beate Zschäpe, die ebenfalls zum mordenden Nazi-Trio gehörte, stellte sich wenige Tage darauf den Behörden und ist seitdem inhaftiert.
In den dreizehn Jahren zuvor töteten die Neonazis bundesweit zehn Menschen, davon neun mit Migrationshintergrund. Die Aufklärung der Mordserie wurde von den Landesämtern des Verfassungsschutz immer wieder erschwert und behindert. Nur selten zogen Entscheidungsträger Konsequenzen aus dem Versagen der Behörden und ihrer Angestellten; stattdessen wurde immer wieder versucht, die Öffentlichkeit zu täuschen.
Aus diesem Anlass finden im Anschluss an das bundesweite Aktionswochenende, an dem gestern mit Demonstrationen und Kundgebungen an die Opfer erinnert und gegen die Vertuschung rechter Morde protestiert wurde, auch in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Veranstaltungen statt, mit denen ein deutliches Signal gegen Rassismus und das Versagen staatlicher Institutionen ausgesandt werden soll.
- Greifswald: 5.11. 18 Uhr, Marktplatz
- Rostock: 5.11. 18 Uhr, Universitätsplatz
- Stralsund: 5.11. 18 Uhr, Alter Markt
- Neubrandenburg: 5.11. 18 Uhr, Bahnhofsvorplatz