Das Literaturzentrum Vorpommern wurde gestern für seine Jazz-Reihe mit dem bundesweit vergebenen Spielstättenpreis Rock, Pop, Jazz 2014 geehrt. Kulturstaatsministerin Monika Grütters verlieh die Auszeichnung gestern Abend an insgesamt 31 Clubs und 27 Veranstaltungsreihen.
(Foto: Eric Anders, Marvin Kampermann)
„AUS ÜBERZEUGTER LEIDENSCHAFT GEHEN DIE BETREIBERINNEN DIESER CLUBS OFT BIS AN DIE GRENZE ZUR SELBSTAUSBEUTUNG“
Der Preis „soll die Arbeit und das Engagement dieser kulturellen ‚Ermöglicher‘ stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken“, so Grütters, denn die „kleinen und mittleren Livebühnen sind mit ihren ambitionierten und innovativen Programmen abseits des Mainstreams ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Sie bieten Kulturorte mit Atmosphäre, in denen Musikerinnen und Musiker ihr Publikum finden. Aus überzeugter Leidenschaft für die Sache gehen die Betreiberinnen und Betreiber dieser Clubs oft bis an die Grenze zur Selbstausbeutung.“
Nach eingehender Beratung wählte die neunköpfige, aus Veranstaltern und Musikerinnen bestehende Jury die 58 Preisträger aus über 300 Anträgen aus. Jury-Vorsitzender Prof. Dieter Gorny (Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik) erkennt in diesen Spielstätten elementare Keimzellen von musikkulturellen Entwicklungen mit einer wichtigen Strahlkraft in alle Szenen der Musik hinein: „Der Preis zielt darauf ab, mehr Aufmerksamkeit für jene zu schaffen, die diese besonderen Kulturorte betreiben. Eine nachhaltige Debatte zu deren Unterstützung in den Kommunen können wir nur anstoßen, wenn wir diesen Preis kontinuierlich veranstalten. Eine lebendige Livemusikszene ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor, der viele Menschen interessiert und bindet — vor allem diejenigen, die wir für die Zukunft unserer Städte und unserer Gesellschaft brauchen.“
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Die ausgezeichnete Greifswalder Jazz-Reihe wird seit vielen Jahren von Roland Schulz (Jazz in Greifswald) in Kooperation mit dem Literaturzentrum Vorpommern im Koeppenhaus organisiert. Der Trägerverein des Zentrums freut sich in einer heute veröffentlichten Stellungnahme über den mit 5000 Euro dotierten Spielstättenpreis. Er sei eine wertvolle Anerkennung für zehn Jahre ehrenamtliches Engagement zugunsten Musik abseits des Mainstreams und motiviert für die kommende Spielzeit 2014/2015, in der — dank des Preisgeldes — die finanziellen Randbedingungen für die gastierenden Musiker verbessert werden können. Das nächste Jazz-Konzert dieser Reihe findet am 25. September im Koeppenhaus mit dem deutsch-schwedischen Trio Slavin-Eldh-Lillinger statt.
Der Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz wird aufgrund eines Bundestagsbeschlusses seit 2013 vergeben und mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.