Am Mittwoch wird Gunter Demnig in Greifswald 14 neue Stolpersteine an insgesamt neun Standorten verlegen. Der Berliner Künstler erinnert mit diesen Gedenktafeln seit 1995 an das Schicksal von Menschen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Mittlerweile kann man mehr als 45.000 Steine in 18 europäischen Ländern finden.
(Fleischervorstadt-Blog, 2013)
Die ersten elf Stolpersteine in Greifswald verlegte Demnig 2008. Nachdem mutmaßliche Neonazis diese Gedenksymbole vor knapp zwei Jahre entfernt hatten, wurde im Mai 2013 — nach einer erfolgreichen Crowfunding-Aktion — eine Neuverlegung am Tag des Grundgesetzes durchgeführt, bei der im Rahmen einer ähnlichen Zeremonie 13 Stolpersteine an acht verschiedenen Orten ins Pflaster gelassen wurden. In diesem Jahr wird erstmals ein Stolperstein für eine Greifswalder Protestantin verlegt, die wegen „Rassenschande“ nach Ravensbrück deportiert wurde und sich nach ihrer Entlassung das Leben nahm.
Der Stolpersteinweg ist in mehrere Gedenkveranstaltungen gegliedert, bei denen Vertreter von Kirche, Stadt und Universität mit Wort- und Musikbeiträgen an das Schicksal der Verfolgten erinnern. Er beginnt in der Kapaunenstraße mit der Verlegung des ersten Steins, der dem 1942 in Theresienstadt ermordeten Greifswalder Simon Michels gewidmet ist. Den letzten Stein — er trägt den Namen von Else Wasmund — wird man zukünftig vor der Erich-Böhmke-Straße 32 finden. Nach der Verlegung wird es in Greifswald insgesamt 27 Stolpersteine an 17 unterschiedlichen Orten geben.
Ablauf des Stolpersteinwegs:
13.00 Uhr Kapaunenstraße 14: Simon Michels
13.20 Uhr Lange Straße 22: Else Walter, Helga Walter, Fritz Walter und Helene Weißenberg
13.40 Uhr Lange Straße 68: Dr. Gerhard Mamlok
14.00 Uhr Lange Straße 79: Johanna Joel
14.20 Uhr Markt 13: Hedwig und Hermann Cohn
14.40 Uhr Brüggstraße 49: Georg Heymann
15.00 Uhr Kuhstraße 19: Salo und Eugenie Simon
15.20 Uhr Rosa-Luxemburg-Straße 2: Henriette Meyer
15.40 Uhr Erich-Böhmke-Straße 32: Else Wasmund
Hallo FreundeInnen,
toll das ihr in HGW Stolpersteine verlegen lasst. Ein sehr wichtiger Beitrag der Erinnerungskultur.
Ich habe auch vor in meiner Stadt Stolpersteine zu verlegen. Was mir noch fehlt, sind Quellen zur Recherche. Könnt ihr mir diesbezüglich weiterhelfen?
Solidarische Grüße,
Lisa
Hallo Lisa,
für eine erste Recherche könntest Du hier nachschauen:
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de
oder hier:
http://db.yadvashem.org/names/search.html?language=de
Ansonsten helfen örtliche Stadt- oder Gemeindearchive weiter (Geburts- und Sterberegister, Hausakten, Adressbücher, häufig findet man Geschäftsinserate/-werbung in alten Tageszeitungen etc.). Manche Adressbücher aus den 30iger Jahren sind kostenlos im Internet verfügbar. Man kann sie mit der normalen Suchfunktion eines pdf-viewers auf entsprechende Hinweise und Namen durchforsten.
Beste Grüße,
Ulrich