Greifswald wehrt sich: „Jetzt gibt’s auf die Fresse!“

Mit einer handfesten Drohung kehrte die Gruppe „Greifswald wehrt sich“ heute Nachmittag aus ihrer Versenkung zurück und kündigte auf Facebook körperliche Übergriffe an.

Die unselige Geschichte der Greifswalder Pegida-Metastase FFDG begann am 21. September 2015 mit einer unangemeldeten Demonstration der Gruppe „Greifswald wehrt sich“. Etwa 150 Personen zogen damals durch die Innenstadt, skandierten Parolen wie „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“ und legten damit den Grundstein für eine bis heute andauernde Serie besorgtbürgerlicher Demonstrationen. Die wurden von der alsbald gegründeten, islamfeindlichen Gruppe FFDG — eine Abkürzung des irreführenden Titels „Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit“ — organisiert, angemeldet und durchgeführt.

In den folgenden Wochen riefen FFDG und „Greifswald wehrt sich“ mehrmals zu gemeinsamen Demonstrationen auf. Am 21. Februar kündigte „Greifswald wehrt sich“ an, dass für den kommenden Monat eine „Demo mit den ganzen H…… aus ganz Deutschland“ in der Hansestadt stattfinden würde. Man wolle der Politik in Greifswald zeigen, „was wir hier so auf die Beine stellen können!!!“. Heute erschien ein weiterer Beitrag auf der Facebookseite von „Greifswald wehrt sich“, in dem in verstörender Offenheit zur Gewalt aufgerufen wird. Darin heißt es „Die Jagt beginnt! Heute ab 22 Uhr werden wir euch suchen und wir werden euch finden !“ (Schreibweise im Original). Diese Mitteilung wird von einer martialischen Fantasy-Grafik flankiert, in welcher der waidmännische Appell konkretisiert wird: „Die Zeit des Vergebens ist vorbei. Jetzt gibt’s auf die Fresse!“

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(Screenshot: Facebook „Greifswald wehrt sich“)

Es bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt spekulativ, wie ernst man diese rüde Ankündigung verstehen muss — mit  Vorsicht ist sie in jeder Hinsicht zu genießen. Auch auf die schon seit mehreren Wochen mit schwerem Bedeutungsverlust kämpfende FFDG, die inzwischen deutlich weniger Teilnehmer bei ihren Demonstrationen zählt als noch vor einigen Monaten, werfen solche Drohungen früherer Partner und Weggefährten kein besonders gutes Licht.

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