Mit Bedauern musste ich vergangenen Freitag zur Kenntnis nehmen, dass der Konsumtempel meines Vertrauens nicht mehr ist. Knappe vier Jahre durfte ich dort die vergessenen Produkte — Salz, Brötchen, Milch usw. — nachkaufen. Trotz des exorbitant hohen Preisniveaus war jeder Einkauf dort ein Vergnügen für sich. Man war wer, gewissermaßen Stammkunde.
Man hörte geduldig zu, wenn die Angestellten an der Kasse oder an der Frischetheke die persönlichen Geschichten auspackten. Nun musste diese charmante Einrichtung den Nettos, Aldis, Lidls, Rewes, Pennys, Extras und Edekas weichen. Ein Verlust für jene, denen es um den Erhalt und die Entwicklung einer Stadtteilkultur, resp. eines Stadtteilbewußtseins geht. Schade.
grütze!
Schade, schade. Ich war immer sehr froh über diesen Laden. Erst wird die Ecke mit einem hässlichen Haus bebaut. Dann eine Ampel aufgestellt. Und auf einmal wird nicht mehr aufgemacht.
wieso?
das wieso bezieht sich auf den ersten kommentar.
weil der laden absolut überzogene preise hatte (zumindest als ich da mal war). da geh ich doch zehnmal lieber innen richtigen supermarkt, spar mein geld und scheiß auf den persönlichen kontakt zur kassiererin.
naja, aber wir werden uns kaputt sparen. ich bin der meinung, dass lebensmittel ihren preis haben und das diese discounter mit uns gegen die wand fahren werden. diese discounterpreise sind nur deswegen zu realisieren, weil dort letztlich an der qualität gespart wird. ich meine damit nicht nur die qualität der produkte. die war beim frischemarkt auch nicht so rosig. ich meine vielmehr die qualität des erlebnisses ‚einkaufen‘. hast du schon mal darüber nachgedacht was es bedeutet, wenn sich arbeitnehmer nicht gewerkschaftlich organisieren dürfen? ich empfinde diese entwicklung als walmartisierung unserer gesellschaft. zum glück zieht der sich aus deutschland zurück. aber walmart und metro ist ja auch kein riesenunterschied.