Nachdem das Theater Vorpommern am vergangenen Mittwoch zur Premierenvorschau ins IKUWO lud und Einblicke in die Produktion und Inszenierung des Skandalstückes Zerbombt gewährte, wird morgen Abend im Rubenowsaal die Greifswalder Erstaufführung stattfinden.
Das Stück erzählt von Gewalt im privatesten Bereich. Angesiedelt in einem Bürgerkriegsszenario, begegnen sich in einem Hotelzimmer der krebskranke Journalist Ian (Jan Bernhardt) und seine frühere Geliebte Cate (Elke Zeh). Ihr Suchen nach Nähe bleibt erfolglos und endet damit, dass sie von Ian vergewaltigt wird. Ein Granateinschlag lässt einen verletzen und gewalttätigen Soldaten (Katja Klemt) dazustoßen.
„Wenn Menschen nach verstörenden Erfahrungen immer noch lieben können, dann ist die Liebe die größte Macht.“ (Sarah Kane)
Ungeschminkt und brachial an die Grenzen des Schmerzes
Die Textproben während der Premierenvorschau gaben einen Vorgeschmack auf die Ungeschminktheit und Brachialität von Zerbombt, dessen Autorin Sarah Kane sich mit 28 Jahren das Leben nahm. Konformistisches Provinz(possen)theater? Wohl kaum, viel eher ein morbider Selbsterfahrungstrip für das Publikum. Was kannst du aushalten?
Die Premiere in Greifswald ist bereits ausverkauft, ihr wird sich eine kleine Premierenparty im IKUWO anschließen. Zerbombt wird in den nächsten 10 Wochen noch dreimal in Stralsund (29.4. und 04.05.) und Greifswald (19.05.) aufgeführt werden. Ein frühzeitiger Kauf der Karten ist angeraten.
Ich werd morgen hingehen. Hab aber Angst, dass ich es nicht durchstehe. Na mal sehen. Wie hat mal ein kluger Mensch gesagt: Kunst ist, wenn man es aushalten muss; sonst ist es Kitsch.