In der Ostsee-Zeitung des vergangenen Wochenendes konnte man bestaunen, wie vierzig „Prominente Partei für unsere Stadt ergriffen“ haben und zu Ablichtern des Kampfes für Kreisfreiheit wurden. Gesicht zeigen geht wieder um, aber wessen Antlitz wurde da eigentlich auf die erste Seite gehievt?
Unter den vierzig Kämpen muss man eine Weile suchen, um eine Frau zu finden. Insgesamt gibt es in der Auswahl derer drei; numerisch ausgedrückt liegt ihr Anteil also bei satten 7,5%. Gleichstellungsbeauftragtenherz, was begehrst du mehr als einen Spiegel der hiesigen Verhältnisse?
Die geplante Kreisgebietsreform wird heute in einer Anhörung vor dem Landtag behandelt.
Die Veröffentlichung hat verschiedene Reaktionen provoziert. In Sachen Gleichstellung und Repräsentation gibt es bei den Grünen einen Seitenhieb. Auf dem OZ-Watchblog werden indes Erinnerungen an journalistische Arbeit während der DDR aufgewärmt.
Solche Kritik an einem gemeinsamen Ziel kann ich nicht verstehen…
Die Grünen stört es, dass keine Frau dabei ist um danach dann doch 3 zu erkennen…
Und die OZ hat es sich bestimmt nicht ausgedacht, dass Frauen nunmal eher nicht so häufig wie Männer erfolgreich im Beruf sind…
Wir haben hier eben keine Landesbischöfin, ist das ein Grund den Bischof zu verstecken..? Und unser König ist auch keine Frau… demokratisch gewählt wurde er doch…
Anstatt das Greifswald zusammenhält meckern die Berufsmeckerer wieder rum ohne Alternativen zu liefern…
Bin mal gespannt was eben diese dann sagen wenn sie nach Anklam müssen um nen neuen Ausweis zu beantragen oder ein AUTO zulassen wollen und dafür nen Urlaubstag brauchen…
Im OZ Blog ist der Grund der Kritik ein anderer. Ich würde mich an Jockels Stelle schämen mit obigem Eintrag folgende Worte zu unterstützen. Oder gibt es hier doch Greifswalder die wollen, dass wir aus einer anderen STadt regiert und geführt werden..? WIe wär es mit dem schönen Anklam.
Aus OZ Blog:
„Einmal angesehen davon, dass es schon mehrere Greifswalder Erklärungen gab, zeigt diese nur eines: Wir wollen nichts abgeben. Haben, haben, ichichich. Sonst ist dem Gesülze, mit dem sich die OZ gemein macht, nichts zu entnehmen. Doch, etwas ist noch zu entnehmen: Einige Personen machen sich ernsthafte Sorgen um ihre Posten und Pöstchen.
Um es klarzustellen: Mir ist es egal, ob Greifswald kreisfrei bleibt“
@martin
„Und die OZ hat es sich bestimmt nicht ausgedacht, dass Frauen nunmal eher nicht so häufig wie Männer erfolgreich im Beruf sind…“
Hm, vielleicht ohne es zu wissen, hast du den Kern der Sache doch schon erfasst. Warum ist es denn deiner Meinung nach so, dass Frauen „nunmal eher nicht so häufig wie Männer erfolgreich sind“? Sind Frauen dümmer, haben schlechtere Abschlüsse, können keine Bewerbungen schreiben oder wollen eh immer nur shoppen? Schwanz und Hodensack sind einfach dafür geboren, sich besser durchzusetzen, ne?!
Die Kreisfreiheit Greifswalds wäre mir auch wichtig, vor allem, wenn die Änderung die von dir beschriebenen Problemen nach sich zieht.
Aber irgendwie siehts eher so aus, als wüsste die OZ mal wieder nicht, wie sie ihre Seiten voll kriegen soll und druckt deshalb einfach mal zig Fotos nebeneinander. Aber warum nicht 20 Männer, 20 Frauen? Sie hätten doch auch die Bäckersfrau fragen können, was sie davon hält…
Männer hin, Frauen her; ist tatsächlich nicht mein Thema. Dennoch ein wenig Reklame gefällig?
Es gibt Teil zwei zur Seitenfüllerei der OZ zu lesen:
http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2010/05/billige-ausrede-und-kleiner-vergleich.html
Ich schäme mich nicht. Der für mich wichtige Satz des OZ-Blogs ist:
Darüberhinaus bin ich absolut für die Kreisfreiheit. Ansonsten hat Zorro die eigentliche Frage auf den Punkt gebracht.
martin mal wieder am rumfailen 🙂
@Zorro – Für die Kreisfreiheit bist Du schonmal… Auch stimmst DU mir zu, dass man der OZ keinen Vorwurf machen kann für zu wenige Frauen in Führungspositionen…(damit ist das Thema durch denn darum geht es hier ja nicht)
Dann erklär mir bitte warum weder die Grünen, noch studentische Initiativen,noch ein Blog, noch sonstewer etwas unternommen hat um Protestwellen bei der Bevölkerung zu erzeugen. Ob das eine gute oder schlechte Massnahme ist sei dahingestellt.
Aber es ist etwas greifbares, eine Aktion mit einem Ziel. Einem Ziel was offensichtlich jeder Greifswalder verfolgt. Aus gutem Grund.
Dann macht es hier doch Sinn mal etwas feiner zu formulieren und ein Zusammenhalten zu demonstrieren.
Warum schreibt Jockel nicht : Nur 40 Männer und 3 Frauen stehen in der OZ mit Ihrem Namen für Greifswald. Hier stehen nocheinmal 400 Studentinnen (oder was weiss ich wer) mit Ihrem Namen für Greifswald und veröffentlicht das. Warum?
Weil meckern und kaputtreden heutzutage einfacher ist und moderner erscheint als etwas zu bewegen. Danke Jockel, danke Grün. Schade
(dazu noch ein Kommentar bei Grüns von Frank)
Frank Antwort vom Mai 10th, 2010 22:17:
Lieber Kay,
da man unmöglich 50 000 Greifswalder samt allen Weggezogenen auf die Titelseite bringen kann, muss man wohl eine Auswahl treffen. Und welche wäre da sinnvoller als die gesellschaftliche Elite, die hier – freilich mit Abstrichen – aufgebildert wurde? Und natürlich macht der Geschäftsführer der Braun AG mehr Eindruck auf Landtagsabgeordnete als der “Centermanager” des Möwen-Centers!
Aber mein Anliegen ist es nicht, diese ansonsten induskutabel bekloppte OZ zu verteidigen! Nein, es geht darum, wo sich die Grünen positionieren, und wenn Ihr für einen Großkreis SVP seid, dann schreibt das hier, aber fangt nicht an, gute und gut gemeinte Versuche für ein starkes Greifswald auf für Wähler vollkommen unverständliche Weise zu verunglimpfen. Das ist schwach und überzeugt nicht.
Auf hoffentlich bald ein Bier im Pari grüßt Dich
Frank
Gemeinsames Ziel hin oder her. In meinem Beitrag wird die Kreisfreiheit nicht bewertet, es geht allein um Gleichstellung und Repräsentation. Die Frage, wer die entscheidenen Köpfe dieser Stadt sind, wurde eindrucksvoll und bildreich beantwortet. Und wenn unter vierzig Personen nur drei Frauen sind, ist diese Bevölkerungsgruppe nicht angemessen repräsentiert, fertig!
Weil dafür von mir hier erstens verlangt würde, die angeführten 400 Studentinnen diesbezüglich zu befragen und es zweitens schlicht und ergreifend nicht meine Aufgabe ist, Bürgerinnen zu öffentlich bekennenden Kreisfreiheitsbefürworterinnen zu machen.
Ich komme spielend auf vierzig Stunden ehrenamtliche Arbeit in der Woche und beweise damit Tag für Tag, dass ich nicht nur meckere, sondern auch versuche, etwas zu bewegen. Kritiklos kann so eine Aktion wie „Wir kämpfen für die Kreisfreiheit!“ angesichts der erläuterten Problemlage nicht hingenommen werden.
Ohne (Selbst)Kritik ist Bewegung nicht möglich!