Abriss der Brinke 16/17 hat begonnen

Nach mehrwöchiger Besetzung eines Gebäudeteils wurde die Brinkstraße im November letzten Jahres geräumt; nach den dabei erfolgten Zerstörungs- und Abrissmaßnahmen auf der Rückseite des Objekts verblieb nur noch der Bioladen Sonnenmichel — der nun ebenfalls umgezogen ist — im Ensemble. Heute wurde das Vorderhaus in der Brinkstraße 16/17 dem Erdboden gleichgemacht.

Brinke 16/17 Abriss

Der Grundstücksbesitzer und Bauunternehmer Roman Schmidt plant auf dem Areal den Bau eines Mehrfamilienhauses und will nun so schnell wie möglich damit beginnen; die notwendigen Genehmigungen lägen bereits vor. Der Bagger ließ keinen Zweifel an der Entschlossenheit des Unternehmers, dessen Bauvorhaben sich nicht zuletzt durch die öffentliche Debatte über die Brinke und schließlich durch den Rechtsstreit mit dem letzten Mieter verzögerte.

Es ist abzusehen, dass sich dieser Teil der Brinkstraße verändern wird. „Können Sie bitte zur Seite gehen, sie nehmen mir das Tageslicht“, bat im November eine ältere Dame aus dem Haus gegenüber zwei Teilnehmer der Mahnwache, die anlässlich der Räumung stattgefunden hat. Die Frau wird sich bald wundern, wenn Sie von ihrem Küchentisch auf einen prachtvollen Mehrgeschosser, der im Gegensatz zu den beiden Protestlern vor ihrem Fenster nicht zur Seite treten kann, blicken dürfen wird. Einen Vorgeschmack auf das, was da demnächst auf den Ruinen des für die Greifswalder Vorstadtquartiere typischen Gebäudeensembles entstehen könnte, liefert Schmidts Neubau in der Gützkower Straße 68, der sich seit 2014 eben so unaufdringlich in seine Nachbarschaft einfügt wie schon die Youniq-Kasernen mit den bunten Balkonen in der Brinkstraße. Ach, wo bist du hin, unverstellte Himmelssicht!

abriss brinkstrasse greifswald

Hubert Ende ist am Sonnabend mit seinem Bioladen ausgezogen. Er wird den Sonnenmichel am 16. Februar an einem anderen Standort wiedereröffnen. Die Stammkundschaft wird sich auf einen etwas weiteren Weg einstellen müssen, denn das neue Domizil des Bioladens befindet sich zwischen den beiden Netto-Märkten  in der Anklamer Straße, in unmittelbarer Nähe zu den Kunstwerkstätten.

4 Gedanken zu „Abriss der Brinke 16/17 hat begonnen

  1. Immerhin schön, dass der neue Standort noch halbwegs in der Nähe ist. Schade um das Haus, an dem ich vier Jahre lang jeden Tag auf dem Weg zur Schule vorbeigeradelt bin, damals war im Schaufenster immer handgemachte Werbung für das Theater Greifswald, das Ende der achtziger Jahre noch Bedeutung für die Stadt hatte.

    Oje, das klingt aber wehleidig.

  2. Auch an anderer Stelle in MV droht mehr oder weniger Spektakulär die Abrissbirne:
    http://www.nordkurier.de/mueritz/mueritz-hotel-kommt-weg-mini-nachfolger-fuer-klink-geplant-3012678001.html
    Anders gesagt, Fernando geht wieder um in unserer Nähe. Was mich erschreckt, ist der naive unbedarfte Bericht der Frau Konermann.
    Übrigens, auch in Stralsund hat Fernando mit dem CDU-Bürgermeister Badrow einen neunen Freund gefunden, der ihm offensichtlich jede noch so peinliche Lüge abnimmt (bei Bedarf. selbst auf OZ suchen).

    1. Dann darf an dieser Stelle die Frage erlaubt sein, wann endlich Schönwalde I, Schönwalde II sowie sämtliche Ostseeviertel dem Erdboden gleich gemacht werden.

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