Am Montagabend steht die nächste rechte Demo ins Haus, doch werden die Anhänger von FFDG und „Greifswald wehrt sich“ diesmal mit ihrer Veranstaltung auch etwas Gutes tun, denn das Bündnis „Greifswald für alle“ macht die Rechten zu besonderen Akteuren eines Spendenlaufs.
Seit September gehen in Greifswald „besorgte Bürger“, Rassisten und Neonazis auf die Straße und vergiften mit ihren Umzügen das bemüht weltoffene Klima der Stadt. Am Montag steht die nächste Runde an. Die beiden rechten Gruppen FFDG und „Greifswald wehrt sich“ rufen unter dem Motto „Deutschland unser Vaterland“ ihre Anhänger auf dem Pomeroder Platz (Beimler Str./Anklamer Str.) zusammen. In einem Mobilisierungsvideo wird das Motto des Umzugs mit einigen knackigen Forderungen wie „Für die Zukunft unserer Kinder“, „gegen Kriegstreiberei“, „Bildung statt Gender“, Gegen die Islamisierung Deutschlands“, „Für unsere Kultur“, „Für unsere Werte“ etc. konkretisiert.
Zu erwarten ist die sich seit Wochen wiederholende Umzugsfolklore bemitleidenswerter Gestalten, die wütend durch die Neubaugebiete der Stadt stolzieren und die der Greifswalder Zivilgesellschaft seit Wochen regelmäßig den Montagabend vergällen. Es läuft expliziter Rechtsrock, zum Beispiel die einschlägig bekannte und teilindizierte Band Nordfront. Ähnlichen Formats sind auch Teile der Redebeträge von FFDG-Chef Norbert Kühl (Freie Wähler), der bei der letzten FFDG-Veranstaltung Homosexualität als Hirnkrankheit bezeichnete.
Das Bündnis „Greifswald für alle“, das sich als Reaktion auf die regelmäßigen rechten Demonstrationen gegründet hat, ruft wie gewohnt zu einer Gegenveranstaltung auf. Diese Mahnwache wird um 18 Uhr vor dem DLZ (Geschw-Scholl-Str./ Beimler-Str.) beginnen. Für Kaffee, Live-Musik und ein wärmendes Miteinander ist gesorgt, Transparente, Freundinnen und Begeisterung für ein weltoffenes und tolerantes Greifswald sollten mitgebracht werden.
Am Montag veranstaltet das Bündnis „Greifswald für alle“ allerdings nicht nur die Mahnwache, sondern adaptiert weiterhin ein Konzept aus Wunsiedel und verwandelt den FFDG-Umzug in einen Spendenlauf für die lokale Flüchtlingshilfe. Für jeden angefangenen Kilometer, den die Rechten auf ihrem „Spaziergang“ absolvieren, kündigt das Bündnis an, 100 Euro für die Flüchtlingshilfe zu spenden. Bei einer stationären Kundgebung soll ein Euro pro Teilnehmer und angebrochener Stunde gespendet werden, inklusive der Option, diesen Betrag bei zu geringer Beteiligung „besorgter Bürger“ zu verdoppeln. Die Spenden werden je zur Hälfte an das im Aufbau befindliche Willkommenszentrum und an das IKUWO gehen. Kommt zahlreich und denkt bitte daran, dass taktisch unausgereifte Sitzblockaden dem Profit schaden können!
Fakten: 07.12. | 18 Uhr | DLZ (Beimlerstr./Geschw.-Scholl-Str.)
Klasse, vor allem das Video: Nazis laufen gegen sich selbst.
Spenden für die Flüchtlingshilfe-ich mach´ mich heute auf die Socken und werde versuchen, einige andere mitzubringen.
Danke für den Beitrag.