Die Entwicklungspolitischen Tage gehen in die zweite Woche. Heute Abend wird im Rahmen eines Vortrags der Westsahara-Konflikt behandelt.
UNZÄHLIGE SAHARAUIS VERSCHWANDEN IN MAROKKANISCHE GEFÄNGNISSE
Diese Auseinandersetzung wurzelt in der spanischen Kolonisierung des Gebiets zwischen Marokko und Mauretanien. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts bildete sich dort die sozialistische Befreiungsbewegung Frente Polisario, die sich anfangs gegen die spanische Besatzung erhob und später die Demokratische Arabische Republik Sahara ausrief. Dem schlossen sich jahrzehntelange Auseinandersetzungen mit der marokkanischen Regierung an, in deren Folge bis in die späten neunziger Jahre unzählige saharauische Aktivisten in den Foltergefängnissen des benachbarten Königreichs verschwanden.
Noch heute ist der Großteil des phosphatreichen Gebiets von Marokko besetzt. Die Polisario wird von Algerien unterstützt, was in der Vergangenheit immer wieder zu Spannungen zwischen den beiden nordafrikanischen Staaten führte, die bis zum Austritt Marokkos aus der Organisation für Afrikanische Einheit (dem Vorläufer der Afrikanischen Union) reichten.
PROJEKTGRUPPENZIEL: JUGENDZENTRUM INS FLÜCHTLINGSLAGER
Die aus Berlin stammende Projektgruppe Westsahara, die heute Abend im IKUWO zugegen sein wird, arbeitet daran, dass der ungelöste Westsaharakonflikt nicht in Vergessenheit gerät und ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wird. Sie verwirklichte in Berlin, Straßburg und Ausserd, einem der vier Flüchtlingslager in Algerien, trinationale Jugendbegegnungen und verfolgt das Ziel, ein Jugendzentrum aufzubauen.
Die vollständige Auflistung aller EPO-Veranstaltungen ist im Programmheft (pdf-Dokument, 2,4 MB) der Entwicklungspolitischen Tage zu finden.
Fakten: 14.11. | 20 Uhr | IKUWO | frei