20. Greifswalder Ukrainicum „Beyond War and Peace“

Das diesjährige Ukrainicum der Universität Greifswald und des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs bietet den Teilnehmenden ein zweiwöchiges Programm und steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der dramatischen Geschehnisse in der Ukraine.

Am Montag beginnt zum 20. Mal das Greifswalder Ukrainicum. Die seit 1996 in der Hansestadt stattfindende Sommerschule trägt dieses Jahr den Titel Beyond War and Peace. Conflict, Migration and Civil Society in Contemporary Ukraine und wird in den kommenden zwei Wochen einige hochkarätige Refererierende präsentieren, die zusammen mit den übrigen Teilnehmenden politische und kulturelle Aspekte sowie zivilgesellschaftliche Herausforderungen der aktuellen Veränderungen in der Ukraine diskutieren werden. Zu ihnen zählt zum Beispiel der international renommierte Historiker und Ukrainist Tarik Amar (Columbia University, NYC), der Montagabend zur feierlichen Eröffnung im Wissenschaftskolleg Alfried Krupp einen Vortrag mit dem Titel No Good War: Ukraine and a European Crisis of Meaning halten wird.

ukranicum greifswald 2015 In den darauffolgenden zwei Wochen werden bis zum 22. August weitere öffentliche Vortragsveranstaltungen angeboten, die einem breiten Publikum Einblicke in gegenwärtige wissenschaftliche Debatten rund um die Ukraine ermöglichen sollen. Das Programm wird durch zwei Podiumsdiskussionen ergänzt, die in Kooperation mit dem durch das Institut für Slawistik neu gegründeten Netzwerk zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und Zivilgesellschaft organisiert werden.

Zum diesjährigen Ukrainicum werden 35 Teilnehmende aus 12 verschiedenen Ländern in Greifswald erwartet, darunter Gäste aus China, Italien, Kanada, Polen, Russland, Slowenien und natürlich aus der Ukraine. Neben Studierenden und Doktoranden haben sich auch Experten aus verschiedenen Bereichen für eine Teilnahme entschieden — so sollen sich beispielsweise Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) für die Sommerschule angemeldet haben. Sie erwartet ein zweiwöchiges Programm, das neben den erwähnten Vorträgen aus Sprachkursen und zahlreichen Seminaren besteht.

Deutschlandfunk: Ukrainistik an der Uni Greifswald vor dem Aus?

Der Deutschlandfunk berichtete gestern über die prekäre Lage des Instituts für Slawistik und die drohende Schließung der Ukrainistik an der Universität Greifswald. 

Im Zuge der Umsetzung des Landespersonalkonzepts sind besonders die beiden Fachbereiche der Baltistik und der Ukrainistik existenziell bedroht. Mit einer Jubeldemo protestierten Greifswalder Studierende in der vergangenen Woche gegen die geplanten Kürzungsmaßnahmen und forderten das Land, das Rektorat und den Senat dazu auf, Lösungsmöglichkeiten zum Ausgleich der finanziellen Defizite zu entwickeln, um einerseits eine weitere Verschlechterung der Lehrbedingungen, andererseits die drohende Schließung einzelner Institute abzuwenden.

uni greifswald ukrainistik kuerzung dom(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

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Jubeldemo feiert Sparsamkeit: Bald keine Universitätsstadt mehr!

Die Greifswalder Studierendenschaft plant morgen Nachmittag eine Jubeldemo auf dem Rubenowplatz, um den drohenden Verlust des Beinamens der Hansestadt zu feiern und Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) einen warmen Empfang zu bereiten.

Angesichts der drohenden Schließung mehrerer Institute der Philosophischen Fakultät, gegen die die Studierenden der Greifswalder Universität mit ihrer Jubeldemo protestieren, sei der alte neue Leitspruch, „Lange Tradition. Kurze Wege. Weiter Blick.„, eine Farce — nicht mehr lange, und es würde in der Hansestadt mehr Nettos als Institute geben, heißt es in dem Aufruf, der auch vom AStA unterstützt wird. universitätsstadt greifswald

Musikwissenschaften, Baltistik und Slawistik sind existentiell bedroht

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Dekan Ade: Alexander Wöll wird Präsident an der Viadrina

Der Greifswalder Professor für slawische Sprachen und Literatur, Alexander Wöll, wird neuer Präsident an der Frankfurter Europa-Universität Viadrina. Wie die Hochschulleitung bekannt gab, wurde der 46-jährige Osteuropaexperte gestern auf Vorschlag des Stiftungsrates vom Senat der Viadrina gewählt.

Alexander Wöll

Wöll, der zuvor in Oxford gelehrt hatte, nahm 2008 einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Ost- und Westslawische Philologie an und kam an die Greifswalder Universität. 2010 wurde der Slawist zum Dekan der Philosophischen Fakultät gewählt und zwei Jahre später in seinem Amt bestätigt. Im Februar 2014 kam es zum fakultätsinternen Eklat, nachdem sich Wöll in Ermangelung weiterer Kandidaten für eine dritte Amtszeit zur Wahl stellte, aber mit 12 Gegenstimmen bei nur 10 Ja-Stimmen eine empfindliche Niederlage einstecken musste. Einen Monat später wählte der Fakultätsrat den Historiker Professor Thomas Stamm-Kuhlmann mit 18 Ja- und 2 Nein-Stimmen sowie einer Enthaltung zum neuen Dekan der Philosophischen Fakultät. „Dekan Ade: Alexander Wöll wird Präsident an der Viadrina“ weiterlesen