Studie „Was hilft?“ sucht Probanden

Für die Greifswalder Studie Was hilft? werden Probanden mit Alltagsbeschwerden wie beispielsweise Schlaflosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen gesucht.

Am Lehrstuhl Gesundheit und Prävention wird derzeit eine Studie durchgeführt, für die volljährige Probanden gesucht werden, die unter alltäglichen Beschwerden wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, Energielosigkeit, Konzentrationsschwächen, Kopf- und Gliederschmerzen leiden und sich dadurch eingeschränkt fühlen.

studie was hilft greifswald

Mit der Studie soll keineswegs die Entwicklung eines Supermedikaments gegen die genannten Alltagsbeschwerden vorangetrieben werden, vielmehr geht es darum, zu untersuchen, warum einige Personen mit bestimmten Beschwerden medizinische Hilfe in Anspruch nehmen und andere wiederum nicht. Die Datenerhebung geschieht durch Interviews. Wer in den letzten Wochen die genannten Beschwerden erlebt hat und sich mit seinen Leidensgeschichten an der Studie Was hilft? beteiligen möchte, ist herzlich zu einem ausführlichen Interview eingeladen (03834/863806 / 015752172418 (SMS/WhatsApp) / studie-washilft[ät]uni-greifswald.de). Die Teilnahme an der Studie wird mit einer Aufwandsentschädigung honoriert.

Greifswald ist in MV Hauptstadt der „Kreativen Klasse“

Die Ostsee-Zeitung ließ heute einmal wieder eine dpa-Durchhalteparole im Netz verlauten, die sicher auch Eingang in die morgige Printausgabe finden wird. Der abschwungs- und wirtschaftskrisengebeutelten Seele ist es Balsam – wir sind jetzt nämlich nicht nur Fahrradhauptstadt sondern außerdem die kreativste (kreisfreie) Stadt Mecklenburg-Vorpommerns!

Greifswald kreativste Stadt in MV

Gewonnen hat diese bahnbrechende Erkenntnis das rheinländische Beratungsunternehmen agiplan. Genau genommen wird die Stadt Greifswald weder in der Pressemitteilung des Unternehmens noch in der veröffentlichten Studie auch nur erwähnt. Kein Wunder, denn unter die besten Zwanzig kam die Hansestadt in keiner der durch die drei Indizes Technologie, Talente und Toleranz bestimmten Disziplinen.

Aufbauend auf den Arbeiten des US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Richard Florida sind demnach die wesentlichen Elemente der Wettbewerbsfähigkeit einer Region Technologiekompetenz und die Ausstattung mit Talenten, aber „erst ein tolerantes Milieu, das dem Einzelnen ermöglicht, seine Individualität mitunter abseits des Mainstreams auszuleben, sowie ein internationales Flair, führen dazu, dass eine Stadt ein urbanes Klima entwickelt, das kreative Menschen anzieht.“

Ein lebendiger Eindruck dieser toleranten Atmosphäre ist wahlweise und in regelmäßigen Abständen in den Leserbriefen der Lokalzeitung und in den Pressemitteilungen der Greifswalder CDU-Fraktion erhaschbar.

(Bild: Shutterstock)

Wir alle sind Kreative, irgendwie

Die von Florida sogenannte Kreative Klasse umfasst dabei nicht allein die kultur- und kreativwirtschaftlichen Erwerbstätigen, sondern alle kreativen Tätigkeiten im weitesten Sinn, also zum Beispiel auch Zahn- und Vermessungstechniker, Krankenversicherungsfachleute, Unternehmensberater, Rechtsvollstrecker, Polizeibedienstete, Krankengymnasten und Diätassistenten. Langsam wird die Schwemme der Kreativen nachvollziehbar.

Technologie und Talente ausblendend, soll an dieser Stelle insbesondere auf den Toleranz-Index etwas ausführlicher eingegangen werden. Er setzt sich gleichgewichtet aus dem – mit Daten der Künstlersozialkasse errechneten –  Bohemian-Index (KSKler/Erwerbstätige) und einem Integrationsindex, welcher aus dem Ausländeranteil der Bevölkerung und den Wahlerfolgen rechtsextremer Parteien bei der Europawahl 2009 abgeleitet wurde, zusammen.

In den kreisfreien Städten wurde der Toleranzindex unter Einbezug eines Gay Index erneut berechnet. Dieser fließt zwar gleichberechtigt in die Rechnung ein, hat aber jenseits der geographischen Verteilung männlicher Homosexueller, die im sozialen Netzwerk GayRomeo angemeldet sind, keinerlei Aussagekraft.

Homohölle statt Gay-Community

All die Dinge, die nach Ansicht Floridas die Kreative Klasse zum Herzug beziehungsweise zum Hierbleiben bewegen könnten, sind in Greifswald mehr recht als schlecht – und dabei doch eher verkümmert als kümmerlich –  ausgebildet. Die Kreativen wählen laut Florida ihren Wohnort: „Greifswald ist in MV Hauptstadt der „Kreativen Klasse““ weiterlesen