Greifswald ist weder für seinen entspannten Wohnungsmarkt, noch für den geringen Mietspiegel berühmt. Gerade in der Fleischervorstadt läßt sich die kontinuierliche Zerstörung alter Bausubstanz und die Verschandelungen durch billige und pseudo-moderne Zweckbauten konstatieren.
Das neue Beton-Ungetüm Youniq am Fahrradtunnel Scharnhorststrasse ist die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Wir bauen einfach nicht mehr schön und diese architektonischen Nierensteine stehen in deutlich erkennbarem Kontrast zu den -häufig sogar noch mit Stuck verzierten- Wohnhäusern dieses Viertels.
Wir bauen auch nicht mehr sozial. Die Wohnungen sind für einkommensstarke Singles konzipiert; im Idealfall vor dem überhitzten Wohnungsmarkt fliehende StudentInnen ohne Dach über dem Kopf und mit Geld im Rücken. Die Ein-Zimmer-Wohnung mit Balkon soll 420€ monatlich kosten. Die günstigsten Räumlichkeiten gibt es ab 371€. Youniq hat aber nicht nur ein häßliches Haus gebaut, es trägt zudem auch noch eine in höchstem Maß bedenkliche Unternehmensphilosophie in die Stadt.
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Allein der Name Youniq als semantische Gemengelage aus Schlagwörtern wie you, youth oder unique macht mich schaudern. Und wenn ich mir das Treiben in der Learning Lounge oder der Washing Lounge („mit Waschmaschinen und Trocknern“) vorstelle, muß ich unweigerlich an Monty Pythons Leben des Brian denken:
Brian: […]Ihr seid doch alle Individuen.
Menge: Ja! Wir sind alle Individuen!
Brian: Und ihr seid alle völlig verschieden!
Menge: Ja! Wir sind alle völlig verschieden!
Ich lehne diese Firma, ihre Luxuswohnungen und ihre stylisch-verklärtes Weltbild ganz entschieden ab. Dieser Brutkasten für Karrieristen wird den Wohnungsmarkt weiter anspannen und schädigt nachhaltig das Flair und den kulturhistorischen Wert der Fleischervorstadt.
Ganz abgesehen davon haben sie sich im Vorstellungstext zu Greifswald mächtig widersprochen:
Kleine Seminare und intensiver Kontakt zu den Professoren sind hier die Grundlage für das erfolgreiche Studium der etwa 12.000 Studenten […] So verkünden die rund 60.000 Einwohner der Stadt am Bodden gerne, dass jeder neunte von ihnen Student sei.
Seit wann eine Firma mit Sitz in Stuttgart so genau darüber informiert ist, was wir hier gerne sagen, bleibt ungeklärt. In diesem Sinne: Stay connected!
*Update*
Irgendwie ist der Kommentar verschwunden, der den FAZ-Artikel über Youniq verlinkt hatte. Dort kommt Thomas Landschreiber, Vorstandsvorsitzender der Corestate (die Youniq antreibt), wie folgt zu Wort: „Als Steigerungsrate für die Miete nannte er jährlich 3 Prozent. Durch die Konzeption als Studentenapartments mit Dienstleistungen unterliege das Konzept weder dem Mieterschutz- noch dem Mieterhöhungsgesetz.“
Ich hatte über hisbus vor ein paar Monaten an einer zum Thema studentisches Wohnen teilgenommen und da wurden genau diese Sachen, die hier jetzt eingeführt werden, abgefragt.
Das Thema ist wirklich interessant und eignet sich im Bereich der Stadt-/Siedlungsgeographie eventuell als Thema für eine Diplomarbeit. Mal sehen, wie ich in zwei Jahren darüber denke.
Zitat: „Gerade in der Fleischervorstadt läßt sich die kontinuierliche Zerstörung alter Bausubstanz und die Verschandelungen durch billige und pseudo-moderne Zweckbauten konstatieren.“
So etwas kann nur jemand schreiben, dem die Erinnerung daran, wie die Fleischervorstadt vor 20 Jahren ausgesehen hat, fehlt. Obendrein ist das auch gleich noch ein Schlag ins Gesicht all derer, die ihre Häuser in der Fleischervorstadt mit viel Geld und Eigenleistung liebevoll saniert haben. Irgendwo schrieb ich schon mal was von akademischer Arroganz und bekam ausgerechnet von blog17vier zur Antwort, Greifswald könne „ein wenig intellektuelle arroganz vertragen“. Die Fortsetzung folgt also hier, in gewohnt schulmeisterlicher Form. Aber das Internet ist ja geduldig.
ich wohne (mit 3jähriger unterbrechung) seit 27 jahren in der fleischervorstadt.
wenn du die beiträge zur sanierung der fleischervorstadt liest, wirst du auch gelungene sanierungsbeispiele finden. es geht nicht um die verteufelung von sanierungen als solche, sondern der art der sanierung. und ein fußweg durch die böhmke-, bau- oder burgstrasse wird dir den unterschied zwischen den verschiedenen arten von sanierung vor augen führen.
Mitverantwortlich für die steigenden Mieten sind die Grünen und SPD,
die haben erst alles möglich gemacht.
Da wo das Wohnheim steht, konnte übrigens nichts saniert oder verschandelt (was für ein Wort übrigens!) werden. da standen vorher ein paar abgebrannte Baracken. Und warum der Neubau von Studentenwohnungen dazu beitragen soll, den Wohnungsmarkt anzuspannen, erschließt sich mir auch nicht. Das Mietniveau in Greifswald hängt ja auch damit zusammen, dass das Angebot zu klein ist.
Über Geschmack lässt sich vielleicht streiten, man muss das Haus nicht schön finden, die Firmenphilosphie und -sprache finde ich auch daneben. Aber manchmal finde ich die Beiträge hier — nicht besonders überraschend.
@stefan:
das wort liest man im wochentag in der oz, zumeist wenn es um alte, unsanierte bausubstanz geht.
mit dem grundstück von youniq hast du selbstveständlich völlig recht. dennoch ist dieses gebäude ein krasser ausreisser im verhältnis zu den umliegenden häusern, sowohl was die gebäudehöhe betrifft, als auch die gestaltung der fassade, bzw. die gesamte architektur.
das dieser neubau hier thema werden würde ist in der tat nicht überraschend.
das mietniveau bei youniq (und anderer überteuerten wohnungen) setzt in meinen augen den wohnungsmarkt unter druck, weil maßstäbe und die öffentliche wahrnehmung von mietpreisen verändern. durch den ohnehin schon kleinen wohnungsmarkt sind leute mehr oder weniger gezwungen, auch exorbitante mieten zu zahlen (vgl. auch preußenhof). und die sind dann der lebendige beweis dafür, DASS es geht. und die mieten sinken ja nicht.
@bruno:
kannst du das konkretisieren? klingt vielversprechend…
Die Eigenwerbung:
„Überall in der Stadt besorgt sie Dir die besseren Deals,…“ spricht schon für sich. Wer sind die besseren Dealer, die Eigentümer oder die Mieter?
Wenn die Preise stimmen und sich genug Leute finden lassen, die für eine Ein-Zimmer-Wohnung mit Balkon ca. 420 € zahlen, scheint es den Studenten in Greifswald ja ganz gut zu gehen.
Eigentlich strange, wenn ich im webMoritz einen Artikel über eine mögliche SolarUni-HGW schreibe, dann dort keiner glaubt, dass Studierende sich mit 200 € pro Person an dem Projekt beteiligen könnten, aber hohe Mieten zahlen dann doch einige gerne. Es scheint wirklich genug Studierende zu geben, denen Vaddern und Muddern eine teure Wohnung finanzieren. Whatever, das Gebäude ähnelt doch stark den Platten in meinem Viertel, aber SW II ist für viele ja tabu.
dank bacillus, ähm, baccalaureus artium und turbostudium feat. leistungsdruck zahlen manche eltern ja regelrecht aus panik, horrende geldbeträge, scheint mir, damit die eigene brut auch ja ein einträgliches anstellungsverhältnis bei der bücherverbrennungs-feuerwehr oder sowas bekommt. hätten die youniq-leute humor, würden sie alle zimmer für fahrenheitsche 451 euro vermieten, und ein ebook-lesegerät mit 2jährlicher vertragsbindung als prämie auslosen, haha.
würd mich auch nicht wundern, wenn es in dem youniq-bunker da eine art zapfenstreich gibt, und leute, die später als mensaclubschluss nach hause kommen, geächtet werden – und z.b. in der fancy „washing lounge“ dann weniger schaum auf den starbucksgesponsorten milchkaffee geflanscht kriegen.
@M: Schöner Kommentar, ich fand’s lustig.
Direkt mir gegenüber kann ich auf das große Ungetüm schauen. Wo ich vorher vom Balkon aus einen weiten Blick auf die Gärten erhaschen konnte, ist jetzt das Hauptquartier der Youniq-Sekte im Weg. Den seltsamen Texten auf der Youniq-Homepage zu urteilen, kommt mir das jedenfalls wie eine Sekte vor. Die überhöhte monatliche Gebühr inklusive stylischem Apartment passt ja schonmal.
Die Idee, Studenteapartments zu errichten, ist ja kein falscher Gedanke, wenn der Preis und der Ort stimmen würde. Doch keines von beiden ist zufriedenstellend. Fährt man durch die Gützkower Straße, so sieht man wunderbare und schön sanierte Altbauten. Biegt man dann in die Scharnhorststraße ein, erschlägt einen plötzlich der Betonklops samt riesiger „Youniq“-Schrift. Das ist einfach nicht schön und passt in das Bild inmitten der alten Gebäude nicht hinein.
Fazit: Studentenwohnungen ja, überteuerte und hässliche Yuppie-Bauten nein.
Abgesehen davon, dass ich auch fast auf den Bordstein gebrochen hätte, als ich diesem hässlichen Klotz nach den Ferien gewahr wurde, finde ich die Werbung/ Selbstdarstellung dieser Younic- Nappel auch mehr als gruselig. „Youniq“- Welt? Bessere Deals?“ Was ist das für nen schwäbischer Sektenmüll?
Tja, in Zeiten, in denen man für seine Bildung teuer bezahlen muss (klar, in MV noch nicht), unter Leistungs- und Zeitdruck durch Schmalspur- Studiengänge geschleust wird etc. ist teures, vereinsamtes Wohnen vielleicht nur die logische Konsequenz. Passend die typischen Studenten, die einen auf der Website freundlich aus der stylisch gefliesten Dusche anlächeln.lol!
Ich find, mit dem Bunker hat sich die Stadt ma wieder ein trauriges Denkmal gesetzt (@ Stefan: is doch völlig wurst, ob da vorher Barracken standen oder da ne Garage war oder sonstwas…alles wäre besser als das jetzt!) Zum Glück kann dieses Denkmal auch jeder Ankömmling in Greifswald bei der Einfahrt in den Bahnhof bewundern. „Youniq: willkommen in der Provinz, wo sich die Zonies noch schön von süddeutschen Bauunternehmern verarschen lassen“
*würg*
mh…wirklich witzig. aber die typen sind auch noch ohne ende dreist was ihre mieter angeht (von der wuchermiete mal abgesehen).
der antrag is ne üble selbstentblößung :C wer hat denn bitte auf sowas bock?
aber naja…jetz is wenigstens wieder etwas entspannung im „oberen“ segment des wohnungsmarktes, und wenn bei uns mal wieder ein zimmer frei wird gibt es vielleicht ein oder drei bekloppte reichenkinder weniger die sich vorstellen 😉
bemerkenswert ist an der bewerbung für die wohnung ausserdem, dass ich:
1. meine fachrichtung angeben soll
2. ein original meiner immatrikulatinsbescheinigung einzureichen habe.
stell dir mal vor, du bewirbst dich bei mehreren vergleichbaren wohnungen unterschiedlicher anbieter. ich geb doch nicht die ganzen originale aus der hand.
vielleicht sollte man aber auch noch den aktuellen leerstand nutzen, um einen besichtigungstermin zu vereinbaren. weiss gar nicht, was spannender ist, die learning-, washinglounge, oder der youniq-scout 😀
„Durch die Konzeption als Studentenapartments mit Dienstleistungen unterliege das Konzept weder dem Mieterschutz- noch dem Mieterhöhungsgesetz.“
Im TV-Club, ja jetzt verdamme mich deswegen bitte nicht :-P, hängt von denen auch ein Plakat. Ich glaub da finden sie auch die richtigen Mieter.
„bemerkenswert ist an der bewerbung für die wohnung ausserdem, dass ich:
1. meine fachrichtung angeben soll“
scheint die praxis bei studiwohnheimen zu sein…musste bei der ilg auch angeben. warum auch immer.
ich kann den kommentar mit dem faz-artikel nicht finden, merkwürdig. habe es jetzt nochmal als update an den text gehangen.
http://www.ibs-ost.info/Studenten/Studentenwohnungen.html
Hallo,
ich werde jetzt mit biologie in greifswald angefangen, die einzigen wohnungen die ich im internet sofort( ich komme aus berlin) gefunden hab waren dieses yunique-bauten.
Berlin hat mit die günstigsten Mieten in ganz Deutschland, aber selbst hier bezahlt man für 30 qm in einer relativ zentralen Gegend(nicht die Szene-Bezirke) mindestens(!) 270-300 Euro (wenn man eine Heizung und keinen Ofen will).
Dazu kommen Kosten wie : Strom, z.T. Gas, Wasser;Betriebskosten,Kabel-tv,Internet(gezwungenermaßen als student)…
alle diese Kosten sind bei yunique schon mit drin-die gesamtmiete mit all den aufgezählten zusatzkosten beträgt 365 Euro…
also das sind Kosten, auf die würde man mit einer geringen Miete auch kommen,sofern man alle anedren Nebenkosten miteinbezieht…
das ist also keine abzocke.
ich wurde auch nicht nach meinem studiengang gefragt..
Die wohnungen liegen super zentral..
die wohnungen sind ausgestattet mit EBK (heutzutage in Berlin auch normal), einem bett, ein tisch, stuhl….eingebauter schrank mit spiegel..
aus den 28 qm wurde das beste rausgeholt..als student freut man sich darüber einfach nur..allein das die kosten stabil bleiben und kalkulierbar.
sicherheit ist doch das wichtigste-grade wenn man wenig geld hat.
da ich heute die besichtigung hatte wollte ich das unbedingt kurz klarstellen..
hallo lina,
deiner einschätzung zum mietspiegel in berlin muss ich entschieden widersprechen. der durchschnittliche quadratmeterpreis in den vergangenen jahren dort massiv gestiegen und liegt keineswegs im deutschlandvergleich ganz weit unten.
ich bezahle übrigens eine warmmiete von 325€ für eine ofenbeheizte wohnung (65m²). damit liege ich bei beinahe dreifacher wohnfläche noch bei weitem unter dem youniq-preis, inklusive aller nebenkosten.
die youniq-wohnungen liegen nicht „superzentral“. für dich als berlinerin mögen die entfernung zwar kurz ausfallen, aber in relation zur stadtgröße liegt zumindest der bau in der scharnhorststraße am stadtrand.
du solltest ausserdem wissen, dass die kosten nicht so stabil bleiben werden, wie du annimmst. diese information wurde hier schon verlinkt und ist einem FAZ-interview mit einem firmensprecher entnommen.
ach übrigens, die kopplung der vermietung von wohnraum und dienstleistung entbindet youniq vom klassischen mietrecht.
da du kürzlich besichtigung hattest, wollte ich dir das nur mit auf den weg geben. viel spass in der neuen wohnung!
p.s.: wenn dir dann die 365€ doch zu teuer werden, gerade weil du darauf hinweist, wenig geld zu haben, dann schaue dich doch mal hier um: http://forum.uni-greifswald.de/viewforum.php?f=3&sid=bd739b6a2de49004061bdc224f292b96 hier wirst du sehen, dass du erstens billiger wohnen kannst und zweitens nette menschen kennenlernst.
ich verstehe diesen zynismus nicht..“viel spaß in der wohnung“..
ich glaube nicht dass ich mit biologie zum karrieristen werde..
ich finde die gegend schon zentral, vorallem als ich andere ecken von greifswald sah,die entschieden weiter weg waren(plattenbausiedlung).
die kosten werden im mietvertrag geregelt(und hier gilt das allg. vertragsrecht) ,wenn man den ausführlich gelesen hat..
ich wohne seit ich 16 bin allein (gezwungenermaßen und subventioniert) und habe jede menge besichtigungen hinter mir, die mieten in berlin gehören schon zu den günstigsten im bundesweiten Vergleich.
sollte irgendwas schief laufen gilt auch das 3monatige kündigungsrecht(wenn es vertraglich gereglet ist).
ansonsten bin ich einfach froh dass keine ungeahnten kosten
auf mich zukommen und vielleicht auch ein bisschen gutgläubig,einfach weiol einem das umziehen leicht gemacht wird(auch durch ebk und einbauküche)..
ich finde es sehr dumm zu pauschalisieren und zu urteilen welcher typ mensch dort lebt.
von wegen „nette menschen“ wohnen nur dort und dort..
das ist ja schon fast etwas diskriminierend..
ich hoffe du hast unrecht auch wenn du ziemlich kompetent klingst..
mal sehen..
du wirst einen bestimmten typus studenten häufiger treffen als anderswo, das verspreche ich dir. aber hin oder her, ich wünsche dir alles gute beim ankommen in greifswald. auf das du die stadt genießen lernst und sie vielleicht sogar gestalten wirst. viel glück!
Ich muss schon sagen, dass ich manche Kommentare hier und in anderen Blogbeiträgen schon höchst bedenklich finde. Da möchte man in Greifswald anfangen zu studieren und hat auch schnell eine schöne Wohnung gefunden. Und auf einmal merkt man, dass man schon bevor man auch nur die ersten Möbel aufstellt und sich eingerichtet hat als „Reichenkind“ oder Yuppie abgestempelt wird. Da fühlt man sich ja wahnsinnig willkommen in Greifswald.
Allein was hier in den Blogposts steht, lässt mich schaudern, denn was kann ich denn erst erwarten wenn das Semester angefangen hat? Muss ich meinen Wohnsitz geheim halten, aus Angst es könnte gleich falsch rüber kommen?
Im Ernst: ihr bildet Euch ein Urteil über die Leute die in diese Wohnungen einziehen auf Basis des Marketings einer Firma. Kann man noch pauschalisierender sein? Und wenn in Greifswald schon so viele Studenten leben, die an und für sich weltoffen und tolerant sein sollten, könntet Ihr Eure Angriffe wenn überhaupt nur auf die Firma richten und nicht auch noch auf die Menschen, von denen Ihr gar nichts wisst?
Mit einem Bafög von 400€ – 450€ und Kindergeld kann man sich das Leben dort locker leisten. Ein kleiner Nebenjob sichert auch Sonderausgaben. Man muss nicht reich sein um in diesen Wohnungen zu leben. Durch Eure Agitation hier verschafft ihr uns einen echt tollen Start ins Unileben. Und ich glaube, dass unter 120 Mietern sicherlich ein paar nette dabei sein werden, mit denen ich gut klar komme. Wohingegen in einer WG nur ein Teilnehmer nicht nett sein muss, damit mir die Wohnsituation keinen Spaß mehr macht. Die Argumentation, ich treffe dort weniger (viele) nette Menschen läuft ins leere, denn ich muss dort nur 1 oder 2 kennen lernen, mit denen ich gut auskomme. Ansonsten: Tür zu, Fenster zu. In diesem Massivhausbau mit Wärme- und Schallschutzverglasung hab ich meine Ruhe.
Die Mieter die dort einziehen können auch nichts für das Marketing einer Firma. Mir persönlich ist das piepegal, ich will nur eine Wohnung. Die Firma kommt mit einem Konzept nach Greifswald ohne Greifswald richtig zu kennen, ok. Mag sein. Aber letztlich handelt diese Firma völlig normal: sie versucht die Attraktivität und evtl. auch den Preis der Wohnungen zu steigern indem versucht wird ein Mehrwert zu erzeugen, denn man anderswo evtl. nicht hat. Es ist nichts verwerfliches daran, aus meiner Sicht.
Das Youniq eine solches Gebäude da hin stellen konnte ist auch die Schuld von Greifswald selber. Wenn die Fleischervorstadt einen solch schützenswerten Charme hat, hätte die Stadt Greifswald bei den Bauplänen das monieren können. Hat sie aber nicht. In anderen Gegenden, speziell bei Einfamilienhäusern, gibt es Regelungen dass die Häuser in das Stadtbild passen müssen. Es ist also ein Versäumnis der Stadt Greifswald wenn nun die Fleischervorstadt „verschandelt“ wird.
Wie schon mehrfach erwähnt, mit den Mietern hat das alles nichts zu tun. Und denen tut ihr absolut nichts gutes. Ihr vermiest den Start und schürt Vorurteile.
Vielen Dank.
man du sprichst mir einfach nur aus der seele!
dem ist nichts mehr hinzuzufügen,außer das ich auch schon überlegt hab wie ich meine zukünftige adresse verheimliche/umschreibe, um nicht als Bonze hingestellt zu werden.
hi anno,
vielen dank für deinen ehrlichen beitrag. schnell ein paar worte dazu meinerseits:
1.
ich habe mich in diesem beitrag und in keinem kommentar zu diesem beitrag negativ über die bewohnerInnen youniqs geäussert. aber ich bin gerne bereit es zu tun, damit du recht behältst. ich habe keine negative meinung über diese menschen, weil sie geld haben, sondern weil sie durch ihre einmietung ein system mittragen, dass sukzessiv dieses viertel ruiniert und vor allem den hiesigen mietspiegel.
2.
niemand zwingt dich dazu, über 700 mark (ohne jetzt ostig wirken zu wollen) für ein dach über den kopf auszugeben. obwohl wohnen in hgw teuer ist, solltest du auch für 230€ (460mark…) eine angemessene bleibe finden.
3.
kann ich mir kaum vorstellen, dass der bafög-höchstsatz und das kindergeld reichen werden. wenn ja, dann ist alles gut (aber dann hättest du in meinen augen auch nicht den höchstsatz verdient). wenn nein, musst du zuarbeiten. hier wirst du auf ein weiteres problemfeld stoßen: greifswald bietet grob überschätzt 1500 jobs, von denen etwa ein drittel uni-jobs sind, die du erstmal sowieso nicht kriegen wirst. wir sind hier etwa 12.000 studenten. deshalb erwartet dich ein lohnniveau um die 5€. jetzt rechne dir mal aus, wieviel arbeit du dir sparen würdest, wohntest du in einer wesentlich billigeren wohnung. nebenbei willst du ja noch studieren…
4.
ich heisse hier jeden willkommen, der sich für die stadt entscheidet.
5.
du hast recht, das problem wurde auf der stadt-seite begangen. aber da passiert soviel böses. ein anderer wichtiger teil des problems sind die wohnungssuchenden studenten von ausserhalb, da sie schneller bereit sind, überteuerte wuchermieten zu zahlen und langfristig den mietspiegel hier zerstören.
2001 hab ich noch 90 mark für meine damaligen 10m² gezahlt und die ganze 45m²-wg hat warm nur n appel und n ei gekostet. aber was reg ich mich auf…
wenn du den vertrag noch nicht abgeschlossen hast, dann guck doch mal ins uni-forum nach einer billigeren bleibe, denn die zeit, die du zu ausbeuterischen löhnen vergeudest, die kannst du nutzen um hier anzukommen, dinge kennenzulernen und eventuell dich sogar selbst in die stadt einzubringen.
guten abend.
Also zum einen handelt es sich bei Youniq um 2 Gebäudekomplexe + dem einen der gerade da in der Vulkanstr. ausgebaut wird. Ich hab mir die alle angesehen. Ich glaube nicht, dass ein paar neue Komplexe gleich den Mietspiegel nachhaltig verändern, denn wie du selber so schön sagtest: Greifswald hat sehr viele Studenten. Es ist ja so, dass in Großstädten der Mietspiegel steigt, weil Zugezogene die vor Ort viel Geld verdienen auch eher bereit sind höhere Mieten zu zahlen. Wenn aber ein Großteil davon eher einkommensschwache Studenten sind, kann der Mietspiegel gar nicht so gravierend ansteigen, jedenfalls nicht wegen 2 oder 3 Gebäuden. Mal abgesehen davon steigt ja das Mietangebot durch Neubauten, die Mieten müssten also sinken 😉
Generell würde ich sagen sind sanierte Wohnungen schon mal mehr wert als typische Altbauwohnungen. Wenn ich mir aber anschaue, was für eine Qualität in den Gebäuden steckt, möchte ich meine bisherige Wohnung echt nicht missen und zahle auch gerne was dafür. Es mag vielleicht snobistisch wirken, aber eine EBK mit Mikrowelle und Kühlschrank, Fußbodenheizung, die besagten Fenster und Wände, der viele integrierte Stauraum (der sicher nicht in die m² eingerechnet ist) und die Tatsache, dass ich mir kaum Möbel kaufen muss, macht einfach vieles wett. Wieviel spare ich mir denn damit? Bestimmte Sachen habe ich noch nicht. Ich muss mir das alles nicht kaufen. Willst du mir wirklich weiß machen, das ist alles auch in den anderen Wohnungen in Greifswald mit drin?
Rechnen wir mal die Zusatzkosten raus: Strom bezahl ich momentan ca. 25€ (hab nen Computer der sicher zu viel schluckt). Für DSL Internet zahle ich momentan ca. 25 Euro (habe noch Festnetz abgezogen, aber 25 Euro müsste ich zahlen für DSL Leitung und Provider). Für Heizkosten ist dieses Jahr meine bisherige Miete mal eben um 15 Euro gestiegen, aber das fällt ja in der neuen Miete nicht rein. Es ist aber ein Faktor, den man bei anderen Wohnungen berücksichtigen müsste: Mietsteigerungen durch gestiegene Energiekosten. Also die 50€ spare ich jedenfalls ein, die ich anderswo sicher noch hätte.
Mikrowelle (wirklich praktisch), Kühlschrank (ohne Zweifel sehr praktisch), Bett (ich würde sagen fürs Studium ungemein praktisch), Tische, Stühle und Schränke muss ich alles nicht kaufen. Damit ergibt sich für mich eine Ersparnis von … sagen wir mal 600€. Hat man die Möbel schon, müsste man sie umziehen. Ist also auch teuer. Auf 2 Jahre verteilt ergibt das 25€ pro Monat. Das macht also zusammen mit dem oberen Posten 75€ die man pro Monat nicht noch zusätzlich hat oder die bei einer anderen Wohnung noch dazu kommen. Und dann ist diese andere Wohnung die zur Auswahl steht immer noch nicht Erstbezug nach Sanierung, denn ich kann mir nicht vorstellen dass eine sanierte Altbauwohnung viel günstiger ist als eine Youniq Wohnung abzüglich der Kosten.
Mit den WG Wohnungen ist es doch das selbe: unter dem Link von dir weiter oben ist zum Beispiel ganz oben ein 18m² WG Zimmer für 230 € zu finden. Ok, ist wirklich günstiger, aber auch gleich 10m² kleiner. Das ist äquivalent zu 357€ bei 28m² …
So gesehen liest sich der Unterschied wirklich nicht mehr annähernd so schlimm. Hab ich eigentlich die Fußbodenheizung erwähnt? Ich hatte noch nie eine, aber so was möchte man sicher schnell nicht mehr missen.
Ok, du hast dich vielleicht nicht aktiv gegen die Mieter gerichtet, das waren eher deine Besucher hier, aber deine Kommentare lassen eine gewisse Sichtweise durchblicken, die man interpretieren kann und muss. Du lässt bewusst Sachen ungeklärt im Raum stehen (allein in den Komentaren hier), die eine negative Grundhaltung zum Ausdruck bringen. Von daher trägst auch du heute schon einen Teil dazu bei, wie Leute wie ich wahrgenommen werden … in Zukunft wohlgemerkt, wo ich ja noch nicht mal da bin.
Übrigens finde ich nicht mal dass es ostig wirkt, wenn man auch heute noch Euros in Mark umrechnet. Du versucht nur mit simpler Psychologie deinen Standpunkt zu unterstreichen, weil eine größere Zahl einfach dramatischer wirkt. Das ist ok 😉
Zu deinem 3. Punkt muss ich sagen: ich finds schon traurig dass man heutzutage nur dann Geld verdient hat, wenn man es „gesellschaftskonform“ ausgibt. Was kümmert es andere, wie ich mein Geld ausgebe? Deshalb kann ich bei Äußerungen wie „aber dann hättest du in meinen augen auch nicht den höchstsatz verdient“ wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Ansonsten kann ich dir versichern, kann man auch in Greifswald ganz gut nebenbei jobben. Ich kenne einerseits Menschen die nicht mal da angekommen, bereits Aussichten haben. Ich gehöre nicht dazu aber bei mir verhält es sich anders. Ich habe schon seit Schulzeiten programmiert und in den ersten beiden Semestern meines Studiums (welches ich auch deswegen zugunsten der Infomatik aufgebe) das auch zu einer kleinen Selbstständigkeit ausgebaut. Ich denke das kann ich auch von Greifswald aus was machen kann, Internet sei dank. Wer weiß, vielleicht finden sich im Rahmen des Studiums tolle Ideen, die man nebenbei verwirklichen und somit eine regionale Erfolgsgeschichte schreiben kann. Träumen darf man ja mal.
Vielleicht hast du Recht, vielleicht wird mir das zu teuer. Aber dann kann ich in einem Jahr immer noch raus und mir was anderes suchen. Ich will ja erst mal in Greifswald ankommen, dann kann ich mich auch leichter umschauen. Aber selbst das ist alles mein Problem, nicht das der Gesellschaft.
Vielleicht siehst du das ja ein 😉
anno,
vielen dank für deinen erschöpfend ausführlichen kommentar. ganz kurz, weil ich hier in zeitnot agiere:
„Es ist ja so, dass in Großstädten der Mietspiegel steigt, weil Zugezogene die vor Ort viel Geld verdienen auch eher bereit sind höhere Mieten zu zahlen. Wenn aber ein Großteil davon eher einkommensschwache Studenten sind, kann der Mietspiegel gar nicht so gravierend ansteigen, jedenfalls nicht wegen 2 oder 3 Gebäuden. “
es gibt in hgw einen so heissen wohnunsmarkt, dass den studenten gar keine wahl bleiben wird, als dort einzuziehen. vor einem jahr haben leute sogar in stralsund wohnungen bezogen, die dann zukünftig pendler (ohne pauschale) waren.
deine einschätzung zum mietpreis greift zu kurz und kommt über ein einfaches bwler-1×1 nicht hinaus. es geht neben dem verhältnis von angebot und nachfrage dabei auch um eine moralische frage und um das aufweichen von grenzen.
das mietangebot steigt, aber die bezahlbare wohnfläche sinkt unaufhörlich!
wenn du ein standbein als programmierer hast, freut mich das. du bist dann in der lage, überregional zu arbeiten. ansonsten solltest du hier vom nebenverdienstlichen angebotsmarkt nicht zuviel verlangen.
was deine persönlichen präferenzen in sachen wohn komfort angeht, das ist wirklich deine sache. ich finde es ein bisschen snobbistisch, fußbodenheizung, mikrowelle und ebk als standard anzunehmen, aber das sei jedem selbst überlassen.
deine zahlenspielereien halte ich für ganz schön spekulativ und wenn ich zeit und muße hätte, würde ich jetzt auch eine aufbauen. aber das lasse ich besser.
vergiss bitte auch nicht die jährlichen verteuerungen von 5% auf die youniq-mieten (kannst du im faz-artikel nachlesen, wenn ich mich recht erinnere). meine miete bei der kommunalen wohnungsvermietung ist stabil, seit 8 jahren!).
denen kann man nach einem vor drei tagen erschienen artikel in der ostsee zeitung vorwerfen, das studentische wohnungsmarktproblem zu ignorieren, zumal die stadt haupteigner ist. die setzen nämlich in zukunft ganz auf senioren..
na wie dem auch sei. aufgeschlossene blicke beim bäcker vor der tür muss kein youniqler von mir erwarten. dir wünsche ich dennoch gutes ankommen in der stadt. und wenn du erstmal leute kennengelernt hast, findest du mit sicherheit auch eine bezahlbare wohnung. bezahlbar auch in dem sinne, dass der wert noch an das produkt gekoppelt ist. ich persönlich finde es nämlich eine schweinerei, mehr als 9€/m² warmmiete zu zahlen!
das ist unglaublich,ich lasse mich nicht als „youniqler“ bezeichnen, nur weil ich in einer ganz normalen wohnung wohne.
und wenn du von vorne rein sagst dass du „uns“ mit „keine aufgeschlossenen blicken würdigen wirst“ dann ist das ausgrenzend und diskriminierend!
ist dir das echt nicht bewusst?
„youniqler“?
ich gehöre nicht zu irgendeiner gruppierung und lasse mich dort auch nicht hineinpressen!
das ist echt nicht besser als wenn irgendein Rechter seine vorurteile über weiß ich was äußert und das auch noch in diskriminierendem ,pauschalisierendem verhalten endet!man lernt im kindesalter dass man nicht pauschalisiren darf,immer differenziert betrachten muss!
jetzt mal ganz abgesehen davon dass ich schon mit 10 wusste das man nie „alle über einen kamm scheren darf“!
Schubladendenken ist ein eindeutiges Indiz für einen anscheinend stark
begrenzten Horizont.
Dann viel spaß beim leben deiner vorurteile , nicht besser als rassismus.
einfach abstempeln der leute je nach dem wo sie wohnen-unglaublich!
wir sind alle individuen-dort wohnt noch niemand und du weißt jetzt schon wie du jeden von „uns“ angucken wirst.
obwohl dort noch keiner wohnt und du niemanden kennst-weil du
niemanden kennenlernen WILLST.
Ich würd mich für solche aussagen einfach nur schämen.
da vermiss ich ja jetzt schon die berliner toleranz.
aber gott sei dank werde ich garantiert menschen kennenlernen die mich nach meinem wesen beurteilen und nicht nach meinem schlafplatz.
das geht echt zu weit.
erstens bis du kraft deines wohnortes youniqlerin. so wie jemand anders wvgler ist usw… das ist vorerst eine semantische kategorie.
zweitens ist deine wohnung nicht ganz normaler natur, wie ich in oben stehenden beitrag zu verdeutlichen versucht habe.
drittens wohnen da schon seit mai einige leute. man kann sie auch auf ihren balkonen sehen. ich beziehe mich dabei auf die scharnhorststraße.
viertens wirst du nicht nach deinem schlafplatz von mir bewertet, sondern nach deiner grundsätzlichen entscheidung, solche unternehmen zu unterstützen.
fünftens:
schon mal was von psychologie der entscheidung gehört? wenn ich meine symphatie für jemanden nach einem einzigen merkmal – in unserem fall der art des wohnens – messen soll, dann entscheide ich mich nicht für jemanden, der bei youniq einzieht.
und schliesslich sechstens:
wenn du mich schon unbedingt zitieren musst, dann mache das bitte richtig und verändere nicht meine aussagen!
ach so, noch als punkt sieben zum rassismus:
vielleicht liest du nochmal deine zeilen und danach ne rassismus-definition. ich grenze sicher ein stück weit aus und diskriminiere, aber das schlüsselmerkmal dafür ist nicht zufällig, sondern betrifft eine ganz bewusste entscheidung der ausgegrenzten. in gleicher weise habe ich zum beispiel auch kein verständnis für burschenschafter (witzige parallele, weil die ja auch so oft über wohnungsangebote rekrutiert werden).
was du mit „berliner toleranz“ meinst klingt nur dumpf großstädtisch-sendungsbewusst. ich verbinde etwas anderes damit. gerade in berlin ist der ton im gentrifizierungs-widerstand wesentlich rauer und der aktionismus wesentlich lebendiger.
deinen toleranzbegriff setze ich gleich mit positionslosem desinteresse.
noch zum kennenlernen wollen: ich war sogar zu einer bestandsaufnahme beim großen youniq.bbq, das mit der anschliessenden youniq-party die „partykultur in greifswald revolutionieren“ wollte.
na dann prost!
du gibst sogar zu diskriminierend zu sein.
das ist ja echt erbärmlich wenn sich die leute dafür nicht mehr schämen.
ich bin in berlin aufgewachsen,habe u.a. in kreuzberg gewohnt.
ich glaube dass ich über die hier herrschende toleranz besser urteilen kann.
die natürlich auch nicht zu 100 % vorhanden ist weil es immer leute gibt die so unzufrieden sind mit sich selbst dass sie anderen individuen aufgrund EINES gemeinsamen merkmals zusammenfassen und verurteilen!
nichts anderes tut ein rassist!
da reicht auch EIN EINZIGES merkmal um alle über einen Kamm zu scheren.
du setzt meinen toleranzbegriff gleich mit positionslosem desinteresse?
ja ist klar.
weil ich PRO bin und nicht contra.
du glaubst weil nen paar fremdwörter benutzt hast du automatisch recht.
dabei sind deine inhalte radikal-vereinheitlichend-dabei hast du überhaupt keine ahnung von welchen menschen du sprichst!
oh ok die du hast ein paar menschen auf den balkonen gesehen -und
weiter???
das wars?
du hast keine ahnung wie diese menschen ticken und wofür die sich einsetzen.
das weißt du nicht.
abgesehen davon dass du einfach nicht das recht hast deine vorurteile in diskriminierendem verhalten zu entfalten.
das ist unrecht,und unbeschreibbar dumm.
steht nicht umsonst sogar neuerdings im Grundgesetz!
hier in berlin herrschen auch vorurteile aufgrunde bestimmter erfahrungen zb was bestimmte bezirke betrifft!
doch:
1.trotzdem pauschalisiert ein halbwegs intelligenter mensch nicht
2.gibt es oft zumindest einzel beispiele, wo dann einfach allgemeine schlüsse draus gezogen werden.
Aber hier sind noch nicht mal alle eingezogen!!
du hast keine erfahrungen machen können-und selbst dann hast du kein recht so zu verurteilen!
Aber wer schon von vorne rein sagt er ist nicht aufgeschlossen ist genauso wie der Rechte der sagt:“ er möchte mit ausländern nichts zu tun haben“
oder „er möchte nichts mit schwulen zu tun haben“
Der vater , der der tochter „einen schwarzen freund verbietet“
Der arbeitgeber, der „keine kranken Menschen in seinem Betrieb haben möchte“
der chef , der glaubt „eine frau tauge nichts“
ja und ich ich bin einen „youniklerin“
danke fürs stempel!
also meine verweigerungshaltung bezüglich aufgeschlossener blicke habe ich diskriminierung genannt. ich hoffe, du gestehst mir das recht zu, selber zu entscheiden, wer ein freundlichen blick bekommt und wer nicht. und beim anti-diskiminierungsgesetz geht es um etwas anders.
dein lockerer und vor allem reichlich uninformierter umgang mit dem rassismus-begriff besteht offensichtlich nach wie vor.
(hier gibts hilfe für dich : http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus)
ein berlin-kreuzberger widerstand gegen gentrifizierung endet für gewöhnlich mit brennenden autos und unter druck gesetzen sanierern. ich interessiere mich jetzt nicht außergewöhnlich für die leute, die dort leben. von mir zu erwarten, mit salz und brot von parzelle zu parzelle zu wandeln, ist vielleicht etwas zuviel verlangt.
vielleicht beenden wir die diskussion auch an dieser stelle. die standpunkte wurden formuliert und wir kommen sicher kaum weiter. annos kommentar hat mir im gegensatz zu deinen letzten beiden wegen seiner sachlichkeit und kompetenz gefallen. was dich angeht, fühlt sich vielleicht einfach jemand in seinem stolz verletzt, weil die empfangenden arme dann doch nicht so offen sind. wie dem auch sei, hier kommt nichts mehr bei rum für mich. beschimpfungen wie im letzten posting können mich nur kurzweilig unterhalten und momentan fehlt mir einfach die zeit für eine angemessene auseinandersetzung mit dir hier über dieses thema.
Hui, hier gehts ja ab.
Ich muss meiner Vorposterin zustimmen, das geht hier alles viel zu weit. Wenn ich wegen dem Einzug in eine Art Wohnheim diskriminiert werde, dann ist doch mein Gefühl deswegen dasselbe, als wenn ich wegen einem körperlichen Merkmal diskriminiert werde. Mir ist doch da jede Definition egal, oder soll ich mich damit trösten dass eine Rassismusdefinition nicht zu 100% passt, obwohl ich mich jetzt unwohl fühle? Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch keiner ernsthaften Diskriminierung ausgesetzt gesehen, aber ich kann jetzt schon nachvollziehen, wie sich Betroffene fühlen.
Vielleicht hat man eine andere Sichtweise, wenn man seit einem Viertel-Jahrhundert in der Fleischer-Vorstadt lebt. Vielleicht denkt man dann wirklich: was für ein Schandfleck das doch ist an der Scharnhorststraße. Wie kann man das nur hinbauen?
Aber dass dann noch ein Schritt weiter gegangen wird und gefragt wird: ‚Wie kann man da nur einziehen? Was sind das nur für moralisch verkommene Individuen, dass sie den Charme unserer Stadt systematisch zerstören?‘, das ist nicht mehr nachvollziehbar. Allein das sollte nicht mehr zu steigern sein, aber du hast es geschafft. Du sagst hier offen, du diskriminierst.
Wenn man aber als Zuziehender nach Greifswald kommt und eine Wohnung findet, von der man sogar zu Fuß in die Innenstadt nur 10 – 15 Minuten braucht, und nicht draussen in der Platte wohnen muss, dann ist der erste Eindruck „wow“. Wenn dann die Mieten vergleichbar sind mit dem was man gewohnt ist und womit man seit Jahren gelernt hat zu leben, dann erfüllt einen das nicht mit einem unmoralischen Gefühl. Du scheinst nicht zu verstehen, dass die Studenten die nach Greifswald kommen, nicht deine verklärte Sichtweise auf diese Stadt haben. Woher auch? Wie kannst du also uns vorwerfen, wir würden unmoralisch handeln wenn wir da einziehen, wenn es zum Beispiel für mich nicht verwerflich ist, sondern, im Gegenteil, ich bis vor kurzem noch glücklich über diese Entscheidung war?
In irgendeinem anderen Blogeintrag wurde es angemerkt, wie schade es doch sei, dass alle Studenten nach dem Studium Greifswald den Rücken kehren. Ich könnte da jetzt tausend Argumente finden, aber eines kam mittlerweile dazu: Wenn ich von Menschen wie dir offen diskriminierend in Greifswald willkommen geheißen werde, kann ich mich dann wirklich dauerhaft für die Stadt erwärmen?
Ok, ich warte das mal ab, vielleicht bist du ja nur die unerfreuliche Ausnahme. Denn ich will ja nicht alle Greifswalder über einen Kamm scheren 😉
Mist … jetzt war Jockel schneller, denn mit der Zustimmung für die Vorposterin war Lina gemeint
1.
youniq ist kein wohnheim, denn die haben die funktion, bezahlbaren wohnraum für studenten zur verfügung zu stellen. das tut youniq nicht, im gegenteil.
2.
deine gefühle in allen ehren, aber jemandem rassismus zu unterstellen, der dich aufgrund einer kontroversen konsumentscheidung ablehnt ist problematisch.
3.
deine vergleiche meiner liebesverweigerung für youniqler mit „echter diskriminierung“ relativiert letztere und führt sie ad absurdum.
wie schlimm wurdest du denn diskriminiert? durch einen beitrag auf einem lokalblog mit dem untertitel „polemisch, politisch, positioniert“? durch den beitrag, der die systematik und das konzept eines immobilienkonzerns polemisch attackiert und noch nicht mal seine bewohner?
„Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch keiner ernsthaften Diskriminierung ausgesetzt gesehen, aber ich kann jetzt schon nachvollziehen, wie sich Betroffene fühlen.“
vielleicht solltest ihr wirklich mal ein bisschen diskriminiert werden, damit ihr dieses gefühl kennenlernt und eure worte etwas behutsamer wählt.
„ich grenze sicher ein stück weit aus und diskriminiere, “
hast du geschrieben am 22.august.
und jetzt beziehst du dich auf „aufgeschlossene blicke“-vielleicht solltest du deinen text nochmal lesen.
2.dein hinterweltler – gequatsche wird langsam regelrecht absurd:
GERADE WEIL ICH schon oft diskriminiert wurde (migrantenhintergrund, geschlecht,figur,weitere individuelle merkmale) platzt mir hier der Kragen.
und schon wieder urteilst du über mich:
du denkst zu wissen dass mir das noch nie passiert ist und wünscht es mir.dankeschön.
aber ich weiß zu genüge wie sich das anfühlt und lasse mir sowas garantiert nicht mehr gefallen.
Ich unterstelle keinen rassismus(vielleicht mal richtig lesen!)
rassismus ist eine kategorie, eine richtung wie man diskrimieren kann,wie sexismus,antisemitismus..muss ich das echt erklären ??
(ich habe gesagt dass du nicht besser bist als die rassisten,du hast dir halt NICHT das merkmal rasse ausgesucht)
es wird lediglich das merkmal definiert unter dem die individuen zusammengefasst werden um ihnen dann gleiche verhaltensweisen und charaktereigenschaften zu unterstellen -nur aufgrund eines einzigen merkmals versteht sich(übrigens schon komisch sich ausgerechnet Wikipedia als quelle zu nehmen).
und du hast dir das merkmal: die Firma, eines wohnkomplexes ausgesucht.
fasst alle dort wohnenden parteien als „youniqler“ zusammen.
wenn du die parallele immer noch nicht erkennst (was du mir natürlich nicht weiß machen kannst) dann lass ichs eben.
weil noch weiter kann das niveau nicht herunterschrauben.
Zumal du erst zugibst diskriminierend zu sein,und jetzt so tust…
du glaubst deine tollen phrasen täuschen über deine inhalte hinweg, dabei bringt dir deine wirklich sehr gute rethorik nichts, wenn das was dahinter steckt nur oberflächlicher müll ist.
Du bist oberflächlich(keine beleidigung sondern tatsache) wenn du über leute urteilst ,alle zusammenfasst , abstempelst,weil du vielleicht
eine TEIL davon(!) mal auf nem balkon hast rumstehen sehen?
Noch kein Ton mit ihnen geredet hast(was eh nichts bringt man so voreingenommen ist).
Übringens:
ich bringe kultur in deine stadt,habe eine stelle als tanzlehrerin bei euch in greifswald und bereichere damit das lehrangebot in der (einzigen) tanzschule in greifswald.
Das ist zumindest effektiver und sinnvoller als dein hohles ANTI gequatsche.
das bringt die stadt nicht voran , sondern schürt NUR vorurteile und ausgrenzung gegen UNSCHULDIGE menschen die hier einfach nur in ruhe studieren wollen und mit ihrer anwesenheit/herkunft einfach nur die vielfalt greifswalds erweitern.
Applaus,da hast ja was vollbracht.
@lina:
1.
du bringst etwas durcheinander. ich bezog mich auf annos äußerung:
„Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch keiner ernsthaften Diskriminierung ausgesetzt gesehen, aber ich kann jetzt schon nachvollziehen, wie sich Betroffene fühlen.“
2.
unterscheidet mich vom rassisten, dass die von mir gewählte schlüsselkategorie eine von den betroffenen selbstgewählte ist (im gegensatz zur ethnie). ich kritisiere dabei eine bewusst gefällte konsumentscheidung und messe daran all jene , die bei youniq wohnen.
du verstehst jetzt hoffentlich den unterschied zwischen der ablehnung aufgrund eines selbstgewählten und aufgrund eines fremdbestimmten merkmales!
im bisherigen sprachgebrauch nannte ich die youniqler, was das meines erachtens einigermaßen farbenfroh sprachlich umsetzt.
3.
wikipedia-quellen-gedisse langweilt. ich habe mehrere jahre politikwissenschaften studiert und wollte dir die wichtigsten informationen – verständlich aufbereitet – zugänglich machen.
4.
und nochmal: die leute wurden in dem beitrag gar nicht so furchtbar attackiert, wie du es darstellst. dort ging es um das unternehmen und das konzept. ich habe überhaupt kein bedürfnis da rüber zu gehen und alle mietparteien kennenzulernen. muss ich auch gar nicht. ich urteile die auch nicht pauschal ab, sondern kritisiere nur ihre konsumentscheidung.
5.
vielen dank für deine denkanstöße, die kulturelle vielfalt der stadt durch mehr aktivismus und weniger anti-gequatsche zu bereichern. ich werde mich bemühen 😉
ich glaube du wärst genauso wie ich wenn du in meiner situation stecken würdest.
man wird irgendwann sauer, weil man nicht fassen kann wie einem die vorfreude genommen wird und durch angst ersetzt wird.
Dein einsatzbereitschaft ist echt enorm, aber irgendwie könnte dein energie echt in andere richtungen gelenkt werden, da wo sie sinnvolles schafft und nicht negartive konsequenzen hat und schadet.
klar soooo schlimm war das herziehen über die potenziellen mieter nicht- aber es reicht schon das überhaupt gesagt wird wo man „nette menschen trifft und wo nicht“
und selbst wenn du „NUR“ ihre konsumentscheidung kritisierst, ist das ja anscheindend wichtig genug um jetzt schon zu überlegen in welch voreingenommem verhalten das resultiert.
Ich mein ,der mensch mit seinen unzähligen facetten hat es sicher nicht verdient aufgrund einer konsumentscheidung erst mal mit vorurteilen und missbiligenden blicken konfrontiert zu werden.
ich glaub auch dass ich garnicht so viel erklären brauch.
du weißt ganz genau wovon ich spreche.
wenn du hier in berlin leben würdest und die entscheidung triffst von familie, zwillingschwester, großer liebe, freundeskreis, job etc. wegzugehen-dann hat man weiß gott andere probleme als über die firma der potenziellen wohnung nachzudenken.
zumal: wenn etwas noch wichtiger ist als günstige kosten-dann stabile kosten.
sowie kontakt zu vielen anderen studenten, und ein kurzer weg zur uni und bahnhof.
also ich bitte dich-wenn du diese entscheidung vor dir hast denkst du auch an andere dinge.
Zumal man sich hier von vorne rein ungerecht behandelt fühlt, wenn man selbst die stadt sympathisch findet,eigentlich alles erstmal verdammt positiv wirkt und dann eine einzelne person es schafft durch „labeln“ einem das gefühl gibt mehr als unerwünscht zu sein.
und es ist egal wie krass das ausmaß des abstempelns ist- es geht ums prinzip das zu tun obwohl du die menschen dort nicht kennst.
da ist es völlig egal ob du die leute „nicht aufgeschlossen ansiehst“,ignorierst,beleidigst etc..
ich möchte dass man mir unvoreingenommen gegenübertritt.
mehr nicht.
Viele Grüsse und besucht doch auch mal meine Ferienwohnung