Protestaktion zum bundesweiten Castor-Strecken-Aktionstag in Greifswald *Update*

Ein Gastbeitrag von Katrin Ganswindt

Am 23.10. haben sich in Greifswald rund 130 Menschen an einer Protestaktion gegen Castortransporte und für den sofortigen Atomausstieg beteiligt. Die Aktion war Teil des bundesweiten Castor-Strecken-Aktionstages, mit dem deutschlandweit drei Castor-Transport-Strecken in den Fokus der Proteste gerückt wurden.

Wir bringen euch den Müll vorbei

Mit einer Kundgebung haben rund 130 Menschen in Greifswald für den Stopp der angekündigten Castortransporte und den sofortigen Atomausstieg demonstriert. Am Morgen erfolgte die Aktion: Wir bringen Euch den Müll vorbei. Dabei rollten Mitglieder der grünen Hochschulgruppe und der Bündnisgrünen Atomfässer vom Bahnhof zum Rathaus.

Um 14 Uhr fanden sich zur gemeinsamen Radtour von der Innenstadt zum Ort der Kundgebung etwa 100 Personen ein. So durfte die ganze Fahrbahnseite von den AtomkraftgegnerInnen genutzt werden. Dank diesem Umstand sowie eindeutiger Fahnen, Verkleidungen und musikalischer Begleitung wurde die Aufmerksamkeit von passierenden Menschen geweckt. Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Kundgebung am EWN-Gleis bei Diedrichshagen abgehalten. Es gab Kaffee, Kuchen und Infos rund um den Castor.

Spontanes Probesitzen auf den Schienen

Nach Beendigung der Kundgebung gab es einen kurzen Spaziergang neben den Gleisen. Dabei entschieden sich noch einige Menschen zum spontanen Probesitzen auf den Schienen. Die positive Stimmung konnte auch die Bundespolizei nur kurz trüben. In einer immer noch über 20 Personen starken Gruppe konnte die Rückfahrt angetreten werden. Insgesamt wurde am Wochenende in über 100 Orten entlang der Castorstrecken demonstriert.

Für den Herbst sind Castortransporte nach Gorleben und Lubmin angekündigt, ebenso Atommülltransporte nach Ahaus und sogar Castortransporte aus dem Ahauser Zwischenlager in die russische Wiederaufarbeitungsanlage Majak. All diese Transporte verschleiern das ungelöste Atommüllproblem und gefährden die Bevölkerung an den Transportstrecken. Mit dem Aktionstag sollten die möglichen Transportrouten und der Protest bundesweit sichtbar gemacht werden.

Heißer Herbst 2010

Der bundesweite Castor-Strecken-Aktionstag wird nicht die letzte Protestaktion im heißen Herbst gewesen sein. Am nächsten Sonntag, dem 31. Oktober, wird eine Schiffsdemo von Greifswald nach Lubmin ziehen. Um 14 Uhr wird dort an der Seebrücke das Schiffsspektakel beginnen. Am 6. November findet eine große Castor-Auftaktdemo im wendländischen Dannenberg statt. Auch aus Greifswald werden Busse zu der Demo fahren.

(Foto: Dr. Klaus-Jürgen Lebus, Anti-Atom-Demo, 1992)

Sobald ein Transporttermin für Lubmin feststeht, wird das Datum für die lokale Castor-Auftaktdemo auf dem Markt in Greifswald um 13 Uhr bekannt gegeben. 

*Update* 26.20.

Inzwischen hat Greifswald TV einen Kurzbeitrag zur Demonstration veröffentlicht:

6 Gedanken zu „Protestaktion zum bundesweiten Castor-Strecken-Aktionstag in Greifswald *Update*

  1. Ich habe es mir natürlich nehmen nehmen lassen, das Ereignis aus nächster Nähe zu betrachten. Vom Bahnhof sind – was nicht deinem Bericht zu entnehmen ist – weit weniger als 100 Leute gestartet, ich habe 20-25 gezählt; wenn man die Tonnen mitrechnet =)

    „[…] und gefährden die Bevölkerung an den Transportstrecken.“
    Ja, durch Sitzblockaden und Aktionen der Demonstranten. Würde sich hier auch EIN Mensch zunächst mal mit den sicherheitsrelevanten Eigenschaften des Castors beschäftigen, würde dieser Schwachsinn nicht ständig wieder publiziert werden.

    a) tritt keine Strahlung aus, ich stand 45min neben dem Behälter und das Dosimeter offenbarte eine glatte Null.
    b) werden besagte Konstruktionen hinreichend getestet
    c) sollten wir das ggf. wie unsere russischen Freunde handhaben und im Fall der Fälle „ausversehen“ einen Demonstranten auf der Schiene „übersehen“. Makaber, aber irgendwann muss die Träumerei ja mal ein Ende finden.

    Irgendwelche Fragen?

    Besten Gruß

  2. Hach ja…der gute alte dumme verstrahlte SHAZE…..da haben wir ihn…..Frauenfeind…Aufreisser…….Atomkraftliebhaber….. Huelle seiner Selbst…..schön wie er versucht die Fakten zu präsentieren. Ich kann nur hoffen, das er, wenn er denn mal alt und weise geworden sein möchte, sich nicht in Grund und Boden schämen muss für das was er so ausgöbelt. Im Namen seiner Kinder und Kindeskinder…büdde drückt ein Äuglein zu…..er kann nix dafür….er ist so voller Angst das er haltlos all das nachplappert was immer DAGEGEN ist. Ich kann mir sogar vorstellen, das uns shaze im Familienkreise, wenn er merkt „die sind alle für Atom „:::sogar sich dagegen ausspricht——nur damit er wieder das GEFÜHL hat, ETWAS BESONDERES ZU SEIN……..

  3. @shaze:

    „Würde sich hier auch EIN Mensch zunächst mal mit den sicherheitsrelevanten Eigenschaften des Castors beschäftigen“

    Hi, ich habe mir die Richtlinien des BfS und die Testverfahren von GNS durchgelesen und kenne mich mit Radioaktivität gut aus. Hier ein paar Anmerkungen:

    a) Was für ein Dosimeter hast Du denn benutzt? Plakette oder aktiver Geigerzähler? Die Castoren geben nämlich 0,25mSv/h Neutronenfluss (Oberfläche) ab, nach Deinen 45 min hast Du also 1/14 Deiner jährlichen natürlichen Strahlenbelastung abbekommen. Das ist natürlich recht wenig (’ne viertel Röntgenaufnahme), aber so viel, dass man zumindest nicht drauf schlafen möchte und weitaus mehr als eine glatte Null.

    b) Was ist für Dich hinreichend? Die Richtlinie gibt z.B. eine Fallhöhe von 9m vor, nach der der Strahleneinschluss um weniger als einen Faktor 100 schlechter werden darf. Diese Fallhöhe wird schon bei der Erstverladung überschritten. Tatsächlich sind die Castoren ein Meisterwerk der Ingeneurskunst, aber letztendlich für eine Zwischenlagerung nach Auflagen des BfS für 40 Jahre ausgelegt. 40 Jahre von rund 10.000, die zum Abklingen auf Steinkohleniveau notwendig sind.

    c) Bidde was? Wer seid „ihr“ denn, die das so handhaben wollen? Seh ich das richtig, dass du dazu aufforderst, jemanden zu überfahren?

    Letztendlich geht es bei den Castorblockaden nicht darum, gegen die Castoren zu protestieren, dass sind ja auch nur große warme Gußeisenklötze. Allerdings geht es darum, lästig zu sein und die Transporte so aufwändig zu gestalten, dass die weitere Produktion von Atommüll in Form von Kernenergie unrentabel wird. Angesichts der tausenden Polizeikräfte, die zur Sicherung eines solchen Transportes nötig sind, scheint das ja ganz gut zu klappen.

    Persönlich sehe ich das Problem nicht darin, für unsere Generation den Müll irgendwo zwischenzulagern, sondern dafür zu sorgen, dass keiner in den nächsten 10.000 Jahren drauf kommt, die Lager wieder aufzumachen. Das ist länger, als es unsere Zivilisation gibt, und viel länger, als dass irgendein Schild mit „Vorsicht, ionisierende Strahlung“ verständlich, geschweige denn lesbar wäre. So etwas nennt man gesellschaftliche Verantwortung, da du aber dazu aufrufst, zum Wohle der Atomkraft -der ich im Übrigen gar nicht negativ gegenüber stehe- Menschen zu töten, verstehst du das vielleicht nicht.

    @Florentine: Deine Interpunktion ist ziemlich hart.

  4. An Fräulein Haberkost: Frauenhasser bin ich nicht, ohne sie wäre das Leben/mein Leben nahezu sinnlos. Ich brauche auch nicht das Gefühl etwas Besonderes zu sein, weil ich genügend Eigenschaften besitze die mich auszeichnen.

    An Gamma-Gandalf (habe herzlich gelacht bei dem Namen): zunächst einmal erfreut es mich endlich eine doch schlüssige Argumentation von jemanden zu lesen der nicht hauptberuflich damit zu tun hat. Dennoch muss ich einige deiner Punkte an dieser Stelle widerlegen:

    Zunächst einmal zu deiner Frage, ich habe den Behälter selbst abgefertigt, inklusive Plakette und digitalen Dosimeter, welches auf den μSv genau. Ich kann dir reinen Gewissens versichern, dass am Ende der Session eine glatte Null drauf abzulesen war. Zugegebenermaßen stand ich nicht 1-2m davor, nur wenige Minuten. In einem Umkreis von 50 Metern hat aber KEIN Mitarbeiter Strahlung appliziert, zumal Gamma-Strahlung in diesen Größenordnung auf dieser Distanz kaum noch messbar ist. Ich finde es daher nicht richtig, dass du die Netzgemeinde mit diesen Werten verunsicherst. Ich könnte jetzt Beispiele aufzählen, welche die Bevölkerung viel eher in Punkto Sicherheit gefährdet, am schlimmsten ist sicher ein Flug, ein Besuch beim Röntgen oder Rauchen (Inkorporation, laut einer Studie BIS ZU 14 μSv PRO ZIGARETTE! – auf das Jahr gerechnet kommen da einige Milli’s zusammen).

    Die Richtlinie gibt 9m vor, ausgelegt ist der Castor aber für wesentlich mehr. Ich habe sie nicht konstruiert, habe aber vollstes Vertrauen in diese Behälter.

    Ich gebe mir große Mühe deinen Standpunkt zu verstehen, nachvollziehen; wie bei jedem anderen auch. Diesen Respekt hat jeder verdient. Kritisch stehe ich lediglich diesen halb-kriminellen Aktionen gegenüber, welche die Sicherheit in der Tat gefährden. Angelehnt an deine Ausdrucksweise gehe ich davon aus, dass du clever genug bist um nachvollziehen, dass so ein Castor-Transport erst unrentabel wird wenn er tatsächlich KOMPLETT gestoppt wird, mit mehreren 1000 Aktivisten. In dieser Branche wird so unglaublich viel Geld verdient, dass wirklich einiges dazu gehört etwas zu unternehmen.

    Meinen Vorschlag die Demonstranten zu überrollen soll bitte nicht wörtlich genau genommen werden – wir sind alles Menschen und sollten nicht gegeneinander arbeiten. Leider stelle ich immer wieder fest, dass von der anderen Seite – wie auch aus meinen Reihen – das Verständnis für den Gegenüber fehlt. Atomenergie-Gegner sollten sich (wie du) mit der Technik vertraut machen, und Branchenangehörige wie ich (ja, nun ist es raus..) sollten die Angst der Menschen verstehen. Ich für meinen Teil kann es verstehen, dass beispielsweise eine junge Mami nicht sorgenfrei mit einem Kinderwagen in Lubmin vorbeifährt – WENN sie nicht einwandfrei informiert wurde. Tschernobyl wird ewig das Thema begleiten.

  5. shaze….redet am Thema vorbei…nur um des Redens WILLEN…..hast sicha wat zu sagen…..tust es aber nicht…..um nur zu provozieren….jetzt auch schon höflich und lang und wohl ausgesprochen und doch umsonst…..da kein Konsenz ausser Sülz und Labber…..schadeschadeschadeschadeschade………was willst du wirklich….meine Frage ist…..wieso begreifst du nicht…das es nix macht und nix bringt immer nur aufzumischen…die karre ist im dreck und geht immer weiter runter und in hunderten von jahren ist die erde verseucht wie schon jetzt und es gibt keine aussicht und schuld sind die mächtigen und die die immer nur stillhalten und schweigen…..wann bekennst du dich endlich wirklich ohne rumzusülzen……schlürf rotwein…..rülps……

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