Der Lack ist ab, der Glanz vergangen und für die leerstehende Immobilie in der Brinkstraße hat die letzte Stunde geschlagen.
Das ist irgendwie gemein und Ironie der Geschichte, denn früher schlug hier normalerweise die letzte Stunde sehr spät, und zwar aus den Boxen. Damals, als die Miniaturplatte noch dem als WBS 70 beziehungsweise Elektro-Pröger bekannten Kulturraum Obdach bot, wurde hier regelmäßig die Nacht zum Tag gemacht. Gestört höchstens durch eine Stippvisite von Mira-Besuchern, deren Plaisierkaserne inzwischen allerdings auch verdrängt wurde. Alles geht den Bach runter!
Um die letzten Erinnerungsfetzen zu versammeln, seien an dieser Stelle alle gebeten, eine Inventur der eigenen Bildarchive durchzuführen und dabei Fund- und Schmuckstücke der guten wilden WBS-Zeit einzusenden, die dann zusammengeführt veröffentlicht werden können.
Und um in der allgemeinen Trauerstimmung nochmal kräftig am Tränendrüsenstöpsel zu rütteln, sind in der folgenden Galerie einige Innen- und Außenansichten des nun abgerissenen Hauses versammelt. WBS 70, rest in peace!
Traurig! Da geht – wieder mal – ein Stück Greifswalder Kulturgeschichte. Ein Dreckloch zwar, aber die Stimmung, die dort herrschte, lässt sich kaum in Worte fassen. Ich bin dankbar, dass ich die WBS-Zeit noch miterleben durfte. Was soll mit dem Gelände geschehen? Ein weiterer Discounter? Die sind in der Anklamer Straße ja wirklich rar gesät. Oder noch so ne fancy-Abzock-Mietkaserne? Hauptsache es bringt Kohle!
Haaaaach, da blutet mein Herz. Ich war dabei, bei der allerletzten Party, wo am Ende selbst die zwei Polizisten noch sinnierend an der Feuertonne mit uns standen und uns noch ein paar Minuten des Abschieds gönnten bevor sie sagten „So, jetzt ist aber Schluss“. Das WBS70 war immer rotzig und ranzig aber die Leute herzlich und das Bier billig. Hier lief außerdem Electro und Drum’n’Bass als Greifswald noch fest in der eisernen Indie-Faust gefangen war. Fotos hab ich von den Exzessen leider keine – aber ich würde gerne welche sehen 🙂
Oh man ich werd nie diese geile Zwiebacklampe vergessen, schön wars und irgendwo im verborgenen habe ich auch noch Bilder, ich werde Sie finden!:) und das heißbegehrte bedruckte Taschentuch…. ach ja!
*schnüff* da hat mensch sich sogar in greifswald nen bissel subkultur gefühlt…
…und das bier hat ja ach so gut geschmeckt. wbs rip.
Ja ja die gute alte Zeit. Ich bedaure die jungen Leute die diesen Hauch der Subkultur nicht erleben konnten. Klar es gab vorher ort und nächte und es gibt sie heute. Aber grade das Gefühl an diesem Stück Substadtgeschicht teilgehabt zu haben versüßt die leichte Bitternis in HGW zum alten Eisen zu gehören.
Hilfe, was hat man in dem Laden verstofft…
Aber wann fand denn die letzte Party dort statt..?
Des ist doch jetzt auch schon länger her, oder..?
die legende stirbt nie …und das „heißbegehrte bedruckte taschentuch“ hängt heute noch an meiner pinnwand. reine nostalgie, leider. schön war’s.