„Hallo Wolgast. Das tut einfach nur weh“

rassistische parole wolgast

Das große Gedenken um das zwanzigjährige Jubiläum der Pogrome von Rostock Lichtenhagen ist noch nicht mal vier Wochen her, doch von einer Sensibilisierung staatlicher Institutionen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund oder Flüchtlingen und deren Sicherheitsbedürfnissen ist wenig zu spüren.

„IN WAS FÜR EINEM LAND LEBEN WIR EIGENTLICH?“ (EXTRA 3) 

Eine gestern ausgestrahlte Dokumentation des NDR erregte heute in unterschiedlichen sozialen Netzwerken heftige Reaktionen: Nutzerkommentare wie „Willkommen in Dunkeldeutschland“ oder „ich kotze!“ waren dort gleich mehrfach unter den Verlinkungen des NDR-Beitrags zu lesen, der seine Zuschauer ins vorpommersche Wolgast zu einem Wohnblock führt, in dem seit August 2012 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Nachbarschaft fühlt sich provoziert, nicht zuletzt deswegen, weil einige der Anwohner vorher in diesem Block lebten und wegen der Einrichtung der vorübergehenden Unterkunft umziehen mussten.

rassistische parole wolgast

(Bild: Filmstill)

Aus der Antipathie gegenüber den Flüchtlingen wird kein Hehl gemacht. Eine Anwohnerin begrüßt die rechtsextreme Parole „heute sind wir tolerant … morgen fremd im eigen [sic!] land!!!“, die nachts an das Flüchtlingsheim gesprüht wurde. Ihr ist egal, ob die Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern verfolgt werden und sie pflichtet bei, dass die betroffenen Menschen hier auch verfolgt werden würden. So klingt eine sehr reale Drohung.

RASSISMUS IM RAHMEN DES NORMALEN

Die rassistischen Ressentiments werden durch Gerüchte befeuert, dass den Insassen eine luxuriöse Heimstätte geschaffen worden sei. Es wurde bereits eine Fensterscheibe eingeworfen und auch ein Anwohner ist sich sicher, dass dort auf jeden Fall „etwas passieren“ würde. Die Menschen im Flüchtlingsheim seien „leichte Beute“ — für wen, das führt er nicht aus, aber der rassistischen Mob, der vor gut zwanzig Jahren zum Beispiel in Hoyerswerda oder Rostock Lichtenhagen wütete, ist schnell vor Augen.

Der Wolgaster Bürgermeister wirkt machtlos, der Leiter des Sozialamts Vorpommern Greifswald, Gerd Hamm, ordnet die Vorfälle als im „Rahmen des Normalen“ ein und macht sich verdächtig, das Unübersehbare zu verharmlosen. In was für einem Land leben wir eigentlich?

  • Hetze gegen Flüchtlingsheim (NDR, 18.09.12)

80 Gedanken zu „„Hallo Wolgast. Das tut einfach nur weh“

  1. Das Verhalten der „Nachbarn“ im Film ist unter aller Kanone, keine Frage. Aber ich finde es trotzdem daneben, daraus eine „Dunkeldeutschland“-Episode zu machen. Wie der Beitrag zeigt, sind viele in dem Viertel extrem vom Staat abhaengig, „deutsch sein“ ist alles was sie haben. Und sie glauben, dass ihnen deshalb etwas zusteht, was „anderen“ nicht zusteht. Das Problem ist nicht nur die unglaubliche Fremdenfeindlichkeit, sondern auch die Art und Weise, wie ins Preakariat abgedraengte Menschen Bestaetigung fuer ihre „ich hab ein Recht drauf, weil ich deutsch bin“ Einstellung in der breiteren Politk finden. Dass der Buergermeister bei der Besichtigung extra betont, dass es super-spartanisch ist, spielt genau in diese Ecke. Warum muss man den Nachbarn erklaeren, dass die neuen, Fremden noch weniger vom Staat bekommen als sie selber?

    1. Das halte ich für eine absolut undurchdachte Aussage und völlige Fehleinschätzung der Situation der dort gezeigten betroffenen Menschen. Sie meinen nicht, ein „Vorrecht“ auf Sozialleistungen zu besitzen weil sie DEUTSCH sind, sondern sie meinen es zu bestizen, weil jeder von ihnen irgedwann schon mal in dieses Sozialsystem eingezahlt hat (in Form von Steuern, Arbeitslosenversicherung etc.), sowie weil Freunde und Verwandte von ihnen derzeit in dieses System einzahlen.

      Sie bekommen eine Transferleistung, häufig sogar Versicherungsleistungen (ALG I, Krankengeld, Rente etc.), für die SIE eingezahlt und einen Anspruch erworben haben und sie finden es ungerecht, dass Leute nun aus diesen Töpfen bedient werden, die nie etwas dort hinein gesteckt haben, es nie tun werden (mangels Arbeitserlaubnis) und auch keine Freunde und Verwandte hier haben, die für sie einzahlen.

      Man stelle sich vor, man zahlt jahrelang in eine Versicherung ein, möchte irgendwann einen „Schaden“ reguliert haben und muss vielleicht noch ewigkeiten darum kämpfen, um überhaupt etwas zu bekommen. Dann kommt jemand daher, der keine Versicherungsbeiträge gezahlt hat und der sofort seinen „Schaden“ reguliert bekommt, ganz ohne Papierkram. Er bekommt zwar auch nicht mehr, aber ganz ohne etwas dafür getan zu haben.

      Das geht in diesen Köpfen vor! Diese Doku soll polarisieren für die Quote, gestern abend haben diese Sendung wohl die wenigsten gesehen, aber dank sozialer Medien werden es tausende Klicks allein heute sein, das bedeutet Werbeeinnahmen!

      1. Er bekommt zwar auch nicht mehr, aber ganz ohne etwas dafür getan zu haben.

        Oh Menno…. Und wie reagiere ich am besten darauf? Ich wende mich an die politischen Entscheidungsträgerinnen und formuliere mein Problem und versuche, eine Veränderung zu erwirken. Oder ich mache den Flüchtling dafür verantwortlich, in seiner Heimat verfolgt und anschließend in Deutschland unter den erwähnten Bedingungen untergebracht zu werden. Letzteres ist einfacher und unmittelbarer, mein Unmut trifft aber den falschen Adressaten, oder nicht?

        Diese Doku soll polarisieren für die Quote, gestern abend haben diese Sendung wohl die wenigsten gesehen, aber dank sozialer Medien werden es tausende Klicks allein heute sein, das bedeutet Werbeeinnahmen!

        Es gibt keine Werbung auf der Seite des NDR.

        1. Sie haben die dargestellten Personen doch gesehen, also warum unterstellen Sie denen das Wissen, wie man (bzw. jemand so eloquentes wie Sie) damit adäquat umzugehen hat?!?!

          Die bildungsfernsten des Prekariats, wissen es eben nicht besser und sind vermutlich auch nicht in der Lage dazu die Komplexität aller Zusammenhänge und Strukturen zu überschauen, deswegen ist es für sie einfacher gegen die Auswirkungen als gegen die Ursachen zu sein. Damit trifft es selbstverständlich die falschen, aber anstatt sich hier über andere zu stellen, gegen diese zu hetzen und dabei (trotzdem?!) den Gutmenschen raushängen zulassen, sollten Sie wohl besser dabei helfen dafür zu sorgen, dass die Leute verstehen worum es eigentlich geht und einen Groll gegen die „richtigen“ entwickeln.

          1. Ich unterstelle erstmal jedem Menschen unabhängig von seinem Bildungsniveau das Wissen, dass es falsch ist, andere Menschen zu verfolgen oder anzugreifen.

            Bei Wörtern wie „Gutmensch“ und „hetzen“ ist für mich inzwischen normalerweise eine Diskussion beendet, aber ich gebe gerne nochmal den mahnenden Hinweis, hier auf keinen Fall Täter in der Art zu Opfern zu machen, dass ihre menschenfeindlichen Einstellungen und Handlungen in irgendeiner Form legitimiert werden.

            1. Sie mahnen mich, hier Opfer nicht zu Tätern zu machen, aber sagten bereits vorher, dass die Politik schuld sei und sie sich gegen die falschen echauffieren, haben damit also auch eingestanden, dass die Täter hier ebenfalls nur Opfer sind. Habe ich das richtig zusammengefasst?

              Wenn Sie also bereits eingesehen haben, dass die gezeigten Wolgaster ebenfalls Opfer sind, warum machen Sie sie dann zu Tätern?

              Wenn Sie so feinfühlig auf gewisse Wörter des täglichen Sprachgebrauchs reagieren, dass Sie normalerweise nicht mehr in der Lage sind eine gepflegte Diskussion zu führen, ohne irgendwelche Unterstellungen zu machen oder adäquat auf Argumente zu reagieren, dann haben Sie wohl den falschen Beruf (oder doch nur Hobby?) gewählt.

              Mir scheint dieser Blog hat nicht das Ziel irgendetwas verbessern zu wollen, sondern im Gegenteil Randgruppen und Subkulturen gegeneinander aufzuhetzen, damit Sie weiterhin Bericht erstatten können, denn Sie haben ja Werbung auf ihrer Seite und das nicht zu knapp 😉

              1. Wo sind diese Leute denn Opfer?
                Sie bekommen ihre ALG II Leistungen und damit ist gut, was geht dann denn diese Leute das an, wer da was bekommt.
                Im uebrigen solltest du mal einen Kurs ueber wirtschaftliche Zusammenhaenge besuchen, dann wuesstest du, dass das Problem dort vor ort nicht nur ein lokales ist und somit auch die Wirkursache nicht nur ein lokales.

                Ich finde es ziemlich widerlich wie du versuchst die Leute dort in Wolgast, die sich darueber lustig machen, dass andere Leute verfolgt werden bis in Folter, Hunger und Tod , in Schutz zu nehmen.

                Was du hier versuchst ist einfach mal wirklich die Taeter/Opferrolle umzukehren!
                Und meiner Ansicht nach haben Fluechtlinge die mit Sicherheit nicht alle Freiwillig hier sind sehr wohl einen Anspruch auf ein sauberes Zuhause, ein anrecht auf Schutz und ein Anrecht auf ein leben ohne Angst.

                Und was heiszt denn bitte schoen Groll gegen die richtigen? Die Richtigen gegen die sie vorgehen muessten sind die Leute die Stimmung gegen Asylbewerber machen, Leute die das ganze auf die populistische Ebene fuehren Leute, denen es scheiss egal ist, ob Menschen irgendwo an Grenzen verrecken.

                Was glaubst du wohl wie unserer Wohlstand moeglich ist?
                Du vermagst dich ja sehr schoen elequent aus zu druecken aber scheinst die gleichen Stammtischparolen runter zu leihern wie man sie den oefteren an irgendwelchen CDU Stammtischen hoert.

                1. Wo soll ich da nur anfangen dich zu berichtigen?! Du hast ja mal rein gar nichts von dem verstanden, was ich geschrieben habe!

                  Warum diese Menschen auch Opfer sind, hatten wir ja schon eingehend diskutiert.

                  ALG II bekommen und damit ist gut? Sehr soziale Ansicht, sie bekommen zwar zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel, aber weil sie was bekommen, sollen sie deiner Meinung nach also die Fresse halten (um mich mal nicht so „elequent“ (sic!) auszudrücken)?!

                  Was du widerlich findest bleibt allein Dir überlassen, wenn ich dazu zähle, stört mich das nicht im mindesten. Ich hingegen finde Deine Tatsachenverdreherei extrem widerlich! Ich habe niemanden in Schutz genommen und auch keinen Täter-Opfer-Rollentausch vorgenommen, sondern nur das bereits (von anderen) geschriebene in sachliche und logische Zusammenhänge gebracht, um die Meinungsvielfalt zu erhalten und einseitige Stimmungsmache zu verhindern, Minderheitenschutz nennt man das.

                  Haben die gezeigten Leute kein Anrecht auf eine Saubere Wohnung und z.B. eine neue Badewanne?

                  Ich weiß nicht, ob es irgendjemanden aufgefallen ist, aber es wurden nur Wohn- und Schlafzimmer in dem Bericht gezeigt, dort stehen nun mal selten neue Küchengeräte und Badezimmereinrichtungen, ergo hat der Bericht keinen Gegenbeweis zu den Aussagen der Nachbarn erbracht! Die Leute werden schon wissen, warum sie das sagen, vermutlich haben sie den alten Schrott auf dem Sperrmüll liegen sehen und so auf neue Einrichtung geschlossen…

                  Ich weiß nicht wie Dein Wohlstand möglich ist, aber meiner beruht nicht auf der Aussage, die bekommen doch ALG II, sollen sie doch zufrieden sein. Du sei froh, dass die sich damit zufrieden geben und dich nicht aus deinem Kurs über wirtschaftliche Zusammenhänge holen und zur Arbeit prügeln, so hat das der Mob nämlich in der Vergangenheit getan, wenn Unrecht zu Recht wurde…

              2. Sie mahnen mich, hier Opfer nicht zu Tätern zu machen, aber sagten bereits vorher, dass die Politik schuld sei

                Die Frage ist nur, an was „die Politik“ schuld sei. Ich habe die Umsiedlungspolitik kritisiert, die bestimmte Einstellungen begünstigt. Schuld an rassistischen Ressentiments, Sachbeschädigungen oder Angriffen haben aber in erster Linie diejenigen, die sich so verhalten. „Die Politik“ kann man vielleicht heranziehen, um bestimmte Einstellungen oder Verhalten einzuordnen, von der Schuld befreit das die Verantwortlichen allerdings nicht.

                Was das Wort Gutmensch angeht, so wurden auf diesem Blog in den vergangenen Jahren genügend Diskussionen geführt und ich kann mir kaum vorstellen, von Ihnen etwas substanziell Neues dazu zu erfahren. Ich bin allerdings verwundert, dass dieses Wort zu ihrem „alltäglichen Sprachgebrauch“ gehört und frage mich wie so oft nach dem Gegenteil dieses Wortes. „Schlechtmensch“? Die durften im NDR-Beitrag jawohl zur Genüge zu Wort kommen.

                Viel gespannter bin ich allerdings über ihre Füllung des Begriffs Subkultur. Ich konnte im Bericht keine Subkultur portraitiert sehen, geschweige denn im Artikel oder den Kommentaren Texte lesen, die Subkulturen gegeneinander aufhetzen.

                Wenn Sie mehr über die Idee des Blogs erfahren wollen, gucken Sie doch mal hier (http://blog.17vier.de/projekt-info/). Das empfehle ich Ihnen ausdrücklich, um Sie zukünftig vor enttäuschten Erwartungen zu bewahren.

                1. Woran die Politik schuld ist? Die Finanzierung einiger Transferleistungen, sowie an der fehlenden, für jeden verständlichen Begründung dieser gegenüber seinen Bürgern, sowie an deren Bildungsstand.

                  Unter Subkultur versteht Wikipedia: „Der Begriff der Subkultur („Unterkultur“) ist ein […] Terminus, mit dem eine bestimmte Untergruppe der sozialen Akteure einer Kultur beschrieben wird, die sich im Hinblick auf zentrale Normen deutlich von der „herrschenden“ Kultur abgrenzen.“

                  Die gezeigten Personen als Teil des Wolgaster Prekariats bilden einen nur sehr kleinen Teil (Untergruppe) der dortigen Bevölkerung ab, die sich in ihren Ansichten deutlich von der Norm unterscheiden, also definitionsgemäß eine Subkultur bilden. Insofern Frage ich mich, wie es um Ihre Bildung steht!? Und wie sie so unwissend die hier praktizierte Meinungsmache verantworten können und wollen!!!

                  Ein Gutmensch ist meiner Ansicht nach jemand, der etwas gut meint und seine Handlungen damit rechtfertigt, aber wie wir alle wissen ist gut gemeint, nur das Gegenteil von gut! Das von Ihnen angesprochene Gegenteil davon wäre also besonnen, ehrlich und uneigenützig (man muss auch mal für die gute Sache die Schuld anderer auf sich laden können, auch wenn es einem nie jemand danken wird).

                  Okay die Info, dass dieser Blog polemisch, lobbyistisch und linksextrem positioniert ist, erklärt einiges, dann distanziere ich mich ausdrücklich davon zu dieser extremen Strömung Kontakt gehabt zu haben und es auch nur versucht zu haben, mit Sachargumenten zu punkten. Dann viel spaß noch „unter euch“, haut euch mal schön weiter gegenseitig die Taschen voll!

                2. Ich finde folgende Erläuterung zum Thema Gutmensch zutreffend (wikipedia):

                  „Im Januar 2012 erhielt das Wort als Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den 2. Platz. In der Begründung gab die Jury an, mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“ und kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“

                  Ich sehe den Begriff Gutmensch als Beleidigung und meist ist eine weitere Diskussion darüber wenig erkenntnisreich.

                3. @gesa

                  auch Dir sei Deine Meinung vergönnt, nur trifft diese Beschreibung nicht auf meine Benutzung zu, denn ich gehe sehr wohl auf eure Argumente mit Gegenargumenten ein, sie genießen also sehr wohl mein Ansehen. Ich tue sie nicht pauschal ab und verwende den Begriff somit nicht als Kampfbegriff!

                  Es trifft zu, dass diese Bezeichnung nicht gerade ein Lob darstellt, ich finde da Wikis Definition schon sehr treffend: „die ironische Verkehrung des ausgedrückten Wortsinns „guter Mensch“ in sein Gegenteil, nämlich eine meist abwertend gemeinte Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen, denen ihr Attribut „Gutsein“ oder „Gutseinwollen“ als übertrieben moralisierendes oder naives Verhalten unterstellt wird.“

                  Naiv ist es alle anders denkenden, die mit ihren Argumenten die Diskussion nicht stören, sondern einfach nur alle Seiten der Medallie beleuchten wollen, mit Strohmann Argumenten und pseudo Polemik solange zu nerven, bis sie die Diskussion beenden und dann ernsthaft zu glauben am Ende doch Recht zu haben.

                  So ziemlich alles, was von euch (=alle die sich mit Gutmensch angegriffen fühlen) kommt soll durch Übertreibung und Spott entkräftet werden, es kommt einfach nichts, was Substanz hat. Und was Substanz hat, geht wiederum nicht auf Argumente ein, sondern spricht gewisse bereits genannte Aspekte ab oder ignoriert sie einfach! Es werden einem hier Sachen in den Mund gelegt, die einfach nur krank wären, wenn man sie so denkt, da kann man nur mit dem Kopf schütteln mit was für Ansichten so mancher durch die Welt geht, mit dem Finger auf andere zeigt und selbst ein viel schlechteres Verhalten an den Tag legt als alle die, die er so sehr verachtet.

                  Ihr wollt Fakten zu dem Film? Oder mir mal ein paar schöne Argumente liefern? Dann verratet mir:

                  1. Warum beginnt der Bericht mit nem Sperrmüllhaufen? (Sinnbild für Wolgast? Erster Eindruck=schlecht?)

                  2. Wie kann es sein, dass als das erste rechtsradikale Lied durch den Hof schallt, das Wetter während eines Songs von wolkenlosem Sonnenschein, über regnerisch bedekt bis hin zu heiter bis wolkig wechselt (ab 07:15)? (doch nicht etwa zusammengeschnitten)?

                  3. Wenn die Anwohner aus purem Sozialneid renovierte Bäder, Waschmaschienen usw. erfinden, warum zeigt die Kamera das nicht? Sie waren in der Wohnung und es wäre ein leichtes gewesen die Kamera einmal ins Bad oder die Küche zu schwenken und so den Gegenbeweis zu erbringen!

                  4. bei 09:06 heißt es: „unter Menschen (oder Untermenschen?), die außer ihrem deutschsein nicht mehr viel haben“ Ist das makabere Absicht oder noch ein böser Fehler?

                  5. In der letzten Szene als die Kinder scheinbar zur rechten Musik tanzen, wie können sie so schnell die Positionen wechseln? Ganz einfach: es ist zusammengeschnitten!!! Wo ist der Beweis, dass diese Situation tatsächlich so stattgefunden hat? Klar ist sowas möglich, aber auch tatsächlich so passiert? Auch in Wolgast würde irgendjemand in so einer Szenerie die Polizei verständigen, deswegen ist der Titel dieses Blogbeitrages eine Beleidung von knapp 12000 Wolgastern inkl. der gerade zugezogenen Flüchtlinge!

                4. Lieber Martin,

                  selbstverständlich ist mir meine Meinung vergönnt, dafür wird nicht Ihr Einverständnis benötigt!

                  Von Gutmensch kann mensch sich nicht angegriffen fühlen, es stellt im reflektierten Sprachgebrauch eine Beleidigung dar. Was versprechen Sie sich von der Verwendung dieses Begriffes? Wie steht es mit Begriff deutsches Volk?

                  Der Rest Ihres Kommentars ist mir an einem sonnigen Sonntagmorgen einfach zu lang.

                5. @ gesa

                  „Der Begriff Troll bezeichnet im Netzjargon eine Person, die Kommunikation im Internet fortgesetzt und auf destruktive Weise dadurch behindert, dass sie Beiträge verfasst, die sich auf die Provokation anderer Gesprächsteilnehmer beschränken und keinen sachbezogenen und konstruktiven Beitrag zur Diskussion darstellen.“ (Quelle: Wikipedia)

                  Und, merkste wat?

                  Dein Beitrag war weder konstruktiv noch sachbezogen! Einzige Absicht war es vom Thema abzulenken! Auf Argumente oder konstruktive Fragen eingehen geht nicht bei diesem schönen Wetter? Aber überhaupt antworten das ging? Wenn du nichts zu sagen hast, warum behinderst du dann die Diskussion?

                  PS: Wenn Mensch sich nicht von „Gutmensch“ angegriffen fühlen kann, wie kann „Gutmensch“ dann im reflektierten Sprachgebrauch eine Beleidigung darstellen?

      2. lieber martin,
        das Recht auf Wahrung der universellen Menschenrechte kann man sich nicht erkaufen, wieso deine Interpration von wegen
        „jeder von ihnen irgedwann schon mal in dieses Sozialsystem eingezahlt hat (in Form von Steuern, Arbeitslosenversicherung etc.), sowie weil Freunde und Verwandte von ihnen derzeit in dieses System einzahlen.“ eine fadenscheinige und absolut hohle Argumentation ist.

        Um Dir das noch mal näher zu bringen ein kleines Gleichnis:

        Eine Person springt in höchster Not aus dem 3.Stock eines brennenden Hauses und landet auf einem zufällig Vorrübergehenden. Beide sind schwer verletzt. Wer von beiden hat Schuld?

        … Ich bin gespannt …

        1. Es ist defentiv eine hohle Argumentation, aber Sie haben die tätowierte, vollschlanke Dame auf der Treppe doch gesehen, trauen Sie ihr wirklich mehr zu? Für derartige Betroffene ist dies mehr als logisch und solche urbanen Legenden erzählt man sich nun mal, nicht nur in Wolgast!

          Zu Ihrem unpassenden Gleichnis: Schuld hat selbstverständlich der, der die Not des springenden verursacht hat. Also kommen u.a. auch die beiden schwer verletzten in betracht.

    1. Die Grünen hätten natürlich alles viel besser gemacht… Mit Dir als Bürgermeister wäre natürlich alles anders… Die Wolgaster würden die Asylanten lieben und …

  2. Auch ich stehe dem Beitrag etwas kritisch gegenüber. Was der Bericht verschweigt ist nämlich, dass Wolgast – im Gegensatz zu vielen anderen Kleinstädten und Gemeinden im hiesigen Landkreis – durchaus bemüht ist, etwas gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu unternehmen. Morgen beispielsweise gibt es eine Kinder- und Jugendkonferenz, in der insbesondere auf Themen wie Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Freiräume usw. eingegangen wird. Es gibt (wieder) einen gut besetzten Präventionsrat und in der Verwaltung und lokalen Politik gibt es durchaus fähige und sensibilisierte Personen.
    Darüberhinaus hat die Stadt das Angebot gemacht, die Anwohner in Wolgast Nord könnten sich von der unwürdigen Einrichtung der Unterkünfte selbst überzeugen. Alle sind eingeladen, mal reinzuschauen, wo „die ja alles in den Arsch gesteckt bekommen“ – nur hintragen kann man die Leute nicht. Ist ja auch viel einfacher, in seinem Glauben an die Benachteiligung der armen kleinen Deutschen festzuhalten.

  3. „und sie pflichtet bei, dass die betroffenen Menschen hier auch verfolgt werden würden. So klingt eine sehr reale Drohung.“
    Da legst du der guten Frau aber arg was in den Mund. Sie sagt auf sich oder die Anwohner bezogen: „Dat is mir egal. Wir werden hier och verfolgt.“ – wir.

      1. Das durchstreichen macht diese Desinformation aber immer noch lesbar! Jemand der weder den Bericht gesehen, noch diesen Kommentar gelesen hat, wird dadurch negativ beeinflusst! Wollen Sie dem NDR Konkurrenz machen?

        1. Das Durchstreichen ist meiner Meinung nach die beste und hier auch bewährteste Methode, um Falschaussagen zu markieren. Ein „Update“ ließe das Falsche stehen, eine Gegendarstellung wäre losgelöst vom Beitrag und ein Bearbeiten des Texts würde bedeuten, dass ich hier still und heimlich an den Texten herumschraube, was auch zu weiteren Verstädnisirritationen im Zusammenhang mit den Kommentaren führen würde. Deswegen verwende ich für solche Fälle wie in der Vergangenheit weiterhin das Durchstreichen.

  4. Nebenbei bemerkt: Wozu das ,sic‘ im Zitat? Das „eigen Land“ wird mit Absicht so geschrieben worden sein, um die Metrik zu erhalten. Und wenn man ganz pingelig ist, wurde das Graffito ohnehin nicht korrekt zitiert, denn es ist nicht konsequent in Kleinschrift geschrieben.

    1. Und wenn man noch pingeliger ist, stellt man fest, dass es entweder „eigen‘ Land“ oder – noch schöner – „eig’nen Land“ heißen müsste. Der Apostroph hat bei Elisionen schließlich den Zweck, die Auslassung zu markieren und darf nur weggelassen werden, wenn dadurch keine Ambiguität entsteht.

      1. Und am Ende redet niemand mehr über die Wolgaster Wohnraumpolitik, das Schicksal der Flüchtlinge oderdas rassistische Bedrohungspotenzial, sondern fabuliert über korrekte Zitation und Apostrophierungen.

        @Jockel: Danke fürs die Verbreitung des NDR-Beitrags!

      2. Richtig, der Auslassungs-Apostroph wird gesetzt bei „Wörter[n] mit Auslassungen, die ohne Kennzeichnung schwer lesbar oder missverständlich sind“ (zitiert aus der Amtlichen Interpunktion). Doch erschließt sich mir nicht, warum „eigen“ im zitierten Graffito schwer lesbar oder missverständlich sein sollte. Der Trend entfernt sich wohl vom Gebrauch des Auslassungs-Apostrophs, an den wir heute kaum mehr gewöhnt sind, so dass gerade seine Verwendung die Lesbarkeit für viele erschwert.

  5. Mir erschließt sich nicht, warum ausgerechnet Wolgast dafür auserwählt wurde in einem Problembezirk Asylbewerber aufzunehmen. Herr Hamm spricht sogar davon, dass sich der Standort „mitten im Leben“ befinde – ich sehe nicht nur in dem Film Perspektivlosigkeit und Armut sondern durfte es auch mit eigenen Augen erleben.
    Natürlich wäre es bedeutend sinnvoller, Menschen die Asyl erbeten in einer jungen und (vergleichsweise sehr) toleranten Stadt wie Greifswald aufzunehmen – leider haben wir hier teilweise nicht mal genug Wohnraum, um den Studenten eine günstige Bleibe zu bieten.

    1. Das gezeigte Viertel wurde seit mitte der 90er Jahre größtenteils von Spätaussiedlern mit russischem Migrationshintergrund genutzt, es hat bereits seitdem stetig an Attraktivität für viele, die sich etwas anderes leisten konnten, verloren. Neben Vandalismus und einer steigenden Kriminalitätsrate führte dies zu weiteren Auszügen – ein Teufelskreis.

      Wolgast hat dort also einen massiven Wohnungsleerstand und die Mieten sind sehr günstig. In den letzten Jahren wurden dort bereits viele Wohnblöcke weggerissen (bis 2006). Seitdem es keine Förderung mehr für deren Rückbau gibt, lässt man die Häuser stehen.

      Solange DONG Energy noch in Lubmin bauen wollte (bis Ende 2009), hoffte man in Wolgast diese Wohnungen an deren Arbeitskräfte vermieten zu können, da die Entfernung genauso weit wie nach Greifswald ist, die Mieten aber nur halb so teuer sind, wäre das wohl die bevorzugte Variante gewesen.

      Insbesondere die sich in städtischer Hand befindliche WOWI („Wohnungswirtschaft“, Bürgermeister Stefan Weigler ist dort im Aufsichtsrat und in der Gesellschafterversammlung) hat dort viele Wohnungen in ihrem Besitz. Diesen Block „umzunutzen“ ist also deren Rettung und seit DONGs Absprung (den ja viele begrüßen) die erste gute Gelegenheit für die Stadt die Wohnungen an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

      Außerdem ist Wolgast alles andere als eine rechte Stadt (Indiz dafür: die NPD Wahlergebnisse liegen weit unter denen der Nachbargemeinden)! Selbstverständlich weiß und begrüßt dies der Landkreis und hat deshalb auch allen Grund den Standort als perfekt zu bezeichnen.

      1. Außerdem ist Wolgast alles andere als eine rechte Stadt (Indiz dafür: die NPD Wahlergebnisse liegen weit unter denen der Nachbargemeinden)! Selbstverständlich weiß und begrüßt dies der Landkreis und hat deshalb auch allen Grund den Standort als perfekt zu bezeichnen.

        Was für ein Unfug! Die NPD-Ergebnisse mögen zwar schlechter als in einigen Nachbargemeinen sein, das liegt aber nicht an dem demokratischen Wahlverhalten der Wolgaster Bevölkerung sondern an den hervorragenden NPD-Werten in einigen anderen Gemeinden. Unterm Strich erreicht die NPD in Wolgast Ergebnisse, die großzügig über dem Landesdurchschnitt liegen und das ist nicht erst seit kurzem so!

  6. So langsam geht mir die Sache erheblich gegen den Strich. Allein schon die Überschrift „Hallo Wolgast. Das tut einfach nur weh“…
    Ich bin Wolgasterin und das schon seit neunzehn Jahren. Dieser Beitrag,
    der da von Panorama ausgestrahlt wurde, ist einfach nur eine Frechheit.
    Das sehe nicht nur ich so, das sieht ein Großteil der Stadt so und – wie sich gezeigt hat – noch viele Andere. Zur Information: Das Team arbeitete drei Monate in dieser Stadt und das ist alles, was hier zu finden war? Wohl kaum.
    Selbst unser Bürgermeister hat sich in einem Leserbrief bereits an die
    Redaktion gewendet mit der Forderung nach einer Richtigstellung. Panorama gab ebenfalls eine Stellungnahme ab.
    In dieser wird der Eindruck erweckt, Wolgast Nord befände sich am Rande der Stadt, was so auch nicht stimmt. Wolgast Nord ist keine zehn Schritte vom Rest der Blöcke hier entfernt und mich wundert, dass tat-
    sächlich niemand zu finden war, der mindestens drei vernünftigte Sätze
    am Stück formulieren konnte. Herrlich.
    Vielleicht sollte die Außenwelt mal betrachten, dass hier viele Menschen
    durch Ausländerkriminalität zu leiden hatten und dass die Menschen
    Angst haben, dass sich das wiederholen könnte. Wobei ich hinzufügen
    möchte, dass das noch lange kein Grund ist, seine Wut an den Asylanten
    auszulassen. Fakt ist, es gab hier sehr schlimme Zeiten, in denen man
    sich (egal welcher Herkunft) nicht mehr auf die Straße zu traun wagte.
    Die Zeiten sind lange vorbei und wir haben hier einen relativen Frieden
    erlebt. Durch diesen Schwachsinn, der da berichtet wurde, brodelt es
    hier wieder. Als Mutter und Einwohnerin bedanke ich mich schon mal
    herzlich dafür.
    Erstmal besteht die ganze Stadt hier nicht aus HartzIV-beziehenden
    Suffköppen, die sich nicht genügend Bildung angeeignet haben, um
    sich eine vernünftig formulierte Meinung zu bilden. Dann fande ich
    den Sperrmüll wnderschön, der ein tolles Bild wirft. Dass dieser Sperr-
    müll max. zwei Tage später (immer) entfernt wird, wird nicht mal
    ansatzweise erwähnt. Küche und Bad wurden nicht gezeigt, um (und
    offenbar lag das dem Team nicht so sehr am Herzen) vielleicht die
    Gerüchte zu entkräften. Auf die nach Nazimusik tanzenden Kinder wird
    schön die Kamera draufgehalten, anstatt sofort die Polizei zu alarmieren.
    Und warum? Doch nicht wohl, um Effekthascherei zu betreiben? Ob
    die Musik wirklich gespielt wurde, sei auch mal dahin gestellt.
    Herr Weigler, der keine drei Minuten zu Wort kommt (obwohl mit ihm
    allein sechs Stunden Drehmaterial entstanden sind), wird in das Licht
    eines Ignoranten gestellt.
    Ja ja, wir armen Wolgaster. Zum City-Grill können wir gehen, wo ein
    Bulgare (!!!) arbeitet und uns unser täglich Bier kaufen „wenn das Geld
    mal wieder (!!!) nicht reicht“.
    Schöne Werbung für eine Stadt, die ohne das Einkommen aus dem
    Tourismus gar nicht mehr überleben kann.
    Mir geht es nicht darum, hier Tatsachen zu verschleiern. Sicher haben
    wir hier auch Querköpfe und Idioten, die mit Steinen und Flaschen durch
    die Gegend ziehen, aber es gibt hier genügend Andere, die über diesen
    Horizont hinaus denken und darüber wurde nichts berichtet.
    Die armen Asylanten, die zu Hause mittlerweile sicher schon von dem
    Beitrag gehört oder ihn sogar gesehen haben, trauen sich so schon
    nicht mehr vor die Tür. Wie mögen sich diese jetzt erst fühlen?
    Wenn das Wohl der Asylanten bei diesem Beitrag tatsächlich im Mittel-
    punkt gestanden hätte und nicht nur pure Sensationsgeilheit wäre
    den Asylanten vielleicht auch mal vermittelt worden: „Passt auf, es gibt
    hier schlimme Leute, ABER: Ihr seid nicht allein. Es gibt Leute, die
    euch helfen!“
    Wirklich tolle Arbeit, die das Team vom NDR oder Panorama oder der
    ganze Haufen da geleistet hat.

    1. Hallo Maria,

      es ist sehr interessant die Reaktionen auf Sendungen wie „Panorama“, „Monitor“, „Akte Jahreszahl“ usw. zu sehen. Diese Sendungen erzielen zumeist gute Quoten, weil der Zuschauer auf die häufig öffentlich rechtliche Qualität zählt.

      Dass dem nicht so ist, wird immer erst klar, wenn man selbst in den Blickpunkt gerät und sich ungerecht behandelt fühlt.

      Hättest du Interesse den Beitrag noch genauer (und weniger emotional) zu sezieren?

      1. Zuerst einmal an dieser Stelle ein großes Lob an Maria, die wunderbar und Mitten aus dem Leben die Situation geschildert hat. Vielen Dank dafür, denn die wenigsten trauen oder verirren sich hierher um mal Licht in das Dunkel einiger zu bringen.

        @FBM

        Wie sollte man so etwas weniger emotional rüberbringen? Da hängen unter Umständen Existenzen dran! Wenn eine vom Tourismus lebende Kleinstadt, in einer der ärmsten Regionen Deutschlands, in ein derart schlechtes Licht gerückt wird.

        Wie ich bereits weiter oben geschrieben habe, werden durch solche Desinformation die verschiedensten Gruppierungen gegeneinander aufgebracht, was dann zu Auseinandersetzungen führen kann, aber darüber kann Panorama dann ja auch wieder berichten…

        Für einen 10 Minuten Bericht, der bereits soviel Schaden angerichtet hat und noch anrichten wird, für diesen Müll recherchierten 3 Reporter ganze 3 Monate lang!!! Und das von unseren Gebüren… (oder wie heißt es so schön?) Die Verantwortung dafür übernimmt wieder keiner, wurden ja kaum konkrete Aussagen gemacht, eher Andeutungen und erweckte Eindrücke formten ein Bild beim Zuschauer. Am Ende war ja alles eh nur hören sagen und dann gibt’s ja noch den Informantenschutz usw.. Sorry, ich krieg’s kotzen.

  7. @Maria:
    Der Bericht hieß „Hetzte gegen Flüchtlingsheim“ und nicht „Wolgast, wie es wirklich ist“ oder „Wolgast, Profil einer Stadt“. Es ging darin nicht darum, die Stadt und ihre Bewohnerinnen vorzustellen, sondern darum, die Einrichtung eines Flüchtlingsheims und die Reaktionen darauf, in Ton und Bild festzuhalten.
    Du magst dich jetzt nestbeschmutzt fühlen, weil sich das vermittelte Bild sicher nicht mit dem deinen deckt, aber die Bauschmerzen mit dem Kernthema des Beitrags — das sind die rassistischen Äußerungen der interviewten Anwohner und Anwohnerinnen, das Graffito, die eingeworfene Scheibe und die kolportierten Drohungen — halten sich bei dir offenbar in Grenzen.

    Mich hat weder der Sperrmüllhaufen interessiert (Müll wird hierzulande abgeholt) noch ob in Küchen und Bäder des Heims vielleicht ein anderer Luxusgrad erreicht wird, als in den Mehrpersonenzimmern mit den Metallspinden, sondern dass dort Leute bedroht und angegriffen werden, und dass fremdenfeindliche Äußerungen mit einer hässlichen Normalität in öffentlich-rechtliche Kameras gehupt werden.

    Von der krassen Ausländerkriminialität, unter der Wolgast zu leiden hatte, ist in Greifswald nichts bis wenig angekommen und ich glaube auch nicht, dass diejenigen, die sich in diesem Beitrag äußern, darunter zu leiden hatten, davon betroffen waren oder die Angst teilen, es könne sich wiederholen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man sich in Wolgast „(egal welcher Herkunft) nicht mehr auf die Straße zu traun wagte“. Ich kenne Wolgast als Ort, der früher so ein massives Naziproblem hatte, dass sogar der Bürgermeister von Neonazis am Anbringen seiner Plakate gehindert wurde.
    Wie auch immer, das wichtigste sagtest es ja selbst: nämlich, „dass das noch lange kein Grund ist, seine Wut an den Asylanten auszulassen“.

    Das Hauptproblem scheint in meinen Augen für dich und Martin die Nestbeschmutzung zu sein, ein Verteidigungsreflex, den auch schon einige Anklamer Bürgerinnen und Bürger an den Tag legten, als es um die Dokumentation „Showdown in Anklam“ oder einen Anklam-Text von Moritz von Uslar ging.

    Ich hätte mir gewünscht, dass die deutlichen Verurteilungen in deinem Kommentar nicht in erster Linie an Panorama adressiert sind, sondern an diejenigen, die die abgelichteten Parolen an die Wand geschrieben haben, die Flüchtlinge bedrohen und angreifen oder vor laufenden Kameras ihrer Fremdenfeindlichkeit freien Lauf lassen. Das sind nämlich diejenigen, die das Image deiner Stadt nachhaltig schädigen, nicht (nur) die Medien, die darüber berichten.

    P.S.: Was den Titel des Fleischervorstadt-Blog-Beitrags angeht, es handelt sich hierbei um die verschriftlichte Reaktion einer Greifswalderin nach dem Sehen der Panorama-Sendung.

  8. wow, jockel, woher du die geduld nimmst dich auf sone lange diskussion mit querfrontmartin einzulassen…
    was ich an dem film so krass finde, ist, dass ich nicht glaube dass das ein wolgast-spezifisches phänomen ist. ich glaube, in jeder beliebigen ländlichen kleinstadt (mal abgesehen von so ausnahmen wie greifswald, und selbst hier ist es imho nur erträglich und nicht richtig gut) könnte man die gleichen erlebnisse machen. hab letztens ne doku gesehn, wo die reporterin sich mal selbst für nen monat im flüchtlingsheim mit einquartiert hat…die war danach schon völlig fertig, und die leute wohnen teilweise jahrelang so wenn sie hier ankommen. zwischendurch durften dann auch mal die bürger (ich bin mir ziemlich sicher dass das ganze im westen war) zu wort kommen und die ergingen sich dann in ausführungen darüber, dass die ausländer ja nich in unser system passen würden usw. vielleicht ändert sich da ja mal irgendwann was dran wenn das thema genug öffentlichkeit bekommt…

    1. @ looongcat

      Vier armseelige Versuche die Fakten zu verdrehen nennst du also lange Diskussion?

      Ich nehme mal an, die Bezeichnung „Querfrontmartin“ galt mir, dazu kann ich nur sagen: Das ist ja wohl das Allerletzte, mir Vergleiche zu Menschenverachtenden Regimen und Relativierungen vorzuwerfen! Aber schön demaskiert hast du Dich dadurch 😉

      Aber man greift ja nur den an, der den Ball hat…

        1. Gefasel bedeutet: Wortbeitrag der sich kaum oder nicht auf Fakten, Wissen oder Gedankengänge stützt.

          Welcher meiner Beiträge erfüllt deiner Meinung nach diese Definition? Wenn irgendwas nicht ganz klar wurde, werde ich gerne versuchen, es auch Dir verständlich mitzuteilen.

          Ganz im Gegenteil, auf meine Argumentationen und berechtigten Fragen kommen leider keinerlei Antworten, sondern ausschließlich „Gefasel“, vermutlich hast du einfach auf den falschen Beitrag reagiert… ansonsten wär dein erneuter Angriff einfach nur verdammt dumm und asozial!

          1. ha…okay, fakten und wissen fehlen bei dir (dafür gibts reichlich behauptungen), aber mit den gedankengängen (was auch immer mensch jetz dafür halten mag) haste dich ja noch mal so gerade rausgewieselt.
            übrigens, die oder der qualifiziert deutschsprechende (kann ja sein dass du dich gerne dazu zählen würdest) darf sich seine wortbedeutungen nicht selber definieren sondern greift auf ein weitverbreitetes standardwerk zurück, zb http://www.duden.de/rechtschreibung/Gefasel
            und wenn da unsinnig steht, bin ich der meinung deine beiträge qualifizieren sich alle für die bezeichnung gefasel.
            ich antworte dir jetz übrigens nur, weil du mich asozial genannt hast, denn wenn leute wie du mich asozial nennen, glaub ich, hab ich nich allzuviel falsch gemacht mit meinen posts 😀

            1. Lies meine Posts und nenne mir nur eine Sache wo Fakten und/oder Wissen Fehlen. Ich hatte bereits angeboten für die etwas bildungsferneren einiges näher zu erläutern oder weitere Fakten/Beweise nachzureichen, dieses Angebot steht noch!

              Ich definiere mir meine Begriffe im Übrigen nicht selber, im Zweifelsfall deckt sich meine Definition mit Wikipedia oder Wiktonary.

              Wenn du nicht allzu viel falsch gemacht hast um dich als asozial zu erkennen zugeben, nehme ich an, dass du es auch bist – meinen herzlichen Glückwunsch! Ich hatte dir eigentlich die Wahl gelassen, ob du nicht vielleicht einfach dem falschen, das falsche geschrieben hast, aber du hast dich nun mal entschieden.

              PS: es kam noch von niemandem hier irgendetwas, das meine Aussagen entkräftet oder wenigstens das Zeug für berechtigte Zweifel gehabt hätte! „Reichlich Behauptungen“ kamen ja auch diesmal wieder nur von dir…

              1. Fakten und Wissen fehlten Ihnen zum Beispiel, als Sie behaupteten hast, die Panorama-Sendung brächte Werbeeinnahmen auf der werbefreien NDR-Seite.

                Dann ging es mit dem Minderheitenschutz weiter, das war ja eigentlich schon unterträglich, weil Sie wegwischen wollten, dass hier Teile der Wolgaster Bevölkerung rassistische Drohungen ausgesprochen hat und eine fremdenfeindliche Parole ans Heim sprühte. Hätten Sie an dieser Stelle bloß mal in die Wikipedia geguckt, die laut Ihrer Auskunft Ihr Wissen absichern soll (http://de.wikipedia.org/wiki/Minderheitenschutz).

                Als Sie begannen, über Subkulturen zu fabulieren, sind Sie dann wieder über offensichtliche Wissenslücken gestolpert, nicht zuletzt, weil Sie die zitierten Wikipedia-Artikel wohl nicht bis zum Schluss gelesen haben. Deswegen nochmal zur Korrektur für Sie: die gezeigten Personen gehören nicht zum Prekariat, sondern zum sogenannten „abgehängten Prekariat“, das ist ein großer und wichtiger Unterschied und hat mit den anderen Prekären wenig gemein.

                Auch der subkulturelle Gehalt dieser Menschen hält sich meiner Meinung nach in Grenzen, denn viel mehr als eine soziale (Unter)Schichtung wird da doch nicht geteilt. Der Begriff Subkultur meint eben nicht nur, sich von der Norm zu unterscheiden, sondern sich durch ein eigenes Norm- und Wertesystem von der Gesamtgesellschaft abzugrenzen, und diese Abgrenzung mit bestimmten Codes (textile, stilistische, musikalische, sprachliche) auszudrücken. Sehe ich da nicht, aber könnte man nochmal diskutieren.

                Richtig genervt hat mich aber dieser Satz hier von Ihnen, der wie viele Ihrer Beiträge vor Zuschreibungen, Suggestionen und willkürlichen Behauptungen strotzt, und das, obwohl Sie ganz offenbar diese Seite hier noch nicht lange kennen. Ihr darin geäußertes Versprechen, hier wieder verschwinden zu wollen, blieb bis dato leider unerfüllt und ich schreibe „leider“, weil die Überheblichkeit, mit der Ihre Beiträge formuliert sind und mit der sie hier andere Nutzerinnen angreifen und beleidigen, ja offensichtlich nicht nur mich stört.

                „Okay die Info, dass dieser Blog polemisch, lobbyistisch und linksextrem positioniert ist, erklärt einiges, dann distanziere ich mich ausdrücklich davon zu dieser extremen Strömung Kontakt gehabt zu haben und es auch nur versucht zu haben, mit Sachargumenten zu punkten. Dann viel spaß noch “unter euch”, haut euch mal schön weiter gegenseitig die Taschen voll!“

                Gehörte diese Keule auch zu Ihrem Sachargumente-Arsenal? Wie kommen Sie darauf, dass sich dieser Blog linksextrem positioniert? Was bedeutet für Sie linksextrem und wo erfüllt der Blog diese von Ihnen noch ungenannten Kritierien? Wer sind wir und wieviele? Und wie voll sind die Taschen inzwischen geworden?

                Für einen neuen User auf dieser Seite verhalten Sie sich hier ausgesprochen unverschämt und nicht so, wie man es von jemanden erwarten würde, den ein Fremder in sein Haus gelassen hat. Guten Morgen!

                1. Der NDR mag zwar keine offensichtliche Werbung auf seiner Seite schalten (so wie Sie), wird aber trotzdem aus einer Mischung von GEZ-Gebühren und Werbeeinnamen finanziert. Auch beim NDR gilt, was nicht gesehen oder geklickt wird, wird abgesetzt, es geht immer nur um Marktanteile!

                  Ich habe auch nichts „wegwischen“ wollen, nur Sie vorverurteilen die gezeigten Personen! Für mich gilt die Unschuldsvermutung bis die Schuld bewiesen wurde.

                  Wo haben diese Leute rassistische Aussagen gemacht? Meinen Sie damit: „Die sollen dahin gehen, wo sie hergekommen sind“ oder „Ich bin auch dagegen, dass die hier (in diesem Block) sind, (…) wären die in ganz Wolgast verteilt, wäre das was anderes…“? (http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus)

                  Fremdenfeindlichkeit/-ansgt nicht gleichzusetzen mit Rassismus, entschuldigen Sie bitte, wenn ich damit Ihr falsches Weltbild jetzt zerstört habe!
                  (http://de.wikipedia.org/wiki/Fremdenangst)

                  Von wem das Grafitti stammt, wissen wir nicht! Sicherlich können dies die Anwohner gewesen sein, aber auch irgendwelche Gruppierungen, die Stimmung machen wollen oder sogar ein Journalist, der eine Story braucht wäre eine denkbare Alternative!

                  Und deswegen sind Ihre Mutmaßungen das Allerletzte und die von Ihnen beweislos verurteilten Menschen gehören geschützt, genauso wie alle anderen Randgruppen und Minderheiten!

                  Zu den Subkulturen: a) steht bei Wikipedia die Definition immer nur am Anfang und nicht am Ende und b) schrieb ich: „Die gezeigten Personen als Teil des Wolgaster Prekariats bilden einen nur sehr kleinen Teil der dortigen Bevölkerung ab…“ EINEN TEIL DES WOLGASTER PREKARIATS!!! Die Spezifizierung „abgehängten“ hab ich mir erlaubt wegzulassen, da wir auch das nicht genau wissen können.

                  Die unterstellten Gemeinsamkeiten mit anderen Prekären haben Sie erst ins Spiel gebracht…

                  Zum subkulturellen Gehalt: Meinen Sie allen Ernstes, dass den gezeigten Menschen nichts gemein ist? Kleidung, Stil, Sprache und Ansichten waren doch wohl ein sehr einheitlicher Code (Jogginghosen, Bier dabei usw.), aber das ist Erbsenzählerei, wenn Sie so akribisch mal auch bei sich selbst wären…

                  Wo strotzen denn meine Beiträge von Zuschreibungen, Suggestionen und willkürlichen Behauptungen? Bitte keine willkürlichen Behauptungen machen 😉 Danke!

                  In einem Punkt muss ich Ihnen Recht geben, ich wollte tatsächlich schon längst nichts mehr auf dieser Seite schreiben, ABER: wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht! Ich ertrage es nicht, wie Sie versuchen, Ihre Leser zu manipulieren! Und wegzusehen bei solchen Ungerechtigkeiten ist genauso schlimm, wie daran mitzuwirken!!!

                  Sie sind gegen Rechte, Konservative und Liberale, also bewegen Sie sich definitiv im linken Spektrum. Linksextrem bedeutet politisch am äußeren linken Rand. Dass Sie eher die Antifa (ich weiß, die gibt es ja eigentlich gar nicht) als die SPD unterstützen, zeigen Sie regelmäßig. Was ist also daran falsch? Der Rest steht genau so auf der Seite, die Sie gepostet haben.

                  Wieviele Sie sind? Gute Frage, sagen Sie’s mir! Leser nehme ich an, eine ganze Menge, deswegen schreib ich ja auch noch. „Autoren“, wenn man das so nennen mag, ein halbes Dutzend vielleicht? Und Trolle? Einige! Gewillt mit Sachverstand zu antworten? Die wenigsten…

                  Und wie voll Ihre Taschen sind, wissen auch nur Sie und vielleicht noch das Greifswalder Finanzamt, dass sollte dies zumindest wissen.

                  Ich sehe mich eher als Kunden, denn Sie machen hier ein Angebot und verdienen Geld mit dieser Seite und beleidigt habe ich niemanden (zuerst), im Gegenteil ich lasse den unhöflichen unter den Kommentatoren immer die Möglichkeit, sich zu korrigieren ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Wo man sich dann selbst einteilt, hängt nun mal von der persönlichen Betroffenheit ab. Lesen Sie nach, bevor Sie so einen Schmarn verbreiten!

                  PS: Noch immer kam nichts inhaltliches, geschweige denn Antworten!

                  PPS: Es gibt inzwischen auch eine Petition gegen das „Wolgast-Schmähvideo“
                  https://www.openpetition.de/petition/online/ndr-beitrag-auslaender-raus-protest-gegen-fluechtlinge

  9. Mh, erstmal bedanke ich mich für die ausgiebigen Antworten bei euch.
    Mit der Unterstellung (sicher falsche Formulierung, mir fehlt gerade das passende Synonym), mir würden die Anfeindung wenig bis gar nichts bedeuten, möchte ich gleich mal aufräumen.
    Ich verurteile jegliche Gewalt, jegliche Diskriminierung. Ich bin aber für die Meinungsfreiheit, solange man sie begründen kann und nicht durch Gewalt zum Ausdruck gebracht wird. Natürlich möchte ich nicht, dass hier Anfeindungen stattfinden. Egal von wem und egal gegen wen. Und was die Idioten dort gesprayt und das Fenster eingeschmissen haben, ist verachtenswert und repräsentiert mal wieder die Dummheit des Menschen.
    Und ich möchte noch mal betonen: Wenn NDR etwas an den Asylanten
    gelegen hätte, hätten sie eben auch die andere Seite von Wolgast gezeigt. Um ein Zeichen zu setzen, dass sie nicht alleine sind. Da das
    aber ein öffentlich-rechtlicher Sender nicht fertigbringt das zu tun,
    tun wir das eben.
    Glaub mir, in der Vergangenheit haben wir Ausländer hier vor den Nazis in Schutz genommen. Wurden dafür selbst verfolgt und bekamen letzt-
    endlich die Gewalt von eben jenen Leuten, die wir geschützt haben,
    zu spüren. Trotz dessen würde ich heute nicht eine Sekunde zögern,
    wieder einzuschreiten. So viel zum Thema, mich würde das nicht interessieren.
    Und Jockel: Selbstverständlich wehren wir uns dagegen, wenn unser
    „Nest“ beschmutzt wird. Und ja, es stellt für mich das Hauptproblem dar,
    aber nicht aus verletztem Stolz. Ich bin nur der Meinung, dass man
    ein Wolfsrudel – auch wenn nicht mehr so stark und zahlreich – nicht reizt. Was meinst du wohl, wie die politisch Rechtsgesinnten so einen
    Beitrag wieder für sich nutzen, um Stimmung zu machen? „Seht euch
    an, wie sie unsere Stadt in den Dreck ziehen. Und das Alles für die
    Asylanten? Wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen?“ (man stelle sich ein dramatisches Anheben der Stimme vor) Und fertig ist der
    wütende Mob.
    Und genau das ist das Problem. Ich kann nicht nur das eine Problem
    sehen und das andere übersehen und deswegen die Augen vor den möglichen Konsequenzen verschließen.

  10. Und außerdem Jockel, ich darf dich mal zitieren: „Es ging darin nicht darum, die Stadt und ihre Bewohnerinnen vorzustellen, sondern darum, die Einrichtung eines Flüchtlingsheims und die Reaktionen darauf, in Ton und Bild festzuhalten.“
    Eben. Und jetzt sage mir mal, an welcher Stelle eine positive Reaktion aufgetaucht ist? Und ob du es glaubst, die gibt es hier tatsächlich. Wie ich
    weiß, wurden hier nicht mal z.B. Jugendliche an den Schulen befragt.
    Wäre vielleicht interessant gewesen.
    Zu FBM: Ich find das *ignore* ein wenig unsachlich, aber mag jeder sehen, wie er will. Ich muss Martin da zustimmen. Es ist nun mal so, dass Wolgast und Umgebung vom Tourismus lebt und ohne nicht mehr lange überlebt. Und wir können solche Lügengeschichten einfach nicht
    gebrauchen.
    Damals (1989) hieß Usedom noch „Glatzeninsel“ weil hier kaum ein Tourist noch sicher war. Die sind mit Baseballschlägern auf Camping-Plätze gerannt. Was dort passiert ist, muss ich kaum noch erläutern. Vielen ist das noch im Kopf und welch schöne Bilder werden da wieder
    wach, wenn man sowas hört. So viel zu Feingefühl und weiser Voraussicht.

  11. Sorry, dass ich nochmal kommentieren muss, aber ich habe da noch
    eine Frage überlesen von FBM.
    Ob ich Interesse hätte, den Beitrag noch genauer (und weniger emotional) zu sezieren?
    Erst mal sehr interessant, dass du mir nicht zutraust, dies schon getan
    zu haben. Aber gut, sei’s drum.
    Jedenfalls kannst du mir glauben, dass ich diesen Beitrag mehr als zehn
    Mal gesehen habe – eben um mir einen guten Überblick zu verschaffen.
    Ich denke dass ich mir die Sache emotionslos angehen und mir die einfachen Tatsachen vor Augen führen kann: Ja, es gibt Rassismus in unserer Stadt. Ja, es gibt auch Rassismus in unserer Stadt, der ausgelebt wird. Ja, solche Fälle gibt es überall. Nein, das darf nicht ignoriert und muss diskutiert werden. Nein, der NDR hat keine Gegendarstellung im Beitrag gebracht, die nötig gewesen wäre. Ja, es wurde aufgeklärt: Hier in Wolgast wurde gehetzt. Nein, es wurde nicht erklärt, dass sich die Stadt bereits gegen solche Anfeindungen wehrt.
    Letztendlich hat der Beitrag mindestens zwei Folgen: 1. Es wurde gezeigt, wie die Asylanten hier angefeindet werden. Was auch durchaus wichtig ist zu sagen. 2. Es baut sich Wut bei Leuten auf, die ihre Wut leider immer an den Falschen auslassen.
    Das sind Fakten, wie ich sie hier erlebe und mal ganz emotionslos gesagt: DAS war nicht vernünftig.

    1. Hallo Maria, danke für die Antwort,

      eigentlich wollte ich deinen Text würdigen – und fragen, ob er dir, sofern du Interesse hast, >noch besser< gelingen könnte. Im Sinne einer Überarbeitung und für eigenständigen Veröffentlichung.

      Selbstverständlich ist es völlig legitim, dass man seine Wut auch zum Ausdruck bringt, wenn man mit so einem Beitrag nicht zufrieden ist ;-).

      Falls du möchtest, kannst du einfach dem Blogbetreiber hier mitteilen, dass er mir deine Mailadresse zukommen lassen darf. Ich hoffe für Jockel wäre das auch ok.

      Viele Grüße
      FBM

      1. Gut, dann gesteh‘ ich ein, dass ich dich in diesem Punkt missverstanden habe. Obwohl ich betonen möchte, dass ich zu
        jedem Wort stehe, dass ich schrieb und an den Inhalten nichts
        verändern werde. Höchstens eventuelle Unvollständigkeiten und Formulierungen überarbeiten.

        Also lasse ich dem Blogbetreiber meine Erlaubnis zukommen
        und erwarte gespannt deine erste Mal 🙂

        Grüße
        Maria

  12. Das soll das Letzte für heute sein:
    Ich finde es schön zu sehen, wie sich Leute von überall ganz groß die
    Worte „Toleranz“ und „Solidarität“ auf die Brust schreiben und Anderen
    mit dem mahnenden Zeigefinger drohen.
    Aber solange keiner von benannten Leuten (und mir ist egal, inwiefern
    ihr euch da angesprochen fühlt) Andere mobilisiert, um z.B. vor so einem
    Block Streife zu laufen, sollte man lieber kleine Brötchen backen.
    Denn seien wir doch mal ganz ehrlich: Egal was ihr Anders oder vielleicht
    auch besser betrachten mögt, letztendlich denkt doch jeder an sich selbst
    und sein eigenes Leben zu erst. Da ist es, z.B. wichtiger vor dem Rechner zu sitzen und anzuprangern, als zu handeln.
    In diesem Punkt sind wir uns alle gleich, nur sehen das manche nicht
    so gern ein.

      1. Wie sieht dieses Risiko aus?

        Ich sehe das wie Maria, wer wirklich etwas für die Flüchtlinge tun will, sollte anstatt hohle Phrasen in irgendwelchen Foren abzulassen und Desinformationen zu verbreiten, lieber vor Ort einschreiten.

        Für die Zartbeseiteten unter euch: man muss ja nicht patrouillieren gehen, organisiert „Kennenlernaktionen“ zwischen den Flüchtlingen und Schülern, sowie Anwohnern usw., denn allermeistens handelt es sich nicht Fremdenfeindlichkeit, sondern um Fremdenangst (und das auf beiden Seiten!). Nimmt man den Menschen die Berührungsängste, nimmt man ihnen auch die Grundlage für Auseinandersetzungen!

        Im Übrigen gab es in Wolgast tatsächlich Zeiten, wo man sich vielerorts nicht sicher fühlen konnte, egal welcher Herkunft oder Nationalität!!!

        Ich erinnere mich da an straßenschlachtähnliche Zustände, also Schlägereien und gegenseitige Hetzjagden „Versprengter“ zwischen deutschen und russischen Jugendlichen und Erwachsenen (!!!) und das noch in den späten 90ern, die mit massiven Sachbeschädigungen einhergingen. Heute kennen sich die meisten davon untereinander und es ist friedlich.

        1. Ich glaube nicht, dass ich unterschätze, welches Risiko manche
          eingehen, um sich Rassisten in den Weg zu stellen. Ich bin
          nur der Meinung, solange man als Solcher noch Zeit findet,
          sich mit anderen Dingen auseinanderzusetzen, sollte man
          Anderen nicht vorwerfen, dies ebenfalls zu tun.
          Da sich hier ja schon beschwert wurde, dass mich die Anfeindungen
          nicht interessieren würden (was so nicht richtig ist) und ich mich
          angeblich mehr darum kümmere, wie dieser Beitrag unsere
          Stadt erscheinen lässt, schien mir das mal wichtig vor Augen zu
          führen.
          Es ist nun mal so, dass ich mich NICHT NUR mit den Anfeindungen beschäftige, aber das tut auch niemand sonst,
          als sollte man sich selbst darüber nicht so aufregen. Meine
          Meinung.

  13. @Maria

    Dein Gejammer über vermeintliche „Ausländerkriminalität“ (was unterscheidet die denn von „deutscher“ Kriminalität) zeigt, wo Du stehst.

    Ekelerregend.

    1. Mh, „Ekelerregend“ finde ich schon sehr nett.
      Also, da du der Meinung bist, zu wissen, wo ich stehe, wüsste ich doch
      jetzt ganz gerne, wo das denn wäre.

      1. Da helfe ich Dir gerne: Wer glaubt, eine spezielle „Ausländerkriminalität“ ausgemacht zu haben, ist ein Rassist. So einfach ist das. Ob ihm das nun bewusst ist oder auch nicht.

        1. Meiner Meinung nach ist ein Rassist jemand, der das eigene
          Volk als „besser“ erachtet, als „andere Völker“ und in Folge
          dessen Diskriminierung oder sogar Gewalt ausübt.
          Martin hat das hier an keiner Stelle getan und auch ich nicht.
          Was er erzählt hat, entspricht der Wahrheit. An diese Zeiten
          kann ich mich selbst noch sehr gut erinnern. Da ist jeder gegen
          jeden angegangen.
          Interessant finde ich doch schon sehr, wie schnell Leute in einen
          Topf gesteckt werden, nur weil sie erwähnen, dass es an einem
          Ort auch Kriminalität von Ausländern gegeben hat. Und nichts
          Anderes hat er getan. Wenn ihn das schon zum Rassisten
          macht, dann würde ich sagen, dass jeder Zweite einer ist.

  14. Inzwischen gibt es eine Stellungnahme des Wolgaster Bürgermeisters (http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/wolgast127.pdf) und der PANORAMA-Redaktion:

    Liebe Wolgaster, liebe Zuschauer, sehr geehrter Herr Weigler,
    Wolgast Nord könnte auch bei Stuttgart, Dortmund oder Hamburg liegen. Wolgast Nord könnte überall sein. Gerade deshalb geht es uns alle an.
    Der Beitrag zeigt einen Konflikt in einem Viertel. Er nimmt nicht die gesamte Stadt in Kollektivhaftung. Die Mehrheit der Wolgaster sind freundliche Menschen – genauso offenherzig und engagiert wie es die Stuttgarter, Dortmunder oder Hamburger sein können. Davon gehen wir fest aus und haben es an keiner Stelle im Film in Abrede gestellt. Wir wollten ausdrücklich nicht den Eindruck erwecken, alle Wolgaster würden so denken wie die Personen, die sich im Beitrag äußern. Dazu haben wir den Ort, Wolgast Nord 1, schon zu Beginn klar benannt. Stets ist die Rede von „Nachbarn“ oder „Anwohnern“, denn mit diesen haben wir gesprochen.
    Wolgast Nord ist ein Viertel am Rand der Stadt, in den 70er und 80er Jahren gebaut. Damals begehrte Wohnungen, heute stehen viele leer. Durch viele Faktoren finden sich gerade hier Menschen, die nicht auf der sozialen Gewinnerseite stehen. Konflikte sind offenkundig.
    Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 45.741 Anträge auf Asyl gestellt. Die Zuweisung der Asylbewerber in die verschiedenen Bundesländer erfolgt nach einem Schlüssel, der Bevölkerungszahl und Bruttoinlandsprodukt berücksichtigt. Mecklenburg-Vorpommern muss demnach gerade einmal zwei Prozent aller in Deutschland strandenden Asylbewerber aufnehmen. Die Unterbringung von Flüchtlingen wird von oben nach unten verwaltet. Von Land zu Kreis zu Kommune. In diesem Fall entschied sich die Verwaltung dafür, 200 Flüchtlinge in einem sozialen Brennpunkt unterzubringen.
    Wir haben uns gefragt, was passiert, wenn in genau solch einem Viertel 200 Asylbewerber leben sollen. Wir sind dorthin aufgebrochen, um die Ankunft der ersten Flüchtlinge mit der Kamera zu dokumentieren. Wir sind länger geblieben. Was wir gesehen, gehört und erlebt haben, haben wir eingefangen und im Film montiert. Nicht mehr, nicht weniger. Es sind beklemmende Eindrücke vom Rand der Stadt. Wo ein neu errichtetes Asylbewerberheim erst sichtbar macht, welch verbittert-feindliche Atmosphäre unter einer scheinbar friedlichen Oberfläche schwelt.
    Im Beitrag kommen sieben Anwohner zu Wort. Gesprochen haben wir mit deutlich mehr Menschen. Die Aussagen waren ähnlich. Es handelt sich also nicht um ausgestellte Einzelmeinungen, sondern spiegelt die Haltung der Mehrheit der Leute, die wir befragt haben. Auch die rechtsradikale Musik wurde vor Ort aufgezeichnet und nicht nachträglich eingespielt, wie in einigen Kommentaren unterstellt.
    Wir diskreditieren keine Stadt, sondern dokumentieren die Feindseligkeit und Bedrohung gegenüber den Asylbewerbern in einem Viertel. Dies zu dokumentieren, halten wir für unsere journalistische Pflicht. Die Kritik, es handele sich um eine „verzerrte, wirklichkeitsfremde , falsche und verletzende Darstellung“, trifft nicht zu. Die gezeigten Szenen haben sich originalgetreu so abgespielt.
    Uns ist bewusst, wie schwierig die Unterbringung und Integration von 200 Asylsuchenden für eine Stadt wie Wolgast und ihren Bürgermeister, Herrn Weigler, ist. Viele Wolgaster engagieren sich dafür. Umso mehr sollte der Beitrag eine Diskussion anregen, die Konflikte und die Ursachen im Viertel zu lösen.
    Mit freundlichen Grüßen, Die Panorama-Redaktion
    (http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/wolgast129.pdf)

    1. „Wir sind dorthin aufgebrochen, um die Ankunft der ersten Flüchtlinge mit der Kamera zu dokumentieren. Wir sind länger geblieben. Was wir gesehen, gehört und erlebt haben, haben wir eingefangen und im Film montiert. Nicht mehr, nicht weniger. Es sind beklemmende Eindrücke vom Rand der Stadt. Wo ein neu errichtetes Asylbewerberheim erst sichtbar macht, welch verbittert-feindliche Atmosphäre unter einer scheinbar friedlichen Oberfläche schwelt.“

      Montieren trifft es wohl genau richtig, wenn man es unter der Bedeutung
      versteht, dass etwas planmäßig aufgebaut wird. Und wie der Plan aussah, kann man auch nicht übersehen.
      „Eindrücke vom Rand der Stadt“… Nun ja, wir wollen mal nicht so tun,
      als läge Wolgast Nord hier weit entfernt vom Rest der Stadt. Im Gegenteil. Keine fünfzig Schritte weiter reiht sich Block an Block und
      da will die liebe Panorama-Redaktion erzählen, dass sich hier niemand
      oder so gut wie niemand fand, der etwas Konstruktives beizutragen
      hatte? Dass ich nicht lache.
      „Viele Wolgaster engagieren sich dafür.“ Interessant, dass das erst
      erwähnt wird, nachdem sich der Bürgermeister zu Wort gemeldet hat
      und unzufriedene Stimmen laut wurden. Hinzuzufügen wäre dem noch,
      dass NDR tatsächlich einen Gegenbeitrag erstellt hat. Im Radio,
      gerade einmal drei Minuten, aber ich will mich mal nicht beschweren.
      Wenigstens etwas, auch wenn das viele sicher nicht beruhigen wird.

  15. ach, ich hab übrigens grad gesehen, die tolle petition da wurde von einem matthias bahner aus greifswald unterzeichnet. ich würd ja jetzt gerne spotten das piraten ja so besonders viel von meinungsfreiheit halten, aber da bin ich leider ein bischen zu spät.

    1. Ich hoffe du meinst, du bist spät, weil die Piraten diesen Herren rausgeworfen haben.

      Fun fact: als neulich vor der Kreistagssitzung in HGW gegen Nazis demonstriert wurde, ist Kreistagsmitglied bahner eilig vorbeigegangen. Warum sollte auch ausgerechnet er sich mal 5 Minuten dazu gesellen…

    2. Ich kenne dieses Matthias Bahner zwar nicht, aber soll dein
      Kommentar bedeuten, dass diese Petition (wo ich auch unterschrieben
      habe) gegen die Meinungsfreiheit geführt wird?
      Seltsam, aber das stand da gar nicht. Und ICH dachte, es würde um den
      Beitrag gehen.

      1. in bezug auf die piraten: ja das meinte ich.
        und auf die frage von maria…die petition ist gegen den beitrag im speziellen und ansonsten wohl auch gegen die freiheit gerichtet, meinungen zu äußern die den damen und herren wolgastern nicht passen…

        1. Ja, du sagst es doch selbst. Die Petition ist speziell gegen den
          Beitrag gerichtet. Punkt.
          Dort hat sich niemand über Meinungen mukiert. Ich würde
          gerne mal wissen, wo du sowas gelesen hast.
          Ich sag es jetzt NOCH MAL, damit es endlich einmal durchdringt.
          Es geht uns NICHT darum, dass verheimlicht wird, dass wir hier
          auch Rassismus haben. Es ging und geht immer noch darum,
          dass keine Lügen verbreitet werden und ein Bericht nicht so
          zurecht gestutzt wird, wie es einem gerade in den Kram passt.

            1. Ich hasse es mich zu wiederholen, aber ich schreibe
              es noch einmal: 1. Der Stadtteil Wolgast Nord liegt
              nicht am Rande der Stadt und ist damit seperat zu
              sehen vom Rest. (siehe Stellungnahme) 2. „Willkommen sind sie nicht“. (in Bezug auf die Asylanten) 3. „Betteln um eine Badewanne, dabei sind viele Anwohner überzeugt, einen Anspruch darauf zu haben. Einfach WEIL SIE DEUTSCHe SIND UND DIE ANDEREN NICHT.“ – hat keiner der gezeigten Personen gesagt. Der Herr im City-Grill meinte, er fände es ungerecht, dass er betteln musste und die Asylanten (laut Gerücht, wie es hier wirklich umging) neue Bäder bekommen. 4. „Allein unter Menschen, […] die außer ihrem Deutsch-Sein nicht mehr viel haben.“ Also ich muss doch wirklich bitten.

  16. Ich ertrage es nicht, wie Sie versuchen, Ihre Leser zu manipulieren!

    Es ist auch nicht zum Aushalten: Erst Panorama nach Wolgast gelockt, dann dort vorher heimlich ne Parole an die Wand gesprüht (man will ja was zu berichten haben), dann ein paar Leute bezahlt und gebrieft, damit die mal was sagen, was sie sonst (wie viele andere der sogenannten Mehrheitsgesellschaft natürlich niemals denken würden) nicht von sich geben würden. Oder habe ich die vor Drehbeginn nach Wolgast geschafft? Das alles mit dem vorrangigen Ziel, möglichst viele Subkulturen gegeneinander aufzuhetzen und vor allem, um Minderheiten anzugreifen und das schöne Wolgast in ein schlechtes Licht zu setzen — unerträglich…

    In Wolgast gibt es keinen Rassismus. Wer etwas anderes behauptet, schadet der Stadt und inszeniert ein Problem, was es nicht gibt. Alles klar!

    1. Ich wüsste nicht, dass hier jemand behauptet hat, hier gäbe es
      keinen Rassismus. Es hat doch auch niemand behauptet, dass die
      gesprayte Parole extra inszeniert wurde oder irre ich mich?
      Aber ich denke doch wohl, dass der Bericht genau so geschnitten wurde,
      wie er sein sollte. Denn wie langweilig wäre es doch, zu berichten,
      welche Maßnahmen bereits (auch vor dem Dreh) schon ergriffen wurden,
      um Rassismus zu bekämpfen und welche Maßnahmen auch jetzt noch
      weiterhin ergriffen werden (die vor Ausstrahlung des Beitrages) auch
      schon geplant waren?
      Jaja, alles nur, um die wirkliche „Realität“ zu zeigen.
      Ich gebe zu, es ging sicher nicht darum, Subkulturen aufzuhetzen,
      aber seien wir doch mal ehrlich: Um das Wohl der Asylanten ging
      es wohl ebenfalls nicht. Was ich da gesehen habe, entsprach der
      typischen RTL-Sensations-Geilheit. Nicht mehr und nicht weniger.

      1. Naja, Kollege Martin war da recht forsch. Erinnerte mich an die Verharmlosungen nach dem Brandanschlag auf das Greifswalder IKUWO, als einige ganz gewitzte Köpfe ebenfalls in Betracht zogen, dass linksalternative Menschen das Haus und seine Bewohnenden anzustecken versucht hätten:

        Von wem das Grafitti stammt, wissen wir nicht! Sicherlich können dies die Anwohner gewesen sein, aber auch irgendwelche Gruppierungen, die Stimmung machen wollen oder sogar ein Journalist, der eine Story braucht wäre eine denkbare Alternative!“

        1. Und ich bin genauso forsch und sage: Solange keiner ein
          Video zeigt, indem der Schuldige bei der Tat zu sehen ist oder
          derjenige gesteht, besteht immerhin die Möglichkeit und das
          brauch man nicht zu verschweigen, nur weil es vielleicht nicht
          so sehr einleuchtet oder einem das nicht in den Kram passt.
          Und zu dem Rest hast du nichts zu sagen?

          1. Täter-Opfer-Umkehr… immer wieder gern genommen, immer wieder ein beliebtes Instrument der Relativierung, immer wieder fester Bestandteil deutscher Argumentation.
            Die Juden sind ja schließlich auch selbst schuld am Holocaust und wer über die innerdeutsche Grenze fliehen will, muss sich nicht wundern, wenn er ne Kugel abkriegt. Was hauen die doofen Ausländers auch ab aus ihrem Land und bilden sich ein, hier Schutz finden zu können? Für wen halten sich die Zecken, dass sie ein alternatives Café bewirtschaften und Vorträge organisieren. Und als Sahnehäubchen der Arroganz zünden sie ihre eigene Bude an, um dann von Papa Staat ein Kuscheltier geschenkt zu bekommen.
            Und welches Fernsehprogramm schaust du so?

            1. Fester Bestandteil „deutscher“ Argumentation…
              Wäre mir neu, dass es außer linearer und dialektischer
              Argumentation auch noch „deutsche“ Argumentation gibt, aber gut.
              Ich habe nichts relativiert, ich habe gesagt, wie es ist.
              Im Gegensatz zu dir werde ich nicht unsachlich oder
              sarkastisch, aber ich will mich nicht beschweren. Letzt-
              endlich gibst du dir die Blöße und nicht mir.
              Ein anderes Beispiel wäre noch die Situation mit den
              brennenden Autos (kaum ein Jahr her). Als sich Jemand im Fernsehen dazu zu Wort meldete und der Meinung war, DAS wäre offensichtlich das Werk autonomer Chaoten. Rausgestellt hat sich letztlich etwas Anderes.
              Fakt ist: Wenn man Jemandem etwas in die Schuhe
              schieben will, ist das verdammt einfach. Und wenn
              es einem dann noch nützt, schrecken Menschen nicht
              davor zurück.
              Entzückend, wie du hier den Holocaust benutzt, um
              deinen Sarkasmus zu unterstreichen. Das finde ICH
              ekelerregend.
              Und da fragst du mich, welches Fernsehprogramm ich
              schaue?!

              1. Fahr dich mal wieder ein bisschen runter, ja?!
                „Ich habe nichts relativiert, ich habe gesagt, wie es ist.“
                Ein Satz, wie ihn einem jeder um die Ohren hauen könnte. Ich habe auch lediglich gesagt wie es ist! Solange du das Recht einforderst, angehört zu werden und Teil einer Diskussion zu sein, verzichte doch einfach auf solche Absolutismen. Deinem Beispiel mit dem Autonzündler kann ich folgen, gebe jedoch zu bedenken, dass andere Rahmenbedingungen dazu führten, die Presse vom linksextremen Schreckgespenst fantasieren zu lassen. Die ermittelnden Behörden sind in Berlin lange Zeit einem Phantom hinterhergerannt, Motiv und Auswahl der Ziele waren willkürlich bzw nicht erkennbar, jede noch so kleine Verdacht wurde in der Öffentlichkeit breitgetreten. Von einer solchen Ausgangslage kann man in Wolgast ja nun nicht sprechen.
                Ich weiß auch nicht so genau, an welcher Stelle ich unsachlich geworden bin. Schade, dass du gleich so an die Decke gehst, ich teile viele Aspekte deiner Position.
                Und nein, ich benutze den Holocaust nicht, um meinen Sarkasmus zu unterstreichen. Ich habe den Holocaust lediglich als das wohl bekannteste Beispiel von Schuldumkehr angeführt, mehr nicht. Man sollte Texte lesen und verstehen können, bevor man von „linearer und dialektischer Argumentation“ schwabuliert!

  17. Ich habe mich noch gar nicht „hochgefahren“, um es mal so auszudrücken. Aber darüber brauchen wir auch nicht zu diskutieren. Das ist das Problem beim Schreiben.
    Ich habe hier an keiner Stelle eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben und
    lasse mir sowas auch nicht grundlos unterstellen. Anbei: Würdest du
    immerhin auch nicht. Und von „linearer und dialektischer Argumentation“ habe ich nur fabuliert, weil du der Meinung warst, es gäbe eine bestimmte
    Art „deutscher“ Argumentation, was ich doch ein wenig anders sehe.
    Mit dem Beispiel der brennenden Autos wollte ich auch nur unterlegen,
    wie schnell Medien die Öffentlichkeit manipulieren können. Ich könnte
    dafür noch Frau Bettina Wulff anführen und viele Weitere, denn die Liste
    ist schier unendlich. Es ging mir hier nicht darum, die Fälle an sich
    gleichzusetzen.
    Mir war schon bewusst, dass du das Beispiel Holocaust dafur benutzt,
    um zu zeigen, wie oft und in welchen Maßstäben Schuldumkehr statt-
    findet. Oft genug wurde von gewissen Seiten sogar bestritten, dass es
    den Holocaust je gegeben hat. Da ich aber weder Schuldumkehr
    betreibe, noch bestreite, dass es hier Rassismus gibt, würde ich
    sagen, dass du da etwas vom Thema abgeschweift bist.

    1. Ich fände eine differenzierte Sicht auf die Dinge, die nicht zwischen den beiden extremen Polen der Wahrnehmung pendelt irgendwie schöner. Es gibt Sachverhalte, die man durch journalistische Arbeit eben überspitzen oder relativieren kann. Man kann einen Aufschrei generieren, nur sollte im Nachhinein das Sammeln von fundierten Fakten und die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie nicht zu kurz kommen.
      Man kann die -dem Anschein nach- sozial Schwächsten und Frustriertesten am Platz fragen, die erzählen einem liebend gern, wie beschissen das mit den Flüchtlingen ist. Wenn man sie nach den Fahrzeiten vom Bus, dem aktuellen Milchpreis oder den Nachrichtenformaten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen fragt, erzählen sie einem auch liebend gern, wie beschissen das alles ist. Nun gut, die Diskussion lief hier schon. Ich möchte nichts beschönigen und bin in gewisser Weise froh, dass diese Aufmerksamkeit erzeugt wurde. Gleichzeitig hat sich der NDR wirklich kein Bienchen verdient, weil die Darstellungen einfach über Längen an der Realität vorbeigeht.

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