Ein Gastbeitrag der Greenpeace-Gruppe Greifswald-Stralsund
Am Donnerstag, dem 29. November 2012, zeigte sich an den Häfen von Stralsund und Greifswald ein ungewöhnliches Bild. Die Greenpeace-Gruppe Greifswald-Stralsund, unterstützt vom Greenpeace-Gründungsmitglied Rien Achterberg, errichtete hier zwei Ölbohrtürme und zeigte, welche Gefahren Vögeln und anderen Küsten- und Meeresbewohnern durch Ölbohrungen in der nahegelegenen Ostsee drohen.
Hintergrund der Aktion sind die Pläne der Öl-Firma CEP (Central European Petroleum), Erdöllagerstätten inmitten von „Natura 2000“-Schutzgebieten vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns zu erkunden. Die nötigen Rechte für Gebiete vor Usedom und Rügen hat das zuständige Bergamt Stralsund bereits erteilt.
Gerade die Offshore-Förderung von Erdöl birgt jedoch enorme Risiken. Ölaustritte im Verlauf der Bohrungen sind praktisch unvermeidlich und können — wie auch die Folgen möglicher Unfälle — zur starken Schädigung der umgebenden Tier- und Pflanzenwelt führen. Aus diesem Grund wäre die Vergabe von Lizenzen zur Erdölexploration und -förderung auf der Ostsee durch das Bergamt Stralsund unverantwortlich. Dies gilt umso mehr, da weder CEP noch seine kanadische Muttergesellschaft finanziell in der Lage wären, die Kosten auch nur für mittlere Unfälle zu tragen.
Besonders im Hinblick auf die Energiewende hält Greenpeace die Pläne von CEP für „vollkommen fehl am Platz“. „Die Förderung von Erdöl ist das Relikt einer verfehlten Energiepolitik. Stattdessen muss das Potential der erneuerbaren Energien genutzt werden.“ Weiterhin weist er darauf hin, dass „eine Intensivierung der Ölförderung in Mecklenburg-Vorpommern letztlich nur CEP nutzt, da entsprechende Aktivitäten im Konflikt zum Naturschutz und Tourismus stehen sowie dem Klima schaden.“
Greenpeace Greifswald-Stralsund fordert vom Bergamt Stralsund, von Volker Schlotmann (SPD), Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, sowie Harry Glawe (CDU), Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus, eine klare Positionierung gegen die geplante Ölförderung. CEP darf keine weiteren Genehmigungen für Erkundungen erhalten, da eine spätere Ölförderung die Umwelt, den Tourismus und den Ausbau der erneuerbaren Energien gefährdet. Bereits erteilte Genehmigungen an CEP für die Erkundung von Erdöllagerstätten müssen sofort zurückgezogen werden!
(Fotos: Greenpeace Greifswald-Stralsund)
Macht Greenpeace jetzt mit bei Sexismus à la PETA, oder gabe es auch badebehoste Protestanten, die sich mit Öl beschmiert haben?