Am vergangenen Montag wurde vor dem Greifswalder Amtsgericht eine gemeinschaftlich begangene Körperverletzung gegen fünf afghanische Flüchtlinge verhandelt, die vor gut einem Jahr vor einem Supermarkt angegriffen wurden. Bei dem Vorfall, der am späten Abend des 16. April 2013 stattgefunden hat, wurden zwei der jungen Männer verletzt. Zudem wurde der Reifen eines ihrer Fahrräder mit einem Messer zerstochen.
ABSCHIEBUNG — DER PROZESS VERLIERT SEINE ZEUGEN

So wurde der 19-jährige Hassan N. noch in der Nacht nach seiner Aussage vor dem Amtsgericht von Beamten der Bundespolizei aus der Greifswalder Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende abgeholt und für kurze Zeit ins Universitätsklinikum gebracht, wo er jedoch nicht stationär aufgenommen wurde. Was danach geschah, sei weder seinen Freunden noch anderen Unterstützer_innen bekannt, wie die Opferberatung Lobbi gestern mitteilte. Mittlerweile soll es jedoch Hinweise darauf gegeben haben, dass die geplante Abschiebung aus bisher nicht bekannten Gründen nicht vollzogen werden konnte. Dem jungen Afghanen droht die Abschiebung nach Schweden, wo er sich bis zur Ablehnung seines Asylantrags aufgehalten haben soll.
Mehr dazu in den beiden Pressemitteilungen von Lobbi:
- Noch kein Urteil nach rassistischem Angriff auf Flüchtlinge (Lobbi, 29.04.2014)
- Betroffener rechter Gewalt abgeschoben* (Lobbi, 30.04.2014)
Max Uthoff hat mal gesagt: „Bayern hat die lästigen Fesseln, die Logik überwunden…“. Nach lesen des Artikels scheint mir, dass dieses Prinzip auch hier in MV gilt.