150 Elektrofans demonstrierten für Clubkultur

Ungeachtet des unbeständigen und regnerischen Wetters versammelten sich am Sonnabendnachmittag knapp einhundert Personen am Karl-Marx-Platz, um von dort aus mit einer Technoparade durch Greifswald zu ziehen und für den Erhalt von Clubkultur in Greifswald zu demonstrieren.

Die DJs Verschnibbt & Zugenäht und Schaule, die auf der Ladefläche eines LKWs auflegten und von dort aus den feierfreudigen Demonstrierenden Zucker gaben, besorgten dabei mit wummernden Beats die nötige Aufmerksamkeit — zu überhören war dieser Umzug wahrlich nicht!

Am Rande der Demonstration wurde immer wieder Übersetzungsarbeit geleistet, um unverständig blickende Passanten mit Flyern über die Intention dieses Protestzugs aufzuklären. Die mitgeführten Banner und Schilder („Freiraum, ist wichtig, weißt…“) konnten diese Funktion leider nur bedingt erfüllen. Dennoch war der Protestzug nicht nur von dröhnenden Beats, sondern vor allem von gutgelaunten jungen Menschen — im Idealfall mit frischer Zuckerwatte in der Hand — geprägt.

Die demonstrierenden Elektrofans zogen relativ zügig vom Karl-Marx-Platz über die Europakreuzung bis zum Marktplatz. Dort hielten sie sich leider nicht mit langen Redebeiträgen und Überfrachtungen auf, sondern bewegten sich stattdessen nach kurzer Zwischenpause über die Fischstraße und die Steinbeckerstraße weiter in Richtung Museumshafen. Als der inzwischen auf etwa 150 Personen angewachsene Demonstrationszug an der Straze vorbeilief und dort aus den Fenstern von den frischen Hausbesitzern bejubelt wurde, kam die Freiraumfrage doch nochmal ins Spiel, wenn auch ungefragt und eher zufällig. Schließlich endete der Umzug auf dem Festspielgelände im Museumshafen mit einem zweistündigen Open-Air unter der Dirigentschaft von DJ Paul Zehner.

Fazit: schlechtes Wetter, gute Stimmung, drückender Bass, aber auch noch viel Luft nach oben, was die Kommunikation betrifft — Inhalte sind wichtig, weißt!

Die Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen ist weiterhin ungeklärt. Am Mittwochabend trifft sich um 19 Uhr die Bürgerinitiative, um weitere Schritte zu diskutieren. Bei diesem Treffen soll auch Investor Jürgen Sallier vor Ort sein.

Fakten: 16.07. | 19 Uhr | Polly Faber (Bahnhofstr. 44)

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